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Ackerschachtelhalm
Verfasst: 12.05.2011, 11:35
von SuessStueck
Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem. Mein Mann uns ich gehen mehrfach die Woche mit unseren 3 Zwergziegendamen spazieren. Wir wohnen umgeben von Feldern an deren Rändern Massen von Ackerschachtelhalm wachsen. Alle 3 Ziegen sind sowas von schrf auf das Zeug, so dass ich trotz aufpassen wie ein Schießhund nicht immer verhindern kann, dass sie davon etwas abbeißen.
Um jetzt nicht jedesmal hysterisch zu werden, wenn es ihnen mal wieder gelungen ist wollte ich mal fragen, ob einer hier weiß, ab welchen Mengen ich mir wirklkich Sorgen machen muss. Keine Ahnung, warum sie unbedingt auf dieses Zeug so scharf sind :-(
Danke für Nachrichten und liebe Grüße
´stueck
Re: Ackerschachtelhalm
Verfasst: 24.05.2011, 23:02
von Thyskland
Hallo, der Ackerschachtelhalm wird in vielerlei Hinsicht als medizinische Pflanze gesehen. Vielleicht mögen Deine Ziegen ihn wegen der Inhaltsstoffe so sehr (wie Glykose, Kieselsäure, Kalium) vielleicht fehlt den Ziegen etwas? Im medizinischem Bereich nutzt man die Pflanzen bei entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen (Nieren, Harnwege u.ä.) Die Durchblutung und das Verdauungsystem profitieren auch von dieser Pflanze (im dosiertem Zustand). Vielleicht ist da ja was im Verborgenem?
Im Tierreich wird man aber oft auf solche Ungereimtheiten kommen. Wo man Tieren einen (Instinkt) für ungenießbares zuspricht, sie dann aber mit voller Wonne sich auf dieses Ungenießbare stürzen. Es kommt auch manchmal auf die Jahreszeiten an, ob die eine Pflanze den Tieren schmeckt oder nicht. Wie beim Furchenkohl zum Beispiel oder Staudenkohl, der erst nach dem ersten Frost im tiefen Winter seine ungenießbaren Bitterstoffe verliert und für die Tiere genießbar wird. Eine wohl gute Idee von Mutter Natur, die somit in der vegetativen Zeit im Sommer und Herbst diese Pflanze vor Verbiss schützt und in der Notzeit, wo kaum etwas zu haben ist, für die Tiere genießbar und schmackhaft wird.
Manche Tiere suchen auch gezielt nach ungenießbaren Pflanzen und verschaffen sich auf diese Art und Weise Erleichterung gegenüber Würmern und Lästlingen. Bei Wiederkäuern spielt wohl oft auch der Pansen eine Rolle, mit seinen vielen Pansenziliaten, Bakterien und Pansentierchen, dem PH haushalt im Gleichgewicht zu halten. Ziegen haben einen noch sehr natürlichen Verstand und Instinkt. Aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Wer kennt es nicht von sich selbst, wenn man Heißhunger auf Schokolade hatte und im Rausch so viel so schnell gefuttert hat, dass einem urplötzlich schlecht wird
*oops*
Nein im Ernst, ich glaube es kommt hier ein Verhältnis zu Körpergröße-gewicht zu den Stoffen der Pflanze an, zusätzlich aber auch die individuelle Verträglichkeit des jeweiligen Einzeltieres. (Vergleich Schokolade zum Menschen, einer bekommt Pickel und schneller Bauchschmerzen weil er empfindlicher ist, als ein gleich schwerer Mensch mit gleicher Neigung) Es ist glaube ich recht schwer hier zuverlässige Prognosen abzugeben oder sich darauf zu verlassen, dass die Tiere selbst erkennen, wann die Pflanze unverträglich oder (besser) genießbar und verträglich ist. Bleibe lieber achtsam und vorsichtig. Wenn man sich hier Zahlen und Mengen verschönern lässt, ist man auch leider dazu geneigt, den einen oder anderen Happen nicht mehr so genau zu betrachten. Das könnte so dann wieder zur Gefahr werden.
Wenn die kleinen bislang die Happen gut weggesteckt haben, weiß man, dass man nicht bei jedem Happen gleich in Panik ausbrechen muss, aber guck ruhig weiter mit Argusaugen auf das was die kleinen da zu sich nehmen.
;-)