weidewelt.org

Erstmal hallo, ich war mal vor zwei Jahren ganz kurz schon mal da und werd auch wieder verschwinden, habe vor Viechern keine Zeit fürs Internet! Aber super, das Forum, und schon mal vielen Dank!

Gestern haben wir das Ergebniss der ersten Untersuchung auf CAE erhalten: unsere 3 Ziegen sind negativ, der aus einer anderen Herde stammende Bock ist positiv. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Bock die Ziegen angesteckt hat, diese aber noch keine Antikörperreaktion zeigen? Wir hatten eigentlich gehofft, dass uns das Ergebnis "eindeutig" zeigt, was wir tun sollen. Wären die Ziegen auch positiv gewesen, hätten nämlich alle weiterleben dürfen wie bisher, wir mögen unsere Tiere (auch den Bock...) als Individuen, nicht nur als Nutztiere. So haben wir aber ein Problem: Wir wollen die Ziegen ja nicht einer Ansteckung aussetzen, genausowenig allerdings einen (bislang) gesunden und liebenswerten Bock auf "Verdacht" schlachten: falls sich später dann herausstellt, dass unsere Ziegen sowieso infiziert sind, wäre das umsonst gewesen!

Noch ein anderes Problem: Wie kann ich meine Ziegen jetzt decken lassen? Ein nicht CAE-freier Bock kommt nicht in Frage (dann könnte ja auch unser "Hansel" ran), der Halter eines CAE-freien Bockes wird jedoch unsere (noch nicht CAE-frei anerkannten) Ziegen nicht wollen! Bleibt also nur die Möglichkeit, einen zu kaufen?

Gibt es eine Möglichkeit, unserem Hansel einen guten Platz zu verschaffen, z.B in einer Herde, die CAE-positive Ziegen hat und nicht sanieren will (z.B. in der Landschaftspflege gibt es bei uns so eine Herde, allerdings nur im Sommer. Nach Aussage des Betreuers ist da CAE nie getestet worden und auch kein Thema, hauptsache Gestrüpp weg). Ich will ihn allerdings nicht im Winter in "Einzelhaft" sperren!

Gruß Uli

Hallo,
ich kann jetzt wirklich nur für mich sprechen, aber ich würde den Bock weder behalten, noch in eine Herde weitergeben. Die Wahl hieße für mich: schlachten oder als Gesellschafter für Pferde abgeben. Dabei aber ganz klar die neuen Besitzer auf die Seuche aufmerksam machen, damit er nie wieder Kontakt mit anderen Ziegen hat.
Wenn ständig wegen Gefühlsduseleien bekannt-positive Tiere mit anderen gehalten werden,womöglich noch im Deckeinsatz, bekommt man die Krankheit ja nie in den Griff!
Wenn der Bock bei dir noch nicht gedeckt hat, hast du gute Chancen, daß deine Ziegen nicht infiziert sind, denn die Übertragung von Tier zu Tier ist möglich,aber unwahrscheinlich.
Kauf einen jungen Bock aus einem sanierten Betrieb und wenn du ihn nicht behalten willst, dann schlachte ihn.
So würde ich es jedenfalls machen
Gruß
Nicola

Hallo Uli,
man sollte hier bedenken, daß CAE nicht nur durch den Deckakt übertragen wird, sondern auch durch andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Blut und Milch. Deine Ziegen können trotzdem Träger des CAE-Virus sein, obwohl sie noch negativ auf die CAE-Untersuchung reagiert haben. Wenn ein Tier eines Bestandes positiv auf CAE reagiert, so ist der ganze Bestand als positiv anzusehen. Positive Tiere können auch noch mehrere Jahre nach einer Ansteckung auftreten, am zutreffensten ist auch eine Untersuchung auf CAE nach Stesssituationen, wie z.B. einer Lammung. Wenn Du deine Tiere auf CAE sanieren möchtest, wäre am sichersten eine mutterlose Aufzucht der kommenden Lämmer mit Fremdmilch; d.h. du läßt deine Tiere mit deinem CAE-positiven Bock decken und nimmst die Lämmer unmittelbar nach der Geburt weg, ohne Mutterkontakt, und ziehst sie mit Kolostrum und Milch von Kühen oder CAE-negativen Ziegen auf.
Anzumerken wäre noch dem Bericht zu Nicola, CAE ist erst in den Griff zu bekommen, wenn es in Deutschland genauso gehandhabt wird wie in der Schweiz wo CAE eine anerkannte Seuche ist. Desweiteren gibt es mit Sicherheit noch weitere Erkankungen der Ziegen, welche mit Sicherheit genauso verbreitet sind wie CAE aber in ihren Auswirkungen auf das Tier vielleicht noch schlimmer (z.B. Pseudotuberkulose).
Gruß Gerhard

Hallo!!
Gerhard, bitte nicht übertreiben! Von den ganzen CAE unverdächtigen Betrieben wurden nur die positieven Tiere ausgemärzt!!! Macht bitte die Sache nicht schlimmer als sie ist. Für Hobbyzüchter hat das ja sowieso keinen Wert, da sie ja nicht beim Verband sind und somit den Status nicht bekommen. Wenn aber einer für sich untersuchen will, dann sollte er die positiven SCHLACHTEN!!! ( nicht weitergeben)
Gruß Alfred.

Erstmal danke für Eure Antworten! Natürlich bin ich nicht daran interessiert, CAE weiter zu verbreiten! Dann hätte ich mir die Tests ja sparen können. Nur ob aus „Gefühlsduseligkeit“ ein BEKANNT positives Tier in einer Herde mitläuft oder aus Ahnungslosigkeit ein UNBEKANNT positives, spielt für die Ausbreitung gar keine Rolle! Die meisten Ziegenhalter hier schaun mich ganz dumm an, wenn ich auf CAE zu sprechen komme, wissen manchmal gar nicht, was das ist. Für einen Landschaftspflegetrupp wäre es übrigens auch unwirtschaftlich, alle Tiere zu testen und die positiven zu merzen (was gar nicht heißen soll, dass ich ein Vorgehen wie in der Schweiz nicht begrüssen würde!!!). Hätte ich den Bock nicht getestet, könnte ich ihn hier also guten Gewissens!! auf die Sommerweide bringen (habe angefragt, ob CAE getestet sein muss: NEIN!). D.h. hier laufen wohl duzende positive Tiere rum und keiner fragt. Ich hoffe ihr versteht, dass ich gegenüber Schlachten deshalb skeptisch bin. Vor allem hat dieser Bock bereits 11/2 Jahre bei uns gedeckt, erst in zwei Jahren wissen wir also, ob unsere Ziegen wirklich negativ bleiben. Obwohl ich grundsätzlich für eine CAE-Sanierung bin (am besten aller deutschen Bestände), würde ich im Falle mehrerer CAE-positiver Ziegen bei uns NICHT sanieren, weil dadurch die Zusammenarbeit mit anderen Haltern hier (Böcke tauschen, Sommerweide) unmöglich wird, ich keine Möglichkeit habe, die Jungtiere mutterlos aufzuziehen (nur ein Stall, keine Zeit für die Flasche) und drei Gruppen einzurichten (positiv, negativ, sicher negativ, bei 3 Ziegen+Bock ein Witz!). Eigentlich komisch, dass man mit der Bestrebung, eine Seuche zu eliminieren, mehr Probleme hat in der Zusammenarbeit als ohne...

Weil unser einziges Bocklamm das Resultat ungewoller Inzucht (Vollgeschwister) ist, suchen wir also ein CAE-freies Bocklamm! BDE wäre schön, auf „Milchleistung“ legen wir schon etwas Wert, aber lieber robust und unkompliziert, wir füttern nicht intensiv. Darf also auch eine Zweinutzungsrasse sein, bloß weiß gefällt meinem Mann nicht.

In den Kleinanzeigen hier sind zahlreiche Tiere, bei kaum einem ist angegeben ob aus CAE-freiem Bestand. Ist das inzwischen selbstverständlich oder sind die einfach nicht getestet?

Gruß Uli

Hallo ALfred,
ist das wirklich so das ich nur den Status bekomme wenn ich eine Berufsmässige Zucht habe, bzw,. Mitglied im Verband bin?
Wäre aber absolute sch,.,.,.
Bin übrigens auch der Meinung man sollte eine Seuche deren Herkunft und Auswirkungen man nicht kennt ausmerzen,.
Das es gehen würde zeigen andere Länder, nur leider gibt es die Ziegenlobby in De nicht ;:-(
Alles Liebe
Uli

Hallo Alfred, mich würde das auch interessieren! Wir haben einfach mal aus Eigeninteresse testen lassen, unter dem Namen der Tiere, die haben nämlich noch keine Ohrmarken/tätowierung. D.h. ich weiß, dass dieser erste Test sowieso nicht anerkannt wird. Nur für den Fortgang wäre das interessant, falls wir "CAE-unverdächtig" richtig amtlich anstreben. Wir sind auch nur Hobbyhalter.

Gruß Uli

Hallo liebe Zuchtfreunde! Da CAE keine anzeigepflichtige Seuche ist, wird vom Veterinäramt (Staat) nichts unternommen, das machen nur die Ziegenzuchtverbände und da mußt Du dann Mitglied sein, um das Prätikat CAE- unverdächtig zu erhalten. Da mußt Du dann in 2 Jahren 3 mal untersuchen, die Ergebnisse müssen vom Institut aus zum Verband geschickt werden, das nächste Jahr noch einmal, wenn alles negativ ist, bekommst Du das Zertifikat. Dann muß jedes Jahr weiteruntersucht werden, um den Status zu erhalten. Gruß Alfred.

Hallo ih lieben
Ist das nicht eigentlich egal egal mit CAE wen man nur Hobbyzuchtbetreibt ????
Gruss Patrick