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Räude?

Verfasst: 19.01.2013, 13:41
von JuliaCh
Hallo!

Habe gerade beim Klauen schneiden fürchterliche Haut unter´m Walliser Haar entdeckt. Der Bock, zehn Monate alt, ist mir bislang nicht aufgefallen; Gang normal, kein Kratzen....
Hat das schon mal jemand an seinem Tier gehabt?
Da es mir nicht lebensbedrohlich erscheint, wird er erst Montag zum Tierarzt gefahren. Mich interessiert sehr, ob ich ihn separieren sollte, wo so etwas herkommen könnte und wie man es wieder los wird. Meine anderen Ziegen haben gesunde Beine....
Vielen Dank und Grüße!

Julia

Verfasst: 19.01.2013, 14:35
von Zieglinde
Hallo Julia,
jeden Winter an meinem Ziegenbock. Er hat damit die anderen Ziegen nie angesteckt. Es gibt jede Menge Beiträge zu Räudemilben, ziemlich hartnäckige Viecher. Umso wichtiger ist eine konsequente Behandlung.
Oh, in dem Beitrag steht nicht, das nach 10 Tagen die nächste Behandlung mit Ivomec erfolgen soll. Sebacil-Wurzelfußbad immer wieder, ich glaube, ich habe das mindestens 3 x in diesen 10 Tagen gemacht.

Ich kann (noch) nicht verlinken, hier ein Beitrag von mir aus 2009:

Re: Ivomec pour on - Anwendung
Hallo,
ich kann nur den Kopf schütteln! Ivomec ist toll, hat aber bei mir alleine nicht gereicht. Bei dir ist es ja wohl auch nicht die erste Behandlung. Deshalb Sebacillösung auf die Beine (nicht in die Badewanne und die Ziegen rein). Und b is zum Sommer warten würde ich dann auch nicht, sondern Ivomec und Sebacil sollte/muß Hand in Hand gehen.
Gerade jetzt zur kalten Jahreszeit tauchen eher Räudemilben auf als im trockenen Sommer. So ist jedenfalls mein Eindruck.
Es gibt tatsächlich TÄ, die können mit bloßem Auge erkennen, ob es sich um Räudemilben handelt. Ich traue mir sowas inzwischen auch zu, ohne TA zu sein, wenn es genauso aussieht wie bei meinem Bock.

LG
Silke

P. S. Ich reite da auf Sebacil rum, weil auch ich mit den Tierärzten lange gebraucht habe, die Räudemilben in den Griff zu kriegen. Zuerst wurde es als solches nicht erkannt, damit dann falsch behandelt, dann wurde es erkannt, jedoch nur Ivomec gegeben. Eine bekannte Ziegenhalterin, von der ich häufig wertvolle Tipps bekommen hat, hat mir eindringlich geraten, zusätzlich mit Sebacil die Beine mit Wurzelbürste zu bürsten. Der/die Tierärzte haben mir nie nie nie Sebacil gegeben. Erst als ich darauf bestanden habe. Und damit hab ich die Räudemilben auch in den Griff bekommen. Übrigens hatte immer nur mein Bock die Milben, auf die anderen Tiere ist es nie übergesprungen (weiß ich heute, geschwächtes Immunsystem).

Verfasst: 19.01.2013, 15:08
von JuliaCh
Hallo Silke,

vielen vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort. Das klingt nicht gut, hört sich so an, als würde er das nie mehr so richtig und dauerhaft los....
Er ist der einzige meiner Ziegen mit sehr schlechten Klauen, ob es einen Zusammenhang gibt? Seine Klauen wachsen in alle Richtungen, müssen viel häufiger geschnitten werden und sind nie richtig hart, so wie bei den anderen Tieren. Kann es sein, dass der Befall auch in der Klaue ist, oder ist das eine völlig falsche Vermutung und hat damit nichts zu tun?
Ich werde erstmal vom Tierarzt die beiden Medikamente besorgen und ihn behandeln lassen, dann hörst du von mir ob es geholfen hat.

Viele Grüße und Danke!

Julia

Verfasst: 19.01.2013, 18:38
von Martin M.
Hallo Julia,
das mit den Klauen hat mit Räude nichts zu tun.
Wenn es sich wirklich um Räude handelt, musst Du Schutzhandschuhe anziehen, weil Räude auch auf Menschen übertragbar ist.

Viele Grüße
Matrin

Verfasst: 19.01.2013, 20:13
von JuliaCh
Guten Abend Piroschka,

vielen Dank auch für die Infos und zu den aktuellen Medikamenten gegen Räude; ich werde diese Informationen zu meinem Tierarzt mitnehmen.

Eine brennende Frage habe ich noch: Wie steckt sich ein junges und scheinbar gesundes Tier an? Wie kann ich das in der Zukunft verhindern, was sollte ich ändern? Ist das einfach nur Pech oder hat mit Haltungsbedingungen zu tun? Bei mir leben sieben Ziegen mit Eseln, Pferd und Katzen zusammen.

Vielen Dank und liebe Grüße zurück!

Julia

Verfasst: 19.01.2013, 21:10
von JuliaCh
Ok, Danke nochmals! Was ich hier bislang im Sommer beobachtet habe, war ein vermutlich räudiger Marderhund (er hatte kaum noch Fell). Vielleicht war so ein Tier in meinem Falle der Auslöser.
Der Besatz im Ziegen-Offenstall sind sieben Ziegen auf knapp 40qm Grundfläche mit Liegeflächen auf drei Ebenen, der Stall ist meiner Ansicht nach reichlich bemessen.
Mäuse und Ratten sind hier leider auch ein Thema.

Verfasst: 20.01.2013, 19:20
von JuliaCh
Hallo Piroschka,

nochmals ganz herzlichen Dank für die sehr detaillierten Infos! Morgen werde ich es meinem TA zeigen und hoffe das entsprechende Mittel- nach übereinstimmender Einschätzung- zu bekommen.
Ist Virbamec eigentlich ein vergleichbares Mittel mit Dectomax?
Ich werde berichten wie die Geschichte ausgeht.

Einen schönen Abend!

Julia

Verfasst: 21.01.2013, 02:23
von Biber
virbamec wirkstoff: ivermectin (10mg/1ml)
ivomec wirkstoff: ivermectin (10mg/1ml)
aus der gruppe der avermectine.
*oops*
biber

Verfasst: 21.01.2013, 18:15
von JuliaCh
Hallo!

Der Ziegenbock ist, bzw wird so behandelt:

dreimalige Dectomaxspritze im Abstand von je einer Woche, 2ml. Gespritzt wurde seitlich in den Hals, Kanüle war weiß. Zusätzlich wurden die Haare großflächig entfernt und ich soll ihn mit einem Spray mehrmals täglich behandeln (derbymed Hautpflege-Puder).
Ich habe ihn von den anderen Tieren separiert und einzeln gestellt.

Bin gespannt ob die Behandlung anschlägt und noch mehr, ob das ein einmaliges Thema war oder wiederkehrt.

Einen schönen Abend!

Julia

Verfasst: 21.01.2013, 19:02
von Martin M.
Hallo Julia,
vielleicht könntest Du uns noch mitteilen, ob es sich tatsächlich um Räude handelt.
Vielen Dank!
Viele Grüße
Martin