Alte Ziege steht nicht mehr auf

[Supermario]

Hallo,

meine Mutter hat ein paar Schaafe und Ziegen und unser ältester Ziegenbock will nicht mehr aufstehen.
Er ist ca. 15 Jahre alt und ist glaub ich ne Mischung aus normaler und Zwergziege und hat schwarz-weißes Fell, falls das interessiert.
Der Tierarzt (eigentlich schon 2 verschiedene) können sich auch keinen Reim darauf machen. Er hat schon alle möglichen Spritzen bekommen und auch homöopathische Behandlung durch Strahlung (7,8 Hz irgendwas...).
Er ist eigentlich ganz munter sieht nicht krank aus, ist nur etwas abgemagert. Aber das ist glaub ich normal in dem alter. Das Blut wurde untersucht und er hat eine Anämie, was in dem alter auch nicht so ungewöhlich ist. Sonst wurde im Blut nichts gefunden. Er frisst und seine Verdauung funktioniert. Alle Beine kann er bewegen, aber wenn man in hinstellen will stellt er die Beine nicht auf. Wenn man ihn ungünstig hinlegt fällt er zur Seite und kann nicht von selbst wieder gerade kommen.
Manchmal hat es den Anschein er will aufstehen, aber es geht nicht.

Wir wollen erstmal nicht in die Tierklinik und da röntgen lassen weil er dafür betäubt werden muss und er das wahrscheinlich nicht überlebt.

Weis jemand Rat? Denn wie gesagt ist er putzmunter und beschwert sich nicht. Man muss aber auch sagen das er das Alphatier der Herde ist und seine Schmerzen noch nie verbal geäußert hat.

Meine Mutter hängt so an ihm und wir wissen nicht ab welchem Punkt es besser wäre in einschläfern zu lassen.

MfG
Supermario!

[Anonymous]

Hallo,

Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Ziege liegt bei 15 Jahren.

Wenn er nicht mehr aufstehen kann und von Seiten der TÄ alles gemacht wurde,wird es wohl Altersschwäche sein.

Bei zu langem Liegen kann passieren das die Pansentätigkeit aufhört zu funktionieren.

Wurde der Bock auch auf CAE untersucht ? Diese Krankheit ist allerdings nicht heilbar.

Beim Röntgen muss ein Tier nicht unbedingt in Narkose.

schöne Grüße
Nora

[sanhestar]

Hallo,

weder Anämie noch Abmagerung sind normal im Alter.

Beides lässt mich an Wurmbefall denken.

Weiterhin sollten die Zähne überprüft werden, ob er überhaupt noch ausreichend kauen und wiederkauen kann. Es kann "simple" Schwäche sein, die ihn nicht mehr aufstehen lässt.

Oft haben alte Ziegen aber auch Verschleißerscheinungen im Rücken: Spondylosen, Bandscheibenvorfälle, die für neurologische Störungen verantwortlich sind. Aber auch ein oder mehrere Tumore sind eine Möglichkeit.

Was ich nicht verstehe: warum muss er zum röntgen narkotisiert werden? Habt ihr TA's in der Gegend, die Pferde behandeln und ein mobiles Röntgengerät haben?

Auch wäre es gut, wenn Du die bislang verabreichten Medikamente hier auflisten könntest.

[Supermario]

Danke erstmal für die Infos.
Das mit der Narkose beim röntgen hat mir meine Mutter gesagt, war bei einer anderen Ziege vor ein paar Jahren wohl auch so. Aber das mit dem mobilen röntgengerät hört sich gut an.
Welche Medikamente es alles waren weis ich nicht genau, es war etwas gegen Würmer, was stärkeres und Aufbauspritzen und was gegen Schmerzen. Dann hat ihm meine Mutter noch so Kräutertabletten gegeben. Das soll alles zeigen, ob ers nochmal macht oder nicht.

Also das mit "normal im Alter" hatte ich mir jetzt so zusammengereimt, weil die Tierärzte nicht gesagt haben das diese Anzeichen bedenklich wären.

Ob auf CAE untersucht wurde weis ich nicht, mal schauen ob ich das in Erfahrung bringen kann.

Das 15 Jahre die durchschnittliche Lebenserwartung ist wussten wir auch ungefähr, es geht halt nur darum wie wir weiter vorgehen, weil er eben noch so munter aussieht.

MfG
Supermario!

[Moritz]

Können wir davon ausgehen, dass die Klauen immer geschnitten wurden?

Zum Koten und Harnlassen sollte er schon aufstehen, dann könnte man ihn, wenn er das in Ruhe erledigt hat, auch etwas herumführen; die Zwischenzeit wird genutzt, um trockene Einstreu an seinen Liegeplatz zu tun (damit er nicht wund wird).

Was frisst er (sind die Zähne noch vorhanden, um Heu zu zermahlen), ist nachentwurmt worden?
In welchen Breitengraden wohnt Ihr?

[Supermario]

So auf CAE ist wohl nicht untersucht worden, aber meine Mutter meint es gibt auch keine Anzeichen für diese Krankheit.

Die Klauen wurden immer geschnitten. Wohnen in Mittelhessen. Der Winter war und ist ja diesmal relativ kalt gewesen.

Sein Stall wird jeden Tag gereinigt. Er kann nicht herumgeführt werden, da er ja nicht steht.
Heu ist er und Kraftfutter bekommt er auch. Wie es um die Zähne steht weis ich nicht genau, aber es siehtso aus als wären die Mahlzähne noch in Ordnung und wiederkauen hab ich ihn auch schon oft gesehen.
Nachentwurmt? Also er hat die letzte Wurmspritze vorgestern bekommen.
Insgesamt ist der Zustand das er nur noch liegt jetzt seit ca. 2 Wochen.

[Moritz]

Danke für die Informationen. Natürlich können Böcke den Urin auch einfach laufen lassen und den Kot rausdrücken. Für den gesamten Kreislauf, den Stoffwechsel, aber auch seine Psyche (auch ein Tier macht nicht gern ins eigene Bett) wäre es gut, wenn Ihr ihn (Euch von hinten breitbeinig über/hinter ihn stellend) mit beiden Armen unter den Bauch fassend beim Aufstehen unterstützt und dann ein wenig haltet.
Erst dann bekommt man ja auch einen Eindruck von seiner Stabilität oder Hinfälligkeit.
Erst dann wird ein eventueller Gelenkschaden deutlich.
Es ist ja nicht normal, dass ein Tier von heute auf morgen nicht mehr aufsteht ohne vorherige sichtbare Zeichen (Humpeln, Zusammenbrechen, Stöhnen).
Man kann mehrere Tage Biodyl (Selenpräparat der Fa. Mérial) zur Muskelstärkung spritzen; 3 bis 4 Mal intramuskulär (Hals vor Schulter), dann ist er "wie neu" (soll heissen: wieder dynamischer, falls nichts anderes Gravierendes vorliegt).

[Anonymous]

Du schreibst Homöopathisch ist auch schon was gemacht worden,welche Mittel ?

Bei Medikamenten,müsstest Du eigentlichvom TA einen Abgabeschein mit Auflistung bekommen.

schöne Grüße
Nora

[Supermario]

Sowas machen wir schon, also ihn hochheben und halten, hatten sogar mal ne Hängematte gebastelt, aber er macht keine Anstallten aufzutreten. Wenn man seine Beine packt zucken die noch ziemlich kräftig und zwar alle vier.

Bevor er nicht mehr aufgestanden ist zeigte er schon Altersschwäche, dazu kamen die eisigen Tage von fast -20 Grad. Da hat aber jedes unserer Tiere schwach ausgesehen. Er ist 2 mal hingefallen im Getümmel wenn Leute am Gehege vorbeikamen um zu streicheln und zu füttern. Keiner von uns hat das Hinfallen gesehen, jedoch konnte er auch dann schon nicht von selbst aufstehen, blieb aber dann stehen als wir ihn wieder aufgerichtet hatten. Zunächst dachten wir er konnte nicht aufstehen weil er am Hang auf der Seite lag, Beine bergauf und seine Hörner ihm nicht gestatteten sich herumzudrehen. War wirklich ne unglückliche Lage.

Das homöopathische war das was ich geschrieben hab, ergendwas mit EM-Strahlung, also keine Mittel.
Eine Auflistung der Medikamente haben wir (noch) nicht.

[Biber]

hallo mario

wiederkäu-bewegungen machen sie auch ohne zähne. schau mal genau nach, wieviel da noch vorhanden ist. ausserdem spucken meine zahnlosen alten oft einen gut durchgespeichelten heu-fladen mit ganzen halmen wieder aus. wenn er nur liegt, findest du das leicht, so vorhanden.
in jedem fall würde ich ihm sofort eine satte ladung vitamin-b-komplex (zb. ratiopharm, pulver aus der kapsel in brot oder äpfelchen rein) täglich verabreichen. mangel daran haben alte ,kranke nahezu immer. wenn noch abgemagert, wegen zahnproblemen, dann fehlt es auch der pansenflora.

viel glück
biber