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Lactatio Falsa- Wer hat Erfahrung damit?
Verfasst: 28.07.2013, 08:42
von Janibaini
Hallo ihr Lieben,
unsere Burenziege (ca. 8 J., noch nie trächtig) bekam vor ca. einem Jahr plötzlich Milcheinschuss. Was über Monate hinweg harmlos war, da nur geringgradig, ist jetzt hochgradig und kann so nicht belassen werden. Der Strichkananl war lange zu aber jetzt ist die Lactation in vollem Gange! Die Milch ist von Farbe, Konsistenz und Geruch einwandfrei!
Emma bekam prophylaktisch 4 Tage Metacam. Wir haben das Euter mit Melkfett eingerieben und ihr täglich Phytolaca D 12 gegeben. Zudem saugt sie sich selbst die Milch ab, wodurch natürlich keine Ruhe reinkommt. Wir haben versucht das Euter leicht hochzubinden, aber Emma streift sich jeden BH ab.
So langsam gehen mir die Ideen aus und ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Wie habt ihr eine Lactatio f. erlebt und was hat bei euch geholfen? Eine Mastektomie wäre die lrtzte Möglichkeit für uns, aber davor möchten wir alles andere ausprobiert haben!
Vielen lieben Dank,
ich bin dankbar für jeden Tipp, sei es ein "Hausmittelchen", etwas pflanzliches, homöopathisches oder ein Medikament, welches bei euch geholfen hat!
Liebe Grüße!
Jane
Verfasst: 28.07.2013, 10:21
von Trisha88
Hallo,
das darfst du jetzt nicht als Angriff verstehen, aber ihr habt schon noch mehr Ziegen, oder?
Ich glaube euch bleibt nichts anderes als die Ziege zu melken! Wenn sie richtig laktiert, koennt ihr tun und Mittel reinstopfen was ihr wollt, dass wird nichts helfen! Freut euch doch, Ziegenmilch ist was tolles und bei einem Futtereuter habt ihr deutlich weniger Arbeit, als nach einer Geburt, da ist die Milchmenge viel groesser.
Ansonsten denke ich, weil es eine Fleisch- u. keine Milchziege ist, dass sie sich einfach ein Lamm wuenscht und deswegen zu laktieren begonnen hat! Vielleicht stimmt auch in der Gebaermutter etwas nicht, sie koennte eine Zyste haben und deswegen scheintraechtig sein. Eine Zyste ist ein Gelbkoerper der nicht eingeschmolzen ist und so einen neuen Brunstzyklus verhindert, das muesste aber von einem TA untersucht werden!
LG Sara
Verfasst: 28.07.2013, 10:53
von Janibaini
Hi Sara,
nein wir haben nur Emma. Bevor jetzt aber eine Diskussion ausbricht warum wir, obwohl Ziegen Herdentiere sind, nur eine Ziege halten, kurze Info dazu.
Emma kam über drei Ecken mit zwei Jahren von einem Schäfer zu uns der sie als Flaschenlamm großgezogen hat. Woher er Emma hat weiss ich nicht. In der Schafherde gabs Probleme mit ihr, sie wurde nicht integriert und angeblich angegriffen. Jedenfalls haben wir sie übernommen und zu unseren beiden Pferden dazu gestellt, die alle drei ein tolles Team sind. Emma ist immer und überall mit dabei. Direkt nach ihrer Ankunft bei uns haben wir noch 2 weitere Ziegen geholt, konnten diese jedoch nach 2 Monaten wieder zurückgeben weil Emma sie angegriffen hat. Im Dorf gibts noch weitere Ziegen, aber vor diesen rennt sie weg wenn wir am Stall vorbeireiten. Also kurzum, Emma hat mit anderen Ziegen ein Problem, frag mich nicht warum, ich weiss nicht was früher schiefgelaufen ist bzw. ob das was mit ihrer Aufzucht zu tun hat.
Aber zurück zum eigtl. Thema:
Ziegenmilch ist eine super Sache, würde sie gern verwenden oder zumindest abmelken, aber da ich im Jahr nur in den Semesterferien Zuhause bin( und zwischendurch nur kurz)und sonst mein Vater die Tiere versorgt, wäre es ein zusätzlicher Aufwand den ich gern vermeiden würde, dazu kommt die Gefahr einer Mastitis.
Wenn die Lactation in nächster Zeit nicht ansatzweisse zurückgeht (immernoch mit der Hoffnung, dass ihr Erfahrungs-Tipps geben könnt wie) ist der nächste Schritt eine genaue Untersuchung des Geschlechtstraktes.
lg jane
Verfasst: 28.07.2013, 11:21
von Trisha88
Ja, das liegt an der Aufzucht! Sie ist fehlgepraegt, kann einfach gesagt kein "ziegisch", sie haelt sich fuer alles moegliche, aber keine Ziege!
Trotzdem fehlt ihr irgendwas, eine Herde, was sie nicht weiss, aber der Instikt ist da. Burenziegen geben ohnehin nicht viel Milch und bei einem Futtereuter sollte einmal taeglich Melken voellig ausreichen! Wuerde trotzdem mal einen Ultraschall machen lassen, kann sein dass sie Hormonspritzen braucht.
Die Gefahr einer Mastitis ist viel groesser, wenn ihr sie nicht melkt. Ich empfehle melken und mal nen TA draufschauen lassen.
LG Sara
Verfasst: 28.07.2013, 11:41
von Janibaini
Der TA betreut sie schon seit einem Jahr. Seit es jetzt so stark ist, gab er eben das oben beschriebene. Wir hoffen es geht jetzt irgendwie zurück. Er meinte schon, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es sich ganz zurückbildet relativ gering ist und wenn bis Ende Sommer sich nichts getan hat, dann der nächste Schritt mit Ultraschall u.s.w.
Also meine Frage nochmal: hat jemand eine Idee, wie ich die Lactation rückläufig machen kann?
LG jane
Verfasst: 28.07.2013, 11:55
von Ute & Co.
Wenn ich das richtig verstanden habe, saugt sie sich selber.
Macht sie das schon immer? Dann hat sie auch schon immer Milch! Abgewöhnen ist sehr schwer. Wir hatten selber mal so eine Ziege, die sich das schon als Lamm angewöhnt hatte. Wir haben wirklich alles versucht, aber die Gier nach dem Saugen war immer stärken, selbst auf die Gefahr hin, sich selber zu verletzen.
Natürlich hat sie auch immer Milch gegeben, für uns und ihr Lamm blieb nur nichts übrig. Sie ließ ihr Lamm zwar trinken, leider war aber keine Milch mehr im Euter drin! So mussten wir mit der Flasche zufüttern. Als es abgesetzt wurde, haben wir die Ziege schlachten lassen. Schade, denn sie war sehr schön.
Verfasst: 28.07.2013, 12:20
von Yougin
Gegen das selbst aussaugen könnte helfen, wenn ihr das Euter reichlich mit Kot einreibt , Senf wäre auch eine Möglichkeit und jemand hat hier auch mal was von einer Bittersalbe geschrieben! Oder ihr bastelt ihr eine Halskrause, da kommt sie auch nicht mehr ans Euter ran, hab sowas irgendwo mal aus Holz gesehen.
LG Steffi
Verfasst: 28.07.2013, 12:47
von Zieglinde
Ja,
ich finde es auch ätzend, wenn bei meinen Ziegen die Milch einschießt, schließlich hab auch ich kein Bock auf melken. Bei mir liegt es sicherlich auch an den Brennesseln, die auf der Weide satt wachsen und die als milchbildend gelten. Ich füttere außer Heu nicht zu, aber die Wiese gibt im Sommer auch reichlich her.
Füttert ihr die Ziege? Dann sollte es nur noch Heu, Wiese, Baum und Strauch (Mineral- und Salzlecksteine) geben.
Wenn bei meinen Ziegen die Milch einschießt, fasse ich täglich den Euter an um zu überprüfen, ob er heiß wird oder zu prall ist. Leider neigt eine Ziege zur Mastitis, da muß ich wirkich sorgfältig sein. Gegebenenfalls wird abgemolken, aber nicht häufig und nur, wenn wirklich nötig und nicht alles, sondern nur so, das keine Spannung im Euter ist (sofern Euter nicht heiß wird, dann muß alles an Milch raus). Mit homöopathischen Mitteln bin ich da leider nie weit gekommen, mit und ohne Mittel hat es circa 10 Tage gedauert, bis wieder Ruhe im Euter herrschte. Es gibt aber Trockensteller (für Kühe?), die man auch Ziegen verabreichen kann. Hab ich bis jetzt noch nicht gebraucht, verwenden aber einige. Allerdings sollte die Ziege sich dann auch nicht mehr selbst austrinken (Bedarf besteht, es wird neue Milch produziert). Diese Halskrause aus Holzstäbchen hab ich im Buch Ziegen halten von Otto Thume gesehen, wenn die Ziege den Kopf zum Bauch beugt, pickt sie sich in den Hals. Unschön. Es gibt doch für Hunde solche Halskrausen. Nicht die Tüten für den Kopf, sondern dicke Halskrausen, damit sie den Kopf nicht mehr gut beugen können. Funktioniert das bei Ziegen vielleicht auch? Vermutlich braucht man dann 2 oder 3, weil der Hals so lang ist. Aber man kann sich die ja ausleihen.
Vie Erfolg.
LG
Silke
PS. Wenn man wüßte, was das Gegenteil von Stil-Tee ist, dann könnte man der Ziege sowas anbieten.
Verfasst: 28.07.2013, 13:23
von sanhestar
vor einer Operation würde ich wirklich auch anfangen zu melken.
Ich habe dieses Jahr eine Ziege mit Futtereuter - hat noch im Stall bei Heufütterung damit angefangen (der Vater stammt aus Milchleistungslinie) - die melke ich seitdem mit ca. 1,5 bis teils 2 Liter pro Tag. Deckt somit meinen Milchbedarf mehr als genug.
Dass einem Tierarzt solch eine einfache Lösung nicht einfällt, sondern nur Medikamente und Operation, ist eigentlich ein Armutszeugnis..... Oder lehnt ihr das melken kategorisch ab?
Verfasst: 28.07.2013, 13:37
von Ute & Co.
[quote='Yougin','index.php?page=Thread&postID=169947#post169947']Gegen das selbst aussaugen könnte helfen, wenn ihr das Euter reichlich mit Kot einreibt , Senf wäre auch eine Möglichkeit und jemand hat hier auch mal was von einer Bittersalbe geschrieben! Oder ihr bastelt ihr eine Halskrause, da kommt sie auch nicht mehr ans Euter ran, hab sowas irgendwo mal aus Holz gesehen.[/quote]
Hallo Steffi,
das haben wir alles versucht. Selbst die Halskrause aus Holz und eine Hundehalskrause aus Plastik hat sie nicht von der Sucht abgehalten, ans Euter zu gelangen. Sie hat sich selbst verletzt und trotzdem gesoffen. Es war wie eine Sucht, je länger sie vom Selbstaussagen abgehalten wurde, des größer wurde die Bereitschaft, sich dafür evtl. selbst zu verletzen.
lg Ute