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Kokzidien
Verfasst: 05.09.2013, 09:59
von Laurien+Biene
Ein TA war hier wegen der Großziegen meiner Bekannten, eine hat wohl Bronchitis. Jedenfalls
fragten wir ihn aus über Kokzidien. Er meinte, es gäbe ein Medikament (den Namen weiß
ich jetzt nicht), das man
prophylaktisch geben kann, dann bekommen sie keine. Das funktioniere aber nur,
wenn die Ziegen garantiert noch keine Kokz. haben. Habt ihr davon schon mal was
gehört?
Denn wenn ich meine Ziegen, die Kokz. haben, wenn auch nur schwach, in eine Herde
gäbe, wo es irgendwann Babys geben soll, wär das ja nich so schön #verwirrt#
Verfasst: 05.09.2013, 11:13
von Bunnypark
hallo
:-D schön wär's
es wäre dann ja zu einfach
meines derzeitigen wissenstandes zur folge gibts kein medikament, dass kokzidien auf dauer vom tier fernhält....es sei denn, es wird regelmässig genommen
selbst der schärfste wirkstoff verflüchtigt sich im laufe von tagen/wochen und ermöglicht es den kokzidien, die bekanntlich ja überall vorkommen wieder fuß zu fassen
wird ein mittelchen regelmäßig genommen, antworten die einzeller mit mutation #engel#
allerdings gibt es viele pflanzen die, wenn regelmäßig zur verfügung stehend, die kokzidienanzahl deutlich minimieren bzw den stand auf ein, für das tier selbstregulierenden bestand halten
würdest du nochmal nach den namen fragen?.... #freunde#
Verfasst: 06.09.2013, 09:38
von Laurien+Biene
nach dem Namen frag ich noch. Aber erst am Montag, vorher schaff ich's nicht.
Wenn du mir die Namen der minimierenden Pflanzen sagst! :-)
Verfasst: 06.09.2013, 10:26
von Bunnypark
hallo
ich verwende pflanzen wie oregeno, majoran (veredelter oregano), thymian, salbei, gewöhnlicher beifuß, schöllkraut, rosmarin, bockshornklee, zimt :-D , knoblauch, petersilie, brennessel, birke, holunder, taninhaltige pflanzen, nussbaum, und eine vielzahl mehr.
nicht zu verachten ist die kombination der verschiedensten kräuter und astwerk (bin leider kein kräuterexperte #freunde# )
wollte schon längst mal eine liste machen, bin aber leider noch nie dazu gekommen #heul#
das beste mittelchen gegen kokzidien und anderen endoparasiten ist eine eine kombination diverser kräuter und astwerk um das imunsystem zu stärken bzw. angepasstes weidemanagement.
auf permanenten kleinen standweiden wirds allerdings mit natürlichen mittelchen schwerer die parasitchen in zaum zu halten #freunde#
Verfasst: 06.09.2013, 12:16
von Barbara2
Hallo,
für Hühner gibt es einen Impfstoff gegen Kokzidien und da ist es tatsächlich so, dass die ganz jungen Küken geimpft werden müssen, bevor sie Kontakt zu Kokzidien hatten. Leider gibt es den Impfstoff nur in Dosen für 1000 und mehr Tiere, daher konnte ich noch nicht probieren, ob er hält, was da versprochen wird. Vielleicht gibt es sowas jetzt auch für Wiederkäuer? Der Name wäre tatsächlich interessant.
Ansonsten hat unser TA auch schon mal erzählt, dass der Vertreter von Vecoxan behauptet hat, dass die Tiere nur ein Mal damit behandelt werden müßten und dann immun seien. Das stimmt aber definitv nicht.
Schöne Grüße
Barbara
Verfasst: 06.09.2013, 20:06
von Ute & Co.
Auf Anraten unseres TA haben wir auch mit Vecoxan behandelt. Hat nix genützt. Durchschlagende Wirkung gab es nur mit Baycox.
lg Ute
Verfasst: 06.09.2013, 21:05
von Bunnypark
[quote='Piroschka','index.php?page=Thread&postID=171148#post171148']Es ist nicht gut, diese gefährlichen Einzeller zu verniedlichen![/quote]
da haste natürlich recht...niedlich sind sie auf keinen fall - ganz im gegenteil #freunde#
Verfasst: 19.09.2013, 12:09
von Mecker Fredy
Kokzidien
Kokzidien zählen zu den kleinsten Parasiten (Einzeller), die Schafe und Ziegen befallen.
Leider ist diese Parasitenart sehr weit verbreitet und nahezu alle lebenden Tiere zeigen eine Besiedelung des Verdauungstraktes mit diesen Schädlingen.
Bei optimalen Haltungsbedingungen kommt es zu keiner oder nur zu einer geringen Erkrankung von Schaf und Ziege. Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von kotverschmutztem Futter, Wasser oder über das Einstreumaterial.Bei mangelnder Hygiene, feuchtwarmer Witterung, zusätzlichem Stress und Fütterungsfehlern sind kokzidienbedingte explosionsartige Krankheitsausbrüche möglich. Häufig sind dabei Lämmer und Kitze im Alter von 2 - 8 Wochen in Mastbetrieben betroffen.
Die Patienten zeigen einen schleimigen, oft blutigen, übel riechenden Durchfall und verenden ohne Behandlung sehr rasch. Häufig wird vom Tierhalter erwähnt, dass die betroffenen Tiere bereits mehrmals erfolglos mit Entwurmungsmitteln behandelt worden seien.
Hier ist die rasche Diagnose von geschultem Personal wichtig, da Kokzidien nur durch eine mikroskopische Kotuntersuchung als Ursache der Erkrankung erkannt werden können. Die Behandlung verlangt gänzlich andere Präparate als sie zur Bekämpfung von Magen-Darm-Parasiten verwendet werden.
Vorbeuge
Die beste Vorbeuge ist hier eine tadellose Hygiene im Stall und Weidebereich. Bei größeren Tierkonzentrationen, wie bei der Lämmermast, lässt sich die Problematik einer Kokzidieninfektion nur durch ein regelmäßiges Ausmisten, andauernde Reinigung von Futter- und Wassertrögen und durch das Trockenhalten der Einstreu verhindern.
Besonders zu achten ist auf die Reinigung der Tränkeeimer. Eine tierartgerechte Fütterung mit genügend Raufutter, etwas Kraftfutter und ausreichender Vitamin- und Mineralstoffversorgung sollte der Standard eines umsichtigen Schaf- oder Ziegenhalters sein. Äußerste Vorsicht ist bei Fütterung von Silage jeglicher Art geboten.
Ein hoher Verschmutzungsgrad mit Erde, ein hoher Eiweißgehalt und gefrorenes Silofutter im Winter sind die wesentlichen Wegbereiter für eine Infektion mit Kokzidien!
lg Fredy
Verfasst: 20.09.2013, 10:23
von Laurien+Biene
Danke, Fredy.
Mein Befall war zwar nich extrem hoch, aber ich versteh das trotzdem nich: Meine Trinkeimer werden immer täglich gereinigt,
Silage haben sie noch nie gesehen, sie bekommen sehr abwechlungsreiches
Futter + Rauhfutter, u. ausmisten tu ich täglich wie blöd!
Zumind. Brennessel, Nußbaum, Birke u. Holunder u. im Winter Nadelzeugs fressen
sie viel. (Gut, bei Holunder paß ich bißchen auf, daß es nich zuviel is).
Viell. zuviel Eiweiß durch Klee?
(Sorry, daß ich immer noch nich nach dem Medikamentennamen gefragt hab (der TA
hat Harnstein nich erkannt bei einer Ziege auf dem Hof, sie is dann notoperiert worden,
daraufhin hatt ich einfach nich mehr dran gedacht). Der Ziege gehts wieder gut.)
Verfasst: 20.09.2013, 11:21
von Ulli
Hallo!
Gute Bedingungen vorausgesetzt hat ein gesundes, erwachsenes Tier mit einer gewissen Befallsstärke keine gesundheitlichen Probleme. Bei einem natürlich lebenden Tier ist eine Kokzidienfreiheit quasi nicht möglich- daher wird der Impfstoff für Geflügel nur für Kunstbruttiere direkt nach dem Schlüpfen genommen..
Auch ganz junge Tiere erkranken nur dann, wenn verschiedene Faktoren zusammenkommen- also nicht nur, weil eine "normale" Erregermenge im Umfeld vorhanden ist.
LG Ulli