Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Giessen
Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Giessen
Hallo,
wir mussten heute einen unserer Kastrate in die Uniklinik nach Giessen fahren - Harnsteine.
Dabei haben wir erfahren, dass aktuell und bis Ende 2012 eine Studie läuft, die eine verbesserte OP-Methode bei Harnsteinerkrankungen im Vergleich zu bisher durchgeführten OP-Methoden testen wird: Endoskopisch im Gegensatz zu laparskopisch, also noch weniger invasiv.
Für diese Studie werden Böcke und Kastrate, die beim Harnabsatz auffällig sind, gesucht und, wenn sie für die Studie passen = Harnabsatzstörungen haben, dann kostenlos behandelt.
Im Moment ist wohl das Hauptproblem, dass kaum Böcke/Kastrate zu finden sind, da die meisten Ziegen/Schafe mit Steinproblematik wohl noch immer umgehend geschlachtet werden, da viele Tierärzte ihnen noch immer kaum eine Überlebenschance einräumen.
@Sven: evtl. könntest Du das Thema anpinnen, damit es nicht im Lauf der Zeit nach unten rutscht.
wir mussten heute einen unserer Kastrate in die Uniklinik nach Giessen fahren - Harnsteine.
Dabei haben wir erfahren, dass aktuell und bis Ende 2012 eine Studie läuft, die eine verbesserte OP-Methode bei Harnsteinerkrankungen im Vergleich zu bisher durchgeführten OP-Methoden testen wird: Endoskopisch im Gegensatz zu laparskopisch, also noch weniger invasiv.
Für diese Studie werden Böcke und Kastrate, die beim Harnabsatz auffällig sind, gesucht und, wenn sie für die Studie passen = Harnabsatzstörungen haben, dann kostenlos behandelt.
Im Moment ist wohl das Hauptproblem, dass kaum Böcke/Kastrate zu finden sind, da die meisten Ziegen/Schafe mit Steinproblematik wohl noch immer umgehend geschlachtet werden, da viele Tierärzte ihnen noch immer kaum eine Überlebenschance einräumen.
@Sven: evtl. könntest Du das Thema anpinnen, damit es nicht im Lauf der Zeit nach unten rutscht.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Sabine,
das gibts nicht!! Bin gerade dringend auf der Suche nach Behandlungsmethoden bei Harnsteinen. Hatte ja bereits kurz geschrieben, dass unser Toggenburger-Kastrat Harnsteine hatte. Er wurde vor ca. 7 Wochen erstmalig, dann letzte Woche Freitag nochmals operiert. Bekam einen künstlichen Ausgang. Bei der zweiten OP versuchte der TA, den Harnleiter mittels Katheder abzufahren, beginnend an der künstlichen Öffnung. Kam bis ca 2-3 cm vor die Penisspitze, bzw. Eichel. Dieser kleine Wurmfortsatz des Penis wurde bereits bei der ersten OP abgeschnitten. Da der Katheder nicht ganz austreten konnte, nehmen wir an, dass sich wieder Steine am Ende der Penisspitze gesammelt haben.
Glaubst Du, in diesem Falle könnten wir mit dem armen Franz an dieser Studie teilnehmen? Werde dann Montag vielleicht selber mal in Gießen anrufen. Hoffentlich geht bei Deinem Bock alles in Ordung. Halte Dir die Daumen!!
Viele Grüße,
Geesche
das gibts nicht!! Bin gerade dringend auf der Suche nach Behandlungsmethoden bei Harnsteinen. Hatte ja bereits kurz geschrieben, dass unser Toggenburger-Kastrat Harnsteine hatte. Er wurde vor ca. 7 Wochen erstmalig, dann letzte Woche Freitag nochmals operiert. Bekam einen künstlichen Ausgang. Bei der zweiten OP versuchte der TA, den Harnleiter mittels Katheder abzufahren, beginnend an der künstlichen Öffnung. Kam bis ca 2-3 cm vor die Penisspitze, bzw. Eichel. Dieser kleine Wurmfortsatz des Penis wurde bereits bei der ersten OP abgeschnitten. Da der Katheder nicht ganz austreten konnte, nehmen wir an, dass sich wieder Steine am Ende der Penisspitze gesammelt haben.
Glaubst Du, in diesem Falle könnten wir mit dem armen Franz an dieser Studie teilnehmen? Werde dann Montag vielleicht selber mal in Gießen anrufen. Hoffentlich geht bei Deinem Bock alles in Ordung. Halte Dir die Daumen!!
Viele Grüße,
Geesche
Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Geesche,
ich denke, sie werden Deinen Franz gerne mit aufnehmen.
Bei uns sieht's im Moment eher kritisch aus. Obwohl noch kein vollständiger Verschluss der Harnröhre vorlag, wurde bei der Endoskopie doch ein Riss in der Blasenwand gefunden. Grosse OP und jetzt heisst es abwarten.
Ruf an unter 06419938681 - ich hab den Namen der verantwortlichen Tierärztin nicht im Kopf (sie klingt nach einer Schweizerin) aber wenn Du die Harnsteinstudie erwähnst, wirst Du mit Sicherheit gleich weitergeleitet.
ich denke, sie werden Deinen Franz gerne mit aufnehmen.
Bei uns sieht's im Moment eher kritisch aus. Obwohl noch kein vollständiger Verschluss der Harnröhre vorlag, wurde bei der Endoskopie doch ein Riss in der Blasenwand gefunden. Grosse OP und jetzt heisst es abwarten.
Ruf an unter 06419938681 - ich hab den Namen der verantwortlichen Tierärztin nicht im Kopf (sie klingt nach einer Schweizerin) aber wenn Du die Harnsteinstudie erwähnst, wirst Du mit Sicherheit gleich weitergeleitet.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Sabine,
hier, wie versprochen, den Stand der Dinge. Leider kommt mein Bock für diese Studie auf Grund seiner Vorgeschichte nicht in Frage. Habe ich mir auch fast schon gedacht. Aber wir werden ihn wohl trotzdem nach Gießen bringen. Sie haben mir dort die Möglichkeiten, die für ihn noch bestehen, erläutert. Hört sich soweit ganz gut an. München hatte zuvor leider von einer weiteren OP abgeraten. Nun weiß ich aber von einer Freundin, die Kleintierärztin ist und in München studiert hat, dass hier ganz scharf der Kosten/Nutzen-Faktor kalkuliert wird. Das mag natürlich für Bauern mit vielen Tieren im Nutztierverhältnis auch sinnvoll sein. Aber bei der Haltung von nur zwei Böcken wäre es schon mehr als bitter, wenn einer davon auf Kurz oder Lang eingeschläfert werden müsste. Also, auf nach Gießen. Hoffe, die Tourtour rechnet sich für meinen Franzel.
Liebe Grüße, Geesche
hier, wie versprochen, den Stand der Dinge. Leider kommt mein Bock für diese Studie auf Grund seiner Vorgeschichte nicht in Frage. Habe ich mir auch fast schon gedacht. Aber wir werden ihn wohl trotzdem nach Gießen bringen. Sie haben mir dort die Möglichkeiten, die für ihn noch bestehen, erläutert. Hört sich soweit ganz gut an. München hatte zuvor leider von einer weiteren OP abgeraten. Nun weiß ich aber von einer Freundin, die Kleintierärztin ist und in München studiert hat, dass hier ganz scharf der Kosten/Nutzen-Faktor kalkuliert wird. Das mag natürlich für Bauern mit vielen Tieren im Nutztierverhältnis auch sinnvoll sein. Aber bei der Haltung von nur zwei Böcken wäre es schon mehr als bitter, wenn einer davon auf Kurz oder Lang eingeschläfert werden müsste. Also, auf nach Gießen. Hoffe, die Tourtour rechnet sich für meinen Franzel.
Liebe Grüße, Geesche
Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Geesche,
habe gestern leider gehört, dass Franz für die Studie nicht in Frage kommt. Aber die Fr. Dr. Schwarz hat - so Stand gestern - beim Oliver sehr gute Arbeit geleistet und engagiert sich für die Ziegen auch sehr. Sie ist die erste TÄ in Giessen, die für Äsung (Blätter und Zweige) für die Ziegen sorgt und wenn ich mir anschaue, wie sie mit Olli umgeht #daumen_hoch*
In Giessen, zumindest bei den Wiederkäuern, tun sie viel, wenn du als Besitzer das ok dazu gibst.
Bringst Du Cato mit als Gesellschafter für Franz? Da Oliver noch einige Zeit dort bleiben wird, bin ich auch alle paar Tage dort.
habe gestern leider gehört, dass Franz für die Studie nicht in Frage kommt. Aber die Fr. Dr. Schwarz hat - so Stand gestern - beim Oliver sehr gute Arbeit geleistet und engagiert sich für die Ziegen auch sehr. Sie ist die erste TÄ in Giessen, die für Äsung (Blätter und Zweige) für die Ziegen sorgt und wenn ich mir anschaue, wie sie mit Olli umgeht #daumen_hoch*
In Giessen, zumindest bei den Wiederkäuern, tun sie viel, wenn du als Besitzer das ok dazu gibst.
Bringst Du Cato mit als Gesellschafter für Franz? Da Oliver noch einige Zeit dort bleiben wird, bin ich auch alle paar Tage dort.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Sabine,
habe soeben mit Giessen telefoniert. Werde Franz wohl am Samstag dort vorstellen. Seinen Kumpel nehmen wir nicht mit. Der kehrt immer furchtbar den Chef heraus und würde wohl zu wenig Rücksicht auf den kranken Franz nehmen.
Du hast übrigens sehr Recht, wenn Du bittest, dass hier im Ziegen-Treff unbedingt bekannt gemacht werden sollte, dass eine solche Studie in Giessen durchgeführt wird. Wenn wir Ziegenbesitzer uns dann ein Herz fassen und die Anfahrt nach Giessen nicht scheuen, sind unsere Tiere dort sicher optimal versorgt. Außerdem werden weiterhin betroffene Ziegen, Böcke oder Kastraten gesucht, die Harnsteine haben.
Wenn man bedenkt, wie lange man auf den eigenen TA warten muss, kann man evtl. auch die Fahrtzeit nach Giessen zeitlich genauso schnell absolvieren. Dort ist dann alles vorbereitet zur OP. Das Tier kann sofort gezielt behandelt werden. Kurzer Anruf, dass man losfährt, dann können die dortigen Tierärzte alles einrichten.
Ich appeliere so sehr an andere Ziegenbesitzer, weil für uns dieses Angebot wohl zu spät kommt. Es sieht nicht gut aus für Franzis Nach- bzw. Weiterbehandlung. Bei ihm wurde bereits zu viel versäumt oder auch einfach falsch gemacht. Das ist sehr traurig, hätte anders laufen können.
Grüßle, Geesche
habe soeben mit Giessen telefoniert. Werde Franz wohl am Samstag dort vorstellen. Seinen Kumpel nehmen wir nicht mit. Der kehrt immer furchtbar den Chef heraus und würde wohl zu wenig Rücksicht auf den kranken Franz nehmen.
Du hast übrigens sehr Recht, wenn Du bittest, dass hier im Ziegen-Treff unbedingt bekannt gemacht werden sollte, dass eine solche Studie in Giessen durchgeführt wird. Wenn wir Ziegenbesitzer uns dann ein Herz fassen und die Anfahrt nach Giessen nicht scheuen, sind unsere Tiere dort sicher optimal versorgt. Außerdem werden weiterhin betroffene Ziegen, Böcke oder Kastraten gesucht, die Harnsteine haben.
Wenn man bedenkt, wie lange man auf den eigenen TA warten muss, kann man evtl. auch die Fahrtzeit nach Giessen zeitlich genauso schnell absolvieren. Dort ist dann alles vorbereitet zur OP. Das Tier kann sofort gezielt behandelt werden. Kurzer Anruf, dass man losfährt, dann können die dortigen Tierärzte alles einrichten.
Ich appeliere so sehr an andere Ziegenbesitzer, weil für uns dieses Angebot wohl zu spät kommt. Es sieht nicht gut aus für Franzis Nach- bzw. Weiterbehandlung. Bei ihm wurde bereits zu viel versäumt oder auch einfach falsch gemacht. Das ist sehr traurig, hätte anders laufen können.
Grüßle, Geesche
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Sabine.
Mich würde Folgendes interessieren:
Was wurde bei Deinem Bock gemacht? Blasenkatheder gelegt?
Wenn ja, wo mündet er "nach draußen"? Und welches weitere Vorgehen ist geplant?
Vielen Dank und viele Grüße,
Eva
Und noch ein Nachtrag: ich meine mich zu erinnern, daß Du einen Bock hattest, der einen vorübergehenden Ausgang hatte? Wie muß man sich das vorstellen? Urethtrotomie (Schlitzung der Harnröhre und anschließende Vernähung des Schlitzes nach außen), nehme ich an (oder Katheder?), aber was geschah anschließend, um den "Ursprungszustand" wieder herzustellen?
Würde mich sehr interessieren.
Mich würde Folgendes interessieren:
Was wurde bei Deinem Bock gemacht? Blasenkatheder gelegt?
Wenn ja, wo mündet er "nach draußen"? Und welches weitere Vorgehen ist geplant?
Vielen Dank und viele Grüße,
Eva
Und noch ein Nachtrag: ich meine mich zu erinnern, daß Du einen Bock hattest, der einen vorübergehenden Ausgang hatte? Wie muß man sich das vorstellen? Urethtrotomie (Schlitzung der Harnröhre und anschließende Vernähung des Schlitzes nach außen), nehme ich an (oder Katheder?), aber was geschah anschließend, um den "Ursprungszustand" wieder herzustellen?
Würde mich sehr interessieren.
Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo,
Oliver hat einen Blasenkatheter gelegt bekommen - KEINE Verlegung der Harnröhre (was Du beschreibst, könnte evtl. der als Fistel bekannte permantene künstliche Ausgang sein), der an der unteren Bauchwand, ca. auf mittlerer Höhe der Oberschenkelinnenseite, nach aussen mündet.
WIE dieser gelegt wurde, muss ich heute nachfragen.
Weiterhin wurde bei Oliver die gerissene Blasenwand genäht.
Rückführung zum Ist-Zustand: es wird der Katheter "gezogen" - das Wie muss ebenfalls erfragen. Da bleibt nur eine kleine Wunde, die schnell verheilt.
Weiteres Vorgehen: warten, bis die Schleimhaut in der Harnröhre abgeheilt/abgeschwollen ist, so dass Urin wieder auf normalem Wege passieren kann. In dieser Zeit wird täglich die Harnröhre auf Durchgängigkeit getestet und der Katheter auch stundenweise verschlossen, um den Urinabsatz über die Harnröhre beobachten zu können. Funktioniert das, dann wird noch ein paar Tage sicherheitshalber der Katheter belassen, wenn keine Probleme auftreten, Katheter ziehen, noch einige Tage antibiotisch versorgen und normalerweise "gut ist's". Bei Oliver kommt noch eine längere Rekonvaleszenz/Beobachtung aufgrund der Blasen-OP dazu. Von meiner Seite wird es noch eine homöop. Unterstützung geben, um Narbenzubildung in der Harnröhre weitestgehend zu vermeiden (das war bei Lucky damals der Grund für den zweiten Schub).
Oliver hat einen Blasenkatheter gelegt bekommen - KEINE Verlegung der Harnröhre (was Du beschreibst, könnte evtl. der als Fistel bekannte permantene künstliche Ausgang sein), der an der unteren Bauchwand, ca. auf mittlerer Höhe der Oberschenkelinnenseite, nach aussen mündet.
WIE dieser gelegt wurde, muss ich heute nachfragen.
Weiterhin wurde bei Oliver die gerissene Blasenwand genäht.
Rückführung zum Ist-Zustand: es wird der Katheter "gezogen" - das Wie muss ebenfalls erfragen. Da bleibt nur eine kleine Wunde, die schnell verheilt.
Weiteres Vorgehen: warten, bis die Schleimhaut in der Harnröhre abgeheilt/abgeschwollen ist, so dass Urin wieder auf normalem Wege passieren kann. In dieser Zeit wird täglich die Harnröhre auf Durchgängigkeit getestet und der Katheter auch stundenweise verschlossen, um den Urinabsatz über die Harnröhre beobachten zu können. Funktioniert das, dann wird noch ein paar Tage sicherheitshalber der Katheter belassen, wenn keine Probleme auftreten, Katheter ziehen, noch einige Tage antibiotisch versorgen und normalerweise "gut ist's". Bei Oliver kommt noch eine längere Rekonvaleszenz/Beobachtung aufgrund der Blasen-OP dazu. Von meiner Seite wird es noch eine homöop. Unterstützung geben, um Narbenzubildung in der Harnröhre weitestgehend zu vermeiden (das war bei Lucky damals der Grund für den zweiten Schub).
Sabine M.H.
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo Sabine.
Danke für die Antwort.
Verstehe, es wird also sozusagen nur ein vorübergehender Zweitausgang geschaffen und gewartet, ob die Harnröhre wieder passierbar wird. Wird dann die Harnröhre zusätzlich gespült (von Penisseite her?) und mit Cortison behandelt? Wie habt Ihr die Steine rausbekommen?
Narbenbildung bei Lucky? Lebt er nicht mehr, oder woher weißt Du, daß es sich um Narben handelt? Von was stammen denn solche Narben? Vom "Stochern" oder den festgeklemmten Steinen?
Viel Glück Deinem Bock!
Eva
hahaha, peinlich...Zirkuszuchtziegenzüchter hat geschrieben:Katheder?
Danke für die Antwort.
Verstehe, es wird also sozusagen nur ein vorübergehender Zweitausgang geschaffen und gewartet, ob die Harnröhre wieder passierbar wird. Wird dann die Harnröhre zusätzlich gespült (von Penisseite her?) und mit Cortison behandelt? Wie habt Ihr die Steine rausbekommen?
Narbenbildung bei Lucky? Lebt er nicht mehr, oder woher weißt Du, daß es sich um Narben handelt? Von was stammen denn solche Narben? Vom "Stochern" oder den festgeklemmten Steinen?
Viel Glück Deinem Bock!
Eva
Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie
Hallo,
Details, wie versprochen:
Katheter legen:
Bock wird in Narkose gelegt und in Rückenlage, Kopf etwas tiefer, damit die Eingeweide etwas hochrutschen und die Blase freilegen, positioniert.
Auf der linken Seite der Bauchdecke wird ein schmaler Zugang für den Sichtschlauch gelegt, von rechts wird seitengleich der Zugang für die Sonde (in der neuen Studie den endoskopischen Zugang) gelegt. Im alten Verfahren wird es mit Trokar gemacht, unter endoskopischer Begleitung (Kamera). Sobald die Blase erreicht ist, wird die Blasenwand mit dem Trokar punktiert und der Katheter durch den Trokar in die Blase geschoben. Ein kleiner Ballon am Katheteranfang wird mittels Kochsalzlösung aufge"pumpt" und verschliesst den Zugang in der Blasenwand. Der Trokar wird herausgezogen und, da es sich um einen Klapptrokar handelt, kann der Katheter problemlos verbleiben. Durch den Katheter fliesst jetzt der gestaute Urin ab.
Bei der neuen Methode wird jetzt zusätzlich die Blase nicht nur entleert, sondern auch zeitgleich gespült, um Restsediment mit ausspülen zu können (wird in der Humanmedizin schon lange gemacht). Bislang hat man nur den Urin ablaufen lassen, Restsediment blieb in der Blase.
Der Katheter verbleibt nun, damit die Harnröhre sich erholen kann bzw. durch das Fehlen von Flüssigkeit = Urin die Steine etwas austrocknen = schrumpfen, sollten sich noch welche in der Harnröhre befinden. Durch den Umfangsverlust können diese dann beim späteren Spülen der Harnröhre über den Katheter ggfs. noch mit ausgespült werden.
Der vordere Teil der Harnröhre kann nach Entfernung des Prozessus meistens mit einer Sonde untersucht und gespült werden, da kommt man bis zur ersten Flexur (von Penisspitze aus gesehen). Durch diese Sondierung und/oder durch Steine, die sich in der Schleimhaut festgesetzt haben, kann es dann auch zu Narbenbildung kommen.
Katheter ziehen: Bock erhält ein intravenöses Schmerzmittel, der Ballon im Katheter wird abgepumpt (sind nur wenige Milliliter NaCl drin) und der Katheter durch die Bauchdecke herausgezogen. Die schmalen Löcher schliessen sich fast augenblicklich.
Narbenbildung bei Lucky: er hatte einen Harnröhrenverschluss, aber keine Steine mehr auffindbar, daher gab es die Verdachtsdiagnose "Narben". Genauere Diagnostik hätte erneute Narkose sowie teures Röntgen mit Kontrastmittel erfordert. War auch angedacht, aber am Tag der geplanten Untersuchung pinkelte er dann wieder und im Sinne der Vermeidung unnötiger Narkoserisiken haben wir das dann gelassen. Lucky lebt noch und ist seit zwei Jahren Redizivfrei.
Bei Oliver war es so, dass er viele aber kleine Steine in der Harnröhre hatte, die durch Sondenmanipulation und spülen nach draussen gebracht werden konnten. Bei grösseren Steinen funktioniert das schlechter.
Details, wie versprochen:
Katheter legen:
Bock wird in Narkose gelegt und in Rückenlage, Kopf etwas tiefer, damit die Eingeweide etwas hochrutschen und die Blase freilegen, positioniert.
Auf der linken Seite der Bauchdecke wird ein schmaler Zugang für den Sichtschlauch gelegt, von rechts wird seitengleich der Zugang für die Sonde (in der neuen Studie den endoskopischen Zugang) gelegt. Im alten Verfahren wird es mit Trokar gemacht, unter endoskopischer Begleitung (Kamera). Sobald die Blase erreicht ist, wird die Blasenwand mit dem Trokar punktiert und der Katheter durch den Trokar in die Blase geschoben. Ein kleiner Ballon am Katheteranfang wird mittels Kochsalzlösung aufge"pumpt" und verschliesst den Zugang in der Blasenwand. Der Trokar wird herausgezogen und, da es sich um einen Klapptrokar handelt, kann der Katheter problemlos verbleiben. Durch den Katheter fliesst jetzt der gestaute Urin ab.
Bei der neuen Methode wird jetzt zusätzlich die Blase nicht nur entleert, sondern auch zeitgleich gespült, um Restsediment mit ausspülen zu können (wird in der Humanmedizin schon lange gemacht). Bislang hat man nur den Urin ablaufen lassen, Restsediment blieb in der Blase.
Der Katheter verbleibt nun, damit die Harnröhre sich erholen kann bzw. durch das Fehlen von Flüssigkeit = Urin die Steine etwas austrocknen = schrumpfen, sollten sich noch welche in der Harnröhre befinden. Durch den Umfangsverlust können diese dann beim späteren Spülen der Harnröhre über den Katheter ggfs. noch mit ausgespült werden.
Der vordere Teil der Harnröhre kann nach Entfernung des Prozessus meistens mit einer Sonde untersucht und gespült werden, da kommt man bis zur ersten Flexur (von Penisspitze aus gesehen). Durch diese Sondierung und/oder durch Steine, die sich in der Schleimhaut festgesetzt haben, kann es dann auch zu Narbenbildung kommen.
Katheter ziehen: Bock erhält ein intravenöses Schmerzmittel, der Ballon im Katheter wird abgepumpt (sind nur wenige Milliliter NaCl drin) und der Katheter durch die Bauchdecke herausgezogen. Die schmalen Löcher schliessen sich fast augenblicklich.
Narbenbildung bei Lucky: er hatte einen Harnröhrenverschluss, aber keine Steine mehr auffindbar, daher gab es die Verdachtsdiagnose "Narben". Genauere Diagnostik hätte erneute Narkose sowie teures Röntgen mit Kontrastmittel erfordert. War auch angedacht, aber am Tag der geplanten Untersuchung pinkelte er dann wieder und im Sinne der Vermeidung unnötiger Narkoserisiken haben wir das dann gelassen. Lucky lebt noch und ist seit zwei Jahren Redizivfrei.
Bei Oliver war es so, dass er viele aber kleine Steine in der Harnröhre hatte, die durch Sondenmanipulation und spülen nach draussen gebracht werden konnten. Bei grösseren Steinen funktioniert das schlechter.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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