Danke!
Verfasst: 21.12.2010, 21:13
Nachdem ich mich ja immer sehr impulsiv über inkompetente und/ oder unmotivierte Tierärzte ärgere und dies hier im Forum bei Bedarf ja auch ungehemmt äussere, möchte ich mich an dieser Stelle bei denjenigen Tierärzten bedanken, die ihr Bestes geben und die wirklich helfen...stellvertretend bedanke ich mich bei den Tierärzten der Klinik für Kleine Klauentiere der TiHo Hannover!
Ich habe offenbar gerade eine Serie, was kranke Ziegen angeht...gestern abend die festgelegene Ziege und zuvor am Samstag der absolute Supergau:
Ich kam abends zu den Ziegen (momentan Kontrolle & Wassergabe morgens und abends) und alle Ziegen lagen im Bauwagen, den ich als Offenstall nutze.
Auf den ersten Blick alle schön ins Stroh gekuschelt und sich in Zweier- oder Dreiergruppen wärmend. Da der eine Jungbock (*09.01.2010) direkt vor den Wassereimern lag und ich sie so schlecht befüllen konnte, habe ich ihn angetippt, damit er aufsteht.
Aufgestanden ist nur mein dicht neben ihm liegender AN-Bock; der Jungbock blieb liegen (Brust-Bauch-Lage). Daraufhin habe ich von zwei Seiten mit den Händen unter seinen Bauch gefasst, um ihn erneut zum Aufstehen zu motivieren. Die Reaktion war jämmerliches Schreien, aber kein Aufstehen.
Auch mit Hilfe beim Aufstehen ist er sofort wieder zusammengebrochen.
Ausnahmsweise kein Handy dabei und auch sonst niemand am Stall, den man um Hilfe bitten könnte - großartig #daumen_runter# !
Ich habe den kleinen Bock dann allein knapp 200m durch Tiefschnee zu meinem Auto geschleppt, ihn in eine Pferdedecke gewickelt und mich dann auf den Weg in die Klinik gemacht. Temperatur konnte ich leider nicht messen, da die Batterien meines Fieberthermometers bei Temperaturen um -10°C nicht wollten.
Vom Stall zur Klinik sind es ca. 18 km - und die können verdammt lang sein, wenn man ein offenbar sterbendes Tier im Wagen hat.
Mir ist bekannt, das am WE nicht ständig rund um die Uhr ein TA in der Klinik ist (->Rufdienst), aber da ich nicht vorher anrufen konnte, musste ich wohl oder übel auf gut Glück fahren.
Glücklicherweise war bei meinem Eintreffen eine Tierärztin noch vor Ort...
Der Bock hatte eine Temperatur von 33,7°C, einen Nystagmus (Augenzittern), sehr schwache Reflexe und parallel dazu eine frische Wunde im Maul oberhalb der Kauleiste. Laut TÄ besteht bei einer Körpertemperatur unter 35°C nur eine sehr geringe Chance, dass das Tier überlebt.
Der erste Verdacht lautete Schädel-Hirn-Trauma und damit verbundene Bewußtseinseintrübung mit darauf folgender Auskühlung.
Der kleine "Snow" bekam sofort Glucose, Cortison und warme Infusionen. Zusätzlich in der Box gab es dann eine Wärmematte und von oben noch eine Wärmelampe.
Ich bin dann nach der Aufstallung nachhause gefahren und habe jederzeit damit gerechnet, dass mein Telefon klingelt und man mir mitteilt, dass das Tier verstorben ist.
Gegen 21 Uhr klingelte mein Handy...und die Tierärztin teilte mir mit, dass die Körpertemperatur mittlerweile bei 35,9 °C liegt und der Bock steht und sogar ein wenig frisst #jubel#
Am nächsten Tag ging es weiter bergauf, und als ich gestern abend meine Ziege in die Klinik brachte, habe ich nach dem kleinen Mann gesehen. Er stand in der Box und hat sich schon fast wie immer benommen. Erleichterung!!!
Ohne die gute Versorgung in der Klinik hätte er es nicht geschafft, da ich hier definitiv an meine eigenen Grenzen gestossen wäre.
Breite Diagnostik und gute Überwachung....so wünscht man sich das im Notfall.
DANKE!
Ich habe offenbar gerade eine Serie, was kranke Ziegen angeht...gestern abend die festgelegene Ziege und zuvor am Samstag der absolute Supergau:
Ich kam abends zu den Ziegen (momentan Kontrolle & Wassergabe morgens und abends) und alle Ziegen lagen im Bauwagen, den ich als Offenstall nutze.
Auf den ersten Blick alle schön ins Stroh gekuschelt und sich in Zweier- oder Dreiergruppen wärmend. Da der eine Jungbock (*09.01.2010) direkt vor den Wassereimern lag und ich sie so schlecht befüllen konnte, habe ich ihn angetippt, damit er aufsteht.
Aufgestanden ist nur mein dicht neben ihm liegender AN-Bock; der Jungbock blieb liegen (Brust-Bauch-Lage). Daraufhin habe ich von zwei Seiten mit den Händen unter seinen Bauch gefasst, um ihn erneut zum Aufstehen zu motivieren. Die Reaktion war jämmerliches Schreien, aber kein Aufstehen.
Auch mit Hilfe beim Aufstehen ist er sofort wieder zusammengebrochen.
Ausnahmsweise kein Handy dabei und auch sonst niemand am Stall, den man um Hilfe bitten könnte - großartig #daumen_runter# !
Ich habe den kleinen Bock dann allein knapp 200m durch Tiefschnee zu meinem Auto geschleppt, ihn in eine Pferdedecke gewickelt und mich dann auf den Weg in die Klinik gemacht. Temperatur konnte ich leider nicht messen, da die Batterien meines Fieberthermometers bei Temperaturen um -10°C nicht wollten.
Vom Stall zur Klinik sind es ca. 18 km - und die können verdammt lang sein, wenn man ein offenbar sterbendes Tier im Wagen hat.
Mir ist bekannt, das am WE nicht ständig rund um die Uhr ein TA in der Klinik ist (->Rufdienst), aber da ich nicht vorher anrufen konnte, musste ich wohl oder übel auf gut Glück fahren.
Glücklicherweise war bei meinem Eintreffen eine Tierärztin noch vor Ort...
Der Bock hatte eine Temperatur von 33,7°C, einen Nystagmus (Augenzittern), sehr schwache Reflexe und parallel dazu eine frische Wunde im Maul oberhalb der Kauleiste. Laut TÄ besteht bei einer Körpertemperatur unter 35°C nur eine sehr geringe Chance, dass das Tier überlebt.
Der erste Verdacht lautete Schädel-Hirn-Trauma und damit verbundene Bewußtseinseintrübung mit darauf folgender Auskühlung.
Der kleine "Snow" bekam sofort Glucose, Cortison und warme Infusionen. Zusätzlich in der Box gab es dann eine Wärmematte und von oben noch eine Wärmelampe.
Ich bin dann nach der Aufstallung nachhause gefahren und habe jederzeit damit gerechnet, dass mein Telefon klingelt und man mir mitteilt, dass das Tier verstorben ist.
Gegen 21 Uhr klingelte mein Handy...und die Tierärztin teilte mir mit, dass die Körpertemperatur mittlerweile bei 35,9 °C liegt und der Bock steht und sogar ein wenig frisst #jubel#
Am nächsten Tag ging es weiter bergauf, und als ich gestern abend meine Ziege in die Klinik brachte, habe ich nach dem kleinen Mann gesehen. Er stand in der Box und hat sich schon fast wie immer benommen. Erleichterung!!!
Ohne die gute Versorgung in der Klinik hätte er es nicht geschafft, da ich hier definitiv an meine eigenen Grenzen gestossen wäre.
Breite Diagnostik und gute Überwachung....so wünscht man sich das im Notfall.
DANKE!