Clostridien - Breiniere - Impfung

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-Sabine-

Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von -Sabine- »

Hallo Ihr,

Ich halte seit diesem Jahr Zwergziegen, Ziegen und Ouessantschafe und habe diese Woche eine Erfahrung machen müssen, auf die wir alle gerne hätten verzichten können. Damit das aus Unwissenheit nicht auch einem von Euch passiert, schreibe ich diesen Bericht.

Ich habe ein 6000 m² großes verbuschtes Grundstück, dass ich vorm "Waldwerden" bewahren wollte. Da es hängig ist und sich nur schlecht mit Maschinen bearbeiten lässt, habe ich mich zur Haltung von Ziegen und Schafen entschlossen. Ich habe direkt am Haus einen dreiseitig geschlossenen Offenstall von 60 m² mit Betonboden, Licht und Wasser, eine befestigte Fläche, einen Felsenberg und weiter unten einen Bach. Die Ziegen/Schafe haben Heu zur freien Verfügung, dazu die Fläche und stehen auf Stroh. Im Stall sind ein Salz- und Mineralleckstein, ab und an gibt es Pferdeleckerlis (vor allem zum Einfangen).

Leider bin ich mit meinem zwergziegensicheren 1,50m-Zaun noch nicht um das ganze Grundstück rum, so dass die Zwergziegen immer mal wieder durch die 1,20 hohen mobilen Geflügelnetze ausbüxen, so dass die theoretische Gefahr einer Vergiftung durch Zierpflanzen in Nachbarsgärten gegeben ist.

Letzten Sonntag nun habe ich 5 bulgarische Langhaarziegen bekommen und diese zu den anderen dazu gestellt. Meine beiden Leitziegen (Zwillingsschwestern) und der Schafbock (er war der Leitbock der Herde) haben recht schnell Kontakt zu den Bulgaren aufgenommen, der Bock hat gedeckt. Leider bin ich nicht auf die Idee gekommen, die Bulgaren erstmal zu separieren.

Montagmittag hatten die beiden Leitziegen grünen Schaum vorm Maul, haben gespuckt und hatten Schmerzen (Zähneknirschen). Da ich auf die Schnelle keinen TA fand, der zu Ziegen kommen wollte, habe ich sie mit den Vorderbeinen hochgestellt und ihnen ein Heubändchen durchs Maul gezogen, da ich dachte, es handle sich um eine Gasblase. Im Lauf des Nachmittags hat sich der Zustand der Ziegen verschlechtert, sie haben zu schreien begonnen und bekamen zentralnervöse Störungen (Nachhandschwäche, schwanken). Das Schäumen hat nach relativ kurzer Zeit wieder aufgehört. Über Nacht wurden die Schmerzen schlimmer, ich habe es in der Not mit Backpulver, Essigwasser und Öl probiert - ohne Erfolg. Beide Ziegen kamen zum Festliegen, ich habe sie dann regelmäßig umgelagert und versucht in Wiederkäuerstellung zu halten , aber der Zustand verschlechterte sich weiterhin. Beide Ziegen hatten mittlerweile Atemschwierigkeiten (Bauchatmung) und blaue Schleimhäute sowie Untertemperatur.

Am Dienstagmorgen lag die eine Ziege endgültig fest und war auch nicht mehr in Wiederkäuerstellung zu halten, hatte Krämpfe und große Atemschwierigkeiten. Als sie starb, hat sie den Kopf nach hinten überstreckt und gekrampft. Die zweite Ziege stand zu diesem Zeitpunkt und hat sogar gefressen, hatte aber nach wie vor Atremschwierigkeiten und zentralnervöse Störungen. Ich hatte endlich einen TA ausfindig gemacht, der dann auch kam und die Ziege symptomatisch behandelte. Er hatte nach der telefonischen Schilderung den Verdacht Clostridien (Breiniere), hat aber, als er die Ziege sah, dies wieder verworfen, da das Tier keinen Durchfall und kein Fieber, sondern Untertemperatur hatte. Er stellte ein Lungenödem fest. Noch während der TA am Hof war, ist die Ziege umgefallen, hat gekrampft und geschrieen. Eine Notfallspritze brachte keinerlei Wirkung, so dass wir das Tier eingeschläfert haben.

Ich habe dann eine Ziege zur Obduktion geschickt.

In der Nacht wurden dann eine Bulgarenziege krank. Ich habe den TA aus dem Bett geworfen, der hatte aber Schlachthofdienst und konnte nicht kommen. Er hat mich an eine junge Kollegin verwiesen, die dann auch zusagte, so schnell wie möglich zu kommen. Als ich wieder in den Stall ging, war die als erstes erkrankte Ziege schon tot. Sie starb innerhalb von 4 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome. Bis die TÄin kam, war eine weitere Bulgarenziege erkrankt. Die TÄin vermutete eine Zierpflanzenvergiftung und schloss Clostridien kategorisch aus. Wir haben symptomatisch behandelt: Vitamin-B-Komplex, Infusionen, Entwässerungsmittel gegen das Lungenödem, Schmerzmittel, etc. ... Während der Behandlung der zweiten erkrankten Bulgarenziege erkrankte noch eine und dann auch noch mein erwachsener 5jähriger Schafbock. Die Symptome waren extreme Schmerzen und zentralnervöse Störungen sowie Lungenödeme, dazu immer wieder Krämpfe, das Schaf hat mit Spucke geschäumt, die Bulgaren haben nicht geschäumt. Durchfall trat keiner auf, die Tiere hatten Untertemperatur. Am Mittwochvormittag haben wir dann eine Bulgarenziege eingeschläfert, sie hatte Krämpfe, war schon sehr schwach und war im Begriff, einen aufgeblähten Bauch zu bekommen. Den Schafbock haben wir dann nachmittags eingeschläfert, er hatte Krämpfe und extreme Schmerzen sowie Atemnot - allen Behandlungsversuchen zum Trotz. Die Leitziege der Bulgaren hielt mit Behandlung (Medikamente/Infusionen) bis Donnerstag früh durch, dann haben wir auch sie eingeschläfert.

Damit sind alle erkrankten Tiere auch verstorben und das innerhalb von Stunden, wobei die Zwergziegen am längsten durchgehalten haben. Die Bulgaren sind sehr schnell gestorben. Das Schaf lag zeitlich dazwischen. Verstorben sind alle Alttiere (2 bis 5 Jahre alt), die jungen leben alle noch und haben auch keine Symptome gezeigt. Durchfall fehlte völlig, Fieber ebenfalls. Beide TÄe waren der Meinung, dass es KEINE Clostridien sind, sondern irgendeine Pflanzenvergiftung.

Die Forschungsstation in der Schweiz, mit der ich auch Kontakt aufgenommen hatte, hat bereits während des Verlaufs Clostridien vermutet und zur Notfallimpfung geraten, die behandelnde TÄin verwarf das und hatte auch keinen Impfstoff da.

Ich hatte mich zwischenzeitlich auch mit dem TGD (Tiergesundheitsdienst) in Verbindung gesetzt gehabt. Auch die Fachtierärztin dort hat Clostridien zumindest nicht ausgeschlossen. Sie hat die schweizer Seite als sehr kompetent und dem deutschen "Fach"-Wissen weit voraus gelobt. Der TGD hat übrigens zumindest hier in Bayern einen Abholdienst für Tiere zur Sektion, sofern diese nicht schwerer als 80 kg sind. Die Telefonnummer für die Abholung ist 089-9091 248.

Die Sektion hat eindeutig Clostridienvergiftung als Todesursache ergeben. Die Anzeichen sind dann die einer "normalen" schweren Vergiftung, ohne Fieber und Durchfall. Eine Behandlung ist aussichtslos. Ich habe dann umgehend meinen gesamten Bestand gegen Clostridien geimpft.

Die Vermutung ist nun, dass die Bulgaren die Clostridienausscheider waren. Sie hatten viel Stress, bevor sie hierher kamen, waren nicht in bester Kondition und aufgrund der bisherigen Haltung wahrscheinlich an einen höheren Clostridienbesatz gewöhnt, als meine Tiere. Und meine Leittiere hatten eben den engsten Kontakt zu ihnen, da ich sie ja nicht separiert hatte.

Die Vorgeschichte der Bulgaren ist:

Landschaftspflegeziegen, den ganzen Sommer mit Blackfaces (Schafen) ohne Zufütterung draußen, entwurmt mit Valbazen, vor etwa zwei Wochen Herdenwechsel von Blackfaces auf Bergschafe, dann Aufstallung und Fütterungswechsel (Silo/Grummet/Kraftfutter). Diese Fütterung gab es auch schon letzten Winter. Dann Fahrt zu mir (250 km) und neue Herde, dazu ein Wetterwechsel (von "Martinisommer" auf Winter). Ziegen können sehr empfindlich auf Stress reagieren, nach allem, was ich mittlerweile herausgefunden habe, und dann können sich die Clostridien im Darm extrem vermehren. Alle Bulgaren waren sehr mager. Der TA vermutet resistente Würmer, da die Tiere regelmäßig entwurmt worden sind.

Noch zur Impfung: Ich bin auch (sehr) impfkritisch (meine Tochter ist bis auf Tetanus ungeimpft), aber in diesem Fall sind mir selbst die Nebenwirkungen von Aluminium und Thiomersal (Trägerstoffe) völlig egal. Die Tiere sind - deutlich formuliert - qualvollst verreckt. Und das trotz aller Behandlungsversuche. Und wir haben enige schon bei den ersten Symptomen "erwischt", da die TÄin ja auf dem Hof war. Hätte ich gewusst, was es ist und wie es verläuft, ich hätte jedes erkrankte Tier umgehend einschläfern lassen.

Was mir jetzt wichtig wäre, ist einfach, so etwas in Zukunft und für andere Tiere zu verhindern und ich denke, das geht nicht allein übers Management der Tiere. Meine Tiere waren gesund, fit und gut/artgerecht gehalten und gefüttert - und trotzdem nicht gefeit, schon gar nicht gegen menschliches Versagen. Ich habe einen Fehler gemacht (fehlende Quarantäne) und 6 Tiere haben das mit dem Tod bezahlt. Das hätte nicht sein müssen und wären die Tiere geimpft gewesen, wäre zumindest meinen alten Tieren nichts passiert. Meine Leitziege war auch noch tragend ....


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von sanhestar »

Hallo Sabine,

wir haben ja schon am Wochenende miteinander gesprochen.

Ich denke, was man auch noch herausstellen muss, ist diese unglückliche Häufung von Umstellungen, denen diese Tiere unterworfen waren.

Evtl. hätte sich das alles weniger kritisch entwickelt, wenn die Tiere erst einige Zeit nach den Wechseln im Altbetrieb zu Dir gekommen wären oder bei Dir einige Tage separiert geblieben wären und/oder sie in besserem Zustand gewesen wären.

Ja, die Breinieren-Impfung wird Deine Tiere in Zukunft sicherlich (gegen diese Infektion) schützen, aber ich denke, jetzt nur darauf zu drängen, dass andere Halter ihre Tiere impfen lassen, führt zu falscher Sicherheit.

Die Bulgaren hätten Dir genauso gut Atemwegsinfekte oder abortive Infektionen einschleppen können (z.B. Pasteurellose, Chlamydien o.ä.) - hätte sich nicht so dramatisch gezeigt, ja, aber Du hättest/würdest Dich aufgrund der Breinierenimpfung ggfs. in falscher Sicherheit wiegen.

Immer (!) wenn Tiere von einem Bestand in einen anderen verbracht werden, besteht ein Risiko, für die neuen, wie die alten Tiere und darüber müssen wir uns als Käufer, wie als Verkäufer, bewusst bleiben.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
-Sabine-

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von -Sabine- »

Hallo Sabine,
Evtl. hätte sich das alles weniger kritisch entwickelt, wenn die Tiere erst einige Zeit nach den Wechseln im Altbetrieb zu Dir gekommen wären oder bei Dir einige Tage separiert geblieben wären und/oder sie in besserem Zustand gewesen wären.

Ja, die Breinieren-Impfung wird Deine Tiere in Zukunft sicherlich (gegen diese Infektion) schützen, aber ich denke, jetzt nur darauf zu drängen, dass andere Halter ihre Tiere impfen lassen, führt zu falscher Sicherheit.
Ja - vermutlich wäre es anders ausgegangen, wenn ich sie separiert hätte - zumindest für meine. Und auch im Altbetrieb hätte man manches anders machen können. Aber wer weiß schon alles? Und wer kann für sich garantieren, dass "menschliches Versagen" ihm selbst niemals und unter keinen Umständen unterlaufen wird? Und dann kennt man ja auch oft nicht alle Faktoren. Ich persönlich z.B. hab die Vorgeschichte der Bulgaren erst nach und nach erfahren. Und ich habe die Vorbesitzerin als engagierte Halterin kennengelernt. Sie hat halt einfach nicht gewusst, dass Ziegen so empfindlich sein können und in meinen Ziegebüchern z.B. steht das so auch gar nicht drin - geschweige denn, dass Du diese Info von anderern Schaf- und Ziegenhaltern so bekommst. Und ehrlich: Selbst wenn ich von den Wechseln gewusst hätte, die die Bulgaren mitgemacht haben: Ich weiß nicht, ob ich die Ankunft deswegen verschoben hätte. Ich habe mich auf die Tiere gefreut und wollte sie vor dem Wintereinbruch hier haben. An Clostridien habe ich nicht gedacht.

Ich habe aber jetzt gesehen, wie elend und qualvoll die Tiere an dieser Erkrankung sterben. Das möchte ich keinem Tier je wieder zumuten (und mir auch nicht). Deshalb ist die Impfung für mich die richtige Wahl. Denn ich persönlich kann einfach nicht ALLE Faktoren zu 100% beeinflussen, die eine Vermehrung der Clostridien bei den Ziegen auslösen können.
Die Bulgaren hätten Dir genauso gut Atemwegsinfekte oder abortive Infektionen einschleppen können (z.B. Pasteurellose, Chlamydien o.ä.) - hätte sich nicht so dramatisch gezeigt, ja, aber Du hättest/würdest Dich aufgrund der Breinierenimpfung ggfs. in falscher Sicherheit wiegen.
Die eine Krankheit hat ja mit der anderen nichts zu tun. Ich hätte und werde mich da nicht in Sicherheit wiegen. Und dann verlaufen die von Dir genannten Erkrankungen nicht zu 99% tödlich. Das aber tun Clostridieninfektionen. Und die können einfach schon durch ganz "normale Pipifaxfaktoren" ausgelöst werden, nach allem, was ich letzte Woche gelernt habe.
Immer (!) wenn Tiere von einem Bestand in einen anderen verbracht werden, besteht ein Risiko, für die neuen, wie die alten Tiere und darüber müssen wir uns als Käufer, wie als Verkäufer, bewusst bleiben.
Ja, das halte ich auch für einen ganz wichtigen Punkt. Ich denke, wir handeln zu unbedacht mit den Tieren und sind uns ganz oft dessen gar nicht bewusst, was wir ihnen da zumuten. Klar geht es meist gut - aber wenn nicht, ist der Schaden für Mensch und Tier groß.


Netti
Beiträge: 548
Registriert: 13.03.2010, 17:31

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von Netti »

hola sabine,

erst einmal tut es mir sehr leid für dich.

wir hatten den selben fall letzten november.
2 lämmer 3 wochen alt
2 ziegen 8 monate alt
1 ziege tragent 2 jahre alt
alle auslösenden faktoren waren stress.

hier ist es schwer fachhilfe zu bekommen, ich habe dann auch über die forschungsstation rat geholt.
obduktion ergab BREINIERE .
seither wird bei uns geimpft.
lämmer werden mit 4 wochen geimpft.
sicher, diese impfung ist nicht ohne und wir achten auch sehr auf die umstände, also kein regen , nicht zu kalt und nur gesunde wohl genährte ziegen werden geimpft, aber am nächsten tag sind alle wieder fitt und ich brauche keine angst mehr zu haben.
ziegen sind nun mal sehr empfindsam , haben ein schwaches nervenkostüm und sind schisser !

leider macht oftmals nur schaden klug.
ich denke heute noch oft daran, wie elend sie eingegangen sind.

so nun kopf hoch , ich wünsche dir alles gute.

die netti aus dem heissen paraguay :-)


Zieglinde
Beiträge: 2759
Registriert: 06.03.2003, 18:21

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von Zieglinde »

Hallo Sabine,
mir ist auch mal eine Leit-Ziege an Breiniere eingegangen, schrecklich sowas. Der TA war zwar da, hatte aber eine falsche Diagnose gestellt.
Ich habe dann (weil auch die Nachbarn nicht mit bekloppter Fütterung aufgehört haben) auch gegen Breiniere impfen lassen und dass, obwohl ich auch ein Impfgegner bin.
Im Moment sind meine Tiere leider schon seit längerem ungeimpft, aber es ist ganz schön schwer, alle 4 in den Stall zu kriegen, wenn ein ungeduldiger TA vor der Tür steht :-(

Danke für deine Bericht, da ist dir echt ganz schreckliches widerfahren. Da es vermeidbar war (hätte, wäre....) wirst du dir sicherlich die nächsten 50 Jahre noch Vorwürfe machen. Ich hoffe, andere Mitleser lernen daraus, aber ungern lernt man ja aus Fehlern anderer und macht sie lieber selbst nochmal #daumen_runter# . (Gilt manchmal auch für mich)

Kopf hoch
LG
Silke


ZeselCharlie

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von ZeselCharlie »

hallo sabine !
das tut mir wirklich leid für dich, diese schreckliche erfahrung machen zu müssen. Ich fühle mich durch deinen bericht natürlich auch angesprochen, da ich ja, wie du weißt, den bruder deiner bulgaren habe. er ist gesund und munter, vom nervenkostüm her aber ganz klar ein "schisser".
auch ich habe fladi nicht seperat gestellt, bzw. nur kurzfristig, da er ja noch kastriert werden musste.
ich werde gleich morgen meinen ta anrufen, um meinen gesamten bestand impfen zu lassen. ich wollte das schon länger, aber der ta meinte, das müsse noch umgewidmet werden und das würde gerade laufen (seit ca. 1 Jahr). ich werde da jetzt druck machen, oder einfach zu meinem altem ta fahren, der 40 km weit weg wohnt.
vielleicht ist es dir ein kleiner trost, dass du auf jeden fall mein Bewußtsein für Zukauf von Ziegen bzw. Impfung geschärft hast und ich in zukunft nicht mehr so sorglos mit dieser thematik umgehe.

lg
gabi


Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von Dorchen »

Hallo Netti,
Netti hat geschrieben: seither wird bei uns geimpft.
lämmer werden mit 4 wochen geimpft.
sicher, diese impfung ist nicht ohne und wir achten auch sehr auf die umstände, also kein regen , nicht zu kalt und nur gesunde wohl genährte ziegen werden geimpft, aber am nächsten tag sind alle wieder fitt und ich brauche keine angst mehr zu haben.
ziegen sind nun mal sehr empfindsam , haben ein schwaches nervenkostüm und sind schisser !
meine Ziegen sind zwar keine Schisser, aber sie bekommen Kraftfutter und sind dadurch ja auch gefährdet. Noch habe ich nicht geimpft, also keine Erfahrung mit evtl. Nebenwirkungen. Du schreibst, daß die Impfung nicht ohne ist. Kalt ist es ja jetzt bei uns, Regen haben wir gerade mal nicht, aber leider lammt meine vierjährige Ziege in den nächsten Tagen, das zweimalige Impfen während der Trächtigkeit habe ich versäumt, so daß ich die Lämmer so früh wie möglich impfen lassen möchte. Was passiert denn mit Deinen Ziegen nach der Impfung, worauf muß ich mich einstellen, wenn ich imfpen lasse?

@Sabine
Ganz lieben Dank für Deinen Bericht! Mein Bewußtsein hast du auch geschärft, und leider mag ich Impfungen gar nicht, aber ich werde das dann mal impfen lassen.

LG
Ute


-Sabine-

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von -Sabine- »

Dorchen hat geschrieben:Was passiert denn mit Deinen Ziegen nach der Impfung, worauf muß ich mich einstellen, wenn ich imfpen lasse?
Guten Morgen Ute :-)

Ich hatte keine Nebenwirkungen und hab ja in eine Stresssituation reingeimpft. Mir wurde aber vorher gesagt, dass es gern Abszesse gibt und auch ein leichtes Hinken mit dem Bein, wo drüber geimpft wurde, vorkommen kann. Und ich sollte nicht in den Hals sondern über der Schulter impfen.

Das Wetter war bei uns sehr kalt und mittlerweile haben wir richtig Winter mit einer Menge Schnee.

@all

Ich freue mich, dass Ihr den Bericht als hilfreich empfindet. Ich hatte gezögert, ihn zu schreiben, weils ja eine Horrorgeschichte ist, bin jetzt aber doch froh, dass ich mich durchgerungen habe.


Strahli
Beiträge: 665
Registriert: 28.05.2010, 22:25

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von Strahli »

Morgen

Eine Impfung gegen Breiniere und Tetanus ist nie verkehrt. Wie Sabines Bericht zeigt, ist der Verlust durch Clostridien heftig und schmerzvoll. Für das Tier, jedoch auch für den Besitzer!

Wir hatten den Verdacht auch schon mal und haben Notimpfungen durchgeführt. Nebenwirkungen (Impfstoff Pulpyvax)= keine.....

Leider ist bei uns Pulpyvax nicht mehr erhältlich und wir müssen auf einen Impfstoff zurück greifen, der u.A. noch Pasteurellen, uvm. beinhaltet. Er wurde immer als Horror Impfstoff beschrieben. Wegen zu frühem Kitztermin musste ich eine meiner Ziegen zum Abschluss Grundimmunisierung, genau am Tag der Geburt das zweite Mal impfen....... Nebenwirkungen= keine...

Es muss also nicht sein! Wichtig ist, das gilt jedoch für alle Impfungen, dass die Tiere gesund sind. Und ideal wäre, wenn sie vor dem Impfen noch entwurmt worden wären.

@Sabine
Tut mir sehr leid, was Dir da passiert ist! Weiterhin viel Kraft und vorallem Mut! #trost#


grüsse von strahli
Netti
Beiträge: 548
Registriert: 13.03.2010, 17:31

Re: Clostridien - Breiniere - Impfung

Beitrag von Netti »

Dorchen hat geschrieben:Hallo Netti,
Netti hat geschrieben: seither wird bei uns geimpft.
lämmer werden mit 4 wochen geimpft.
sicher, diese impfung ist nicht ohne und wir achten auch sehr auf die umstände, also kein regen , nicht zu kalt und nur gesunde wohl genährte ziegen werden geimpft, aber am nächsten tag sind alle wieder fitt und ich brauche keine angst mehr zu haben.
ziegen sind nun mal sehr empfindsam , haben ein schwaches nervenkostüm und sind schisser !
meine Ziegen sind zwar keine Schisser, aber sie bekommen Kraftfutter und sind dadurch ja auch gefährdet. Noch habe ich nicht geimpft, also keine Erfahrung mit evtl. Nebenwirkungen. Du schreibst, daß die Impfung nicht ohne ist. Kalt ist es ja jetzt bei uns, Regen haben wir gerade mal nicht, aber leider lammt meine vierjährige Ziege in den nächsten Tagen, das zweimalige Impfen während der Trächtigkeit habe ich versäumt, so daß ich die Lämmer so früh wie möglich impfen lassen möchte. Was passiert denn mit Deinen Ziegen nach der Impfung, worauf muß ich mich einstellen, wenn ich imfpen lasse?

@Sabine
Ganz lieben Dank für Deinen Bericht! Mein Bewußtsein hast du auch geschärft, und leider mag ich Impfungen gar nicht, aber ich werde das dann mal impfen lassen.

LG
Ute
hola ute,
tut mir leid , konnte nicht eher antworten.

wir hier haben einen impfstoff der alle sorten der clostridien abdeckt.
die ziegen sind am impftag immer sehr müde und stehen dann mit katzenbuckel da.
wir hatten auch schon lämmer, die eine art schüttelfrost hatten, bei normaler temparatur.

beim ersten mal , war ich echt besorgt , die nebenwirkungen waren schon häftig.
beulen gibt es keine, obwohl wir hinten am hals spritzen.

einen fall von abbort hatten wir im 3. monat der trächtigkeit.

ABER : die nebnwirkungen sind nix gegen den verlust von vielen ziegen.

wir wissen , das es so ist und richten uns darauf ein.

ich betone wieder, hier in paraguay ist vieles anders und so auch sicher die IMPFSTOFFE.

wollte dir keine angst machen , wir impfen unsere ziegen regelmässig und es gut so.

die netti


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