Klauenprobleme

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Kunbergerin
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Klauenprobleme

Beitrag von Kunbergerin »

Hallo, wir haben vor einiger Zeit einen älteren Bock übernommen, der zu Klauenproblemen neigt. Kann beginnende Moderhinke sein, mal riecht es, nach auskratzen und säubern und wegschneiden länger nicht, aber ich will nicht, dass es sich von dem einem Huf weiterverbreitet. Er hat insgesamt sehr weiche Huf, an einer Stelle ist ein 5mm breiter, vielleicht 10mm tiefer Spalt zuwischen Hufwand und Ballen, die sind nicht glatt, eher bollig und ist halt auch nicht mehr der Jüngste. Mineralstoffversorgung (Lecksteine) und genug Astwerk ist vorhanden. Tierdoc sagt trockenhalten und säubern. Habe mich jetzt 2,5 Std.durchs Forum gelesen und fasse mal meine übriggebliebenen Fragen zusammen:
  • ich habe gehört, die Reinigung mit Kernseifenlösung soll gut sein, hier aber nichts dazu gefunden, warum nur?
  • was ist mit der Blausprayanwendung nach dem Auskratzen und säubern? Alternativlos? Gibt es bessere Sprays zum Desinfizieren?
  • Jodaform-eta ist nicht mehr erhältlich bzw. nur mit Rezept, alternativ Kupfersulfat für Bäder? Muss aber als Sondermüll weg.
  • Formalinlösung ist unproblematischer zu entsorgen, aber auch nicht mehr zu bekommen, sagt mein Apotheker
  • Was ist mit Futterzugaben wie Biotin, Kieselerde, Kupfer o.a., die das Hufwachstum stärken könnten (wegen öfter schneiden, je schneller der Spalt rauswächst, desto besser)
  • wir haben die AllerweltsLecksteine aus dem Landhandel, rot und weiß, was füttert ihr? Habe jetzt von "Schaumann Lecksteinen" gehört, und von welchen von "Dr.Schette?". Sind das Pferdebesitzerspezis oder ist da was dran?
  • bin schon weiter, Rinderlecksteine haben zuviel Kupfer, unsere und die für Schafe haben keines und ob der Kupfergehalt der Pferdelecksteine auch für Ziegen stimmt ist die Frage, die erstmal bleibt...
Besten Dank für eure Mühe, die Kunbergerin
Zuletzt geändert von Kunbergerin am 13.04.2016, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.


Grüße aus dem Weserbergland

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Tradition heißt Weitergeben der Glut, nicht Anbetung der Asche.
Zieglinde
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Beitrag von Zieglinde »

Kupfersulfatbad für die Klauen. Darf man aber nicht oft anwenden, da dies das Horn so austrocknet, das es einreißt.
Biotin zufüttern find ich voll in Ordnung. Bei einem Bock würde ich nicht unbedingt Bierhefe nehmen (sonst wäre das für mich die erste Wahl).
Blauspray ist immer gut, nimmt mein Tierarzt auch gerne.
Mit den 3 Sachen hab ich bei meinem Verdacht auf Moderhinke "gearbeitet".

Das Zeug von Dr. Schaette ist doch für Zwergziegen? Viele Forianer bekommen dieses Mineralgrieß ganz schlecht in die Ziegen rein, wird nur durch Trick aufgenommen. Das würde ich mir dann sparen.


Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.
(Gilbert Keith Chesterton)
Kunbergerin
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Beitrag von Kunbergerin »

Danke, ich werd mal sehen, was ich bekomme und was wie funktioniert, erstmal weiter säubern, schneiden, streuen...


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Zippe
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Beitrag von Zippe »

Bei Siepmann gibt es spezielle Minerallecksteine für Ziegen. Mit denen fahre ich seit Jahren ganz gut.

LG Conny


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Kunbergerin
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Beitrag von Kunbergerin »

Hab vorhin mit meinem Tierdoc telefoniert, er sagt nicht nur Zwerg-, auch Großziegen können, wie Schafe, Kupfer nicht ausscheiden, es lagert sich in der Leber ab, und das das nicht gut ist, leuchtet mir aber sowas von ein! Ich bleibe also bei unsern 0815/Lecksteinen OHNE Kupfer. Und die Bäder wende ich nur an, wenn es wirklich stinkt!

Dann bekam ich noch den Tip, die Hufwand soweit, also so hoch wegzuschneiden, wie der Spalt tief ist. Sorry, aber das geht nicht, wenn die Lederhaut verletzt wird, kann es sein, dass da gar nix mehr nachwächst, das Risiko ist zu groß. Wir schneiden in der Mitte des vielleicht 2cm langen Spaltes etwas höher weg, um gut saubermachen zu können. Die Wand ist aber nicht so instabil, dass sie nicht mehr trägt, der Huf ist mehr als 10cm lang. Da vertraue ich meinem Tierdoc doch mehr.
So ich muß weitermachen, schönen Tach und danke für die Gedanken, die ihr euch macht.


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Jassi
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Beitrag von Jassi »

Auf jeden Fall so schneiden, dass der Spalt offen liegt, damit sich dort nichts fest setzen kann. Da muss zur Not auch mal ein Stück Klauenwand dran glauben, die wächst wieder nach. Dafür sorgen, dass er nicht in den Matsch geht, kräftig einstreuen, täglich zweimal behandeln (zB. Klauenbad oder antibiotische Salbe, Blauspray ect.) und das wird wieder. Du schreibst ja, dass es nicht stark stinkt, ich schätze, dann wird es keine Moderhinke sein. Vor dem schneiden anderer Ziegen zur Sicherheit trotzdem Gerätschaften desinfizieren. Viel Erfolg!

Jassi


Kunbergerin
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Beitrag von Kunbergerin »

Dankeschön für den Tip mit dem Ziegenleckstein!!!


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Zieglinde
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Beitrag von Zieglinde »

Nun, mein Tierarzt hat mir das Klauenbad mit Kupfersulfat empfohlen. Und die TiHo hatte dagegen auch keine Einwände.


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Zieglinde
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Beitrag von Zieglinde »

Nein, ein Klauenbad durchzuführen ist ziemlich unproblematisch.
Also erst einmal kann man Kupfersulfat in sehr geringen Mengen in der Apotheke kaufen. Rezeptfrei. Aber man braucht ja auch keine Mengen, das Zeug hält ewig und man braucht nur sehr wenig.
Dann habe zumindest ich es so gemacht, das Kupfersulfat in einem Behälter zu mischen, wo gerade eine Klaue reinpasst. Also das "Bad" in einem Behälter gefüllt, der einem großen Joghurtbecher (500g) entspricht. Da kann man dann die einzelne betroffene Klaue gut reinstellen, die meisten Ziegen halten dabei still.

Piri, warum soll ich Namen oder dergleichen nennen? Damit du wieder mir wieder hinterhertelefonieren kannst und dann Auskünfte verbreitetest, die du bekommen haben magst, die aber nie etwas mit meinen Tieren zu tun hatten?


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Ziegenpetra
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Beitrag von Ziegenpetra »

Hallo Kunbergerin
Wie ist zu verstehen, die Klaue ist ungefähr 10cm lang? Besteht die Möglichkeit eines Photos?
Ciao Petra


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