RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

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Caroline

Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Caroline »

Hallo ihr,
Mal was allgemeines:
musste Freitagabend meine 30jährige Stute nach einer Darmverschlingung einschläfern lassen. Bisher kannte ich das nur von Hund und Katz. Die wurden vorher narkotisiert und sind dann friedlich eingeschlafen während der "Todesspritze". Das mit Tammy war sooo schrecklich. Sie hatte 17.30 Uhr, nur kurz nachdem ich in den Stall kam, mit Verdacht auf eine starke Kolik, eine starke Schmerzspritze erhalten. 19.30 Uhr kam der Tierarzt wieder und meinte, dass nichts mehr zu retten sei, der Dünndarm käme schon fast hinten raus. Klar, dass ich dem alten Pferdchen keine OP mehr zumuten wollte. Ich wollte nur noch, dass ihre Schmerzen aufhören. Der TA setzte die erste Ampulle an - und schon fing sie zu zappeln an. Dann rutschte ihm die Nadel raus, und er musste nochmal einstechen. Während die zweite Ampulle durchlief, setzte der Todeskampf ein. Sie versuchte aufzustehen, schlegelte und stöhnte wie wild herum, mit entsetzt aufgerissenen Augen!!! Oh Gott, ich konnte nicht mehr hinsehen. Für mich dauerte es ewig, bis sie ruhig dalag. Dann dauerte es nochmals 5 min, bis das Herz zu schlagen, das Muskelzucken und Atmen aufhörte. Ich hatte mal so ein Horrorerlebnis mit einem Pflegepferd beim Schlachter gemacht, aber das war auch nicht viel besser.
Der TA meinte, schon während der zweiten Ampulle sei der Hirntod eingetreten, und sie habe nur noch Nervenreaktionen gezeigt. Ist das wahr??? Wer kennt sich da aus??? Hoffentlich ist das wirklich so, sonst lass ich kein Tier mehr ohne Narkose einschläfern!
Danke für eure Infos!
Silke


Miriam

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Miriam »

Hallo Caroline,

das ist wirklich schrecklich, wenn man ein Tier einschläfern lassen muß. Vor allem, wenn es schon so lange bei einem war. Ich selber habe noch keine Erfahrung mit dem Einschläfern von Pferden. Unsere zwei stehen Gott sei Dank noch wohlbehalten auf der Weide. Eine Bekannte erzählte mir jedoch von ihrem alten Pferd, das auch eingeschläfert werden musste. Das war wohl ganz schrecklich. Im Todeskampf ist das Pferd noch gestiegen und es hat einige Zeit gedauert, bis es ruhig da lag. Ich habe mal gelesen, dass es auch darauf ankommt, was der Tierarzt zum Einschläfern spritzt. Wenn Du Näheres zu diesem Thema wissen möchtest kann ich Dir nur den Tipp geben, ins Pferdeforum <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.koppel.de">www.koppel.de</a><!-- w --> zu gehen und dort eine Diskussionsbox zu dem Thema zu eröffnen.
Dort haben viele so etwas miterleben müssen und können Dir sicher einiges erzählen.

Viele Grüße
Miriam


Anonymous

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Anonymous »

Hallo, ein Pferd zu verlieren ist schrecklich. Ich finde es furchtbar und unverantwortlich, wenn Tierärzte ohne vorherige Narkose das tödliche Gift spritzen und das Pferd einem solchen Todeskampf aussetzen. Leider wird das aber oft so gemacht. Wenn unser Tierarzt ein Pferd einschläfert, dann legt er es zuerst in Narkose, wie für eine Operation, und spritzt das Mittel, mit dem der Herzstillstand ausgelöst wird erst dann, wenn das Pferd schläft. Das ist für das Pferd und auch für die Nerven des Besitzers wesentlich schonender. Leider kommt niemand daran vorbei, irgendwann eine solche Entscheidung zu treffen. Ich würde aber ernsthaft überlegen, den Tierarzt zu wechseln. Liebe Grüße Kerstin


Helga

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Helga »

Hallo Caroline,

tut mir leid , das ein treuer Freund so enden musste.

Selbst mein TA (und ich hab, wie viele hier wissen, einen "Metzger" als TA) hatte einer meiner Ziegen, vor der "Spritze" ein Narkosemittel gespritzt.
Wir Alle wünschen dir, das dir so etwas nie wieder passiert. Doch wenn es denn sein sollte, kannst du darauf bestehen, das der Ta ein Narkosemitel vorher benutzt.

Liebe Grüße
Helga


Konny
Beiträge: 373
Registriert: 19.04.2002, 00:00

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Konny »

Hallo Caroline!
Das mit dem Pferd tut mir leid. Mein TA schläfert kein Tier ohne Betäubung ein. Er tut das dem Tier, dem Besitzer und ich denke auch sich selber nicht an, den Todeskampf erleben zu müssen. Mit Narkose ist es ein "ruhiger" Tod, den jedes Tier verdient hat.<br><br>______________<br><br>Viele Grüsse Konny


Caroline

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Caroline »

Hallo Ihr,
vielen Dank für eure Antworten und euer Mitgefühl. Ich hatte den TA ja vorher noch gefragt, ob er nicht erst eine Narkose setzen will. Aber er meinte da schon, dass das unnötig sei, da das Pferd sofort tot sei.
Ohje, meine arme Tammy. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Sie war so eine zarte und liebevolle Seele. Aber ich werde euren Ratschlägen zufolge, das nächste Mal auf eine Narkose bestehen und, wenn möglich, irgendwie den Tierarzt wechseln. Gar nicht so einfach. Ich suche schon lange, aber hier ist die Auswahl nicht gerade gross.
Also, bis bald und hoffentlich das nächste Mal mit einem angenehmeren Thema...
Liebe Grüsse!


Anonymous

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Anonymous »

Hallo,
es tut mir leid daß es mit Deinem Pferd so schlimm war. Bei Pferden habe ich zum Glück noch keine Erfahrung mit einschläfern, aber eines meiner Schafe mußte auch eingeschläfert werden und war sofort tot, da war die Kanüle noch nicht mal draußen. Ich denke es hat mit dem Präparat zu tun. Ich kenne meine Tierärztin ziemlich gut und bei Rindern geht es genauso schnell, darum denke ich daß es am Präparat liegt. Ich habe auch schon gehört daß man bei Pferden keine Kanüle sondern eine Braunüle zum Einschläfern nimmt, die wird festgenäht und bleibt dann im Pferd bis das ganze Mittel drin ist. Wäre in Deinem Fall sicher sinnvoll gewesen. Liebe Grüße


Doni
Beiträge: 105
Registriert: 06.03.2003, 10:47

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Doni »

Es tut mir so unentlich leid. Ich mußte selbst im Febuar meine über alles geliebte Stute mit fast 29 Jahren einschläfern lassen.

Bei ihr ging es ganz schnell. Ihr Kreislauf war fast zusammengebrochen als die TA ankahm. Sie hat ihr auch gleich das Gift gespritzt, aber mit der begründung, dass der Kreislauf so runter ist, dass wir nicht mehr warten sollten und sie so schnell es geht erlösen. es ging alles ganz schnell. Nach nur 5 Sekunden seufzte sie noch einmal und schlief dann ganz friedlich ein. Kein Todeskampf, kein Muskelzucken.
Ich habe schon seid Jahren mit meinem TA darüber gesprochen, wie alles ablaufen soll. er hat auch gesagt, dass viele TA´s es bloß schnell hinter sich bringen wollen und nicht richtig aufklären.
Traurig! Ich denke, die haben den falschen Beruf.
Aber tröste Dich, ein paar min Schmerzen sind immer noch besser als ewiges vegetieren und leiden.
Und Du kannst NICHTS dafür. Glaub mir, dass weiß Dein Pferdchen auch.
Ich hab nochwas für Dich, was mir auch sehr geholfen hatt:

Schwere Entscheidung

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach Und quälende Pein hält ständig mich wach-
Was Du dann tun musst - tu es allein, Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl. Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehn - Muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.

Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück. Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei. Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Begleite mich dahin, wohin ich gehen muss. Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss.
Und halte mich fest und red mir gut zu, bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen, es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen. Vertrauendes Wiehern ein letztes Mal- Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist, der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint. Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.


Ich wünche Dir , dass Du Dich immer erinnerst und Träume, die Dich beschützen.

Liebe Grüße, Katja


Caroline

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Caroline »

Hallo Katja,
danke für deinen Trost und das schöne Gedicht. Hab natürlich wieder Rotz und Wasser heulen müssen...
Ja, mein allererstes Pferd ist jetzt 24 Jahre alt. Hab sie schon als Fohlen gekauft. Wenns bei ihr soweit sein soll, bin ich jetzt wenigstens vorgewarnt bzw. besser vorbereitet. Nie wieder ohne Narkose!
Liebe Grüsse an euch alle!
Silke


Doni
Beiträge: 105
Registriert: 06.03.2003, 10:47

RE: Einschläfern lassen: ein qualvoller Tod???

Beitrag von Doni »

Hallo Kleine,

ich bin ja froh, dass es ein bischen geholfen hat.
Du mußt mir eins noch versprechen: Wenn es Dir schlecht geht und Du weinen mußt, dann tuhs und nimm keine Rücksicht darauf, was andere sagen. Ich schlafe heut noch manchmal mit Trähnen in den Augen ein, weil sie mir fehlt.
Ich habe damals dolle gelitten, das konnte keiner so richtig verstehen. Ich habe Wochenlang kaum geredet und nie gelacht.
Bis ich dann einmal eine Alle langgefahren bin und einfach auf gerader Strecke Vollgas gegeben hab und dann allen Kummer einfach rausgeschriehen hab. Keine Angst, es war auf ner Landstraße und es waren nur 100Km/h.
Ich habe einfach ganz laut geschrien.

Ich schreibe Dir das alles nur, damit Du weißt, dass es nicht schlimm ist so zu trauern. Das man sich nicht schämen muß, wenn es einem fast das Herz zerreißt. Aber Du bist in DeinenTrauer alleine, denn nur Du verstehst sie.
Mir konnte nicht mal mein mann wirklich helfen.

Du hast ja , wie auch ich , dass Glück noch ein Pferdi zu haben , was Dich braucht und Dir helfen kann. Meine haben mich damals ,glaug ich, vor dem Absturtz bewart.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das die Wunden heilen und die Narben nicht zu groß sind.
Und denke immer an die schönen Stunden, die kann auch der Tod Dir nicht nehmen.

Liebe Grüße, Katja


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