weidewelt.org

Vorab, das Forum habe ich schon abgesucht, bin aber leider nicht fündig geworden was mir bzw den Ziegen helfen könnte. Auch ein Telefonat mit 2 anderen Ziegenhaltern, ein Telefonat mit der Tiho Hannover und ein Besuch der TA (Vertretung, nicht wirklich ziegenerfahren) brachten keine große Hilfe.

Ich versuch´s mal knapp zusammenzufassen damit es kein Roman wird.
Gestern Ziege 1 plötzlich leichte Schwellung am Unterkiefer. Erst an Insektenstich gedacht, jedoch bekam ihre Schwester nach etwa einer Stunde die gleiche Schwellung. Zahnfleisch blass, nachgeschaut wann zuletzt entwurmt, war im Januar gewesen (noch beim Vorbesitzer allerdings), also Ziege, Waage, Mann und Cydectin genommen und nach Gewicht, also 2ml pro 5kg, entwurmt. Ziegen in den Stall gepackt, abgewartet. Heute morgen TA, die Tiere waren aber wieder total abgeschwollen, also unverrichterter Dinge (und TA ratlos) wieder abgezogen. Ziegen raus gelassen, war ja augenscheinlich wieder alles ok. Heute nachmittag schau ich nach der Bande, gleiches Bild wie gestern, beide Ziegen wieder dick geschwollen, diesmal auch die Gesichter betroffen. Eigentlich sehen die beiden gerade aus als hätten sie Mumps und das finde ich nicht lustig, sie warscheinlich auch nicht.
Fieber: negativ
Verhalten: aktiv, so wie immer
Fressverhalten: normal
Entwurmung: gestern mit Cydectin

Alle anderen Ziegen zeigen keinerlei Schwellung, die Weide ist nicht neu, auf der stehen sie schon seit 4 Wochen.
Auffallend war gestern das die Schwellung nach etwa 4 Stunden zurück gegangen war nachdem sie im Stall standen. Gestern dachten wir jedoch noch an die Wirkung des Wurmmittels, momentan stehe ich dem ein wenig unschlüssig gegenüber. Entwurmt mussten sie eh werden, also war das mal nicht verkehrt, die Frage ist nur ob die Schwellung von den Würmern kommt, die müsste doch dann nach Entwurmung weg bleiben statt wieder zu kehren. Giftpflanzen? Was lässt Ziegen so anschwellen und vor allem, warum dann nur die 2 von insg. 8 Ziegen?

Holla,
das hilft mir glaub ich sogar sehr! Fragt sich nur warum ich das nicht gefunden habe *oops*
Dank dir! ;-)

Angeweidet ist die Bande da sie ja das ganze Jahr raus kann. Nur ist uns seit ein paar Tagen, genauer gesagt seit dem WE aufgefallen das die Ziegen endlich auch mal am Boden kleben statt nur im Heu bzw dem "Gestrüpp". Mein Mann meinte dazu auch noch das die wohl endlich kappiert hätten das Grün auch von unten kommt. Macht also durchaus Sinn das es davon kommt, die haben die Grünfläche auf minimalistische Höhe gebracht und sollten, nach Entwurmung in 2 Wochen, auf die große Weide. Das verkneif ich mir dann wohl noch ein wenig, oder? #ka#
Gab´s eigentlich irgendwann ein Ergebnis wie´s mit den dicken Backen ausging? Denn ich war gerade bei den Ziegen im Stall, etwa 1 Stunde nach einsperren sehen die schon wieder halbwegs dünn im Gesicht aus.
Hier ein grottiges Innenfoto auf dem man diese Gesichtsschwellung ein wenig sehen kann
[attach]1967[/attach]
.. und hier ne direkt danach gemachte Außenaufnahme, der Lichtverhältnisse wegen.
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Ob das echt vom anweiden kommen kann? Ich lass nämlich für morgen nochmal die TA mit "Bewaffnung", antanzen, sprich großes Blutbild, Eiweiß, Anämie, das ganze Tamtam inkl Kotprobe zur TiHo. :-(

Hallo,
zu diesem Thema melde ich mich auch noch einmal als Betroffene. Meine Ziegen hatten das jedesmal am selben Zeitpunkt: Wenn der Eiweißgehalt des Grases steigt und das Gras richtig zu schießen anfängt! Ich erinnere mich auch in meiner Funktion als Reitlehrerin oft um diese Zeit geschwollene Ganaschen bei Pferden zu sehen. (Hamsterbacken genannt) Dieselbe Ursache... Meine hatten es auch wieder, aber in abgeschwächter Form, denn ich lasse sie zu der Zeit nur noch halbtags auf die großen Weiden. Im Laufe des Frühjahrs verschwinden diese Erscheinungen so wie sie gekommen sind! Ich halte es nun nach viel Beobachtung für einen überschießende Reaktion auf das übergroße Eiweißangebot. Der Zeitpunkt, zudem es auftritt ist bei mir nicht der, wenn noch wenig Gras da ist, sondern wenn es richtig loswächst.
Gruß Marion

Hallo Marion,
danke für das Feedback wie es bei dir letztendlich verlaufen ist, das ist sehr hilfreich für mich. Bei Pferden kenne ich die Anweidegeschichte der Rehe bzw potentieller Koliken wegen, bei Ziegen hatte ich soetwas aber eben noch nie gehört oder gelesen. Und da die Bande schon ne Weile dort läuft hätte ich nie im Traum daran gedacht daß das die Ursache sein kann. Letztendlich scheint es aber die logische Schlussfolge zu sein, sie hängen seit genau Samstag mit der Nase am Boden nachdem sie alle sonstigen Bäume und Nadelgehölzer reduziert haben (Apfel, Pflaume, Nordmanntanne, Kiefer). Und Sonntag ist uns das erste Mal diese Schwellung aufgefallen.
Bleibt mir wohl nichts anderes übrig als das Gras erst mal zu rationieren bzw die Ziegen hier am Hof laufen zu lassen. Und bei dir hat sich das wieder gegeben und kam in diesem Jahr erneut zurück? Weia... #ka#

Hallo,
ja ich hatte dies nun im dritten Jahr und es verschwindet wie ein Spuk. Da ich es aber schon kenne rationiere ich eben! Da ich aber als Herdbuchzüchterin von BDE´s an Milchleistung interessiert bin und melken will, ist Reduzierung von Weide natürlich nicht mein Mittel erster Wahl gewesen. Nun muss ich aber wohl damit leben und es sind immer so ca um die vier Wochen, dann gibt sich das! Ich bin dieses Jahr schon durch damit. Komisch ist aber auch die Beobachtung, dass die Hamsterbacken noch vor dem klumpigen Kot kommen, der ja jetzt um diese Zeit auch leichter auftritt. Ich füttere ja Raufutter dagegen.
Evtl berichtest Du ja mal, wie sich das bei Dir gelegt hat. Ein sicherer Hinweis auf Gras ist die sofortige Besserung bei Aufstallung und das erneute Auftauchen der Symptome wenn wieder geweidet wird.
Gruß Marion

Hallo!

Eventuell hilfreich.. meine sind neuerdings ganz verrückt auf frisch eingebrachtes Stroh.. habe vermutet, dass sie so ausgleichen..

Vielleicht einen Versuch wert?

Bei mir gibt es morgens vor der Weide Heu, bisher keine Probleme.

LG Ulli

Guten Morgen,
na sicherer geht´s ja dann fast garnicht. Vorgestern raus, dicke Backen, rein, ne Stunde später schon trat Besserung ein, 4 Stunden später war´s fast wieder abgeschwollen. Tags darauf war nichts mehr zu sehen, also wieder raus, nachmittags dick, also wieder rein, abends dann wieder besser. Bin gespannt wie´s heute aussieht, aber erschreckend ist das schon. Allerdings auch die Tatsache das wir gestern wieder festgestellt haben das jemand div. Zeug auf unsere Koppeln kippt, u.a. halbnasses Heu, den Rest konnte ich im Dunklen nicht mehr erkennen. Wir haben´s eingesammelt, ist ne ganze Schubkarre voll geworden, die werde ich mir bei Tageslicht jetzt mal genau ansehen.
Wie kommen Leute nur auf die Idee fremden Tieren irgendwas auf die Koppeln zu werfen?
Kann jetzt also genauso gut sein das die Ziegen irgend etwas gefressen haben von dem ich nichts weiß. Bleibt mir nichts übrig als sie eingestallt zu lassen denn die Mädels mit dicker Backe sind meine Glucken, als Geschwister fressen, trinken, stehen und liegen sie nebeneinander, also gut möglich das beide das gleiche aufgenommen haben wenn´s denn so sein soll.

Hallo,
es mag sein, dass auch die Böden eine Rolle spielen. Wir düngen nicht und haben dennoch so fette Böden, dass unsere leichtfuttrigen Pferde nur mit Diätplätzen zu halten sind.
Ulli: Heu und Stroh füttern wir auch vorneweg, dennoch haben wir dies Phänomen jedes Jahr. Sicher variieren die Eiweißgehalte oder eben das, was dafür(Hamsterbacken) verantwortlich ist. Eine Theorie bei den Pferden ist auch, dass es vom vielen Kopf tiefhalten kommt durch vermehrte Grasaufnahme, und bei den Tieren, die solche Erscheinungen haben die Gefäßklappen nicht ordnungsgemäß arbeiten! Ich hörte, dass der bekannte Hengst Donnerhall auch darunter zu leiden hatte und deshalb keinen Weidegang bekam sondern vermehrt im Schritt spazierengeritten worden sein soll... laut meinem PferdeTA. Jedem muss klar sein, dass solche Erscheinungen beim Pferd dazu führen, dass nicht sauber durchs Genick getreten werden kann (Für ein Spitzendressurpferd eben eine Katastrophe)
Möglich also, dass dies mit ein Faktor sein könnte????
Bei meinen Ziegen hingegen habe ich keine Einschränkungen feststellen können. Und ebenso wie bei Dipla haben es auch nur drei von zwölf Tieren.
Gruß Marion

Hallo,
bei uns gibt es morgends auch erst mal Heu in die Raufe da ich genau das vorbeugen wollte was hier augenscheinlich passiert.
Sogar auf der Weide ist ein Heuplatz auf den sie auch gern zurückgreifen, haben wir im letzten Jahr schon eingeführt da die Wiese weiter hinten ziemlich fett ist. Gerade aus dem Grund hatte ich sie auf der vorderen Wiese zum "anweiden" wie ich das gerne nenne.
Fundstücke der letzten Nacht waren übrigends rohe Kartoffelschalen (!), div. getrocknetes und dann wieder aufgeweichtes Brot und Heu, Heu, Heu. Riecht sogar ganz gut, war nur leider durchweicht und sogar das gibt bei meinen dann Bauchweh.

Tja, also kaufen wir nun doch ne Überwachungskamera, ich hab die Nase nämlich voll und würde denjenigen gern an der TA-Rechnung beteiligen. Blut ist gezapft, geht in´s Labor, ebenso ne Kotprobe vom Tag des ersten Auftretens (vor der Entwurmung), vielleicht gibt´s da ja auch noch Überraschungen. Ansonsten geht´s den Mädels gut, sie mucken nur ein wenig das sie erst mal nicht raus dürfen. Allerdings werde ich sie später auf die Wiese lassen, ich muss Zäune ausbessern und nix ist besser als die Bande kontrolliert in Sichtweite zu haben. Und dann werde ich vermutlich auch sehen können woran es liegt, denn wenn sie dann wieder dick werden liegt´s am Boden, bzw verdichtet sich die Warscheinlichkeit.

Ach ja, die Wiese ist nicht gedüngt, das fällt also auch weg.

Alex und Marion, danke für Link und Weiterführung des Themas. Potentiell werd ich also jetzt mit 2 Mädels leben die auf zu viel frisches Grün "allergisch" reagieren, dann sollte ich allerdings auch darüber nachdenken diese nicht decken zu lassen. Ob sich soetwas vererbt?

Hallo,
bitte halte uns über die Ergebnisse auf dem Laufenden! Evtl könnte ja die TiHo Hannover mal dazu was sagen?
Bei mir geht es dies Jahr und ist auch schon ca 14 Tage her.
Ob sich das vererbt kann ich nicht sagen und werde deshalb auch nicht selektionieren, denn wenn man Alles selektioniert, was Einem nicht passt, dann hat man keine Tiere mehr... Jedenfalls keine Guten! ;-)
Gruß Marion und toi toi toi