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@ Willi

Verfasst: 11.03.2003, 13:05
von Konny
Hallo Willi!
Du hast einen interessanten Beitrag über Kokzidien geschrieben. Hast du eine Ausbildung in Richtung Tiermedizin? Ich hätte da nämlich eine Frage, die allerdings nicht das Thema Ziegen betrifft, sondern Kälber. Bei einem unserer Kälber wurden bei der Obduktion Kryptosporidien gefunden, zählen auch zu den Oozysten, soviel ich weiss. Kennst du dich da aus, weisst du da auch ein Mittel? Alles, was wir bis jetzt versucht haben, war nicht so erfolgreich.
Viele Grüsse Konny

RE: @ Willi

Verfasst: 11.03.2003, 17:24
von Willi
hallo konny,
kryptosporidien gehören in der systematik eigentlich zu den kokzidien und sind demnach auch ähnlich anzusprechen, der unterschied liegt in der sporulation der oocysten, bei kokzidien sporulieren sie im freien, bei kryptosporidien im wirt.
anmerkung: oocysten sind eine unschädliche zwischenform der erreger, diese sporulieren dann zu den genannten parasiten, die oocyste dient allein zur weiterverbreitung.
um die frage zu beantworten: solltest du mir was zur haltungsform erzählen, und habt ihr es mit "lasalocid- Na" probiert.
.....weiteres fachwort für das problem um es in klinischen wörterbüchern zu finden ist "dysenterie".......
ich bin kein tiermediziner, ich hatte im studium zur agrar- wirtschaft sehr guten veterinärrat und der hat es mir dadurch leicht gemacht den lehrstoff aufzunehmen.

RE: @ Willi

Verfasst: 11.03.2003, 21:03
von Konny
Hallo Willi!
Also "lasalocid-Na" haben wir noch nicht ausprobiert. Was ist das denn und wo bekomme ich das her?
Zur Haltungsform unserer Tiere:
Unsere Kühe halten wir in einem Kaltstall. Es ist ein Laufstall mit Liegeboxen, in denen Gummimatten mit ca. 4 - 5 cm Schaumstoffunterlage sind. Die Kälber haben wir verteilt. Ein Teil befindet sich im alten Stall (welcher sehr grosszügig und gut belüftet ist) in Kälberboxen auf Stroh, einige sind im Gruppenkälberiglu mit Freilauf auch auf Stroh und der Rest befindet sich im Laufstall in der Abkalbebox auch auf Stroh. Sie bekommen ca. 10 Tage lang Muttermilch und danach Kälbermilch, je nach Entwicklung, mindestens aber 12 Wochen.
Ab dem 8. Lebenstag wird zusätzlich Heu angeboten, einige Tage später dann auch Schrot.
Getränkt wird bei uns noch mit dem Eimer, nicht mit dem Automaten. Schwierigkeiten haben wir, seit dem wir Jungkühe zugekauft haben, kann das was damit zu tun haben?
Viele Grüsse Konny

RE: @ Willi

Verfasst: 11.03.2003, 21:40
von Willi
hallo konny
das lasalocid- na musst du dir vom ta verschreiben lassen.
ich denke ihr hattet mehr als einen totalausfall?!? wenn denn hast du geprüft ob die kälber von kalbinnen waren,
wenn ihr die kälber an mehreren stellen habt, dann könntet ihr doch einen stand komplett leer stellen und ihn gut desinfizieren, der untergrund des gruppen iglus ist planbefestigt oder.
dann sollte gerade der aussenklimastall (ps. es gibt den warm- und den aussenklima-...kaltstall gibt es nicht) das beste für die kälber sein. ich denke das das problem mit dem zukauf kam.
folgende homöopathischen mittel sind angegeben -Arsenicum album- -Colchicum- -Mercurius-
was bei einer solchen geschichte immer im kopf sein muss, es handelt sich um eine faktoren krankheit, d.h. die parasiten sind es nicht alleine, es muss auch der nährboden da sein oder besser die eintrittsöffnung.
Gut ist vor allem das du ein klima schaffst das sich alle tiere deiner herde mit den erregern ausseinander setzen und so die resistenzen zu stande kommen die über die biestmilch ans kalb geht,
das schaffts du am besten damit, das du den kot der kälber in den laufstall der kühe bringst und nicht direkt auf den mist.
eine lösung hab ich bei einem freund gesehn, der hatte die abkalbebox immer provisorisch in den stalltordurchgang aufgebaut, so kam quasi ein luftaustausch zwischen den kühen und der abkalbenden zustande.
eines noch, bevor ich dir das wort wieder zurück gebe,
ich komm vom bauernhof, gemischtbetrieb,
am anfang meiner praxissemester hab ich die erste praktikumsstelle gehabt auf dem ich später dann gearbeitet habe, wie ich dann ankam, waren dort in regelmässigen abständen kälber eingegangen, es waren viele faktoren,
fehlendes austrocknen der kälberbox, zu lange in einzelhaltung, tränke nicht optimal...... meine erste tat war dann dem betriebsleiterpaar aufzudrängen die kälber rauszuschmeissen, der chef hat iglus besorgt, die wurden auf sand gestellt, es ging ein jahr alles war gut dann alles wieder von vorne, als ich dann wieder kam, hab ich angeraten planbefestigt die iglus zu stellen. es war wieder gut, im lezten jahr ging das problem weiter, nun hab ich festgestellt das zum kälberwechsel der platz ausgetrocknet evtl. desinfiziert werden muss,
ich bin nicht mehr dort ich denke das problem geht weiter....... was ich damit auszudrücken versuch ist, das eigentlich der betrieb es nicht versteht kälber richtig zu halten, das problem der kälberruhr ist nur der marker für das schlechte management im stall, die faktoren sind zu viel wechselndes personal in der fütterung, und das herz vom betriebsleiter ist auf dem acker...
nimm das jezt nicht als unterstellung auf deine haltung, ich würde mich hüten, aber nimm es als überlegung was das problem ausmachen könnte und wie es in den griff kriegen.
willi

RE: @ Willi

Verfasst: 11.03.2003, 22:57
von Konny
Hallo Willi!
Vielen Dank für die schnelle Antwort, ich werde dir morgen eine Mail schreiben, da die Antwort hier zu lang werden würde und es ja nicht direkt was mit Ziegen zu tun hat.
Viele Grüsse Konny

Re: @ Willi

Verfasst: 15.09.2009, 18:24
von Finn
häng mich mal an das alte thema dran.

sind halocur und lasalocid-na immer noch die mittel der wahl bei kryptosporidien? muß man noch was spezielles dazu wissen wie z.B. dosierung bei ziegen?

Re: @ Willi

Verfasst: 16.09.2009, 09:20
von Willi
hallo finn
auf die schnelle; zuderzeit (2003) war ich mit dem studium fast durch; hatte zugang zu texten und auch bibliotheken; und war mit ziegen wenig bewandert sondern hauptsächlich mit großen kuh-rinder beständen,
da in den sechs jahren meine vergesslichkeit auch nicht abgenommen hat kann ich dir das nicht beantworten:
1. es ging um kälber.
2. habe ich seit 2003 verschiedene schmerzhafte erfahrungen mit kokzidien bei ziegenkitzen gemacht.
3. behandle ich aus dieser erfahrung raus kokzidien bei kitzen vor dem 1. weidegang mit vecoxan(wirkstoff bitte googeln) prophylaktisch.
4. bei nur geringen sichtbaren symptomen sofort wieder mit vecoxan --> Blähbauch und schlechte zunahme <--.
5. habe ich positive anfangserfahrungen mit sulfomethoxy völlig aufgegeben, weil der wirkstoff resistent bei meinem kokzidien problem geworden ist.
Fazit; ich habe für meinen betrieb die wirksame lösung gegen kokzidien gefunden!
hoffe ich habe dir geholfen
mfg willi

Re: @ Willi

Verfasst: 16.09.2009, 20:32
von Finn
danke willi für deine antwort. aber du verwirrst mich ein wenig, da du über kokzidien schreibst. zwar sind sie ähnlich einzuordnen aber die mittel zur behandlung unterscheiden sich meines wissens - oder machst du da selbst keinen unterschied?
gegen kokzidien kenne ich vecoxan und baycox
gegen kryptosporidien halocur und lasalocid-na

meine tiere haben keine symptome aber in einer routine-kotuntersuchung wurde geringer kokzidienbefall, jedoch hoher kryptosporidienbefall festgestellt.

ich hab die angelegenheit mit meinem tierarzt besprochen und behandel nun entsprechend.

Re: @ Willi

Verfasst: 16.09.2009, 22:36
von Amelie
gegen kokzidien kenne ich vecoxan und baycox
gegen kryptosporidien halocur und lasalocid-na
Das kenne ich,aktuell,so auch.Allerdings bei Rindern.Bei Ziegen habe ich bisher keine Erfahrung mit Kryptosporidien gemacht.Vecoxan wird auch bei Ziegen gegen Kokzidien genommen,aber das weißt du sicher.

Ich hoffe es ist ok,das ich mich hier eingemischt habe.
Wir haben in der Vergangenheit(bei Rinder!) gute Erfahrungen mit Halocur gemacht.