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Bock legt sich nicht mehr hin
Verfasst: 08.11.2014, 19:46
von Namiwi
Guten Abend,
Wir haben einen 1,5 jährigen kastrierten Bock. Seit circa drei Wochen beobachten wir (nicht lachen- wir haben eine kleine Kamera im Stall), dass er sich kaum noch, beziehungsweise gar nicht mehr hingelegt. Weder nachts, noch tagsüber. Er plustert sich dabei auch auf und wirkt etwas abwesend. Seit zwei Tagen zuckt er auch zusammen wenn man ihn am Hinterteil anfasst. Seltsamerweise wenn es ums Fressen geht, ist er voll mit dabei. Er frisst also ganz normal (wir füttern nur Heu, ab und zu Heucobs und Äpfel als Leckerli und sie sind noch auf der Weide) und der Kot sieht auch gut aus. Wir haben ihn jetzt schon seit einem halben Jahr nicht entwurmt. Möchten damit aber eigentlich auch warten, bis es ihm wieder besser geht. nun sind wir uns nicht ganz sicher, was das zu bedeuten hat. Eventuell hat er was falsches gefressen, aber das würde sich nicht so lange hinziehen, oder? Wenn man ihn ablenkt, ist er ganz agil, meckert und springt rum. Aber wenn er mal zur Ruhe kommt, ist es immer das gleiche Bild. Er zieht den Schwanz ein, macht sich dick und ist abwesend.
Hat jemand schon einmal etwas ähnliches beobachtet?
Danke schon mal
Verfasst: 08.11.2014, 20:33
von Strahli
Zu Piris Fragen:
Ich würde gerne Bilder des Tieres sehen und hat sich sein Fell in der Farbe verändert?
Verfasst: 08.11.2014, 20:36
von Namiwi
Viele Punkte kann ich erst morgen überprüfen, aber was ich bis jetzt beobachtet habe, ist folgendes: Urin setzt er wie immer ab, Strahl läuft langsam, war bei ihm aber schon immer so. Also nicht nur tröpfchenweise.
Sein Bauch gluckert ziemlich laut, Pansenbewegung an sich habe ich aber noch nicht gezählt. Laut ist es bei uns absolut nicht, Tiere haben immer Ruhe. Einstreu ist relativ nass und wird morgen erneuert. Aber sie schlafen eh immer auf ihren trockenen Hochbrettern. Er hat keinen Ausfluss an Nase und Auge. Sein Fell ist ziemlich stumpf und es ist auf dem Rücken heller geworden. Ich vermute einen Kupfermangel, aber wir haben noch kein Blutbild machen lassen.
Im Moment hat er sich tatsächlich mal hingelegt, werden das Aufkommen beobachten.
Verfasst: 09.11.2014, 01:31
von Strahli
[quote='Namiwi','index.php?page=Thread&postID=186859#post186859'] Ich vermute einen Kupfermangel, aber wir haben noch kein Blutbild machen lassen.[/quote]
Was genau bewegt Dich zu dieser Vermutung?
Verfasst: 09.11.2014, 10:48
von ElliBesch
Hallo Namiwi,
wie lange ist die Kastration her? Ich stolperte ein wenig über den Satz (Zit.) "...Seit zwei Tagen zuckt er auch zusammen wenn man ihn am Hinterteil anfasst...."(Zit.Ende)
Als ich das las, kam mir mein unglückseliger Kastrat Moritz wieder in den Sinn. Auch er war (vor?) seiner Blasengeschichte am Hinterteil 'sensibel', schmerzempfindlich ist wohl der bessere Ausdruck dafür. Und auch er hatte anfangs zwar gepieselt, aber langsam. Ich glaube, ich hatte das damals garnicht gepostet, weil vieles so schnell passierte und diese 'leichten' Anzeichen erstmal übersehen wurden ;(
Die Kastration lag ca. 1 Jahr zurück bei Moritz bis zu den ersten Symptomen.
Also bitte achte besonders auf Anzeichen eines Verschlusses. Ich wünsche niemandem das, was mein Moritz durchgemacht hat....
LG Elli
Verfasst: 09.11.2014, 19:26
von Namiwi
Hier nun ein paar Infos zu den gestrigen/heutigen Tag: Nachdem er die Nacht ganz gut durchgeschlafen hat und auch wieder gut auf kommt, habe ich das Gefühl, dass es etwas besser ist. Pansenbewegung höre ich ca. alle 50 Sekunden, habe mit dem Ohr an seinem Bauch gehört. Weiß nicht, wie man das sonst rauskriegen sollte. Urin hat er m.E. wie immer abgesetzt. Allerdings war sein Kot heute ziemlich verklumpt, aber eben nicht immer. Habe ihn von oben bis unten abgetastet. Er reagiert nicht mehr schmerzempfindlich, kann ihn überall anfassen. Sein Bauch ist auch nicht weicher oder härter als der, der anderen.
@ ElliBesch: Wenn es ein Verschluss wäre, hätte er dann nicht immer diese Schmerzempfindlichkeit? Kastration ist jetzt auch so ziemlich genau ein Jahr her :-( Ich hoffe nicht, dass es das ist. Habe ihn seitdem kein Kraft- oder Zusatzfutter gegeben.
Dieses Frühjahr hat ein anderer Bock aus der Herde gehustet. Daraufhin wurde uns empfohlen, allen Zink zu füttern. Das haben wir dann auch gemacht, ca eine Woche lang. Das Husten war weg, aber danach ist das Fell heller geworden. Daraus schließe ich, dass die Zinkdosierung wohl nicht ganz optimal war und ich dadurch alle in einen Kupfermangel getrieben habe. Ich versuche mal, Bilder mit anzuhängen, wo man ihn sieht. Der schwarze Strich auf seinem Rücken war mal ganz dick und dunkel.
Wäre es denn möglich, dass sie Harnsteine von einer Zinküberdosis bekommen?
Heute ist mir noch aufgefallen, dass er ab und zu gehustet hat. Es war lange schlechtes Wetter in letzter Zeit und er hat, im Gegensatz zu den anderen, noch nicht so ein dickes Winterfell. Er war oft nass. Ich habe ihn zwar immer abgetrocknet, aber könnte es sein, dass er sich erkältet hat? Können sich Ziegen erkälten? Und wie würde sich das äußern?
Danke für eure Tipps.
Verfasst: 09.11.2014, 19:57
von Oma Bummi
Hallo
Kann es sein das sein Fell sich mit der Jahreszeit verändert. Ist jedenfalls bei einem unserer Böcke so.
Er sieht etwas dünn aus, oder täuscht es mich?
LG Maritta
Verfasst: 09.11.2014, 20:35
von Cirkle-B-Ranch
nu möcht ich mich mal outen ....
gib dem tier mal nur erstklassiges heu - soviel er mag,
und karr ihm brombeerzweige, tannen, weiden und sonstiges astwerk rann,
dann lass das tier mal 4 wochen tier sein und du hast einen anderen bock.
Verfasst: 09.11.2014, 22:18
von Jassi
[quote='Namiwi','index.php?page=Thread&postID=186904#post186904']Dieses Frühjahr hat ein anderer Bock aus der Herde gehustet. Daraufhin wurde uns empfohlen, allen Zink zu füttern[/quote]Von wem wurde denn so etwas empfohlen? TA? Ohne Blutprobe/Bodenprobe und ins blaue hinein? Mal angenommen nur ein Tier zeigt Auffälligkeiten, warum dann alle behandeln? Welcher Zusammenhang soll denn bestehen zwischen einem hustenden Bock und Zinkmangel? Zinkmangel äußert sich vorallem in Hautveränderungen. Hätten Deine Ziegen Zinkmangel (gehabt), dann wäre Dir das aufgefallen an trockener und schuppiger Haut zum Beispiel an den Ohren,Kopf,Klauen oder "Brillenbildung" um die Augen (nachzulesen in jedem Buch über Ziegenkrankheiten).
Husten wird wohl eher bei Verschlucken, Lungenwürmern oder einer infektiösen Lungenentzündung als Symptom in Erscheinung treten.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen ins blaue hinein an ihren Tieren herumexperimentieren.
Der Bock zeigt seit 3 Wochen ein auffälliges Verhalten. Hat sich jemals ein TA mit dem Tier beschäftigt?
Was mich interessieren würde: wie sehen die Schleimhäute des Tieres aus? Und wie wurde Zink gegeben und dosiert? Hat jedes Tier die gleiche Menge erhalten oder zur freien Verfügung?
Jassi
Verfasst: 10.11.2014, 06:20
von Ziegenpetra
Und Kupfermangel ist meines Wissens nach,nicht wirklich über eine Blutprobe nachweisbar, sondern sicher nur über Lebergewebe.
Ciao Petra