In Vinkel wurden etliche Hundert "gekeult" !
Ich hoffe es hat nicht van Nieuwenhoven getroffen..aber bei Zuchtbetrieb und den "Weissen" denk ich spontan an ihn und seine Familie.
Eine vorbildlich Ziegenzucht-und haltung, über Jahrzehnte und eine tolle Käserei, mit hervorragendem Käse!
Da wäre ein Lebenswerk und die Existenz dahin !
http://www.nzz.ch/services/q-fieber_nie ... 97572.html
Q-Fieber
Geschichte:
1937 wurde das Q-Fieber von Derrick erstmals in Australien als klinische Entität beschrieben. In der Folge wurden Q-Fieber-Fälle aus fast allen Ländern der Welt mit Ausnahme von Neuseeland bekannt. Größere Epidemien wurden in Bulgarien in den neunziger Jahren beobachtet, nachdem vermehrt Ziegen gehalten wurden. Dieser Zusammenhang mit der Haltung bzw. Verarbeitung von Schafen oder Ziegen besteht praktisch immer. In Deutschland sind in den letzten Jahren etwa zehn größere Ausbrüche beobachtet worden. Da die Erkrankung keine absolut typischen Symptome zeigt, kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der Diagnosestellung.
Aktuelle Situation
In den Jahren 1998 und 1999 sind in Baden-Württemberg mehrere größere Ausbrüche von Q-Fieber aufgetreten. Dies begann im Mai bis Juli 1998, wo mehr als 100 Erkrankungen in Freiburg beobachtet wurden. Als Zentrum der Epiedemie konnte das Gelände des alten Flugplatzes eingegrenzt werden, das gelegentlich zur Schafbeweidung genutzt wird.
Im August und September 1999 trat die Erkrankung im Gebiet von Rottweil und der schwäbischen Alb auf. Auch für diese Fälle konnten Schafskontakte als Ursache wahrscheinlich gemacht werden. In Rottweil hatten Schafe ihre Kälber auf Weiden geboren, durch die Wanderwege führen, in Stetten gab es eine Festveranstaltung mit Schafschur. Möglicherweise war die lang anhaltende Trockenheit ein wesentlicher Faktor, da es so zu einer verstärkten Aerosolbildung bzw. Staubentwicklung kam.
Erreger, Vektoren und Reservoire:
Coxiella burnetii ist ein obligat intrazellulär lebender Erreger, der zu den Rickettsien gehört, wegen einiger grundsätzlich anderer Eigenschaften aber in eine eigene Gattung gestellt wurde. Eine auffallende Besonderheit von Coxiella ist die sehr hohe Resistenz gegen Austrocknung und Lichtexposition, weshalb noch nach Monaten sekundäre Infektionen, vor allem durch Aerosole möglich sind.
Primäre Überträger des Q-Fiebers sind in Europa Zecken der Gattung Dermacentor, die den langfristigen Infektionszyklus unterhalten. Nach Infektion von Ziegen oder Schafen gibt es mehrere Wege der Weiterverbreitung: infektiöser Zeckenkot kann in der Schafwolle zurückbleiben und per Aerosol weitere Infektionen verursachen oder die Infektion kann über die Milch erkrankter Tiere weitergegeben werden. In der Praxis wohl am häufigsten ist der dritte Weg: Die Infektion führt beim trächtigen Muttertier zu einer Placentitis mit sehr hohen Keimzahlen im plazentaren Gewebe. Bleibt die Nachgeburt im Gelände liegen, kann nach Austrocknung ein hochinfektiöses Aerosol entstehen. Das Aufwirbel des Staubs reicht dann oft schon aus, um den Erreger zu übertragen. Coxiella ist hochinfektiös, einige wenige Erreger genügen bereits.
Klinik
Zwei klinische Varianten sind bekannt: Die akute und die chronische Form des Q-Fieber. Bei der akuten Form kommt es nach Aerosolübertragung (sehr selten nach Zeckenstich oder Genuß infizierter Milch) mit einer Inkubationszeit von ca. 20 Tagen in vielen Fällen nur zu einem milden, mehr oder weniger fieberhaften Infekt, in manchen Fällen aber auch zu einem hochfieberhaften Krankheitsbild mit Kopf- und Gliederschmerzen, häufig begleitet von einer atypischen Pneumonie. Komplikationen sind nicht selten, neben einer granulomatösen Hepatitis können Myo-pericarditiden (Entzündungen des Herzmuskels bzw. des Herzbeutels) und Meningitiden (Hirnhautentzündungen) auftreten. Die chronische Form führt häufig zu Endocarditiden (Herzklappenentzündungen), die nach einer Latenz von 3-20 Jahren beobachtet wurden.
Diagnostik
Da eindeutige Symptome fehlen und die radiologische Diagnose einer atypischen Pneumonie viele Differentialdiagnosen beinhaltet, kann die endgültige Diagnose meist nur serologisch gestellt werden. Hierfür finden zwei Antigene Verwendung: Bei der frischen Infektion werden zunächst Antikörper gegen das Phase II-Antigen gebildet, dann folgen im weiteren Krankheitsverlauf (in der KBR nach etwa 10 Wochen) Antikörper gegen das Phase I-Antigen. Beide können mit KBR oder Immunfluoreszenztest nachgewiesen werden.
Therapie
Das Q-Fieber wird in der Regel mit Tetracyclinderivaten, heute in der Regel Doxycyclin (200 mg/20 Tage) behandelt. Bei der chronischen Form reicht dies nicht aus, in diesem Fall muß über mehrere Monate bis Jahre mit einer Kombination aus Doxycyclin und Rifampicin oder Trimethoprim/Sulmethoxazol behandelt werden. In vitro sind auch moderne Makrolide und Gyrasehemmer wirksam, kontrollierte Studien zu diesen Präparaten existtieren aber noch nicht.
kopiert bei :
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=69