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Hallo,
gestern Abend ist meine 1 Monat alte Jungziege plötzlich umgefallen und konnte nicht mehr aufstehen. Heute Morgen war die Tierärztin bei uns. Die Tierärtin hat dem Kleinen Traubenzuckerlösung unter die Haut und in die Vene gespritzt. zusätzlich wurde und wird auch weiterhin Antibiotika und Nährstoffe gespritzt. Lungengeräusche sind hörbar. Temperatur, Kotfestigkeit ist im Normalbereich.
Den Kleinen behalte ich in den nächsten Tagen in unserer Wohnung.
Heute abend wollte ich die 8 Jahre alte Mama melken und die Milch Ihrem Jungen geben. Dabei habe ich festgestellt, dass jeweils nur ca. 1 Fingerhut voll Milch im Euter enthalten war. Das Euter ist jeweil fest, aber nicht verhärtet und jeweils maximal 1 Hand voll groß. Dem Kleinen gebe ich jetzt als Hauptnahrung Ziegen-Milchaustauscher. In den seiherigen kalten Nächten hatte es bei uns bis zu -16 Grad Celsius. Deshalb habe ich der Mutter täglich 1,5 Liter Hafer zum Heu zugefüttert. Ich habe eine Offenstallhaltung. Meine Ziegen sind Walliser.
Der Kleine war seither toppfit und gut genährt.
Was geht hier ab? Kann man solche Probleme künftig vermeiden?
Gruß Klaus

Hallo

Evtl. kommen da Milchmangel und kalte Temperaturen zusammen, die das Zicklein einfach anfälliger machen.

Milchmangel kann durch Fütterung von Hafer, Fencheltee, Gaben von Lactovetsan vorgebeugt werden. Als Milchbildende Kräuter gelten: Fenchel, Brennessel, Melisse, Anissamen bei Menschen auch Bockshornklee, Majoran, Bockskraut/Geißraute und Lavendel, die gut als Tee verabreicht werden können.
Meiden wegen abstillender Wirkung sollte man meines Wissens gezielt die Fütterung von Rosmarin, Salbei, Pfefferminz auch als Tee.

Die Lungengeräusche können von feuchter Luft im Stall, die die Tiere belastet, bis Erkältung oder Folgen aspirierte Dinge alles mögliche sein. Den Zicklein tut in den ersten 72 Stunden eine Wärmelampe zur freien Verfügung mit Ausweichmöglichkeit gut. Bei den Temperaturen aktuell lasse ich die Lampen bei uns aber auch weiter hängen.

Manche geben zur Prophylaxe Selen/Eisen, Kolostrum zusätzlich oder Lämmerfit an Zicklein oder Lämmer.

Falls die Möglichkeit besteht, das Muttertier beim Jungtier lassen und ggfs. beide zusammen reinholen, da die Bindung zum einen stark erhalten bleibt und beide einfach entspannter sind sowie die Milch ohne Jungtier schneller versiegt und häufigeres Zutzeln vom Kitz die Milchbildung besser anregt als nur melken allein.

Evtl. mal den Beitrag noch unter Geburt und Aufzucht posten, da kommen evtl. mehr Reaktionen ....

LG Zitronenbaum

Hallo,

mögliche Strategien zur Problemvermeidung (wobei mir jetzt nicht so ganz klar ist, ob es Dir nur um die Jungziege oder auch um die Mutterziege geht):

- Geburtstermin in's Frühjahr legen. Die harten Winter werden sich vermutlich immer wieder zeigen
- Zuwachs/Gewichtskontrolle bei den Lämmer regelmässig. Die ersten Tage täglich, danach würde ich wöchentlich kontrollieren
- Lämmer zufüttern, wenn nötig (Kraftfutter)
- Parasitenstatus (mal wieder) überprüfen bei Mutter und Lamm. Erstansteckung beim Lamm über die Muttermilch, diese Parasiten werden dann ab der 3. Lebenswoche kritisch. Geburtsstress löst ggfs. einen sprunghaften Anstieg der Wurmlast (durch inaktive liegende Larvenstadien) auch beim Muttertier aus
- Mutter untersuchen lassen, Schalmtest der Milch

Hallo,
besten Dank für eure Antworten. Die Mutter hat doch noch Milch. Zum Anmelken mußte man ein wenig in den Bauchraum hineingreifen. Nachdem eine handvoll Milch raus war, gings relativ einfach weiter. Der größere Teil des Euters ist im Bauchraum.
Das Kleine mit seiner Lungenentzündung kann nach 4 Tagen wieder stehen.
Gruß Klaus

Hallo,

Phytolaca ist ein wichtiges Drüsenmittel ;-)