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Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen?

Wir haben zwei Zwergziegen. Der (kastrierte) Bock ist 12, wenn die Altersangabe stimmt. Als wir ihn bekamen, war er angeblich 2 Jahre alt und wir haben ihn nun 10 Jahre. Ob die Altersangabe des vorherigen Besitzers allerdings korrekt war, wissen wir nicht. Er könnte also auch älter sein.
Die weibliche Ziege ist 10 Jahre alt (da wissen wir das Alter wenigstens sicher).
Nun sind sie momentan etwas dünn, d.h. die Ziege, die immer eher zu Fettansatz neigt, ist rank und schlank, nicht auffällig, aber bei ihr doch eher ungewöhnlich.
Aber der Bock macht mir Sorge. Er ist eindeutig zu dünn. Nicht am Pansen eingefallen, auch nicht rippig, aber am Rücken und Hüftbereich und das Hintergestell ist zu knochig.
Außerdem hat er einige kahle Stellen. Untersuchungen auf äußerliche Parasiten verliefen negativ, auch Pilz ist es lt. TA nicht. Sie sind nicht rund, sondern eher flächig.
Untersuchungen (Kotproben, Parasitenuntersuchungen, Blutbild) haben keine Auffälligkeiten ergeben, außer einem leichten Zinkmangel, weshalb er täglich (seit ca. 4 Wochen) vom Tierarzt ein Medikament nimmt. Zähne wurden auch erst gemacht (vor ca. 5 Wochen), da waren Haken, aber auch nichts extremes.
Er frisst normal und mit gutem Appetit, Grundfutter (Heu, Heulage) zur freien Verfügung und zusätzlich draußen natürlich Gras.
Tierarzt hat keine Erklärung dafür, er meint, es wäre wahrscheinlich das Alter. Kann freilich sein, daß er recht hat, allerdings hat der TA auch zugegeben, daß er mit Ziegen kaum Erfahrung hat. Einfach einen zweiten Tierarzt hinzuziehen, ist nicht möglich. Wir leben auf einer abgelegenen Insel nördlich von Schottland, da sind wir schon froh, daß es überhaupt einen Tierarzt auf einer der Inseln gibt.
Nächste Woche kommt der TA wieder und ich möchte noch einmal ein Blutbild machen lassen, mit besonderem Augenmerk auf die Leberwerte.
Sonst bin ich eher ratlos...
Irgendwelche Ideen?
Wir hatten mal ein uraltes Pony (35+), die hat im Alter Maissilage gefressen (Nachbar hatte Hochleistungskühe und hat vom Futter abgegeben). Damit konnten wir ihr Gewicht so einigermaßen halten. Ich würde das jetzt beim Ziegenbock auch gern tun, nur wird Mais hier überhaupt nicht angebaut.
Bin um jeden Vorschlag dankbar!

Also Ziegen koennen im Alter schonmal duenner aussehen, gerade im Ruecken- und Beckenbereich, auch kann das Fell etwas struppig werden und auch die Muskulatur wird durch altersbedingt abnehmende Aktivitaet schwaecher! Da hat dein TA schon recht.

Im Voraus hast du ja eigentlich schon alles untersuchen lassen, an was man da als erstes denken muss. Der Zinkmangel kann der Grund fuer die haarlosen Stellen sein, das ist ein Symptom davon.

Das mit dem Mais waere glaub ich eh nicht ratsam, das koennte eher zu Harnsteinbildung fuehren, da haben aber andere Forianer mehr Ahnung!

Da ja alle Untersuchungen negativ waren, kannst du auch nochmal eine Kotuntersuchung machen lassen, da die Tiere nicht immer Wurmeier ausscheiden, eine neuerliche Untersuchung koennte evt. einen positiven Befall ergeben!

Ansonsten wuerde mir noch CAE einfallen, hast du darauf auch untersuchen lassen, oder vielleicht sollt ich lieber fragen, geht das in Schottland ueberhaupt? Ein Symptom von CAE ist mitunter stetige Abmagerung der Tiere.

Die wahrscheinlichste Erklaerung ist aber tatsaechlich das Alter der beiden!

LG Sara

als wir vor einem Jahr von Deutschland hierher umgezogen sind, wurden die beiden eingehend untersucht und auf alle möglichen und unmöglichen Seuchen getestet. Die Briten sind ja extrem genau, wenn man mit sog. Nutztieren einreist und für die notwendigen Gesundheitszeugnisse wurde das alles gefordert. Da mß wohl auch auf CAE untersucht worden sein, weil in den vom Amtstierarzt ausgestellten Papieren steht, Bestand frei von CAE.
Weder vor noch nach dem Umzug hatten sie mit anderen Ziegen Kontakt und hier oben sind sie ohnehin die einzigen Ziegen. Eine Ansteckungsgefahr kann daher eigentlich auch nicht gegeben sein.

Er hatte wieder etwas zugenommen, als er täglich eine halbe Flasche Malzbier (alkoholfrei natürlich) bekommen hat. Hab das Zeug einfliegen lassen, weil's es hier nicht gibt. Im Moment habe ich keins mehr da, bis das nachbestellte Malzbier aus Deutschland hier ankommt, wird noch dauern. Mir fällt nicht ein, was ich ihm ersatzweise geben könnte. Ob es der Zuckergehalt im Malzbier ist? Tee mit Honig? Notfalls normales Bier (in reduzierter Menge wg. Alkohol)? Guiness? Letzteres wird hier oben traditionell bei Pferden gegeben, wenn die mal zu dünn sind.

Fotos würden helfen. Muskelabbau ist bei älteren Ziegen durchaus oft zu beobachten und nach dem extremen Wetter der letzten Monate sind auch bei mir die älteren Ziegen im Rücken/Beckenbereich knochiger (die rangieren auch so zwischen 9 und 11 Jahren). Oft erschlafft auch das Bindegewebe der Bauchdecke und der volle Pansen "zieht" dann quasi die Haut straffer, was den Eindruck von "zu dünn" erwecken kann.

Bandwürmer (werden nur schwer mittels Kotprobe nachgewiesen) ist eine weitere Möglichkeit. Weiden die Ziegen auf Flächen, die auch von Schafen genutzt werden?

Haken an den Zähnen, die erst vor 5 Wochen beseitigt wurden, können auch zum - noch - minderguten Futterzustand geführt haben. Da Ziegen erst die Fettdepots im Bauchraum wieder auffüllen, sehen sie noch lange knochig und kantig aus.

Maissilage würde ich auch nicht geben. Kannst Du Grascobs bekommen? Sonnenblumenkerne mit Schale sind ebenfalls eine gute Energiequelle, sowie geschälte Haselnüsse.

Malzbier: Zuckergehalt sowie B-Vitamine.

Die kurzkettigen Kohlenhydrate (Zucker) sind für die Pansengesundheit nicht sehr zuträglich - Pansenbakterien leben von langkettigen Kohlenhydraten aus Pflanzenfasern.

Hallo,
meine beiden Alten sehen auch ziemlch schlimm aus. Naja, schlimm, wenn man die deutschen wohlgenährten (fast fetten) Ziegen kennt. Beide sind gesund, aber ziemlich alt. Sie sehen so aus, wie meine Vorredner beschreiben. Ich habe mich damit abgefunden, das sie von Heidi K. wohl kein Foto bekommen würden.
Warum Malzbier?
Ich kannte jemand, der hat sich Biertreber/Biermaische (also den Abfall aus der Bierherstellung) direkt aus der Brauerei abgeholt und verfüttert. Er schlachtet selbst und meinte, das gibt noch mal richtig was auf die Rippen. Naja, ist ja gekeimtes geröstetes Getreide mit Hefen und voller Vitamine und Minealstoffe. Mag nicht schlecht sein. Vermutlich besser als Zuckerrübenschnitzel, die wir im Winter gerne zufüttern. Daran könntest du doch kommen.

LG
Silke

ich versuch mal, die gestellten Fragen zu beantworten:

Warum Malzbier? Haben wir auch schon bei Pferden bei Alterszipperlein gegeben und hat sich immer gut bewährt. Außerdem mag er es, es hatte immer einen positiven Effekt und scheint die Verdauung nicht beeinträchtigt zu haben (Kotabsatz normal).

Nein, auf den Flächen, die sie beweiden, waren sicherlich mindestens 50 Jahre lang keine Schafe, es sind die (bei uns mit Absicht als Bienenweide etc. etwas verwildert gelassenen) Hausgartenflächen mit einer guten Mischung von verschiedenen Gräsern, Löwenzahn, Breit- und Spitzwegerich, Brennesseln, Gänseblümchen, Disteln etc.
Ansonsten weiden sie gelegentlich auf den Flächen der Pferde und Rinder. Diese Flächen sind jahrzehntelang nur zur Heugewinnung genutzt worden und werden erst seit einem halben Jahr als Weideflächen für Kuh und Pferde verwendet.

Fotos habe ich zwar inzwischen gemacht, nur sieht man die Figur irgendwie da nicht so deutlich. Wie kriege ich die überhaupt hier rein?

Zuckerrübenschnitzel: hab auch schon dran gedacht und herumgefragt, scheint aber hier recht unüblich zu sein, bei Schafen (und Ponys) füttern die Bauern hier im Winter von Kohl über Steckrüben alles mögliche zu. Teils Sachen, die ich mich wegen der blähenden WIrkung nicht so recht zufüttern traue.

Hallo!

Habt ihr eine Brauerei auf der Insel?

Da gäbe es den schon erwähnten Biertreber....

Und etwas zu knochig ist für Ziegen gesunder als zu fett.. #trost# Mach Dir keine zuu grossen Sorgen...

Schau mal auf Sabines (sanhestars) Seite: www.working-goats.de ), da ist erklärt, wie man den Futterzustand richtig beurteilt...

LG Ulli