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Lähmungserscheinungen

Verfasst: 07.01.2014, 22:16
von Stefan3
Hallo!


Ich habe folgendes Problem:


Gestern hab ich meine 10 Jahre alte Ziege auf der Seite
liegend im Stall gefunden. Es wirkte so, als ob die Hinterläufe gelähmt seien.
Ihr Allgemeinzustand war schlecht. Wie lange sie dort lag, kann ich nicht genau
sagen. Vermutlich die ganze Nacht (abends war sie noch in Ordnung). Wir haben
sie dann aufgestellt und versucht etwas mit ihr zu laufen, um den Kreislauf
wieder in gang zu bekommen! Ihre Hinterbeine arbeiteten nicht mit und auch die
Vorderbeine sackten immer wieder weg. Wir haben versucht einen geeigneten
Tierarzt zu finden, aber es stand uns keiner zur Verfügung.


Wir haben dann versucht den Pansen durch Massage etwas zu
aktivieren, da sie sehr aufgegast war. Zudem haben wir aufgepasst, dass sie stehen bleibt. Eigentlich
hatten wir kaum Hoffnung, dass sie es schafft.


Dann das Wunder! Gegen Abend ging es ihr schon besser und
sie fing an etwas hinter uns her zu laufen. Wir haben sie dann Nacht über
beobachtet. Es wurde immer besser. Zwar war sie noch nicht die Alte, aber sie
lief im Laufe des Tages schon ein wenig umher und schaffte es selbstständig
aufzustehen.


Bis heute Abend, bei einem Kontrollgang fand ich sie wieder
auf der Seite. Ich hab ihr wieder hoch geholfen. Es ist nicht so schlimm wie gestern, aber
irgendetwas stimmt nicht. Sicher werd ich versuchen einen Tierarzt zu bekommen,
aber ich hab gehört und auch schon erlebt, dass dieser das Tier nur mit Kortision
voll pumpt. Dadurch hab ich schon eine verloren.


Hat jemand schon einmal ähnliche Symptome bei seinen Zeigen
gehabt und kann mir raten was ich tun kann!!


Bin für jeden Tipp dankbar!


Gruß Stefan

Verfasst: 07.01.2014, 22:26
von Buren-IZ
Moin Stefan

Hast du Weihnachtsbäume verfüttert?

Viele Grüsse und auf Besserung
Bernd

Verfasst: 07.01.2014, 23:13
von Timber
füttert ihr weizen oder weihnachtsbäume,die können gespritzt sein und weizen macht das blut dick,emser salzgeben,und marien distel öl tropfen weise auf ein stück brot um die gifte aus der leber zu schwemmen mit tee aus kleinblütigen weideröschen,hatte ich mit einer 13 jahre alten dame steht immer noch gut da
heidrun

Verfasst: 07.01.2014, 23:14
von Strahli
Hallo Stefan
Meiner Ansicht nach handelt es sich bei Deiner Ziege um einen Notfall. Du solltest umgehend einen TA verständigen.
Ich kann Deine Bedenken verstehen. Trotzdem ist jetzt Handeln angesagt.

Ev. wohnst Du in der Nähe einer Klinik wie Giessen oder Hannover? Dann sofort einpacken und los.

Ansonsten, um hier einigermassen sinnvoll mitdenken zu können, werden noch mehr Infos benötigt:
-in Seitenlage - wie ist die Kopf/Halshaltung? Überstreckt sie?
-Wie sieht die Fütterung aus?
-Mineralstoffversorgung?
-Veränderungen in letzter Zeit?
-Temperatur?
-Entwurmung?
-Schleimhäute Aussehen?
einfach alles, was wir nicht sehen und somit wissen können.

Verfasst: 08.01.2014, 05:45
von Stefan3
Hallo!
Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ja ich füttere seit Jahren nach Weihnachten Tanne und Tannenbäume. Bisher hatte ich damit noch nie Schwierigkeiten!
Ich dachte immer es sei gesund und die Tiere haben etwas Beschäftigung!!

Ich werde heute den TA holen, sie ist recht munter aber etwas wackelig auf den Beinen.
Nur leider haben wir in der Region (außer der TiHo) scheinbar keinen wirklich guten TA für Ziegen. Ich hatte einen, der wegen Krankheit nicht mehr praktiziert. Als sie erkrankte haben wir Ziegenhalter und aus der Region Hannover angerufen. Unser Tierarzt für Pferde war auf einem Lehrgang und meinte nur, Ziegen seien eh schwer zu behandeln!
In die Klinik wollte ich sie nicht bringen, da ich anfangs von ausging, dass sie es nicht schaffen wird und sie sollte den Stress nicht mehr mitmachen. aber da es ihr scheinbar besser geht werde ich diese Alternative auch wieder in Betracht ziehen.
Meine Tiere werden regelmäßig entwurmt sind zwar jetzt wieder dran, aber daran dürfte es eigentlich nicht liegen.
Temperatur hab ich nicht gemessen.
Schleimhäute waren OK.
Ja wenn sie auf der Seite liegt überstreckt sie den Kopf.

Ich Danke Euch ganz herzlich für die schnelle Reaktionen!!
Mal sehen ob wir sie wieder hinbekommen. Ich hab sie seit ihrer Geburt und wär froh wenn sie noch lange bei uns bleiben würde!!!

Danke
Stefan

Verfasst: 08.01.2014, 05:52
von Stefan3
Eine frage hab ich noch!!!
Wenn es an der Tanne liegt, müssten dann meine anderen Ziegen (vier weiter und zwei Schaafe) nicht die selben Symotme zeigen?

Verfasst: 08.01.2014, 06:40
von Strahli
Morgen Stefan
Schön zu hören, dass die Ziege einen besseren Eindruck macht. Trotzdem bitte ich Dich, sie heute in die Klinik zu fahren.

Wenn es sich um eine Vergiftung handelt, braucht sie intensive Pflege und es können noch Symptome auftreten. Je nachdem was es ist.
Es gibt da auch noch die eine oder andere Möglichkeit was ihr fehlt.
Jetzt selber z.B. mit Vit. B, Kohle und co. zu hantieren ist einfach mit Risiko behaftet.

Ich kann Dir auch sagen, warum ich so für die Klinik bin:
Wird sie unverzüglich gebracht, sind Blutbilder sehr aussagekräftig, da sie vorher nicht behandelt wurde. Fast gleichzeitig kann dann jedoch mit der Behandlung begonnen werden. Zudem wartet man in einer Klinik nicht lange auf Laborergebnisse.

Ich wiederhole mich: da Du scheinbar in der Nähe der TiHo bist, bring sie dort hin. Wie unzählige immer wieder berichten, bist Du da mit Ziegen an einer sehr guten Adresse!

Toi, toi, toi..... halt uns bitte auf dem Laufenden.

Verfasst: 08.01.2014, 07:14
von Bunnypark
[quote='Stefan3','index.php?page=Thread&postID=174235#post174235']Eine frage hab ich noch!!!
Wenn es an der Tanne liegt, müssten dann meine anderen Ziegen (vier weiter und zwei Schaafe) nicht die selben Symotme zeigen?[/quote]

hallo

normalerweise sind tannen und fichten gesund!!!!!! und die eigentliche winternahrung für diese tierart

es sei denn sie wurden chemisch behandelt - hier sind sie pures gift

bei weihnachtsbäumen passiert es immer wieder dass ein behang, hacken, lametta usw. vergessen/übersehen wird und im tiermagen landet.


verschwende keine zeit - wenn du keinen ziegenerfahrenen TA kennst, fahr in die klinik
versuche nicht mit irgendwelchen salzen und ölen herum zu doktoren

Verfasst: 08.01.2014, 12:44
von Burenziege
Zu deiner Ziege selber kann ich leider nichts sagen, ich kenne das nur von Schafen (bei Lämmern Lämmerlehme, bei den Großen meist Listeriose) aber Ziege ist kein Schaf...

Zu den Weihnachtsbäumen:

Die füttern wir auch, aber nicht die "Benutzten" sondern die über geblibenen nicht verkauften. Hab da mit mehreren TÄ und einem Föster gesprochen. Das ist überhaupt kein Problem, viele sind nicht gespritzt und die gespritzten sind auch nicht schädlicher oder unschädlicher wie Heu, Getreide usw von konventiolellen Betrieben, die spritzen und düngen auch, geben Gülle, Mist usw
Gerade da Tannenbäume in den Wohnungen stehen und keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen dürfen werden diese auch geprüft (wie alles in diesem Bürokratiestaat). Zudem werden die Bäume auch an Pferde, Nager und in Tierparks verfüttert. Gerade Pferde und Kaninchen denke ich wären sofort platt wenn da was schlimmes wäre so empfindlich wie die sind.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden und mit seinem Gewissen vereinbaren. An den nichtgespritzen hast du zB verschiedene Pilze hat mir der Förster erzählt und diese können schwere Fehlgärungen im Pansen verursachen und zu Vergiftungen führen. Klang für micht logisch nachvollziehbar ;-)

Verfasst: 08.01.2014, 13:59
von Burenziege
Hab mich gerade im eigenen Fall belesen und dabei was gefunden was zu deinen Beschreibung passen könnte

http://www.lwk-niedersachsen.de/index.c ... 15490.html
Die Hirnrindennekrose ist vornehmlich eine
Lämmererkrankung und kommt durch einen Mangel eines Vitamins der
B-Gruppe des Vitamin B1, auch Thiamin genannt, zustande. Das Thiamin
wird teilweise mit der Nahrung aufgenommen und teils von Bakterien im
Pansen gebildet. Es gibt drei Möglichkeiten, wie es zum Mangel kommen
kann. Es fehlt in der Nahrung, es wird von Inhaltsstoffen von Pflanzen
(Thiaminasen) gespalten oder der Pansen arbeitet nicht richtig, so dass
die Bakterien, die sich bei gestörter Pansenfunktion dort ansiedeln,
ebenfalls Thiaminasen produzieren. Fehlt nun das Vitamin, können
Körperzellen nicht ausreichend mit Energie versorgt werden. Da die
Gehirnzellen den höchsten Bedarf an Energiezufuhr haben, sind sie am
stärksten betroffen. Und in der Großhirnrinde sterben sie als erstes ab.
Dieses Absterben der Großhirnrinde führt zu den typischen
Erscheinungen. Mit extrem nach hinten/oben überstrecktem Kopf liegen die
Tiere auf der Seite mit Muskelzittern und Krämpfen, die sich
geräuschabhängig verstärken können
. Bei Nichtbehandlung verenden sie
meistens. Die Erkrankung kann auch bei älteren Tieren auftreten, sieht
dann auch genauso aus. Die Behandlung erfolgt über wiederholte
Thiamingaben per Injektion am besten direkt ins Blut und ist durchaus
erfolgreich, wenn sie früh genug erfolgt. Entsprechend der auslösenden
Ursache, welche nicht klar zu benennen ist, sollte eine
Fütterungsumstellung oder eine verbesserte Zufuhr von Thiamin
vorgenommen werden.