Ziege hatte Krampfanfälle
Guten Morgen, ich hoffe auf Hilfe.
Meine Ziege ist jetzt 6 Jahre alt, immer fit. Am Freitag kam sie mir ein wenig komisch vor. Sie ist die Chefin meiner kleinen Herde und ich dachte sie wäre bockisch.
Am Samstag hatte sie dann einen Anfall, lag auf der Wiese knirschte mit den Zähnen, Schaum vorm Maul und ihr Kopf zuckte. Sie war ganz steif, ich dachte sie stirbt in meinen Armen. Ähnlich eines epiletpischen Anfalls. Ich rief dann sofort den Tierarzt. Sie konnte nach dem Anfall wieder laufen, jedoch kam es mir so vor, als ob sie fast nichts mehr sehen könnte. Dies ging dann auch wieder weg. Der Tierarzt untersuchte sie, während er da war hatte sie auch wieder einen Anfall. Er meinte es käme vom Gehirn. Ob ich Silage gefüttert hätte, es könne sein, dass ein totes Tier im Futter war. Ich gebe nur Heu und kontrolliere es auch. Da war nix. Sie bekam Antiobiotikum.
Hatte dann noch einen Anfall. Dann wurde es langsam besser. Gestern war er noch mal da. Sie hatte keinen Anfall mehr und ein wenig gefressen. Sie bekam erneut Antibiotikum
Gestern Abend hat sie dann noch schöne Knüttel und Piepi gemacht. Wasser hat sie auch getrunken.
Heute geht es ihr wieder besser. Aber sie ist noch nicht 100 prozentig fit. Frisst Heu und trinkt. Aber immer noch zähne knirschen. Habt ihr mit so was Erfahrung?
Ich wäre für jeden Tipp dankbar.
GLG
Kerstin
Ziege hatte Krampfanfälle-Brauche dringend euren Rat
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Kerstin777
- Beiträge: 18
- Registriert: 17.04.2015, 14:30
Hallo Kerstin,
so auf die Ferne ist es natürlich sehr schwer zu wissen, um was genau es sich bei Deiner Ziege gehandelt hat. Hast Du in den Tagen vorher noch etwas bemerkt? Was heißt:[quote='Kerstin777','index.php?page=Thread&postID=194406#post194406']Am Freitag kam sie mir ein wenig komisch vor.[/quote]Habt ihr in den letzten Tagen irgendetwas anders gemacht? Wurmkur ect.? Anderes Futter? Ausgebrochen?
Sind die Ziegen schon lange auf der Weide oder hast Du gerade eine Futterumstellungssituation? Es könnte sich zum Beispiel um Clostridien handeln. Listeriose ebenso. Hatte sie Durchfall oder anders auffällige Köttel? Wenn sie rechtzeitig mit Antibiotika versorgt wurde, dann stehen die Chancen gut, dass sie durch kommt. Leberschutz sollte sie neben dem Antibiotikum auch erhalten.
Hat sie erhöhte Temperatur? Reagiert sie an irgendeiner Stelle des Körpers mit Schmerzlauten (wenn Du zB. ihren Bauch abtastest?)? Ist die Geräusch/Lichtempfindlich?
Lg, Jassi
so auf die Ferne ist es natürlich sehr schwer zu wissen, um was genau es sich bei Deiner Ziege gehandelt hat. Hast Du in den Tagen vorher noch etwas bemerkt? Was heißt:[quote='Kerstin777','index.php?page=Thread&postID=194406#post194406']Am Freitag kam sie mir ein wenig komisch vor.[/quote]Habt ihr in den letzten Tagen irgendetwas anders gemacht? Wurmkur ect.? Anderes Futter? Ausgebrochen?
Sind die Ziegen schon lange auf der Weide oder hast Du gerade eine Futterumstellungssituation? Es könnte sich zum Beispiel um Clostridien handeln. Listeriose ebenso. Hatte sie Durchfall oder anders auffällige Köttel? Wenn sie rechtzeitig mit Antibiotika versorgt wurde, dann stehen die Chancen gut, dass sie durch kommt. Leberschutz sollte sie neben dem Antibiotikum auch erhalten.
Hat sie erhöhte Temperatur? Reagiert sie an irgendeiner Stelle des Körpers mit Schmerzlauten (wenn Du zB. ihren Bauch abtastest?)? Ist die Geräusch/Lichtempfindlich?
Lg, Jassi
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Kerstin777
- Beiträge: 18
- Registriert: 17.04.2015, 14:30
Erstmal ganz herzlichen Dank für eure Antworten. Keine Futterumstellung. Ich hatte wie gesagt den Eindruck dass sie bockisch ist.
Es geht ihr deutlich besser, sie bekommt nach wie vor Antibiotikum bis einschliesslich Mittwoch.
Ich gebe ihnen viel Heu und Stroh, dann haben Sie einen Salzleckstein und einen Mineralleckstein. Einmal pro Woche Vitamin E und Selenbrickets.
Eine Leckschale für Schafe, an die gehen sie aber nicht.
Der Tierarzt vermutete Listeriose. Ich muss mich erst mal schlau machen, was das ist und wo es herkommt. Epilepsie schliesst er aus.
GLG
Es geht ihr deutlich besser, sie bekommt nach wie vor Antibiotikum bis einschliesslich Mittwoch.
Ich gebe ihnen viel Heu und Stroh, dann haben Sie einen Salzleckstein und einen Mineralleckstein. Einmal pro Woche Vitamin E und Selenbrickets.
Eine Leckschale für Schafe, an die gehen sie aber nicht.
Der Tierarzt vermutete Listeriose. Ich muss mich erst mal schlau machen, was das ist und wo es herkommt. Epilepsie schliesst er aus.
GLG
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Kerstin777
- Beiträge: 18
- Registriert: 17.04.2015, 14:30
Hallo Elli, ich bin echt traurig über dein Erlebnis und hab jetzt Angst, dass es von vorne los geht.
Pebbles ist auch 6 Jahre. Wenn es wieder los gehen sollte, dann lasse ich sie einschläfern. Am Freitag bei den schweren Anfällen dachte ich, sie stirbt ihn meinen Armen. Es war schrecklich. Danach war sie blind. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sie wieder wusste wo sie war.
Sie hatte dann am Freitag Nachmittag Ihren letzten Anfall, ich klopf auf Holz. Sitze nur am Fenster und beobachte Sie. Das Zähneknirsche ist viel besser geworden.
Und sie hat wieder Hunger.
Ich bin gespannt.
Habt ihr denn euren Ziegen gegen Tetanus geimpft?
Tausend Dank
GLG
Kerstin
Pebbles ist auch 6 Jahre. Wenn es wieder los gehen sollte, dann lasse ich sie einschläfern. Am Freitag bei den schweren Anfällen dachte ich, sie stirbt ihn meinen Armen. Es war schrecklich. Danach war sie blind. Es dauerte eine ganze Zeit, bis sie wieder wusste wo sie war.
Sie hatte dann am Freitag Nachmittag Ihren letzten Anfall, ich klopf auf Holz. Sitze nur am Fenster und beobachte Sie. Das Zähneknirsche ist viel besser geworden.
Und sie hat wieder Hunger.
Ich bin gespannt.
Habt ihr denn euren Ziegen gegen Tetanus geimpft?
Tausend Dank
GLG
Kerstin
http://www.idexx.de/livestock-poultry/ruminant.html
hier gibt es statt vermutungen "Zuverlässige, präzise Diagnostik für den Nachweis der verbreitetsten und verheerendsten Wiederkäuerkrankheiten."
:rolleyes:
hier gibt es statt vermutungen "Zuverlässige, präzise Diagnostik für den Nachweis der verbreitetsten und verheerendsten Wiederkäuerkrankheiten."
:rolleyes:
Hallo Kerstin,
GSD war es nicht meine Ziege. Aber damals war auch ich sehr geschockt, wie schnell so etwas gehen kann und ich danke nochmals Moritz für seine damals sehr gute Erklärung, die ich hier hineinkopiere:
...Deine Frage, warum er auf Clostridien tippe, kann man so beantworten:
einmal nach dem Ausschlußverfahren (was ist alles angesichts der beobachteten Symptome an anderen möglichen Krankheitsursachen auszuschließen, Krankheiten also, die ähnliche Symptome auslösen, für die aber keine beweiskräftigen Befunde (Organveränderungen, Würmer als Toxinausschütter, bestimmte Erreger usw.) vorgelegen haben).
Ferner Erfahrungswerte
a) im Hinblick auf den Verlauf
b) bestimmte Zusammenhänge (Futter, Weidegang, Jahreszeit)
Im Fall des Bocks von Altsteirer (Thread "Ziegenbock musste eingeschläfert werden") waren Symptome, Verlauf und Befund ganz ähnlich, man könnte grob sagen: identisch.
Nicht nur gibt es viele Clostridienarten und nahezu überall, sondern die hier sicher vorliegenden Clostridium perfringens schütten eben verschiedene Gifte aus, mit denen der Körper unter bestimmten Umständen überhaupt nicht mehr fertigwerden kann, weil sie explosionsartig den Körper überschwemmen.
Sie befallen dann Nerven, führen zu unerträglichen Schmerzen, daher auch das Zähneknirschen in beiden Fällen, zu Lähmungen im Bewegungsapparat (Taumeln, Stürzen, Zusammenbrechen, Nichtmehrhochkommen), aber auch anderer Organe.
Besonders gefährlich ist die Frühjahrszeit, in der die Tiere (vom Winter noch nicht ganz erholt, Vitaminreduzierung, Lichtmangel) etwas im Immunsystem geschwächt sind. Dennoch oder gerade deshalb nehmen sie besonders gierig neben gutem Raufutter das frische Grün auf.
Die Verdauung arbeitet auf Hochtouren, nicht alles wird perfekt verdaut (zuviel Eiweiß) und der Speisebrei auf dem Weg durch den Dünndarm enthält noch zu viele nur angedaute Teile. Diese verletzen die Schleimhäute des Dünndarms, wenn diese nicht ohnehin durch Würmer vorgeschädigt ist.
Hier finden die Toxine (mehrere Toxinarten) ihre Eintrittspforte ins Blut und der Tod ist dadurch programmiert. Eine überrollende Invasion.
Eure Entscheidung, einschläfern zu lassen, war im hohen Grade gerechtfertigt.
Gruß Moritz
Soll jetzt dennoch keine Aufforderung zum Einschläfern sein, bitte liebe Kerstin, verstehe mich nicht falsch.
Ich hatte übrigens damals meine Ziegen gegen Tetanus impfen lassen, aber nur einmal. Ich denke, das hat nichts gebracht, denn ich hörte irgendwann-irgendwo einmal, dass man bei Ziegen jährlich neu impfen /auffrischen sollte. Frage an die Kollegen: Stimmt das eigentlich?
Alles Gute, ich hoffe alles wird gut.
LG Elli
GSD war es nicht meine Ziege. Aber damals war auch ich sehr geschockt, wie schnell so etwas gehen kann und ich danke nochmals Moritz für seine damals sehr gute Erklärung, die ich hier hineinkopiere:
...Deine Frage, warum er auf Clostridien tippe, kann man so beantworten:
einmal nach dem Ausschlußverfahren (was ist alles angesichts der beobachteten Symptome an anderen möglichen Krankheitsursachen auszuschließen, Krankheiten also, die ähnliche Symptome auslösen, für die aber keine beweiskräftigen Befunde (Organveränderungen, Würmer als Toxinausschütter, bestimmte Erreger usw.) vorgelegen haben).
Ferner Erfahrungswerte
a) im Hinblick auf den Verlauf
b) bestimmte Zusammenhänge (Futter, Weidegang, Jahreszeit)
Im Fall des Bocks von Altsteirer (Thread "Ziegenbock musste eingeschläfert werden") waren Symptome, Verlauf und Befund ganz ähnlich, man könnte grob sagen: identisch.
Nicht nur gibt es viele Clostridienarten und nahezu überall, sondern die hier sicher vorliegenden Clostridium perfringens schütten eben verschiedene Gifte aus, mit denen der Körper unter bestimmten Umständen überhaupt nicht mehr fertigwerden kann, weil sie explosionsartig den Körper überschwemmen.
Sie befallen dann Nerven, führen zu unerträglichen Schmerzen, daher auch das Zähneknirschen in beiden Fällen, zu Lähmungen im Bewegungsapparat (Taumeln, Stürzen, Zusammenbrechen, Nichtmehrhochkommen), aber auch anderer Organe.
Besonders gefährlich ist die Frühjahrszeit, in der die Tiere (vom Winter noch nicht ganz erholt, Vitaminreduzierung, Lichtmangel) etwas im Immunsystem geschwächt sind. Dennoch oder gerade deshalb nehmen sie besonders gierig neben gutem Raufutter das frische Grün auf.
Die Verdauung arbeitet auf Hochtouren, nicht alles wird perfekt verdaut (zuviel Eiweiß) und der Speisebrei auf dem Weg durch den Dünndarm enthält noch zu viele nur angedaute Teile. Diese verletzen die Schleimhäute des Dünndarms, wenn diese nicht ohnehin durch Würmer vorgeschädigt ist.
Hier finden die Toxine (mehrere Toxinarten) ihre Eintrittspforte ins Blut und der Tod ist dadurch programmiert. Eine überrollende Invasion.
Eure Entscheidung, einschläfern zu lassen, war im hohen Grade gerechtfertigt.
Gruß Moritz
Soll jetzt dennoch keine Aufforderung zum Einschläfern sein, bitte liebe Kerstin, verstehe mich nicht falsch.
Ich hatte übrigens damals meine Ziegen gegen Tetanus impfen lassen, aber nur einmal. Ich denke, das hat nichts gebracht, denn ich hörte irgendwann-irgendwo einmal, dass man bei Ziegen jährlich neu impfen /auffrischen sollte. Frage an die Kollegen: Stimmt das eigentlich?
Alles Gute, ich hoffe alles wird gut.
LG Elli
Not being vegan is a mistake. ^^