Pflege und Genesung
Verfasst: 10.02.2012, 13:40
Hallo allerseits,
ich wollte von meinem hoffnungslosen aber dann doch gut gewordenen Fall berichten - um anderen Haltern Mut zu machen, wenn es mal schlecht aussieht.
Also: Meine Zwergziege (15 Jahre) lag eines Morgens platt im Stall (am Abend vorher war ihr nichts anzumerken, aber das ist ja typisch). Also ab zum Tierarzt, dort wurde dann eine Hypothermie und wenig Darm-/Pansengeräusche festgestellt.
Es gab Antibiotika s.c. und Glucose i.v. - am nächsten Tag das gleiche Spiel, in der Nacht von mir Bananen, Mandarinen, Karotten, Heu, Propylenglycol, Pansenstarter, Lauffit unterm Rotlicht im Wohnzimmer, wozu ich ein Kinderbett angeschafft habe. Es ging daraufhin langsam aber stetig aufwärts, sie konnte zwar nicht selbst stehen oder gehen aber nahm wieder mehr am Leben teil.
Ich baute daraufhin einen Rollator, in dem die hängend spazierengefahren werden konnte, zunächst aus Dachlatten, die zweite Version aus einem Rollator für Menschen, den ich entsprechend umgebaut habe und einem System aus Gurten, einer Gummimatte mit Löchern für die Beine... Damit war dann grasen und Besuche bei den anderen Ziegen möglich, genächtigt und die meiste Zeit des Tages geschlafen wurde im Haus vorm Fernseher und Ofen im besagten Kinderbett.
Nun habe ich einen Job, bei dem ich täglich 14 Stunden unterwegs bin, die Hunde und Katzen haben dafür eine Hundeklappe aber wer nicht gehen/stehen kann und folglich auch nicht draußen bleiben kann bei minus 15 Grad muss eben mit. In meinen Kombi habe daraufhin eine Wanne mit Streu und Heu eingebaut, die Ziege in Decken gepackt und 5x täglich rausgestellt, im Rollator gefüttert usw. - Standheizung sei Dank blieb es im Auto halbwegs warm.
Nach 3 Tagen konnte sie dann wieder stehen, nach 4 gehen, mittlerweile geht sogar leichtes Klettern wieder. Da sie ein verkrüppeltes Bein hat (hat sich wohl beim Vorbesitzer die Bänder gerissen, ist laut 2 Tierärzten nicht operabel aber auch nicht schmerzhaft) war es natürlich schwerer, sie wieder auf die Beine zu kriegen, mittlerweile balanciert sie aber auch das Autofahren gut im Stehen aus, schaut aus dem Fenster, meckert leise, wenn sie etwas sieht, das interessant aussieht, hat einen Fanclub, wo immer ich regelmäßig vorbeikomme und wird weiterhin 5 bis 6 x während des Arbeitstages ausgelüftet und geht dann grasen/Sträucher fressen, besucht dann nach dem Arbeitstag für 2 Stunden die anderen Ziegen und dann gehts wieder ins Bett vorm Kamin - bis es wieder warm ist und ich sie wieder rauslassen kann - falls sie das will, sie sieht nämlich sehr gerne fern und nach ein paar Stunden steht sie vor der Tür und will rein... Nein, Spaß bei Seite: wenn es warm ist, muss sie raus, nur wenns kalt wird darf sie wieder rein - in der Hoffnung auf noch einige glückliche Ziegenjahre.
Klar, man kann das als Tierquälerei sehen - sie ist aber, weil gehbehindert, schon immer sehr verschmust und nicht so agil wie die anderen und ist augenscheinlich zufrieden mit dem Leben, das sie zur zeit führt. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob es richtig ist, was ich da tue - aber sie ist eine fröhliche, neugierige Ziege mit Gehbehinderung und wirkt derart zufrieden, dass ich keinen Grund sehe, sie zu erlösen. Mit den beiden Böcken könnte ich das so nicht machen, die sind wesentlich zu agil und brauchen viel mehr Bewegung - die müsste ich in so einem Fall wohl relativ schnell erlösen lassen. Für die Dame jedoch ist das ein probates Mittel, wie es scheint.
ich wollte von meinem hoffnungslosen aber dann doch gut gewordenen Fall berichten - um anderen Haltern Mut zu machen, wenn es mal schlecht aussieht.
Also: Meine Zwergziege (15 Jahre) lag eines Morgens platt im Stall (am Abend vorher war ihr nichts anzumerken, aber das ist ja typisch). Also ab zum Tierarzt, dort wurde dann eine Hypothermie und wenig Darm-/Pansengeräusche festgestellt.
Es gab Antibiotika s.c. und Glucose i.v. - am nächsten Tag das gleiche Spiel, in der Nacht von mir Bananen, Mandarinen, Karotten, Heu, Propylenglycol, Pansenstarter, Lauffit unterm Rotlicht im Wohnzimmer, wozu ich ein Kinderbett angeschafft habe. Es ging daraufhin langsam aber stetig aufwärts, sie konnte zwar nicht selbst stehen oder gehen aber nahm wieder mehr am Leben teil.
Ich baute daraufhin einen Rollator, in dem die hängend spazierengefahren werden konnte, zunächst aus Dachlatten, die zweite Version aus einem Rollator für Menschen, den ich entsprechend umgebaut habe und einem System aus Gurten, einer Gummimatte mit Löchern für die Beine... Damit war dann grasen und Besuche bei den anderen Ziegen möglich, genächtigt und die meiste Zeit des Tages geschlafen wurde im Haus vorm Fernseher und Ofen im besagten Kinderbett.
Nun habe ich einen Job, bei dem ich täglich 14 Stunden unterwegs bin, die Hunde und Katzen haben dafür eine Hundeklappe aber wer nicht gehen/stehen kann und folglich auch nicht draußen bleiben kann bei minus 15 Grad muss eben mit. In meinen Kombi habe daraufhin eine Wanne mit Streu und Heu eingebaut, die Ziege in Decken gepackt und 5x täglich rausgestellt, im Rollator gefüttert usw. - Standheizung sei Dank blieb es im Auto halbwegs warm.
Nach 3 Tagen konnte sie dann wieder stehen, nach 4 gehen, mittlerweile geht sogar leichtes Klettern wieder. Da sie ein verkrüppeltes Bein hat (hat sich wohl beim Vorbesitzer die Bänder gerissen, ist laut 2 Tierärzten nicht operabel aber auch nicht schmerzhaft) war es natürlich schwerer, sie wieder auf die Beine zu kriegen, mittlerweile balanciert sie aber auch das Autofahren gut im Stehen aus, schaut aus dem Fenster, meckert leise, wenn sie etwas sieht, das interessant aussieht, hat einen Fanclub, wo immer ich regelmäßig vorbeikomme und wird weiterhin 5 bis 6 x während des Arbeitstages ausgelüftet und geht dann grasen/Sträucher fressen, besucht dann nach dem Arbeitstag für 2 Stunden die anderen Ziegen und dann gehts wieder ins Bett vorm Kamin - bis es wieder warm ist und ich sie wieder rauslassen kann - falls sie das will, sie sieht nämlich sehr gerne fern und nach ein paar Stunden steht sie vor der Tür und will rein... Nein, Spaß bei Seite: wenn es warm ist, muss sie raus, nur wenns kalt wird darf sie wieder rein - in der Hoffnung auf noch einige glückliche Ziegenjahre.
Klar, man kann das als Tierquälerei sehen - sie ist aber, weil gehbehindert, schon immer sehr verschmust und nicht so agil wie die anderen und ist augenscheinlich zufrieden mit dem Leben, das sie zur zeit führt. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob es richtig ist, was ich da tue - aber sie ist eine fröhliche, neugierige Ziege mit Gehbehinderung und wirkt derart zufrieden, dass ich keinen Grund sehe, sie zu erlösen. Mit den beiden Böcken könnte ich das so nicht machen, die sind wesentlich zu agil und brauchen viel mehr Bewegung - die müsste ich in so einem Fall wohl relativ schnell erlösen lassen. Für die Dame jedoch ist das ein probates Mittel, wie es scheint.