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Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 28.02.2009, 12:32
von Puma
Österreicher... und natürlich gerne die übrige Welt:
Eure Meinungen und Erfahrungen mit der Blauzungenkrankheit und der Impfung ist hier gefragt!
Seit ihr für oder gegen die Impfpflicht? Warum?
Habt ihr Erfahrung mit der Krankheit oder der Impfung? Welche?
Verweigert ihr die Impfung? Macht ihr sie freiwillig oder wegen dem Zwang?
Glaubt ihr an Alternativen? Was kann Mann/Frau tun?
Was bringt die Zukunft?
Wo finde ich gute Informationen?
Ist es wirklich der "Klimawandel"? Oder doch eher die Pharma selbst?
Haut in die Tasten!
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 28.02.2009, 14:21
von Loise
Also mach ich mal den Anfang:
Österreicher... und natürlich gerne die übrige Welt:
Eure Meinungen und Erfahrungen mit der Blauzungenkrankheit und der Impfung ist hier gefragt!
Seit ihr für oder gegen die Impfpflicht? Warum?
Ich bin klar gegen die Pflichtimpfung, da es keine Seuche ist und auch keine Gefahr für den Menschen darstellt.
Habt ihr Erfahrung mit der Krankheit oder der Impfung? Welche?
Keine Erfahrung. Weder mit der Krankheit noch mit der Impfung
Verweigert ihr die Impfung? Macht ihr sie freiwillig oder wegen dem Zwang?
Ich würde gern verweigern, kann es aber nicht, da ich dann keine weiteren Verkäufe tätigen könnte.
Glaubt ihr an Alternativen? Was kann Mann/Frau tun?
Vorsorglich eigentlich gar nichts, außer auf sehr guten Verfassungszustand der Ziege achten. Wenn die Krankeit da ist nach Symptomen homöopathisch behandeln.
Was bringt die Zukunft?
Die "Seuche" wird sich irgendwann totlaufen. Wie oft wir bis dahin allerdings zur Impfung gezwungen werden wird sich zeigen.
Wo finde ich gute Informationen?
Ich habe mir meine Infos direkt im Bundesministerium geholt als die Erkrankung das erste Mal in Holland auftrat und ich einen Bock importierte. Im Ministerium hab ich einen kompetenten bluetongue-Spezialisten vorgefunden.
Weitere Informationen eigentlich nur über "Zufallsfunde" im www.
Ist es wirklich der "Klimawandel"? Oder doch eher die Pharma selbst?
An den Klimawandel als Schuldigen glaub ich nicht. Für mich ist die Pharmaindustrie ein möglicher Auslöser oder eben Importe aus "durchseuchten Gebieten".
LG Jutta
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 28.02.2009, 18:21
von Puma
Ich bin gegen diese (und gegen viele andere) Pflichtimpfung(en), obwohl ich selbst keine direkte Erfahrung mit dieser Impfung bzw. Krankheit habe.
Ich beschäftige mich mit Tierzucht und Tierpsychologie - bin also kein Landwirt, dem seine Existenz von solche Krankheiten bedroht wird (daher verstehe ich, warum sich die meisten Landwirte dem Druck der Behörden unterwerfen). Aus vielen Gesprächen mit Tierhaltern, sehr alten Bauern und vielen (Internet-) Recherchen, habe ich mir meine Meinung gebildet...
Früher gab es "diese ganzen Krankheiten" UND DIESE MEDIKAMENTE/IMPFUNGEN/PESTIZIDE/... NICHT! Die natürliche Selektion gibt es schon lange nicht mehr - "Dank" der Impfungen konnten sich auch schwache Tiere fortpflanzen - und das blieb eben auch nicht ohne Auswirkung...
Früher behalf man sich mit natürlicher Medizin... auch der Beginn der Pharma startete mit der Natur... wem wundert es da noch, dass zunhemend der Verkauf von (eigenproduzierten) Naturkräuter (-salben, -heilmittel eben) verboten wurde?!
Gut möglich, dass es bestimmte Krankheiten damals schon gab, die man aber erst mit der heutigen Technik diagnostizieren bzw. nachweisen kann - Fakt ist jedoch, dass wir heute immer mehr und mehr Medis benötigen... die Pharma freut sich... das Vieh und der Mensch wird immer Kränker... die Pharma verdient!
Für mich ist dies auf dauer eindeutig der falsche Weg.
Und... wenn ich mir vorstelle, dass - ich weis es jetzt nicht genau - ca.12 Mio € für den Impfstoff ausgegeben wurde, wir in Ö. aber - so viel ich weis - gerade mal 23 Fälle der Krankheit (bei Rindern) hatten (diese Fälle auch im November waren, obwohl die "böse Mücke" zu dieser Zeit nicht aktiv ist, die Inkubationszeit aber ja angeblich max. 15. Tage dauert) kommt mir der Zweifel doppelt hoch... wieviele Bauern könnte man mit diesem Geld wohl entschädigen... wäre die Impfung so gut, wie man sagt, hätte man doch nicht gleich eine Pflicht daraus machen müssen - oder?!
Was soll die Aussage: "Nur wenn wir flächendeckend impfen, macht es Sinn" ???
Das Wild, welches genauso von der Blauzungenkrankheit betroffen sein kann, wird nicht geimpft!
Aber gut, ich mit meinen 3 Ziegen habe es natürlich leicht, zu sagen: "Blauzungenimpfung - nein, danke"!
Für die Zukunft bzw. Vorbeugung...
Möchte ich mich dir, Jutta anschließen: "auf einen sehr guten Verfassungszustand der Ziege achten" - bedeutet für mich: Mit der Natur leben und Leben in ihrer Natur lassen!
*oops*... das wurde ja ein halber Roman
Freundliche Grüße,
Sigrid und Zoo
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 28.02.2009, 19:06
von Werner
Hallo,
bin für eine Impfpflicht bei BT.
Nicht wegen der Ziegen, die eher mild erkranken, glaube aber nur so können die Schafe geschützt werden.
Meine wenigen Tiere kann ich noch versorgen, auch bei vielen Erkrankungen. Aber wie soll das ein Schäfer mit hunderten Tieren machen? In den vergangenen Jahren starben die betroffenen Tiere einer Herde schneller als sie vom Hof geholt werden konnten.
Habe noch keinen Menschen kennengelernt, der Hepatitis, Kinderlähmung etc. hatte und gegen Impfungen war. Auch Eltern von an Masernencephalitis erkrankten Kindern eignen sich nicht für solche Diskussionen.
Bei Ziegen, die an deutlicher Verwurmung, leiden, wurde vor 150 Jahren ein aufstallen und baldiges "abschlachten" empfohlen. Meine entwurme ich lieber.
Bei Clostridien oder Moderhinke bin ich gegen Impfen, da gibt es meist auch andere Wege damit umzugehen.
freundlichen Gruß
Werner
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 28.02.2009, 19:17
von Oimbarin
hallo,
soviel ich weiß gab es in österreich noch gar keinen fall von blauzungenkrankheit, die 23 tiere waren nur träger des virus, aber ausgebrochen ist die krankheit noch bei keinem tier.
mücken werden angeblich auch im winter gefangen...???? #ka#
ansonsten bin ich ganz eurer meinung. aber leider werden auch wir impfen müssen, denn verweigen können wir uns nicht leisten....
ich hoffe nur, dass die nebenwirkungen gering bleiben. denn beweisen, dass die impfung schuld war wäre sicher nahezu unmöglich. die finden immer einen anderen grund wenn sie wollen.
liebe grüße
renate
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 01.03.2009, 09:37
von Loise
Guten Morgen!
Die Blauzungenkrankheit wird man durch die Zwangsimpfung nicht ausrotten können, da das frei laufende Rehwild nicht bedient werden kann. Weiters gibt es in Österreich Ausnahmen für Zuchtbullen. Man weiß ganz genau, dass die Tiere auch im aufgestallten Zustand betroffen sein können. Wenn man glaubt diese Krankheit durch eine Impfung ausrotten zu können, warum nimmt man diese Tiere aus der Pflicht heraus?
Aus Deutschland weiß man inzwischen ja scheinbar auch, dass eine einmalige Impfung beim kleinen Wiederkäuer nicht genügend Antikörper bildet. Oder warum wird dieses Jahr in Deutschland zweimalig geimpft?
Auch ich habe bis vor einigen Jahren keine einzige Impfung meiner Kinder oder meiner Haustiere versäumt.
Eine schwere Pertussiserkrankung meines jüngsten Sohnes, welcher den vollen Impfschutz gegen diese Krankheit hatte, hat mich dazu bewegt mich intensiver mit der Impfthematik zu beschäftigen.
Jetzt wäge ich Risiko und Nutzen jeder einzelnen Impfung für mich ab und entscheide individuell. Auf keinem Fall werden bei mir keine Kinder oder Tiere geimpft, welche nicht absolut gesund sind.
LG Jutta
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 01.03.2009, 12:50
von Alrun
Ich gehe davon aus, dass verschiedene Experten sich mit dem Thema intensiv beschäftigt haben. Sie kamen dann zum Schluss, dass es derzeit das beste ist, zu impfen. Das ist, was für mich zählt.
Ich beschäftige mich sehr intensiv mit den Themen Tiermedizin, Biologie und Chemie und behaupte nun einfach einmal, dass ich auch ein recht großes Basiswissen für das Verstehen verschiedener Vorgänge im Körper eines Lebewesens besitze und auch eine recht gute Vorstellung davon habe, was es bedeutet, ein Tier zu impfen.
Trotzdem würde ich nicht soweit gehen zu behaupten, dass ich mich "genügend" informiert hätte. Um sich genügend zu informieren, ist es wahrscheinlich notwendig ein Studium in den oben angeführten Bereichen zu absolvieren.
So ist es mir auch nicht besonders schwer gefallen, meine Ziegen Ende Dezember impfen zu lassen. Und da ich meine Ziegen, wie ich meine, sehr gut halte, d. h. sie auch ein gutes Immunsystem haben, haben alle Tiere die Impfung ohne irgendwelche Probleme überstanden. Auch bei den Geburten vor einer Woche gab es keinerlei Probleme - alle Kitze wurden gesund und kräftig geboren und entwickeln sich prächtig.
Ein krankes Tier würde ich nicht impfen lassen - in solch einem Fall besteht übrigens auch keine Impfpflicht. Im Gegenteil - ein (guter) Tierarzt wird kein krankes Tier impfen (egal gegen was).
Im Prinzip verhält es sich wie bei vielen Dingen - viele Menschen reden mit, ohne wirklich von der ganzen Materie etwas zu verstehen. Was ich zu dem Thema in den letzten Monaten schon alles gehört habe, verschlug mir wirklich manchmal die Sprache. Pharmaindustrie, Wissenschaft, Experten = böse, alles aus der Natur kommende = gut.....
Nun ja, im großen und ganzen denke ich, dass jeder für sich selbst entscheiden soll. Aber manchmal ist es sicherlich notwendig, wenn etwas ohne Diskussionen durchgesetzt wird.
Liebe Grüße
Alrun
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 01.03.2009, 14:09
von Moritz
Ich lese hier schon zweimal von "Experten".
Das ist das Inflationswort im Fernsehen - nur noch Experten.
Und jetzt wohl Experten in Blauzunge?
Für mich meistens: Experten = Scharlatane (selbsternannt oder im Auftrag Dritter)
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 01.03.2009, 16:31
von Puma
Hallo (Alrun)!
Ich akzeptiere deine Meinung völlig und kann diese sehr gut nachvollziehen.
Auch habe ich volles Verständnis, für Menschen, die sich, ihre Kinder und Tiere Impfen lassen und auf ihre Ärzte vertrauen.
Es gibt für mich aber offene Fragen, die mir (noch) niemand beantworten konnte...
z.B.(ich beschränke mich hier auf BT) warum es so wichtig ist, Flächendeckend zu impfen? Obwohl, wie schon oben erwähnt, das Wild die selbe Rolle hat wie eben alle Wiederkäuer, diese aber nicht geimpft werden. Was spricht gegen eine natürliche(!) Bildung von Antikörpern nach einem erfolgten BTV Kontakt, schließlich ist danach ein Tier gleich lange immun, wie es durch die Impfung sein sollte. Wenn diese Impfung so gut ist, kann den geimpften Tieren ja nichts passieren... also können doch diejenigen, die möchten ihre Tiere Impfen und die anderen eben nicht (WENIGSTENS solange, bis wir mehr über die Entwicklung der ganzen Sache wissen).
Vielleicht kannst du, Alrun, oder sonst wer, darauf vernünftig antworten ("meine" Tieräzte und alle, die ich bisher fragte, konnten dies nicht)... Vermuten bzw. Hypothesen aufstellen kann ich selbst. Mir fehlt also ganz offensichtlich viel Information... kann daher auch kein Experte sein!
Ich gehe davon aus, dass verschiedene Experten sich mit dem Thema intensiv beschäftigt haben. Sie kamen dann zum Schluss, dass es derzeit das beste ist, zu impfen. Das ist, was für mich zählt.
Sich auf diese "Experten" alleine zu verlassen - halte ich für nicht gut!
Ich will damit bestimmt nicht sagen, dass ich es besser weis - ganz im Gegenteil - aber ich bin für eine freie Entscheidung und möchte gerne
verständliche Antworten auf meine Fragen! Solange ich diese nicht bekomme, kann ich auch kein Vertrauen in solchen Angelegenheiten haben.
Freundliche Grüße,
sigrid und zoo
Re: Östereicher diskutieren die Blauzungenkrankheit
Verfasst: 01.03.2009, 18:26
von Loise
@Alrun: Mit der Ausnahme der Impfpflicht von kranken Tieren ist das nicht so einfach. Die Vorgabe lautet kein krankes Tier zu impfen, allerdings muss der gesamte Tierbestand eines Betriebes innerhalb von 4 Wochen geimpft sein. Wenn diese Variante nicht zu erfüllen ist, darf der Impfarzt KEIN Tier im Bestand impfen und somit gilt dieser Betrieb dann als Impfverweigerer.
LG Jutta