Zwergziege steht nicht mehr auf!

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Blackmail
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Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Blackmail »

Hallo,

ich möchte mich kurz Vorstellen. Ich bin der Flo und wir haben eine 8.5 jährige Zwergziege, die Vroni.

Vor genau einer Woche ging es ihr sehr schlecht. Sie hatte weißen Schaum vorm Maul, eine weiße Zunge und war sehr geschwächt. Wir haben gleich einen Tierarzt gerufen. Auch war sie laut TA blass und hatte starke Untertemperatur (35.7°C). Er hat ihr eine Infusion gelegt, gegen Kolik etwas gegeben und Glucose und Antibiotika verabreicht da die Lunge sich nicht normal angehört hat. Am nächsten Tag ging es ihr viel besser und über die Woche verbesserte sich ihr Zustand immer mehr. Der TA wusste nicht woran es liegt. Wir tippen auf eine Vergiftung weil sie Pilze von einem Baumstamm gefressen hat.

Leider kann sie seit heute in der Früh nicht mehr aufstehen. Ab und zu knirscht sie mit den Zähnen. Der TA hat ihr nochmal etwas für die Verdauung und Schmerzmittel gespritzt. Er kann sich keinen Reim darauf machen. Wenn man sie hinstellt kann sie auch stehen und gehen.
Der Pansen funktioniert ganz normal, sie Wiederkäut, frisst und trinkt viel. Ihr Kot ist auch ganz normal.

Durch Unwissenheit ist sie von einem anderen TA immer mit Panacur entwurmt worden, was ja leider unwirksam ist. Der neue TA hat sie heute mit Ivomec (hatte kein Cydectin da) entwurmt.

Zum Fressen bekommt sie Heu, Zweige und Himbeerblätter aus dem Wald.

Was könnte ihr fehlen?

Vielen Dank!

Grüße

Flo

PS: Zum Aufstehen: Sie versucht aufzustehen, aber sie kommt mit den Vorderbeinen nicht hoch.
Atmung: Ab und zu röchelt sie ganz leicht. Wie bei Asthma.


sanhestar
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

so, wie Du es beschreibst, klingt es nach übermässiger Wurmlast und dadurch totale Entkräftung.

Euer TA sollte da eigentlich auch drauf kommen und wissen, was zu tun ist.

Wurmkur ist eine Sache, Aufbau der Körperfunktionen bei eine so heruntergekommenen Tier eine zweite: Eisenpräparate, Cobalt und/oder Thiamin, ggfs. noch andere Aufbaupräparate, abgestimmt auf das Tier und durch Blutuntersuchung auf Mangelzustände gestützt.

ICH würde ihr über die nächsten 2 Wochen täglich mehrmals Propylenglykol geben. Das ernährt die Pansenbakterien und liefert zusätzliche, schnell verfügbare Energie.

Vermutlich liegt auch ein Befall mit Lungenwürmern vor, hier besteht weiterhin die Gefahr einer Lungenentzündung und späteren Lungenvernarbung (nicht prickelnd bei einem Tier wie die Ziege, das wenige natürliche Lungenkapazität hat) - Vitamin E über mehrere Wochen kann hier die Lungenheilung unterstützen.

Hat der TA die Ivovec-Dosis korrekt berechnet?


Sabine M.H.
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Bunnypark
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Bunnypark »

versuche sie warm zu halten....viel stroh als unterlage und wenn möglich eine rotlichtlampe oder ähnliches über die ziege. ziegen die selbst nicht mehr aufstehen können bekommen sehr schnell eine lungenentzündung.
eine meiner ersten ziegen hatte ein ähnliches problem....sie ist dauernd zusammengebrochen, konnte aber kurzfrisstig stehen und gehen - aber es ist trotz tierärztlichem beistand immer schlimmer geworden. (er war leider kein fachmann für ziegen)
nach zweiwöchiger hilfesuche bin ich auf einen ziegenzüchter gestossen der mir das mit der lungenentzündung erklärt hat und gesagt hat, ich soll ihr ins ohr beissen, um die blutzirkulation zu erhöhen.
leider war es schon zu spät - eine obduktion hat tod durch lungenentzündung festgestellt. den ursprung konnte sich keiner erklären, vermutlich kupfer oder selenmangel (trotz ergänzungsspritze - vieleicht zu spät).
nach aussagen der tierärzte wär sie durch wärme zu retten gewesen


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
Blackmail
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Blackmail »

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich weiß nicht ober der TA die Ivovec-Dosis richtig berechnet hat. Ich bin kein Tierarzt.
Rotlichtlampe steht seit heute morgen schon in ihrem Stall.
Wir warten jetzt noch ein paar Stunden ab und wenns bis dahin nicht besser ist fahren wir sie zu einer Tierklinik.


Der Hirte

Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Der Hirte »

Blackmail hat geschrieben:Ich weiß nicht ober der TA die Ivovec-Dosis richtig berechnet hat. Ich bin kein Tierarzt.
:D


sanhestar
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von sanhestar »

Blackmail hat geschrieben:Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich weiß nicht ober der TA die Ivovec-Dosis richtig berechnet hat. Ich bin kein Tierarzt.
dann ruf ihn an und frag nach!


Sabine M.H.
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Der Hirte

Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Der Hirte »

sanhestar hat geschrieben:dann ruf ihn an und frag nach!
*fg*

Da wird der Tierarzt aber schwer ins Zweifeln über seine eigene Fachkompetenz und die Richtigkeit seiner Maßnahmen kommen, wenn dem solche schwerwiegenden Bedenken aufgrund ferndiagnostischer Kanäle über ein Internetforum entgegenstehen.
Vor allem müßte erst einmal festgestellt worden sein, daß der Zustand der Ziege überhaupt etwas mit der Ivovec-Gabe zu tun hat. Sind Ferndiagnosen an sich schon ein Unding, die, je detaillierter ausgeführt, nur umso unmöglicher werden, so wird es geradezu peinlich, wenn sich die Ferndiagnosen dann auch noch auf die vermutete fachliche Unfähigkeit des vor Ort behandelnden Tierarztes sowie auf die Dosierung der Medizin beziehen. Der Tierarzt sollte auf allen Fälle angerufen und über den eingetretenen Zustand der Ziege informiert werden, aber doch bitte nicht mit der Aufforderung, er solle doch mal rausrücken, ob er sich bei der Medikation der Ziege nicht verrechnet hat, weil das jemand in einem Forum aufgrund Ferndiagnose vermutet.

Grüße aus Portugal!

Richard


sanhestar
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von sanhestar »

Hallo Richard,

ich denke durchaus, aufgrund der Rückmeldungen von anderen Ziegenhaltern, dass die Frage nach der korrekten Dosierung mehr als gerechtfertigt ist, um für die weitere Vorgehensweise beurteilen zu können, ob der TA korrekt gehandelt hat (O-Ton "der TA kann sich das auch nicht erklären" - kommt er aufgrund des Bildes der Ziege: Untertemperatur, blass = anämisch denn nicht selbst darauf, dass hochgradiger Wurmbefall vorliegen könnte?)

Man muss die Frage an ihn ja auch nicht vorwurfsvoll stellen.....

Aber klar, wir können, wenn wir um ferndiagnostische Hilfe gebeten werden, ja gerne immer vom optimalen Status quo ausgehen.......


Sabine M.H.
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Christa
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Christa »

hallo Flo und neben dem dicken Strohlager und einem Rotlicht würde ich sie bei diesen Aussentemperaturen mit Decken abdecken...und wenn Du Zeit hast kannst Du Gummiwärmflaschen , die Du wechselst, unter die Decken schieben...ich habe so bei meiner stark unterkühlten Ziege in fünf Stunden die Temperatur wieder auf "normal" bringen können.... ich drück Dir und der Vroni die Gesundheitsdaumen! Liebe Grüsse, christa


Blackmail
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Re: Zwergziege steht nicht mehr auf!

Beitrag von Blackmail »

Der jetzige Zustand hat nichts mit der Gabe von Ivomec zu tun. Es besteht eben Verdacht auf einen Wurmbefall. Unser vorheriger TA hat sie ja nur mit Panacur entwurmt.
Der TA war eben nochmal da und hat ihr einen Vitamin B-Komplex gespritzt. Wenns morgen nicht besser ist kommt sie in eine Tierklinik.


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