Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Giessen

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Ziegentrekking Altmühlfra
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Hallo Sabine,

wollte mal nachfragen, wie es Olli inzwischen geht.

LG
Siggi


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo Siggi,

Oli ist noch in der Klinik, hatte Mitte der Woche einen "Rückfall" = die Harnmenge, die er durch den Penis absetzen konnte, war wieder auf ein Tröpfeln reduziert. Er steht bis Montag nun weiterhin unter Beobachtung, da Fr. Dr. Schwarz aber auf einer Tagung ist, bekomme ich im Moment nur Updates, wenn sich etwas verschlechtern sollte.


Sabine M.H.
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sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

hier kann ein bislang positives Ende berichtet werden.

Oliver wurde in der Woche nach dem letzten Update einem Kontrastmittelröntgen unterzogen, das eine Verlegung in der 2. Flexur der Harnröhre zeigte. Also leider weder von Blasen, noch von Penisseite zugänglich. Das Kontrastmittel zeigte aber auch, dass der Verschluss nicht vollständig war (viele kleine, zusammenklebende Steine), da das Kontrastmittel bis zur Penisspitze floss.

Jedoch ergab sich eine sehr glückliche Fügung beim Aufwachen aus der Sedierung, da konnte Oliver, beduselt und komplett entspannt, in einem vollen Strahl pinkeln.

Dieser Effekt wurde von den TÄ's dann am nächsten Tag kopiert mit Schmerzmitteln und Epiduralanästhesie, um mittels durchspülen zu versuchen, einige der kleineren und evtl. auch noch einen grösseren Stein zu lösen. Ein grösserer Stein konnte mittels Sonde ebenfalls entfernt werden.

Einige Tage später war der Urinstrahl zwar noch nicht zurück zum normalen Volumen, aber Oliver konnte in dünnerem Strahl, jedoch ohne Krampfen oder Blockade urinieren und der Katheter wurde gezogen (dies war auch nötig, weil dieser bei noch längerem Verbleiben mit der Blasenwand verwachsen wäre). Weiterhin problemloses Pinkeln und Oliver kam dann in der darauffolgenden Woche nach Hause.

Bislang keine neuen Probleme, trinkt gut, pinkelt, normale Futteraufnahme. Er bekommt seit jetzt 1 Woche unterstützend Ammoniumchlorid und ich recherchiere (mal wieder :-) ), diesmal zu nötigen pH-Werten des Urins für eine Vorbeugung neuer Steinbildung.


Sabine M.H.
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ElliBesch
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von ElliBesch »

Sabine,das freut mich aber sehr! #jubel#
Ich lese voller Spannung und Interesse hier mit, da ich auch zwei Kastraten habe, die gottseidank beide optimal pieseln.
So ist die Prophylaxe doch wohl sehr wichtig. Immer wieder liest und hört man von Cranberries. Da wären doch Sanddorn und Schlehen sicher auch möglich, oder? Gibt es hierzu schon neue Erkenntnisse? Ich stöber auch im www. herum, bin aber noch nicht wirklich fündig geworden...

LG Elli&Co


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ElliBesch
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von ElliBesch »

Ich hab mir die Frage nach den Vit. C-haltigen Früchten schon selbst beantwortet.

Da kann man dann also auch nicht einfach mal nach Gutdünken Cranberries &Co verabreichen weil:

Zuviel Vitamin C wird zwar ausgeschieden, da es wasserlöslich ist, aber es zerfällt in der Blase zu Oxalsäure. Bindet die sich unter best. Bedingungen an Calcium, kommt es leicht zu Calciumoxalatsteinen...

..habe ich gerade aus einem Meerschwein-Forum herauskopiert, da es so allgemeinggültig klingt/ist.

Sollte ich hier Schwachsinn verbreiten, bitte ich um Info! ( Ziegen sind ja keine Schweinchen)

LG Elli&Co


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Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Hallo,

ja, diese Neuigkeiten freuen mich auch riesig!!!! Glückwunsch an Oli, Sabine und natürlich die TÄ aus Gießen. Hoffentlich bleibt nun alles "gängig" und Oli kann noch ein langes und gesundes Ziegenleben verbringen.

Von unserem Franz gibt es leider nicht so schönes zu berichten. Seit ca. 14 Tagen kann er leider nicht mehr über den Penis Urin absetzen. Ich vermute, bei ihm sind auch Steine nachgeschoben und versperren nun wieder den natürlichen Ausgang. Er pinkelt also wieder ausschließlich über die Fistel. Schade, hatten uns so sehr gefreut und gehofft, alles sei wieder gut bei ihm. Mit Gießen habe ich natürlich auch gleich telefoniert. Leider müssen wir es bei ihm belassen, so wie es ist. Durch diese Fistelgeschichte ist sonst die Gefahr zu groß, sollte abermals an der Harnröhre manipuliert werden, dass dann dadurch auch noch der künstliche Ausgang verstopft. Das will niemand riskieren. Nun bleibt für Franzi nur zu hoffen, dass er mit seiner Krankengeschichte trotzdem noch einige Zeit glücklich überleben kann.

Geesche


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

ElliBesch hat geschrieben:Ich hab mir die Frage nach den Vit. C-haltigen Früchten schon selbst beantwortet.

Da kann man dann also auch nicht einfach mal nach Gutdünken Cranberries &Co verabreichen weil:

Zuviel Vitamin C wird zwar ausgeschieden, da es wasserlöslich ist, aber es zerfällt in der Blase zu Oxalsäure. Bindet die sich unter best. Bedingungen an Calcium, kommt es leicht zu Calciumoxalatsteinen...

..habe ich gerade aus einem Meerschwein-Forum herauskopiert, da es so allgemeinggültig klingt/ist.

Sollte ich hier Schwachsinn verbreiten, bitte ich um Info! ( Ziegen sind ja keine Schweinchen)

LG Elli&Co
Hallo,

Meerschweinchen haben meines Wissens nach eine ziemlich untypische Verdauungsphysiologie (soweit ich mich mit diesen überhaupt auskenne). Habe heute morgen massivst bzgl. pH-Wert und dessen Einfluss auf die Formation von Steinen recherchiert und bei Ziegen liegen folgende Erkenntnisse vor:

bei Ziegen führt zu alkalischer Urin zur Bildung von Phosphat-, Calcium- oder Struvitsteinen. Eine Ration, die arm an Kationen ist (Kationenreich ist z.B. Grasheu, -arm hingegen Getreide und Melasse) verhindert die Bildung von Oxalatsteinen. Ein zu saurer Urin kann die Bildung von Silikatsteinen begünstigen.

Mehr dazu habe ich im Working-Goats-Forum im Tagebuch zu Olivers Harnsteinerkrankung zusammengetragen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://31211.forums.motigo.com/?action= ... m/?action= ... rue#575723</a><!-- m -->


Sabine M.H.
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Ziegentrekking Altmühlfra
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Hallo Sabine,

habe gerade das mit Oli gelesen. #jubel# Ich freue mich wirklich sehr für dich (und natürlich auch für ihn). :D

Hallo Geesche,

na, das ist natürlich nicht so doll. :-( Ich drücke die Daumen, dass Franz trotzdem noch ein paar schöne Jahre bei dir verbringen kann.

LG
Siggi


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

sanhestar hat geschrieben:Eine Ration, die arm an Kationen ist (Kationenreich ist z.B. Grasheu, -arm hingegen Getreide und Melasse) verhindert die Bildung von Oxalatsteinen. Ein zu saurer Urin kann die Bildung von Silikatsteinen begünstigen.
Hallo,

da habe ich einen Denkfehler eingebaut. KationenARME Rationen BEGÜNSTIGEN die Bildung von Oxalatsteinen.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
ElliBesch
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von ElliBesch »

sanhestar hat geschrieben:
sanhestar hat geschrieben:Eine Ration, die arm an Kationen ist (Kationenreich ist z.B. Grasheu, -arm hingegen Getreide und Melasse) verhindert die Bildung von Oxalatsteinen. Ein zu saurer Urin kann die Bildung von Silikatsteinen begünstigen.
Hallo,

da habe ich einen Denkfehler eingebaut. KationenARME Rationen BEGÜNSTIGEN die Bildung von Oxalatsteinen.
Hab's trotzdem richtig verstanden, zumal du in Deiner HP auch von dem Melasse-Anteil der Leckmasse geschrieben hast. ;-)
( ganz_stolz_guck :D )


Danke für den Hinweis!

LG Elli&Co


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