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HEY,
ich habe eine frage an euch gestandenen Ziegenzüchter.
Meine Burenziege Püppi ca.6 Jahre alt hat heute das 4 mal gekitzelt (Zwillinge fit und munter).
Ich hatte letztes Jahr mit ihr probleme weil sie Ketose hatte ein Tag nach dem Kitzeln.
Habe TA kommen lassen und sie wurde schnell wider fit und munter und hat sich auch dortmals gut um ihre Zwillinge gekümmert.
Muss dazu sagen das ich sie nicht mehr belegen wollte ,aber sie hat mir ein Strich durch die Rechnung gemacht und sie ist ausgebuxt zum Bock und das wars auch schon geschehen :evil: .
Na ja Ziegen halt :-( .
Also ich wusste sie ist jetzt tragend und habe sehr auf ihre Ernährung geachtet wie Mineralleckerlies extra für sie,
viele Äste abwechslungsreicht und ausgewogen halt alles was ne Ziege so braucht.

Jetzt zu meiner frage meint ihr das sie wieder so probleme bekommt wie letztes Jahr und kann ich was zur vorbeugung tun!?
Vielleich den TA kommen lassen und ihr was spritzen lassen?
Was meint ihr !
im vorraus Danke

mfg tamy *fg*


Bitte achtet nicht auf meine Rechtschreibfehler und bitte keine Anfeindungen dewegen.

Hallo,

wenn eine Ziege einmal an Ketose erkrankt ist, steigt das Risiko mit steigendem Alter und weiteren Trächtigkeiten an, da die Leber oftmals eine Schädigung zurückbehält, die die nächsten Ketosen dann wiederum begünstigt.

Meine Prophylaxe hätte schon mehrere Wochen vor der Geburt begonnen, mit Unterstützung des Leberstoffwechsels bzw. ganz zu Anfang mit einem grossen Blutbild, um die Leberschädigung eingrenzen zu können.

Dann diverse Wochen vor der Geburt unterstützend Propylenglykol und das weiter gegeben, bis die kritische Zeit nach dem Ablammen vorüber ist. Das Propylenglykol würde ich ihr auch jetzt noch geben über die nächsten Wochen.

Ja wie gesagt ich weiss das alles,
aber es ist nun geschehen und ich will ihr es so einfach wie möglich machen.


Ich habe gerade mit meinem Mann gesprochen und ich werde gleich morgen früh die Püppi abtrennen vom Bock und ihrer Tochter vom letzten Jahr den die lassen ihr keine ruhe.
Es ist nicht das sie sich nicht wehrt aber sie wollen immer mit den kleinen spielen aber die Püppi will das nicht ,auch zu recht denn sie sind schon ruppig zu ihnen.
Das muss leider bist morgen warten da ich die fahrbare Weidehütte erst umsetzen muss und frisch einzäunen sind halt nebeneinander aber ein E-Zaun dazwischen und die Püppi hat ihre ruhe und kann sich um die Zillinge kümmern.

Auch werde ich gleich um 8 Uhr morgen früh den TA anrufen und er soll sie sich mal anschauen was er meint.
Ich habe ein guten TA der sich mit kleinen Wiederkäuern gut auskennt.
Er soll mir dann da Mittel Propylenglykol da lassen.
Sie soll sich um die kleinen Zwillinge kümmern und das ohne Stress.
Sie ist eh etwas matt und sie kommt mir nicht so fit vor wie bei den anderen Geburten!

Ich werde euch morgen mittag bescheid geben wie es gelaufen ist !
Mfg tamy #jubel#

Hallo Tamy

Ich denke was du jetzt machst ist das Richtige, Tierarzt und Propylenglykol und richtig ist auch was Sanhestar schreibt, dass sie Ketose bereits in den Wochen vor der Geburt vorgebeugt werden muss.

Aber ich denke, das Problem liegt nicht unbedingt an der einzelnen Ziege, sondern vor allem an der allgemeinen Haltung.

Auf Dänisch heißt Ketose „husmandssyge“ = Kleinbauernkrankheit. Sie trat bei den armen Kleinbauern gehäuft auf, wenn sie ihre Kühe nicht mit ausreichend nährstoffreichem Futter versorgen konnten.

Man sollte sich klar machen, wie Ketose entsteht. Ein hochträchtiges Tier mit Mehrlingen hat weniger Platz für seinen Pansen, die Nahrungsaufnahme ist dadurch begrenzt. Wenn das Futter dann nicht bei einer spätern Geburt im April (bei dir am Kaiserstuhl vielleicht auch schon im März) aus neuem, nährstoffreichem Gras sondern im Januar/Februar aus altem Heu besteht, kann die Ziege nicht mehr genug Nährstoffe für die Entwicklung der Kitze und später die Milch aufnehmen. Sie baut daher Körperfett ab. Bei diesem Fettabbau entstehen Ketone die im Übermaß zu Ketose führen.

Um dass zu verhindern muss man der hochträchtigen Ziege genügend Nahrung zuführen. Und dies sind nun mal nicht irgendwelche dürre Zweige, sondern es sind Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Zuckerrübeschnitzel, Ackerbohne, Erbsen und Sojaschrot, bzw. Kombinationen aus diesen, oder ein Milchleistungsfutter für Milchkühe. Ich weiß, dass Kraftfutter in diesem Forum ein Füh-Wort ist. Das ist auch richtig, wenn es um Kastrate oder nicht tragende Ziegen geht. Es geht auch ohne Kraftfutter, wenn man die Geburten so legt, dass bereits gutes neues Weidegras zur Verfügung steht oder vielleicht supergutes Heu hat, aber es geht nicht bei einer Burenziege mit Zwillingen im Winter.
Man sollte deswegen die hochträchtigen Ziegen rechtzeitig mit steigenden Mengen Kraftfutter versorgen, denn natürlich, eine zu schnelle Steigerung kann über Pansenversäuerung oder Clostridien auch zum Tode führen.

Leider ist es auch so, dass bei beginnender Ketose der Appetit auf Kraftfutter als erstes nachlässt. Heu fressen sie dann noch länger weiter. Und das ist gerade der Teufelskreis, den man durchbrechen muss. Beim ersten Anzeichen von nachlassendem Appetit muss man aufpassen. Man kann dann Wunder bewirken mit sonst hier verpönten Futtermitteln, aber eine Scheibe Brot zwei, drei mal über den Tag verteilt kann helfen, dass der Teufelskreis gar nicht erst richtig in Gang kommt. So kann man eine Ziege, die eigentlich nicht mehr fressen will, doch dazu locken noch etwas Kalorien aufzunehmen.
Ist die Ketose erst mal da, hilft nur noch Propylenglykol. Dies wird im Pansen nicht abgebaut sondern relativ schnell in die Blutbahn aufgenommen, der Blutzuckerspiegel steigt, der Fettabbau und damit die Ketosebildung geht zurück, und der Appetit kommt wieder. Wenn es jetzt wirkt muss du für gutes schmackhaftes Futter sorgen, gutes Heu aber auch Kraftfutter, wenn sie es denn wieder etwas fressen mag.

Es gibt auch eine Theorie, dass Mangel an Calcium bzw. Vitamin D die Ketose fördert. Aber es sollte ja nicht schaden, wenn die Tiere damit optimal versorgt sind.

Hoffe auf gute Besserung

Andreas

Das hast du recht!
Ich muss dazu sagen das Püppi die Rangniedrigste war und was das Futter angeht wahrscheinlich etwas zu kurz gekommen ist.
Das problem ist behoben ich habe jetzt nur noch Püppi ihre Tochter vom letzten Jahr und mein Bock Aladin.
Ich habe seid geraumer Zeit darauf geachtet das sie genug abbekommt gerade von den Mineralwürfeln.
Sie haben Heu den ganzen Tag zuverfügung Salzleckstein und eine Mineralschale für Ziegen .
Auch immer wieder frische Äste Tannenbäume Möhren und Apfel und die Leckeries wie auch Rübenschnitzel.
Sie sind das ganze Jahr auf einer grossen Weide ca 2 ha gross mit fahrbaren Stall.

TA war heute da und hat ihr was zur vorbeugung gegeben und sie ist auch ganz fit zum glück.
mfg tamy