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Hallo,

folgendes Problem: Meine kleine Schwarzhalsziege Sophie hat sich vorigen Donnerstag die rechte Schulter verletzt, wie es genau passiert ist kann ich leider nicht sagen. Am Morgen war noch alles in Ordnung, am Abend stand sie nicht mehr auf, wenn man sie hinstellte lahmte sie am rechten Vorderbein. Waren natürlich sofort am nächsten Tag beim TA.. Alles durchgecheckt. Er meinte die Schulter hat mehr Spielraum als normal aber es liegt richtig und ansonsten ist nichts gebrochen und alles in Ordnung.
Verdacht dass sie eine andere Ziege blöd gerammt hat oder sie sonst irgendwie das Bein verdreht hat.
Er meinte in dem Alter ist auch alles noch nicht sooo fest verwachsen, da kann das schon mal passieren.
Er hat auch geguckt und sie tritt im Prinzip richtig auf, nur bei Belastung hat sie eben Schmerzen weshalb sie nicht belastet (ich hoffe das ist verständlich ;) ) geschrieben
Haben Schmerzmittel mit Vitaminen mitbekommen zum Eingeben.
Nun sind 5 Tage vergangen,aber Sophie liegt noch immer fest.
Sollte sich nicht schön langsam Besserung einstellen?
Wenn ich sie hinstelle, steht sie mit Unterstützung, lass ich los - legt sie sich gleich wieder hin?

Meine Frage ist,ob ich irgendwas tun kann um sie zu unterstützen?
TA meinte fixieren ist in dem Fall nicht möglich...
Sonst ist alles tip top, sie frisst gut, trinkt brav, hat kein Fieber usw...

Besten Dank und liebe Grüße
Janine
PS.: Komme aus Österreich ;)

Hallo Janine,

wenn du selber die Ziege (im Stehen) anschaust, und die Hände auf die Schulterblätter legst (du spürst die "Schulterblattgräte", so eine Kante, die schräg nach unten verläuft - ist der beste Anhaltspunkt), merkst du irgendeinen Unterschied zwischen links und rechts? Höhe, Neigung nach vorne/hinten, und Stellung im Verhältnis zu einer gedachten senkrechten Linie (zum Körper geneigt/davon weg)?
Druckschmerz irgendwo in dem Bereich?
Wie alt ist die Ziege?
Meinte er, das Schulterblatt hat mehr Spielraum, oder das Schultergelenk?

Lg
Manu

Hallo,

danke vorerst schon mal für die prompten Antworten - bin gleich nochmal in den Stall gehuscht um nochmal alles oben angegebene genauestens zu kontrollieren!!


[quote='Piroschka','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post201235']Zentrale Frage: Wenn Du sie hinstellst, kann sie dann wenigstens wenige Sekunden auf allen Vieren stehen bleiben und aufsetzen? Oder verschiebt sich dabei die Schulterpartie nach oben und sie bricht zusammen? Unter Schmerzäußerungen?
[/quote]Ja, wenn ich sie hinstelle steht sie wenige Sekunden, tritt auch richtig auf - da verschiebt sich nichts - und sobald sie richtig auftritt und anscheinend am rechten Vorderbein Schmerz spürt, legt sie sich hin - sie bricht nicht zusammen IDs - so stark können die Schmerzen nicht sein, denn Schmerzäußerungen macht sie keine!

Entleeren tut sie sich brav, für das große Geschäft steht sie nicht auf, für das kleine stell ich sie immer hin, dann geht sie in die Hocke und macht das nötige :) Kein Durchfall oder irgendwelche Symptome in diese Richtung...


[quote='Manu','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post201236']wenn du selber die Ziege (im Stehen) anschaust, und die Hände auf die Schulterblätter legst (du spürst die "Schulterblattgräte", so eine Kante, die schräg nach unten verläuft - ist der beste Anhaltspunkt), merkst du irgendeinen Unterschied zwischen links und rechts? Höhe, Neigung nach vorne/hinten, und Stellung im Verhältnis zu einer gedachten senkrechten Linie (zum Körper geneigt/davon weg)?
[/quote]Kein Unterschieb auf beiden Seiten zu spüren oder sehen - habe nochmal alles sorgfältig abgetastet - da ist alles ident!


[quote='Manu','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post201236']Druckschmerz irgendwo in dem Bereich?
Wie alt ist die Ziege?
Meinte er, das Schulterblatt hat mehr Spielraum, oder das Schultergelenk?
[/quote]Druckschmerz ja - ganz oben im Gelenk
Ziege ist wie in der Überschrift geschrieben 6 Monate alt um genau zu sein 6 Monate und 3 Wochen
Das Schultergelenk hat mehr Spielraum - laut seinen Aussagen!

Ups, sorry, Alter in der Überschrift hab ich überlesen :whistling:


Vorab - das Ganze kann natürlich auch eine simple Reaktion auf eine Kampf (?) Verletzung sein, ein "blauer Fleck an falscher Stelle", dazu eine wehleidige Ziege.... ist ebenso möglich wie vieles andere mehr, das zu diesem Zeitpunkt aufzuzählen unnötig Stress machen würde.

Man kann aus der Ferne nur versuchen, die Möglichkeiten einzugrenzen, und keine Diagnose stellen.


Zum "Einschränken" - wenn deine Kleine kooperativ ist -
vielleicht hast du Hilfe, dass dir jemand die Ziege im Stehen unterm Brustbein unterstützen kann, sonst gehts etwas eingeschränkt auch im Liegen, wenn du sie ein bißchen auf die Seite drückst.
Fange beim gesunden Bein an, nimm es ober dem Ellbogen, bewege es gestreckt (!) so weit als möglich nach vorne, beim Ellbogen halten und sachte nachdrücken, damit auch der halbwegs gestreckt wird; dann beugst du Ellbogen und Karpalgelenk ("Knie") komplett. Das gleiche, aber ohne Beugung, nach hinten. Hoffe, das war verständlich ;)
Mit Gefühl machen, aber nicht zögerlich, sonst wird sie gleich versuchen, dir das Bein zu entziehen.

Wenn du das ein paar Mal gemacht hast, hast du gute Parameter für den Vergleich mit der verletzten Seite, wo du das Ganze nochmal machst.

Dann bitte Bescheid geben, ob in diesen Richtungen der Bewegungsradius gleich ist. Oder ob es aufgrund Schmerzen unmöglich war!

Zwei Fragen noch: Wie fiel dir auf, dass sie verletzt war, welche Anzeichen, wenn du meinst, bis Montag war alles i.O.?

Könntest du die Stelle "ganz oben" mit dem Druckschmerz versuchen, exakt zu beschreiben? Aussen/innen, vorne/hinten, am Gelenksspalt oder bereits Oberarm? Größere Fläche oder kleiner Punkt? Vielleicht das Bein während des Drückens bewegen, so kann man sich besser orientieren.

Lg

Manu

Ja, Ziegen können einander sehr zickig sein. Bei Hörnertragenden ist das "Beineindrehen" fast sowas wie eine Spezialität. Schon oft gesehen. Zum Glück geht es meist glimpflicht aus. Bei Sophie nun leider nicht. Aber auch das kann sicher wieder werden, wenn Du ihr Zeit gibst. Ich habe schon einige Ziegen-Patienten gesehen, wo ich zu Beginn dachte "Herrje, das Tier wird nie wieder normal laufen können", aber nur einmal war es wirklich so. Aber es dauerte meist sehr lange, bis die Heilung vollendet war. Wenn Du Dir genau anschaust, wie Ziegen aufstehen, dann weißt Du, warum Sophie nicht aufsteht. Sie belasten dabei die Karpalgelenke und der Druck wird weiter geleitet zur Schulter. Gut, wenn Du ihr hilfst und sie oft aufstellst. Und noch besser, dass sie frisst und trinkt und der Pansen normal zu arbeiten scheint. Ich würde das Bein jetzt erstmal in Ruhe lassen und abwarten. Wie ist eigentlich die Temperatur von Sophie?


Jassi

@Piroschka
Wir wissen NICHT in welcher Bewegungsrichtung das Gelenkspiel größer ist, und es ist keine lange Liste, sondern vorrangig dieser eine Untersuchungsvorschlag, der sich leider nicht mit wenigeren Worten beschreiben lässt. Dass es im Stehen besser wäre, habe ich geschrieben - und dass Untersuchungen für den Patienten nicht immer angenehm sind, weiß jedes Kind.
Im Gegensatz zu deiner Angabe, Nervenschäden seien immer regenerierbar, hat diese Untersuchung Hand und Fuß, und könnte helfen, die Stelle der Läsion einzugrenzen.

Im Übrigen bin ich darin ausgebildet - Physiotherapie am TIER. Also hör auf, mich ständig auszubessern, nur weil DU etwas nicht verstehst.
Manu

[quote='Jassi','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post201242']Wie ist eigentlich die Temperatur von Sophie?
[/quote]Sophie hat ganz normale Temperatur, also 38,5 - auch sonst wirklich gar nix auffälliges, sie frisst sehr gut - ist ständig am Mampfen....
Sie ist munter, scheint in keinster Weise irgendwie apart zu sein oder so.... Und im das Beobachten bin ich mittlerweile schon sehr gut geworden, denn meine Ziegen hatten schon einiges beinander - vor allem am Anfang als ich sie gekauft habe - hatte ich gleich mal alles mögliche - da die Vorbesitzer vor allem bei den Zwergziegen sich gar nicht drum gekümmert haben....
Die Waliser kamen dann erst später, aber auch dort war vor allem das ungepflegte Fell ein Thema bzw ich kämpfe noch immer damit...aber nun endlich stellt sich Besserung ein :) Aber nun gut wie auch immer - das hat ja nichts mit dem aktuellen Problem zu tun.
Du hast vollkommen recht, das wird natürlich der Grund sein warum sie nicht aufsteht - und auch der TA meinte ja, sie macht eigentlich genau das richtige und schont sich, ABER ich hatte halt gehofft, dass sich da irgendwie schneller Besserung einstellt - scheint wohl nicht so zu sein....


[quote='Manu','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post201238']Zum "Einschränken"
[/quote]Ja kann ich gerne versuchen, Sophie ist MEGAkooperativ, also das ist nicht das Problem - sie ist sowieso von Anfang an irgendwie eine sehr eigene Ziege (vom Wesen her ganz anders als die anderen) - also so ganz nach dem Motto, was gemacht werden muss, muss gemacht werden, und wenn ich weglaufe hab ich mehr Stress als wenn ich das gleich machen lasse :D
Demnach sicher kein Thema aber ich muss warten bis mein Freund zuhause ist, denn Ziege halten im Stehen und gleichzeitig Beine bewegen wir alleine schwierig werden ;)

So etwas spät aber doch, also konnte hier auf beiden Seiten keinen Unterschied feststellen- bin aber auch kein Experte, vl hab ich das zu zaghaft gemacht?!? ...gejammert hat sie auch nicht.
Was mir aufgefallen ist, ist dass das geschwollene zurück gegangen ist.
Habe versucht den Schmerz zu finden aber bei mir hat sie im Gegensatz zum TA nicht mal leise gemeckert, ich glaub ich drück falsch, aber falls das hilft, beim TA war der Schmerz wenn er aussen auf beiden Seiten auf das Gelenk gedrückt hat.
Hatten aber auch einen kleinen Erfolg, denn am Abend beim Fressen hab ich sie wie immer aufgestellt und sie ist eigentlich gut stehen geblieben für 2 Minuten, das wars dann aber auch schon ;)

Entschuldige, ich hab hier z.Zt. immer wieder Verbindungsprobleme, ich hoffe, jetzt funzt es.

Du wirst bei deiner kooperativen Ziege bestimmt richtig vorgegangen sein :-) Fein jedenfalls, dass du zumindest in dieser Bewegungsrichtung keinen spürbaren Unterschied merkst!

Die Schwellung finde ich in deiner vorherigen Beschreibung nicht, oder überlese ich da was? Jedenfalls gut, wenn sie sich zurückbildet. Sollte das direkt am Gelenk sein, könnte es sich auch um einen Erguss handeln, der auch heftig schwerzhaft sein kann (und sich auch nocheinmal füllen könnte).
Das wäre eine Erklärung für den Ort des Druckschmerzes, den du genannt hast, die zweite sind die Bänder - hier eig. Sehnen der umgebenden Muskel - die dort verlaufen und durch die eventuelle Drehung des Fußes in MItleidenschaft gezogen wurden.

Dass sie jetzt nicht mehr reagiert, wenn du dort drückst, ist ein gutes Zeichen - ob man minimal daneben drückt oder nicht, spielt bei diesen Strukturen keine Rolle, wenn alles gereizt ist, würde sie auch dort reagieren.
Die Frage ist nur: Bekommt sie noch Schmerzmittel? Das kann natürlich die Reaktion auch verändern...

Wenn sie betreffende Stelle nicht warm wird, (in diesem Fall kühlen und nochmal mit dem TA kurzschließen), kannst du ihre Heilung unterstützen, indem Du mit dem verletzten Bein immer wieder sachte Bewegungen - als ob sie kleine Schritte (also nicht wie bei der obigen Überprüfung ganz ausholen) gehen würde, nur ohne Aufsetzen - machst.
Nicht zu lannge, lieber öfter, und dafür nur ein paar "Schritte". Darauf schauen, dass das Bein wirklich schön parallel zum Körper bleibt und nicht irgendwie leicht verdreht wird.
Ist gut für das Gelenk und die umgebende Muskulatur, und hilft u.a., einen eventuellen Erguss zügiger abzubauen.
Homöopathisch, wenn gewollt, kannst du ihr Arnica D4 geben, wenn der Gelenksbereich nicht warm ist.

Alles Gute und halt uns am Laufenden!
LG
Manu

So hier ein kleines Update - hat mir einfach keine Ruhe gelassen und wir haben Sophie geröntgt, so wie der TA schon beim Tasten vermutet hatte, hat sich das Gelenk in der Gelenkkapsel verschoben, allen Anschein nach, hat die Schulter auch bissi was abbekommen aber nichts tragisches.
Naja jedenfalls ist das Ganze schon wieder am Verheilen, das Gelenk liegt zwar nicht 100% optimal aber der TA meinte es wäre nicht sinnvoll, das nochmal zu "brechen" und besser einzurichten.
Als Ziegenkenner wird man erkennen dass Sophie in Zukunft etwas anders läuft aber sie wird wieder normal laufen usw können.
Ich bin heilfroh, dass es nicht schlimmer ausgegangen ist.
Therapie momentan: Beim Fressen unbedingt stehen lassen und mit ihr paar Mal am Tag durch den Stall gehen, damit sich der Muskel wieder gut aufbaut.
Für diesen Zweck hat mein Freund gleich einen tollen Stützgurt :D gebastelt.
Wenn ihr wollt halt ich euch weiter am Laufenden.

Lg Janine