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Gallenkolik???

Verfasst: 24.04.2014, 11:42
von Burenziege
Hallo ihr Lieben,

für mich war gestern schwarzer Mittwoch #heul# Mein Lammbock mit dem ich im November so gerne zur Ausstellung wollte lag Tot auf der Koppel. Wir sind uns aber nicht sicher ob es wirklich eine Gallenkolik war.

Am Dienstag hatte er nachmittags ziemlich starke Bauchschmerzen (Zähne knirschen, Karpfenrücken, Blähbauch) Wir dachten er hat sich am Gras überfressen, habne mit dem TA telefoniert und dann Buscopan gespritzt.
Eine Stunde später sah er wieder gut aus und hat auch Mich gesaugt, lief aber noch steif. Der TA kam trotzdem noch und hat ihn untersucht, meinte aber auch er hätte sich überfressen. Seine Schwester war zugeschissen, starker Durchfall, sehr dunkel und hat Pansenstimulanz und Buscopan bekommen. Alle anderen Lämmer hatten nichts und haben noch immer nichts. Mutter ist auch gesund.

Gestern nachmittag hatte ich ihn (nach langem geheule und getrauer) dann obduziert und auch Bilder gemacht für den TA. Die TÄ meinte dann er hätte wahrscheinlich eine Gallenkolik gehabt. Den letzten Kot im Darm habe ich ihr mitgegeben zur Untersuchung. Gnz sicher war sie sich auch nicht.
Leider habe ich zur Zeit eine ziemlich starke Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündung und kann nichts riechen. Meine TÄ rief später nochma an und sagte die Kotprobe stinkt wie die Hölle.

Hier einige Bilder.

So habe ich ihn gefunden ;(
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Der Blinddarm war auch sehr dick
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Die Galle war prall gefüllt und dicker als mein Daumen, bei anderen Schlachtungen war die Galle viel viel kleiner, auch bei den ausgewachsenen Tieren
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Der erste Darmabschnitt war gelb-grün und schaumig gefüllt, der Dünndarm sah unauffällig aus und der Dickdarm war voller Luft, sehr rot und die Blutgefäße prall.
Lab-/ Blättermagen und Pansen samt Inhalt unauffällig
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Der Kot soll sehr gestunken haben. War fest und mit einer schleimigen gelb-grünen Masse überzogen
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Zum Lammbock: Er war erst 5 Wochen, wurde mit 5,1 Kg geboren, bekam Muttermilch, Wasser, Heu und Gras. Kein Kraftfütter, auch keine Blumen oder sowas. Montag war er noch top fitt und unauffällig. Dienstag Bauchweh und Mittwach tot. Seine Schwester hat trotz Behandlung noch Durchfall. Bekommt jeden Tag Baytriel (schreibt man das so?) und Stulmisan.

Vielleicht hat einer von euch eine Idee was das sein kann und ob wir richtig liegen oder es doch was anderes sein kann. Die Kotbrobe wird auch auf Chlostridien und Coli untersucht.

LG Bea

Verfasst: 24.04.2014, 13:13
von Dipla
Mhm, wann wurde das Muttertier mit was zum letzten Mal entwurmt?
Der Durchfall, wenn er wirklich so stinkt, das können Kokzidien sein also dringend beim Schwesterntier abklären lassen!
Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen... :-(

Verfasst: 24.04.2014, 14:38
von Burenziege
Die letzte Entwurmung war am 07.04. mit Dectomax. Untersuchung auf Kokzidien war aber iO. Nur ein sehr geringer Befall. Bin noch immer total traurig ;(

Verfasst: 24.04.2014, 15:10
von Toshihikokoga
Da hast aber vermutlich die zu der zeit 3 Wochen alten nicht entwurmt, oder?

Kann aber auch sein, dass er es gerade durchs Entwurmen der anderen reinbekommen hat, kenn mich da aber zu wenig aus und fehlen auch Rahmenbedingungen (im selben Stall wie die entwurmten Tier?).

Verfasst: 24.04.2014, 15:18
von Dipla
Das heißt die Mütter wurden wann das letzte Mal VOR der Geburt entwurmt? Nach der Geburt hat es für die Lämmer kaum Auswirkung, vor der Geburt jedoch schon. Oder hast du die Lämmer auch schon entwurmt?

Verfasst: 24.04.2014, 15:36
von Burenziege
Vor der Geburt wurden die Muttern im November entwurmt, auch da hat die Kotprobe nur sehr geringen Befall von Würmern und Kokzidien ergeben. Die Lämmer sind erst 2 Tage bis 5 Wochen alt und wurden noch nicht entwurmt. Der TA meint die sind noch zu jung

Verfasst: 24.04.2014, 18:44
von Burenziege
Aber wenn es keine Gallenkolik sein kann, was war es dann? Wenn wir sonst schlachen ist die Galle aber nie so groß und prall gewesen. Woher kommt dieser ekelhafte Schaum im Darm? Ich mache mir echt Vorwürfe, weil ich nicht weis ob ich vllt irgendetwas falsch gemacht habe :-(

Verfasst: 24.04.2014, 18:45
von Toshihikokoga
Hat zwar nicht viel mit dem eigentlich Thema zu tun, aber:

[quote='Burenziege','index.php?page=Thread&postID=179012#post179012']Vor der Geburt wurden die Muttern im November entwurmt, auch da hat die Kotprobe nur sehr geringen Befall von Würmern und Kokzidien ergeben. [/quote]

Nachdem es keine wurmfreien Ziegen gibt, frage ich mich an dieser Stelle warum dann überhaupt entwurmt wurde.
Vl verstehe ich deine Auffassung von "sehr gering" aber auch nur falsch.

Verfasst: 24.04.2014, 18:55
von Burenziege
Koliken bei Wiederkäuern gibt es ohnehin nicht, es sei denn, man meint Phänomene wie schaumige Gärung oder Ähnliches
Frau Dr hatte ja ein Dickes Buch über Schafkrankheiten mit (für Ziegen gibt es das in dem Umfang wohl nicht) und wir haben sehr lange darin geblättert und da stand sehr wohl was von Koliken auch von Gallenkoliken. Mit den Fachbegriffen kenne ich mich leider nicht aus :-(

Wir haben trotzdem entwurmt, weil der Zuchtbock von unserem Züchter (von dem ich auch Tiere habe) an Kokzidose gestorben ist. Im Befund stand geringer Befall Strongylideneier, Trichuris, Muellerius capillaris und Kokzidien. Das Labor hat drunter geschrieben "der parasitologische Befund ist zu beachten" und dann hat meine TÄ entwurmt. Der neu zugekaufte Bock hatte außerdem Milben an den Hoden

Verfasst: 24.04.2014, 19:34
von Burenziege
E geht mir einfach nur sehr an die Nieren. Man gibt sich soviel Mühe, macht ständig Bluttests, bietet nur gutes Futter an usw man hegt und pflegt und dann werden sie trotzdem krank und sterben ;(

Davor hatten wir immer Schafe und Pferde, da ist fast nie was gewesen. Das Pferd ist sogar 30 Jahre geworden, dann kam leider der Krebs, die Schafe waren immer gesund, da hatten wir auch nie Probleme und nun bei den Ziegen läuft irgendwie garnichts, zumindest kommt es mir langsam so vor :-(
Ich hatte immer soviel Freude an den Ziegen, aber wenn einer stirbt und ich weis nicht warum, dann zerreist mich das richtig. Ich hänge einfach sehr an den Mädels.

Meine TÄ liest auch sehr viel und versucht wirklich alles möglich aber leider bin ich so ziemlich die einzige mit Ziegen, bzw die einzige die ihre Tiere wirklich behandeln und untersuchen lässt, ist ja auch sau teuer