Moderhinke / unfähiger Tierarzt
Verfasst: 19.10.2012, 18:52
Hallo Leute
Heute Vormittag habe ich beobachtet, wie Perle wiederholt das linke Vorderbein anhob und zwischendurch (nicht konstant) auf diesem Bein auch leicht lahmte. Dachte, sie hätte sich vielleicht eine leichte Verstauchung zugezogen oder einen Dorn oder ein Steinchen in die Klaue eingetreten. Hab dann das Bein sorgfältig abgetastet, nix Befremdliches gefunden, und mir dann die Klaue angeschaut: an beiden Innenwänden hab ich im hinteren Bereich zwei "Einbuchtungen" gefunden, ca. 3 mm tief und 8 mm im Durchmesser; das Horn war dort und rundherum sehr weich, weisslich und roch unangenehm.
Hab dann im Netz nach Klauenkrankheiten gesucht und bin schnell auf die Moderhinke gestossen; Bilder und Beschreibungen haben meinen Verdacht bestätigt und ich hab den TA angerufen, der zwei Stunden später ankam, eine aufgezogene Ampulle in der Hand, und meine: "Wir sedieren sie leicht, das Ausräumen kann schmerzhaft sein."
Hallo????? Ich fragte, ob er sich die Klaue nicht erst mal anschauen möchte, es handle sich schliesslich lediglich um eine Verdachtsdiagnose meinerseits. Also hat er geschaut und ich hab beim neuerlichen Hingucken auch gesehen, dass die äusseren Klauenwände sich bei seitlichem Druck ansatzweise lösen. Der TA fand, die Klaue sehe klassisch nach Moderhinke aus, und er werde sie gründlich ausräumen. Hat Perle dann die Injektion verpasst, worauf sie fürchterlich anfing zu husten, bis sie Schaum vor dem Mund hatte. Ich war sehr beunruhigt und fragte, was mit dem Tier los sei, worauf der TA bloss meinte "Keine Ahnung" und mit dem Schneiden begann... Perle hat dann aufgehört zu husten und sich mit dem Brustbein auf meinen Oberschenkel gestützt, den Kopf unter meiner Achsel. Sie hielt still und schien keine Schmerzen zu haben.
Der TA hat ca. fünf Minuten geschnitten (vielleicht auch weniger lang, mir kam's wie eine Ewigkeit vor), dann meinte er: "Ok, alles bestens", und fing an seine Sachen zusammenzuräumen.
Hallo??????????????? Ich fragte, ob er die Klaue denn nicht mit einem antibiotischen Spray versorgen wolle (sie blutete leicht), worauf er wortlos einen Spray aus dem Auto holte und die Klaue einsprühte. Dann wollte er sich wieder aus dem Staub machen und inzwischen war ich so wütend, dass ich ihn anfauchte, er solle mir wenigstens Zinksulfat dalassen, damit ich die andern drei Klauen und die der andern Ziegen präventiv behandeln könne. Hatte er aber nicht dabei und meinte, das werde heutzutage eh nicht mehr verwendet von wegen Umweltbelastung und so. Ich sagte, das sei mir egal, verboten sei es nicht und ich käme das Sulfat in der Praxis abholen. Er meinte, vermutlich hätten sie auch in der Praxis keins -- da hab ich dann aufgegeben und ihn verabschiedet (leider ohne Tritt in den Allerwertesten).
Hab dann Perles Klaue mit einem Verband versorgt, sie in eine Einzelbox gebracht (sie war ziemlich wackelig auf den Beinen), hab anschliessend in der UZH angerufen und wurde wie immer aufmerksam und gut beraten. Zinksulfat-Klauenbäder wären gut, aber bei einem kleinen Bestand ist es auch möglich, sämtliche Klauen bzw. vor allem die Klauenspalte präventiv mit dem antibiotischen Spray zu versorgen, täglich zu kontrollieren und die Vorsorge weiterzuführen, bis die Behandlung des erkrankten Tieres abgeschlossen ist.
Habe ausserdem den Tipp bekommen (danke! ;-) ), mich an einen der BGK-Kontrolltierärzte für Moderhinke zu wenden, was ich am Montag gleich tun werde.
Was ich nicht verstehe: Meine Ziegen stehen sowohl auf den Weiden wie auch im Stall trocken, lediglich auf unseren Streifzügen geraten wir häufig in Feuchtgebiete, aber das ist gemäss UZH keine ausreichende Ursache für Moderhinke.
Habe des Weiteren am 2. Oktober allen Tieren die Klauen geschnitten und im Ziegen-Tagebuch vermerkt, dass Perles Klauen wie immer nicht in bestem Zustand sind und ich sie noch häufiger kontrollieren/schneiden muss, aber weiter ist mir nichts aufgefallen. Schreitet diese beschissene Krankheit denn so schnell fort???
Was mir zudem Sorgen bereitet: Perle hat seit der Sedierung ca. alle halbe Stunde einen Hustenanfall, nun allerdings ohne Schaum vor dem Mund. Ansonsten wirkt sie normal, frisst Heu, trinkt, belastet die kranke Klaue, scheint keine Schmerzen zu haben. Was könnte die Ursache dieser Hustenanfälle sein??
Ich werde in der Nacht gewiss jede Stunde mal nach ihr schauen... bin eine fürchterliche Glucke, wenn es um meine Tiere geht. Und immer noch stinkwütend auf den unfähigen TA. Und froh, dass es dieses Forum gibt und ich hier gelernt habe, mich selber kundig zu machen und den Tierärzten nicht blindlings zu vertrauen.
Liebe Grüsse
Abra
Heute Vormittag habe ich beobachtet, wie Perle wiederholt das linke Vorderbein anhob und zwischendurch (nicht konstant) auf diesem Bein auch leicht lahmte. Dachte, sie hätte sich vielleicht eine leichte Verstauchung zugezogen oder einen Dorn oder ein Steinchen in die Klaue eingetreten. Hab dann das Bein sorgfältig abgetastet, nix Befremdliches gefunden, und mir dann die Klaue angeschaut: an beiden Innenwänden hab ich im hinteren Bereich zwei "Einbuchtungen" gefunden, ca. 3 mm tief und 8 mm im Durchmesser; das Horn war dort und rundherum sehr weich, weisslich und roch unangenehm.
Hab dann im Netz nach Klauenkrankheiten gesucht und bin schnell auf die Moderhinke gestossen; Bilder und Beschreibungen haben meinen Verdacht bestätigt und ich hab den TA angerufen, der zwei Stunden später ankam, eine aufgezogene Ampulle in der Hand, und meine: "Wir sedieren sie leicht, das Ausräumen kann schmerzhaft sein."
Hallo????? Ich fragte, ob er sich die Klaue nicht erst mal anschauen möchte, es handle sich schliesslich lediglich um eine Verdachtsdiagnose meinerseits. Also hat er geschaut und ich hab beim neuerlichen Hingucken auch gesehen, dass die äusseren Klauenwände sich bei seitlichem Druck ansatzweise lösen. Der TA fand, die Klaue sehe klassisch nach Moderhinke aus, und er werde sie gründlich ausräumen. Hat Perle dann die Injektion verpasst, worauf sie fürchterlich anfing zu husten, bis sie Schaum vor dem Mund hatte. Ich war sehr beunruhigt und fragte, was mit dem Tier los sei, worauf der TA bloss meinte "Keine Ahnung" und mit dem Schneiden begann... Perle hat dann aufgehört zu husten und sich mit dem Brustbein auf meinen Oberschenkel gestützt, den Kopf unter meiner Achsel. Sie hielt still und schien keine Schmerzen zu haben.
Der TA hat ca. fünf Minuten geschnitten (vielleicht auch weniger lang, mir kam's wie eine Ewigkeit vor), dann meinte er: "Ok, alles bestens", und fing an seine Sachen zusammenzuräumen.
Hallo??????????????? Ich fragte, ob er die Klaue denn nicht mit einem antibiotischen Spray versorgen wolle (sie blutete leicht), worauf er wortlos einen Spray aus dem Auto holte und die Klaue einsprühte. Dann wollte er sich wieder aus dem Staub machen und inzwischen war ich so wütend, dass ich ihn anfauchte, er solle mir wenigstens Zinksulfat dalassen, damit ich die andern drei Klauen und die der andern Ziegen präventiv behandeln könne. Hatte er aber nicht dabei und meinte, das werde heutzutage eh nicht mehr verwendet von wegen Umweltbelastung und so. Ich sagte, das sei mir egal, verboten sei es nicht und ich käme das Sulfat in der Praxis abholen. Er meinte, vermutlich hätten sie auch in der Praxis keins -- da hab ich dann aufgegeben und ihn verabschiedet (leider ohne Tritt in den Allerwertesten).
Hab dann Perles Klaue mit einem Verband versorgt, sie in eine Einzelbox gebracht (sie war ziemlich wackelig auf den Beinen), hab anschliessend in der UZH angerufen und wurde wie immer aufmerksam und gut beraten. Zinksulfat-Klauenbäder wären gut, aber bei einem kleinen Bestand ist es auch möglich, sämtliche Klauen bzw. vor allem die Klauenspalte präventiv mit dem antibiotischen Spray zu versorgen, täglich zu kontrollieren und die Vorsorge weiterzuführen, bis die Behandlung des erkrankten Tieres abgeschlossen ist.
Habe ausserdem den Tipp bekommen (danke! ;-) ), mich an einen der BGK-Kontrolltierärzte für Moderhinke zu wenden, was ich am Montag gleich tun werde.
Was ich nicht verstehe: Meine Ziegen stehen sowohl auf den Weiden wie auch im Stall trocken, lediglich auf unseren Streifzügen geraten wir häufig in Feuchtgebiete, aber das ist gemäss UZH keine ausreichende Ursache für Moderhinke.
Habe des Weiteren am 2. Oktober allen Tieren die Klauen geschnitten und im Ziegen-Tagebuch vermerkt, dass Perles Klauen wie immer nicht in bestem Zustand sind und ich sie noch häufiger kontrollieren/schneiden muss, aber weiter ist mir nichts aufgefallen. Schreitet diese beschissene Krankheit denn so schnell fort???
Was mir zudem Sorgen bereitet: Perle hat seit der Sedierung ca. alle halbe Stunde einen Hustenanfall, nun allerdings ohne Schaum vor dem Mund. Ansonsten wirkt sie normal, frisst Heu, trinkt, belastet die kranke Klaue, scheint keine Schmerzen zu haben. Was könnte die Ursache dieser Hustenanfälle sein??
Ich werde in der Nacht gewiss jede Stunde mal nach ihr schauen... bin eine fürchterliche Glucke, wenn es um meine Tiere geht. Und immer noch stinkwütend auf den unfähigen TA. Und froh, dass es dieses Forum gibt und ich hier gelernt habe, mich selber kundig zu machen und den Tierärzten nicht blindlings zu vertrauen.
Liebe Grüsse
Abra