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Leinsamen kochen und anwenden?
Verfasst: 23.01.2004, 18:35
von Khamis
Hallo!
Ich habe eine Frage, wie man Leinsamen verabreicht. Ich habe den Leinsamen gekocht und festgestellt, daß das Wasser sehr schleimisch ist bzw. sich nicht ohne weiteres vom Leinsamen ablöst.
Wie soll ich den gekochten Leinsamen nun verwenden? muss ich abwarten, bis es trocknet oder muss ich es waschen oder es so den Ziegen geben?
Lieben Gruss
Khamis
Verfasst: 23.01.2004, 20:55
von Ines
Hallo Khamis!
Ich weiß, daß man den Leinsamen für Menschen kocht, wenn sie Magen/Darmentzündungen haben, da tut der Schleim gut, mir war das Schlucken aber immer eklig. Wenn Menschen schlecht Stuhlgang haben, gibt amn den Leinsamen ungekocht, da ist eher das Schlucken der Körnchen das Problem, eher wo reinrühren.
Bei Ziegen kann man Leinsamen ungekocht geben, irgendwo im Forum gabs da auch schon mal Beiträge, auch zu verschiedenen Sorten Leinsamen, im Forum.
Es wird sich noch jemand melden, der mehr Leinsamen gibt, als ich, Alexandra gibt ihn auch vor der Geburt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe,
Verfasst: 23.01.2004, 21:20
von Manu
Hallo Khamis,
Ich gebe Leinsamen roh, trocken, (1ordentliche Handvoll pro Ziege)aber genug Wasser zum Trinken muss natürlich da sein, erst recht wenn man ihn des Schleims wegen braucht (z.B. eben vor der Geburt).
Wenn man sieht, dass eine Ziege harte Kötteln kriegt, kann man ihn immer noch einweichen (nicht kochen, trifft übrigens auch auf Menschen zu).
Bei Verstopfung wirkt trockener Leinsamen verkehrt, weil er ja noch zusätzlich Flüssigkeit aufnimmt und damit der Kot noch trockener wird und es "schwerer" geht.
Liebe Grüße
Manu
Verfasst: 23.01.2004, 21:33
von Eifelhexe
Hallo Khamis
ich geben den Ziegen den Leinsamen auch ohne kochen.
Ich mische ihn am Abend unter etwas eingeweichte Melasseschnitzel da kommt es auch nicht dazu das sie liegenbleiben weil die lieben sie eventuell nicht mögen.
Verfasst: 23.01.2004, 21:34
von Annabella
Hallo Khamis, daß Du den Leinsamen gekocht hast ist völlig richtig. Ja, es bildet sich eine Menge Schleim, und deshalb mußt Du auch einen großen Topf nehmen, viel Wasser dazugeben, während des Kochens umrühren, damit nichts anbrennt, und vor allem aufpassen, daß nichts überkocht. Wenn das Zeug einmal anfängt, über den Topfrand zu kriechen, zieht es den ganzen Topfinhalt nach! Laß es 5-10 Min kochen, und gib den Leinsamen mit dem Schleim, wenn alles etwas abgekühlt ist, zu Quetschhafer, Weizenkleie, oder eingeweichten Rübenschnitzeln.
Wie in einer früheren Frage zu dem Thema zu lesen war, enthält Leinsamen Blausäure, die bei Kochen flüchtig wird, ebenso verhält es sich bei geschrotetem Leinsamen oder Leinexpellermehl. Irgendwer Kluges hat das scvhon erklärt, ich will mich jetzt nicht mit fremden Federn schmücken! Ich würde ganzen Leinsamen nie ungekocht füttern, und, @Manu; eich halte eine gute Handvoll für zuviel für eine Ziege, das ist die Menge, die ich für Pferde gelernt habe!
Alles Liebe, Katja.
Verfasst: 23.01.2004, 21:42
von Eifelhexe
Hallo Katja
das mit dem Kochen von Leinsamen hat man mir mal erklärt wäre notwendig bei Hühnern (dient ja auch zur Hilfe bei der Mauser) weil diese den Leinsamen sonst nicht richtig verwerten können.
Bei Ziegen hab ich das eigentlich noch nicht gehört.
Der Blausäuregehalt in Leinsamen erscheint mir doch sehr gering so das es zu einer Schädigung erst bei viel zu hoher Menge kommen kann.
Warum die Blausäure aber beim Schroten oder Mahlen weggehen soll ist mir völlig unklar, denn zum austreiben benötigt man Hitze und so warm wird das Gemisch beim Mahlen wohl nicht (denke ich).
Verfasst: 23.01.2004, 21:57
von Manu
Hallo Katja,
Die Blausäure wird immer wieder erwähnt, aber wird erst ab einer Menge von 400g/100kg Körpergewicht bedenklich (Quelle: Inst. f. Veterinärpharmakologie, Zürich).
Bei uns kriegt Mensch und Tier nur rohen Leinsamen, und das seit Generationen (meist selber gebaut), ohne Probleme.
Schließlich ist er auch aufgrund der Vitamine (B Gruppe), des Eisenanteils und nicht zuletzt des Öls (welches wir auch ROH aus Kaltpressung verwenden) sehr wertvoll.
Ich weiß nicht, warum es diese Bedenken immer wieder mal gibt, entweder gibts Leute, die wirklich Unmengen füttern, oder es gibt eine andere Unterart des Leinsamens? Vielleicht weiß da ja jemand was drüber?
Liebe Grüße
Manu
Verfasst: 24.01.2004, 01:49
von Khamis
Hallo Ihr Lieben,
ich danke Euch für die vielen Antworten. Ich habe das Kochen von meinem TA gehört bzw. hier im Forum (inkl. der Schulen "Kochen" oder "Nicht kochen") gelesen. Mir war nicht klar, was man mit dem Schleim macht. Das Schleim geht ja nicht ab, selbst wenn man es mit Wasser wäscht.
Schliesslich habe ich es doch ungekocht verabreicht. Es kann nicht sein, daß sowenig ungekochter Samen für die Ziegen schädlich und für die Menschen unschädlich ist. Natürlich die Menge macht es aus. Das gleiche gilt ja für andere Körner, wenn die Ziegen viel davon essen, kann es mit einer Tragödie enden.
Verfasst: 24.01.2004, 08:34
von Ines
Nun haben wir wieder viele verschiedene Meinungen zusammengertragen... :-) Ich glaub für die Hühner hätte meine Oma den Leinsamen gebrüht.
Mit dem Trockenessen bei Verstopfung ist insofern richtig, daß der Leinsamen dann im Darm aufquillt (nichts anderes tun auch unverdauliche Rohfaserstoffe, die von vielen Menschen zu wenig aufgenommen werden) und durch die Volumenvergrößerung im Darm Bewegung entsteht. Daraus resultiert für Mensch und Tier- TRINKEN ist hochwichtig.
Blausäure ist wie bei allem eine Frage der Masse, denk ich. Wir essen auch Mandeln, die Blausäure enthalten.