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Ich brauch eure Hilfe!
Habe heute abend festegstellt, dass mein Bock total flüssigen, gelblichen Durchfall hat, extrem übelriechend.
Da dieses Tier generell Verdauungsprobleme hat, muss ich ein wenig weiter ausholen, sorry.
Er ist sehr klein und dünn, aber aktiv und lebenslustig (ausser heute, da lag er viel herum). Immer wieder sind bei ihm Kotproben ziemlich mit Würmern belastet, früher, als wir schulmedizinsich entwurmten, meinte der Tierarzt, die seien schon resistent und gab uns andere Mittel, war auch vorübergehend besser. Seit wir homöopathisch gg. die Parasiten vorgehen, ist es nicht viel anders geworden, die anderen Ziegen sprechen gut drauf an, er manchmal, dann wieder nicht, ich weiß gar nicht wie oft ich den Kot schon ansehen hab lassen.
Eine Wiederinfektion mit den Würmern ist unmöglich auszuschließen, da auf unseren Wiesen sehr hoher Wildbesatz ist (darum haben wir angefangen, die Tiere homöopathisch zu behandeln, das hält wesentlich länger an - bei den anderen Ziegen jedenfalls)
Homöopathsich und pflanzlich hat er in den letzten Monaten so ziemlich alles gekriegt, was ihm helfen sollte (Abrotanum, Cina, Lachesis / Knoblauch, Karotten, Thymian, Wermut...um nur einiges zu nennen).
Er ist generell sehr empfindlich, was das Futter angeht, ein paar Ästchen Reisig zuviel, und er hat wieder Durchfall - allerdings war es noch nie so massiv wie heute.
Er hat Hunger und viel (!) Durst, auffällig ist noch, dass seine Bindehäute etwas gerötet sind, und dass er heute sehr viel gemeckert hat (sonst ist er sehr ruhig). ich hatte das aber auf seine Eifersucht auf die Kitze zurückgeführt.
Mein Tierarzt meinte in der Vergangenheit schon mal, dass es wohl nicht lohnt, den Bock "weiterzubringen", es wäre mir aber sehr leid um ihn, da er ausgesprochen zutraulich ist.
Was kann ich tun, bzw. auf was kann ich den Tierarzt hinweisen, was er noch überprüfen soll????
Und ist es besser, wenn er nicht bei den anderen im Stall ist?
Bitte um Rat!
LG
Manu

Hallo Manu
da ist höchste Eile angesagt .Der Bock muß dringenst entwurmt werden und zwar mit der chemischen keule und am besten doppelter Dosis und in 3 Wochen noch einmal ( alle Tiere ) .
Parasiten sind ein großes Problem und in der Tat haben sich schon viele Resistenzen entwickelt ,dennoch muß entwurmt werden .Eine der Ursachen der entwickelten Resistenzen ist die halbherzige Anwendung der gängingen Wurmmittel in der Vergangenheit . Es haben immer ein Teil der Würmer überlebt welche dann widerstandsfähiger wurden.
Mit welchen Mittel hast Du in der Vergangenheit entwurmt ( ich meine nicht die homöopatischen) ??
Du solltest dann dringend eine andere Wirkstoffgruppe ( nicht nur anderes Mittel ) nehmen.
Die wenigsten Resistenzen gibt es bei Mitteln aus der Gruppe der Avermectine
( Dectomax ;Cydectin :Ivomac) diese wirken aber nicht gegen den Bandwurm .
Auf alle Fälle ist Supereile geboten , die Wahrscheinlichkeit das das Tier sonst eingeht ist groß .
mfg matthias

Hallo Matthias!

Ich hab heute vom Tierarzt Ovitelmin bekommen, mit der Auflage, die doppelte Dosis zu geben (Bock etwa 25kg, trotzdem eine ganze). Wiederholung findet er nicht nötig, ist sowieso der Meinung, dass das nicht hilft, "wenn die nächste Probe wieder positiv ist, injizieren wirs" - was hältst du davon, und wieso soll es injiziert besser wirken?
Das letzte Mittel, ist aber schon einige Zeit aus, war Valbazen (schreibt man das so?), wir haben aber genau nach Anleitung gehandelt.
Es war generell schwierig ein bisschen Information aus ihm rauszulocken, weil er total gg. meine homöopath. Behandlung ist, obwohl er deren Erfolg bei den Proben der anderen Ziegen bestätigt findet, fühlt sich einfach immer ein wenig "dazwischengepfuscht"...
LG
Manu

Ovitelmin ist die gleiche Wirkstoffgruppe wie Valbazen . Wenn du Valbazen (benutze ich auch )
nicht überdosiert hast ,ist gut möglich das Du Resistenzen hast. Gegen Benzimidazole ( Panacour , Ovitelmin . Valbazen ,Rintal , Systamex....) sind die Resistenzen eh am weitesten verbreitet . In England bis zu 50 % der Schafbestände in Neuseeland -Australien nahezu 100% . Dummerweise sind Ziegen gegen Würmer noch empfindlicher als Schafe .
Gegebenenfalls mußt Du den Wirkstoff wechseln
ich empfehle Dir Dectomax oder Cydectin .
Auf alle Fälle mußt Du Ende Mai Anfang Juni und September /Oktober noch einmal entwurmen und nächtses Frühjahr wieder ......
Du hast einen starken Befall in Deinem Bestand und wirst Deine Tiere immer wieder auf Deinen Weiden neu infizieren .Wenn es so weit ist , ist es vorbei mit der Homöopathie , die kannst Du dann nur noch unterstützend und zur Stärkung allgemein einsetzten .
Ich spreche aus eigener Erfahrung , ich kämpfe seit Jahren mit einem hohen Infektionsdruck.
mfg
Matthias

Ich danke dir und werde meinen Tierarzt auf die anderen Mitteln ansprechen, wenn sich nichts ändert. Möchte aber nochmal betonen, das Problem hat nur dieser eine Bock, die Geissen hatten eine "saubere" Kotprobe. Mir wurde nun auch geraten, auf Kokzidien und Clostridien untersuchen zu lassen (die Stärke des Wurmbefalls hätte nicht so massiven Durchfall verursachen sollen), werd nächste Woche (wieder mal ;-) ) eine Kotprobe zum TA bringen.

Danke und LG
Manu

Hallo Maun,
wenn meine Z.Z. Durchfall haben nehme ich auch immer Kohletabetten, die helfen meistens immer.
Je nach betarf 1-2 am Tag. Viel erfolg!

Lieben Gruß
Ludwig

Hallo Manu,

stell dich mal über das Tier, greife mit beiden Händen an sein Bäuchlein und schüttel durch schnelles anheben.
Wenns da plätschert, und der Kot sehr absonderlich stinkt, dann ist`s meisst Kokzidiose.(Sulfonamide)

Wann hat der massive Durchfall angefangen ?
Und hat sich das eventuell so geäussert, das der Kot sogar beim husten Wasserstrahlmässig rausspritzt, und auch beim aufstehen einfach rausläuft ??

Grüße Helga

Danke vorerst für die vielen Tips.
@Helga
Der Durchfall fing am 26. an, mittlerweile hatten wir es total wieder im Griff (neue Kotprobe sollte ich nächste Woche abgeben), heute ist das Böckchen aber wieder total schmutzig an den Hinterbeinen und am Schwanz. Das mit dem "Bauch schütteln" versuch ich morgen.
Er hat eine Ladung Eichenäste auf die Wiese gekriegt, die er nur bedingt nutzt, Tee greift bei ihm meistens recht gut, nur eben hat er immer wieder Probleme - allerdings nie so massiv wie diesmal.
Heute entdeckte ich zudem noch Läuse bei ihm, als ich die Tiere gg. Zecken behandelte (Teebaumöl und Rosmarinöl) - es ist so, als ob er alles, was es an Parasiten gibt, egal ob innerlich oder äußerlich, richtig anzieht. Schaut zur Zeit aus wie der letzte verwahrloste Bock von irgendeinem unverantwortlichen Halter - glücklicherweise gehts den anderen allen gut (NOCH hab ich auch keine Läuse entdeckt bei denen). Immer das gleiche Tier, das Probleme hat, und das von Anfang an.
Sein Konstitutionsmittel werd ich mir nächste Woche mal in einer etwas tieferen Potenz besorgen, vielleicht hilft ihm das besser (sein Erscheinungsbild und Wesen ist so klar passend, - wie kaum jemals - dass bei der Wahl ein Irrtum bestimmt ausgeschlossen ist)

Für weitere Tips dankbar
Liebe Grüße
Manu