Bakterielle Mastitis
Verfasst: 12.02.2010, 17:01
Hallo,
meine Ziege Izzy habe ich nach unserem zehntägigen Urlaub mit einer prall gefüllten linken Euterhälfte vorgefunden, das Euter war steinhart und gerötet, aber nicht heiß und sie hatte kein Fieber (Temperatur 38,2°C). Die Ziege hat meines Wissens noch keinen Nachwuchs gehabt, ist so ca 5 Jahre alt (kann ich alles herausfinden, Kontakt zum Vorbesitzer besteht) und wurde demnach auch noch nie gemolken. Sie ist eine Suomenvuohi, eine Finnziege, und wiegt etwa 40kg (Schätzung der Tierärztin, sie hat leider keine Viehwaage).
Gefüttert wird sie mit kräuterreichem Heu, Tannenzweigen, Karotten und als Leckerli hin und wieder etwas Hafer und Mineralfutter und ich streue ihr hin und wieder etwas Algenpulver in eine handvoll Hafer. Menge an Beifutter ist so ca 300g alle 3 Tage. Da wir aber die 10 Tage im Urlaub waren, kann ich nicht dafür garantieren, dass sie nicht evtl mehr Proteine bekommen hat als sonst und auch die Stallhygiene der letzten Woche kann ich nicht beurteilen. Einstreu ist Sägemehl mit einem großzügigen Strohpolster, außerdem rauft sie sich das Heu immer als Polster zurecht.
Sie hatte sich bei unserer Rückkehr völlig normal verhalten, mich normal begrüßt, gefressen, getrunken, gespielt, streicheln lassen - sie ist sehr menschenbezogen, da sie leider noch Einzelziege ist (wir sind eher durch Zufall an sie gekommen) und daher habe ich das Euter auch nur rein zufällig bemerkt, denn freiwillig dreht sie mir selten das Hinterteil zu. Mir fiel nur auf, dass sie etwas wacklig lief - breitbeinig durch das dicke Euter.
Also habe ich sie eingepackt, zum Tierarzt gefahren (sie fährt sehr brav Auto) und dort haben wir sie abgemolken. Die Flüssigkeit ist rötlich-gelblich, es schwimmen Blutgerinnsel drin und wir haben beim Tierarzt sicher einen halben Liter abgemolken und dann zuhause nochmal fast einen ganzen Liter!
Aufgrund der Beschaffenheit der Flüssigkeit und wegen der Wahrscheinlichkeit tippt meine Tierärztin auf eine bakterielle Mastitis, eine Kultur aus der Flüssigkeit hat allerdings keinen Erreger bestimmen können (zu wenig Bakterien für einen Aufschluss), die Diagnose ist also nicht 100% sattelfest.
Wegen der Dringlichkeit der Situation behandeln wir jetzt antibiotisch mit Penicillin, was mir eigentlich gegen den Strich geht, ich wollte aber bei einem so akuten und schmerzhaften Geschehen lieber die Notbremse ziehen. Sie hat außerdem die ersten zwei Tage ein Schmerzmittel bekommen und bekommt morgens und abends jeweils für 7 Tage das Penicillin injiziert.
Zudem soll sie mehrmals am Tag abgemolken werden und es bildet sich recht wenig Flüssigkeit nach, ich melke 4x am Tag ab und bekomme jedesmal so maximal 50ml, meist weniger. Die Flüssigkeit ist nach wie vor geruchlos, aber blutig und gelblich. Außerdem desinfiziere ich ihre Zitzen nach dem Melken mit einer Jodlösung und reibe sie vorher mit einer fettenden Ringelblumensalbe ein.
So. Soweit der Roman.
Nun die Fragen:
Wenn die antibiotische Behandlung vorbei ist, wie kann ich sie naturheilkundlich unterstützen, um die natürlichen Bakterien im Körper wieder zu mobilisieren? Wie kann ich weiterhin begleitend zur AB-Kur noch naturheilkundlich unterstützen und die Bakterien ausschwemmen, die Entzündung ausheilen?
Ich selbst bin angehende Tierheilpraktikerin mit Zusatzfachausbildung Heilpflanzenkunde (ursprünglich Biologin), habe aber von Ziegen nicht den blassesten Schimmer. Deshalb scheue ich mich davor gängige Naturheilmittel bei Mastitis einfach so von Hund/Katze auf die Ziege zu übertragen. Generell bin ich aber durchaus willens und in der Lage z.B. Tinkturen, Öle etc selbst herzustellen und wirksam anzuwenden - nur eben nicht ohne Rücksprache mit Ziegenexperten.
Kann mir jemand Tipps geben? Wenn ihr noch Informationen braucht, fragt!
Liebe Grüße
Stephanie
meine Ziege Izzy habe ich nach unserem zehntägigen Urlaub mit einer prall gefüllten linken Euterhälfte vorgefunden, das Euter war steinhart und gerötet, aber nicht heiß und sie hatte kein Fieber (Temperatur 38,2°C). Die Ziege hat meines Wissens noch keinen Nachwuchs gehabt, ist so ca 5 Jahre alt (kann ich alles herausfinden, Kontakt zum Vorbesitzer besteht) und wurde demnach auch noch nie gemolken. Sie ist eine Suomenvuohi, eine Finnziege, und wiegt etwa 40kg (Schätzung der Tierärztin, sie hat leider keine Viehwaage).
Gefüttert wird sie mit kräuterreichem Heu, Tannenzweigen, Karotten und als Leckerli hin und wieder etwas Hafer und Mineralfutter und ich streue ihr hin und wieder etwas Algenpulver in eine handvoll Hafer. Menge an Beifutter ist so ca 300g alle 3 Tage. Da wir aber die 10 Tage im Urlaub waren, kann ich nicht dafür garantieren, dass sie nicht evtl mehr Proteine bekommen hat als sonst und auch die Stallhygiene der letzten Woche kann ich nicht beurteilen. Einstreu ist Sägemehl mit einem großzügigen Strohpolster, außerdem rauft sie sich das Heu immer als Polster zurecht.
Sie hatte sich bei unserer Rückkehr völlig normal verhalten, mich normal begrüßt, gefressen, getrunken, gespielt, streicheln lassen - sie ist sehr menschenbezogen, da sie leider noch Einzelziege ist (wir sind eher durch Zufall an sie gekommen) und daher habe ich das Euter auch nur rein zufällig bemerkt, denn freiwillig dreht sie mir selten das Hinterteil zu. Mir fiel nur auf, dass sie etwas wacklig lief - breitbeinig durch das dicke Euter.
Also habe ich sie eingepackt, zum Tierarzt gefahren (sie fährt sehr brav Auto) und dort haben wir sie abgemolken. Die Flüssigkeit ist rötlich-gelblich, es schwimmen Blutgerinnsel drin und wir haben beim Tierarzt sicher einen halben Liter abgemolken und dann zuhause nochmal fast einen ganzen Liter!
Aufgrund der Beschaffenheit der Flüssigkeit und wegen der Wahrscheinlichkeit tippt meine Tierärztin auf eine bakterielle Mastitis, eine Kultur aus der Flüssigkeit hat allerdings keinen Erreger bestimmen können (zu wenig Bakterien für einen Aufschluss), die Diagnose ist also nicht 100% sattelfest.
Wegen der Dringlichkeit der Situation behandeln wir jetzt antibiotisch mit Penicillin, was mir eigentlich gegen den Strich geht, ich wollte aber bei einem so akuten und schmerzhaften Geschehen lieber die Notbremse ziehen. Sie hat außerdem die ersten zwei Tage ein Schmerzmittel bekommen und bekommt morgens und abends jeweils für 7 Tage das Penicillin injiziert.
Zudem soll sie mehrmals am Tag abgemolken werden und es bildet sich recht wenig Flüssigkeit nach, ich melke 4x am Tag ab und bekomme jedesmal so maximal 50ml, meist weniger. Die Flüssigkeit ist nach wie vor geruchlos, aber blutig und gelblich. Außerdem desinfiziere ich ihre Zitzen nach dem Melken mit einer Jodlösung und reibe sie vorher mit einer fettenden Ringelblumensalbe ein.
So. Soweit der Roman.
Nun die Fragen:
Wenn die antibiotische Behandlung vorbei ist, wie kann ich sie naturheilkundlich unterstützen, um die natürlichen Bakterien im Körper wieder zu mobilisieren? Wie kann ich weiterhin begleitend zur AB-Kur noch naturheilkundlich unterstützen und die Bakterien ausschwemmen, die Entzündung ausheilen?
Ich selbst bin angehende Tierheilpraktikerin mit Zusatzfachausbildung Heilpflanzenkunde (ursprünglich Biologin), habe aber von Ziegen nicht den blassesten Schimmer. Deshalb scheue ich mich davor gängige Naturheilmittel bei Mastitis einfach so von Hund/Katze auf die Ziege zu übertragen. Generell bin ich aber durchaus willens und in der Lage z.B. Tinkturen, Öle etc selbst herzustellen und wirksam anzuwenden - nur eben nicht ohne Rücksprache mit Ziegenexperten.
Kann mir jemand Tipps geben? Wenn ihr noch Informationen braucht, fragt!
Liebe Grüße
Stephanie