weidewelt.org

hallo!

ich habe meiner ziege, nachdem sie zwei tage lang einen etwas schlappen eindruck gemacht hatte, blut abnehmen lassen. es wurde bislang auf zucker, leber- und nierenwerte und selen untersucht. für die anderen mineralstoffe hat das blut seltsamerweise nicht gereicht. das müssen wir noch nachholen. bisher hat sich aber herausgestellt, dass der selenwert einfach viel zu hoch ist. (so das doppelte vom ref, sagt der ta)

hat jemand erfahrungen? ich habe bislang keine bodenprobe von der weide machen lassen. die ziegen bekommen heu aus einer ganz anderen region und das mineralfutter sanolan z, in dem 50mg selen/kg enthalten sind.

ich habe bisher meistens nur von selenmangel gehört. und leider habe ich keine zuverlässigen informationen gefunden, was selen für antagonisten hat usw.

lg. kosinus.

Antagonisten: Zink, Calcium, Jod...evtl. noch mehr.

Interessanter Zusammenhang: Ich darf wegen Stoffwechselstörung kein Jod zu mir nehmen.... Wegen Schilddrüsenunterfunktion bekomme ich daher kurweise Selen....wirkt auf die SD dann ähnlich, wie Jod...

Aber vielleicht weiß da jemand noch was konkreteres.

LG Andrea

Hallo,

genauere Symptome wären hilfreich und ohne eine Analyse Deiner Futtermittel wirst Du Deinem Verdacht nicht näher auf die Spur kommen.

Selenüberschuss ist zwar selten, kann aber dennoch auftreten.

Antagonisten, mal wieder, leider nur in Englisch gut erklärt

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.traceelements.com/Docs/The%2 ... Docs/The%2 ... lenium.pdf</a><!-- m -->

nur, wenn Du Selenüberschuss vermutest, warum fragst Du nach Antagonisten?

Hallo Kosinus,

wie hoch ist der Se-Wert (bitte auch Einheit angeben....)?
Und welcher Referenzwert?
(Vielleicht weißt Du auch die Bestimmungsnmethode? Schau mal auf den Befund.)

Gruß,
Eva

hallo!

ich habe den befund noch nicht schriftlich vorliegen. habe erstmal telefonisch nach den ergebnissen gefragt. ich stelle den wert dann ein. die bestimmungsmethode habe ich vergessen. kommt auch nach. ich denke, er bringt das morgen alles zum termin mit, wenn er nochmal blut nehmen muss.

nach antagonisten habe ich gefragt, weil doch das eine das andere bedingt. wenn ich nun einen zinkmangel habe (was ich noch nicht weiß), kann es dann nicht sein, dass der selenwert sinkt, sobald der zinkmangel behoben ist? oder bin ich da auf der falschen spur? ich erinnere mich an einen fall aus dem forum, wo eine ziege durch eisenüberschuss eine andere mangelerkrankung bekommen hat. funktioniert das dann nicht auch anders herum? wahrscheinlich bin ich wirklich auf der falschen spur...

es gibt keine symptome. die ziege war zwei tage lang schlapp, einfach ein bißchen langsam, lag mehr als sonst... es waren aber auch regentage. als der tierarzt kam, ging es ihr schon wieder gut bis jetzt. was wären denn typische symptome für einen selenüberschuss?

der besitzer der schafherde, die nur durch einen zaun getrennt daneben steht, hat mal eine bodenprobe machen lassen. danach werde ich nochmal fragen. das heu zu untersuchen macht keinen sinn, weil es ganz unterschiedlich kleinballen sind. sonst bekommen sie nur unterschiedliche äste.

lg. kosinus.

Hallo,

nein, ein Mangel eines Antagonisten sorgt nicht für eine übermäßige Resorption des anderen Antagonisten. Ein Überangebot kann jedoch im Umkehrschluss einen Mangel hervorrufen.

Resorptionsstörungen werden eher durch Mängel eines Synergisten (fördert die Aufnahme) verursacht.

Antagonistische Wirkung tritt auch erst ein, wenn die Aufnahme so hoch ist, dass die Bedarfswerte überschritten werden.

Symptome Selenvergiftung:

akute Vergiftung:
Schmerzen im Abdomen
Speichelfluss
Blindheit
Teilweise Lähmung
Atemschwierigkeiten
Verhungern

chronische Vergiftung:
Haarausfall
struppiges Fell
Lahmheit
Schmerzen und abblätternde Klauen
Gelenkserosion
Leberzirrhose
Anämie
Reduzierte Fruchtbarkeit
Geburtsdefekte
Atrophie des Herzmuskels

danke für die infos.

passen würden bei den symptomen die haut- und hornprobleme, wobei die ziege nicht struppig ist, nur der bock und die reduzierte fruchtbarkeit.

freitag bekomme ich den gesamten befund in schriftlicher form und melde mich dann spätestens wieder.

lg. kosinus.

hi!

ich stell das ergebnis mal schnell rein. muss selbst nochmal nach referenzwerten recherchieren.

das verfahren ist: klinische chemie (photometrisch, ISE)
96,5 ?g/l
der referenzwert liegt zwischen 15-40

also echt richtig heftig. ich werde demnächst eine bodenprobe einschicken. sonst fällt mir nichts ein, woran es liegen könnte.
die übrigen werte sind in ordnung, kreatinin ist etwas niedrig. der ta meint, das kann an der aufregung liegen. sonst alle leber- nieren- zucker- mineralstoffe ok.

lg. kosinus.

Hallo Kosinus,

mit welcher Methode genau das bestimmt worden sein soll, verstehe ich jetzt nicht (vereinfacht: Photometer=Messung Wellenlänge, ISE=Spannungsmessung). Heute gängige Methode ist AAS. Aber spielt auch gar keine Rolle.
Ich an Deiner Stelle würde mich erstmal entspannt zurücklehnen. Und im Labor nachfragen, wie dort der Referenzwert bestimmt wurde. (Der ist extrem niedrig.) Darüber freuen die sich immer.....

Ich zitiere mich schnell mal selber....(alter Beitrag):

Zirkuszuchtziegenzüchter hat geschrieben: Die meisten Labore arbeiten meines Wissens mit Literaturwerten. Häufig muß man die Referenzwerte für Schafe heranziehen.

TiHo Hannover (Referenzwert von Puls, 2004 für Schafe)(Fluorometrie): 80 - 500 µg/l
eines der mir bekannten Labore (AAS)(angebl. Literaturwert): 65 -190 µg/l


Nachtrag: immer wieder interessant: <!-- m --><a class="postlink" href="http://orgprints.org/5381/1/5381-458-kl ... 381-458-kl ... kaeuer.pdf</a><!-- m --> (Themenkomplex Mineralstoffversorgung)

Viele Grüße,
Eva

hallo!

das mach ich auf jeden fall. vielen dank für den tip. womit soll ein labor denn aber sonst arbeiten, wenn nicht mit literaturwerten? das ist mir nicht ganz klar. und hast du einen nachweis darüber, dass der angegebene referenzwert sehr niedrig ist? eine andere quelle?

lg. kosinus.