weidewelt.org

Guten Abend allerseits!

Habe lange stillschweigend mitgelesen, Ziege Adele geht es sehr gut.

Jetzt habe ich eine aktuelle Fragestellung:

Vorgestern war ich mit Ziege im Wald spazieren, danach war sie übersät von diesen widerlichen Lausfliegen. <X
Ich habe an jetzt drei Abenden mit Stirnlampe, Lesebrille, Kamm und Bürste an ihr rumgearbeitet, um die Tierchen einzeln abzusammeln und zu zerdrücken. Vorhin hatte ich den Eindruck, soweit alle gefunden zu haben...

Sie sind sehr klein (ca. 3mm lang), ohne Flügel. Diese Beschreibung passt eher zur Schaflausfliege.
Hirsch- oder Pferdelausfliegen sind viel größer, wären aber im Wald eher zu vermuten.
Schaflausfliegen sind für Ziegen nach meinen Informationen eigentlich kein Gelegenheitsüberfall, sondern zu behandelnde Ektoparasiten.

Adeles Haut und Fell sind soweit unauffällig und ok, sie hat mit zunehmendem Alter (17) Probleme mit dem Fellwechsel - heißt, das Sommerfell ist immer noch nicht ganz fertig. Zecken hat sie kaum (ich behaupte, das liegt an 2 Knoblauchzehen, die sie täglich frisst).

Meine Frage: Sollte mich das sorgen, bzw. zu einer Butoxanwendung (oder was anderes?) anregen?

Grüße, AL

moin.

Hab auf Piroschkas Nachfrage hin nochmal Bilder recherchiert und bin jetzt "sicher", das es doch Hirschlausfliegen (Lipoptena) mit abgeworfenen Flügeln waren.
Am ähnlichsten finde ich dieses Bild:

http://www.bb-artengalerie.de/zweiflueg ... fliege.php

Das beruhigt mich, kann ich am besten therapieren, indem ich erst im gefrosteten Winter wieder mit Ziege in den Wald gehe - schade eigentlich...

Foto von der Schaflausfliege zum Vergleich
https://c2.staticflickr.com/4/3612/3306 ... z.jpg?zz=1

Gibt es eigentlich aktuelle Erkenntnisse darüber, ob diese Schaflausfliege auch Ziegen parasitär befällt? Nur mal so vorausschauend?

Danke für die Erinnerung zur Entwurmung ("wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät...")

AL

Hirschlausfliegen übertragen Bartonellen => http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc21010501.html

Das 5-6 mm lange braune Insekt ist der Überträger von B. schoenbuchensis. Nach dem Stich kann es - ähnlich wie im Fell des Rotwilds - zur Bildung von Pusteln auf der Haut kommen. Ob die Bakterien weitere Schäden im Körper anrichten, ist unbekannt. Prof. Braun schließt dies mit Blick auf die anderen Erkrankungen jedoch nicht aus. Denkbar sei sogar ein Befall der Herzklappen (Endokarditis)....ecc....

o.k., danke für die Info.
Also beißen/stechen beide Arten auch in eine Ziege - mit Infektionsgefahr.
Bei starkem Befall ist sicher ein PourOn sinnvoll.
Würdet Ihr mir für meine Situation was anderes empfehlen als Viecher absammeln, Ziege beobachten und den Wald vermeiden?