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Zwergziege magert ab, wirkt manchmal schlapp und müde

Verfasst: 09.09.2016, 09:47
von Flaxdanz
Liebe Forumsmitglieder,

hoffe heute auf Eure Hilfe.

Wir hatten insgesamt vier Zwergziegen, zwei Mädels (haben wir schon seit etwa 4 Jahren) und zwei kastrierte Jungs (seit etwa 2 Jahren). Bisher gab es nie Probleme, die vier werden im Winter eingestallt und im Sommer geht es auf die Weide mit Unterstand.
Alle vier werden auf der gleichen Standweide gehalten (ist nicht optimal, ich weiß). Haben schon versucht die Weide zu parzellieren, die raffinierten Ziegen haben es aber immer geschafft ein Loch im Zaun zu finden. Die Weide wird regelmäßig nachgemäht und sie ist Hanglage, also auch nicht besonders feucht.
Vor ca. vier Wochen viel uns auf, dass die Jungs sehr mager werden, während die Mädels topfit auf der Weide stehen. Alle haben das gleiche Futter und Mineralstoffangebot. Bei einem der beiden Jungs war es dann so, dass wir morgens auf die Weide kamen und er sich in der Nacht festgelegen hat und kurz darauf auch verstorben ist. Tierarzt - hatte keine Ahnung.
Was haben wir unternommen: Wechsel des Entwurmungsmittels und Entwurmung (auch Leberegel), verbessertes Angebot an Mineralstoffen und Spurenelementen, vermehrtes Angebot von Blättern und Ästen auf dem Speiseplan, Behandlung eventuell vorhandener externer Parasiten und unzählige Gespräche mit Tierärzten, von denen jeder zugibt, dass er eigentlich keine Ahnung von Ziegen hat, da Ziegen absolute Exoten sind.
Jetzt ist das Problem, dass trotz der genannten Maßnahmen der Zweite Ziegenbock sich nicht wirklich verbessert, er bleibt mager, hat aber ein normales fressverhalten, er wirkt mal sehr fit und agil, dann mal wieder etwas müde und apathisch.

Wir sind jetzt wirklich Ratlos.
Kennt jemand von Euch ähnliche Probleme oder hat jemand einen Tip, was wir noch unternehmen könnten.

Verfasst: 09.09.2016, 10:12
von Haarriss
Hallo,

Du schreibst, deine TÄ kennen sich nicht aus...wurden denn auf doppelte schafsdosis beim entwurmen geachtet? Welches Mittel?
Was bekommen sie alles zu fressen? Wie groß ist die Weide?

Verfasst: 09.09.2016, 10:59
von Flaxdanz
Doppelte Schafsdosis, ja.
Bisher nahmen wir Panacur und haben jetzt Albendazol

Die Weide hat 1200 qm etwa

Sie bekommen zusätzlich zur Weide immer Heu vom Biobauern und Äste und Zweige unterschiedlicher Bäume angeboten.
Was manchmal passiert ist, dass Spaziergänger sie mit Brot füttern, hab da auch schon mal eine erwischt die Ihnen schimmliges Brot angeboten hat :-(

Verfasst: 09.09.2016, 11:08
von Flaxdanz
Mineralfutter hab ich vergessen in Form von Lecksteinen.

Verfasst: 09.09.2016, 12:43
von Flaxdanz
Danke Piri für den Tip mit dem Wurmmittel.
Albendazol war die einzige Alternative, die wir bei einem Großtierarzt in unserer Region (dafür sind wir 30 km gefahren) bekommen haben.
Alle anderen abtelefonierten (an die 10) hatten nur Panacur und keine Alternative
Werd mich aber jetzt gleich darum kümmern Cydectin zu bekommen.
Wir sind gerade dabei die Weide noch einmal neu mit einem festen Zaun zu Parzellieren, hoffe diesmal klappt es ;-)

Verfasst: 09.09.2016, 12:45
von Flaxdanz
Augenschleimhaut habe ich schon kontrolliert, ist dunkelrosa und kein Anhalt für eine Anämie.
War so mit das erste an das ich auch gedacht habe.

Anfangs dachte ich noch an eine VErgiftung, irgendwas im Futter oder auf der Weide. Dass die beiden Mädels völlig unaufffällig sind spricht aber meiner Meinung nach eher dagegen, fressen ja Alle das Gleiche.

Verfasst: 09.09.2016, 12:52
von Haarriss
Ich finde die Fläche auch etwas knapp für drei oder vier Tiere. Hast du mal an Strom zur Unterstützung gedacht? Wir arbeiten nur mit Strom/ Litze und haben so gut wie keine Probleme mit Ausbrechern. Aber der beste Zaun ist ja bekanntlich eine gute Weide und das ist sicher auch tierabhängig

Verfasst: 09.09.2016, 13:09
von Flaxdanz
Wir haben die Ziegen schon von Anfang an, jeden Sommer auf dieser Weide und keine Probleme mit Flucht, die sind schon sehr zufrieden. Das war damals nur als wir die Weide in zwei Parzellen teilten und da hatten die Ihren Spaß dran von einer Parzelle in die nächste zu wechseln und da war jede lücke recht :-)
Von der Weide selbst gibt es keine Fluchttendenzen.

Verfasst: 09.09.2016, 13:53
von Jassi
Wie schon angeraten, auf jeden Fall nocheinmal richtig entwurmen mit der doppelten Schafsdosis. Auch wenn die anderen Ziegen keine Symptome zeigen, sollten alle nocheinmal entwurmt werden. Ich kann nur immer wieder betonen, dass es sehr wichtig sein kann (für die verbliebenen Ziegen), wenn man ein verstorbenes Tier obduzieren lässt. Befindlichkeiten wie "meine liebste Ziege lass ich nicht aufschneiden" (so oder ähnlich oft hier gelesen) sind vollkommen fehl am Platz. Gerade, wenn einem was an seinen Ziegen liegt, sollte man diesen Weg wählen, um eine rasche Diagnose zu bekommen.

Wie sieht das Fell der Ziegen aus? Horn und Klauen? Hat der Bock erhöhte Temperatur? Durchfall? Kann er richtig Wasser lassen?

Übrigens, ein Stromzaun hält nicht nur Deine Ziegen da, wo DU es willst, sondern richtig installiert, auch Spaziergänger vom füttern ab.


Jassi

Verfasst: 09.09.2016, 14:07
von ElliBesch
[quote='flaxdanz','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post207950']Was manchmal passiert ist, dass Spaziergänger sie mit Brot füttern, hab da auch schon mal eine erwischt die Ihnen schimmliges Brot angeboten hat :-(
[/quote]...ja und da geht es nicht nur um verschimmeltes Brot sondern um Brot/Getreide im Allgemeinen. Ich kann immer nur mahnen und warnen: Jede Art von Getreide /Brot-gerade bei kastrierten Böcken gehört nicht in Ziegenmägen.

Und ein verbessertes Angebot an Zusatzstoffen ( ich meine hier die Mineralstoffe) ist gegebenenfalls sogar kontraproduktiv wenn a.) vielleicht gar kein Mangel vorliegt und b.) es eh Ziegen sind, die ( so wie meine Ziegen) zur den Schmuseziegen gehören, die außer zu leben nichts leisten müssen.

LG Elli

Noch eine Zusatzfrage an flaxdanz: Siehst Du manchmal die Böckchen ( jetzt ja leider nur noch 1) mit gekrümmtem Rücken pinkeln? Kommt der Urin nur tröpfelnd heraus?