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Sehr laute Magengeräusche
Verfasst: 17.11.2016, 09:15
von Frau Meier
Hallo, ich bin neu hier u hoffe noch mehr über Ziegen dazu lernen zu können.
Ich habe schon lange Ziegen aber im Moment ein Problem welches ich nicht deuten kann.
Seit gestern habe ich bemerkt, dass beide Ziegen ( weiblich) sehr laute Magengeräusche haben und sich Nachts auch nicht mehr hinlegen was sie sonst immer gemacht haben. Tagsüber liegen sie auch nicht. Bis vor 2 Wochen haben sie noch Gras zu fressen bekommen und zusätzlich Heu, jedoch das Heu nicht angerührt solange noch Gras zur Verfügung stand. Sie stehen auf einer kleinen Wiese deshalb habe ich geschnittenes Gras vom Bauern noch dazu gefüttert. Seit 2 Wochen fressen sie auch wieder Heu. Ansonsten fütter ich weder Leckerlies noch sonst irgend etwas. Nur die Nachbarn haben leider Mohrrüben, paar Salatblätter und Äpfel gefüttert. Es war nicht sehr viel aber doch öfter.
Vor einer Woche hatte eine Ziege leichten Durchfall. Daraufhin habe ich Kotprobe abgegeben. TA meinte leichte Verwurmung. Daraufhin habe ich mit Cydectin entwurmt. Durchfall ist weg, jedoch sind diese lauten Magen od Pansengeräusche ungewöhnlich. Hört sich auch an wie Magengeräusche wenn man zu viel getrunken hat.Sie käuen auch wieder aber mir kommt es vor dass das abends über einen sehr langen Zeitraum ist.
Ich wohne hier noch nicht so lange und weiß noch keinen Tierarzt der sich mit Ziegen gut auskennt.
Darum erhoffe ich mir hier schon mal paar Infos. Einen Tierarzt werde ich heute trotzdem holen in der Hoffnung er kennt sich aus.
Habe etwas Pansenstimulans verabreicht. Ich weiß nur, dass man das bei Futterumstellung von Stallzeit auf Weidezeit anfangs geben kann.
Wofür es sonst noch gut ist weiß ich leider nicht.
Hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen .
Danke und Grüße Sabrina
Verfasst: 17.11.2016, 15:48
von Susanne M.
Also, die Pansengeräusche und viel wiederkäuen halt ich eher für positiv, kommt vielleicht von der vermehrten Heufütterung.
Gut, dass der Durchfall weg ist. Hast du die doppelte Dosis Cydectin gegeben?
Gelegentlich Rüben oder Äpfel schaden meiner Meinung nach nicht, wenns genug Heu dazu gibt.
Pansenstimulans regt den Pansen halt an, vielleicht auch daher die lauteren Geräusche?
Nur, dass sie sich nicht hinlegen, find ich nicht ok.
Ich hoffe, dass du einen guten TA findest.
Viele Grüße
Susanne
Verfasst: 17.11.2016, 16:41
von Frau Meier
Hallo Susanne,
ja, das Wiederkäuen ist schon gut und Pansengeräusche auch. Allerdings sind die Pansengeräusche wesentlich lauter als sonst, das irritiert mich, ebenso dass sie sich nicht mehr hinlegen.
Einen fachkundigen Tierarzt zu finden ist nicht einfach, der eine nimmt keine Neukunden mehr auf der andere will erst morgen kommen. Bis dahin gebe ich etwas Pansenstimulanz und etwas Colosan, denn irgendwie meine ich sind die Bäuche auch dicker als sonst. Kann jetzt aber auch Einbildung sein.
Danke und viele Grüße
Sabrina
Verfasst: 17.11.2016, 22:46
von Leela
Eine meiner Ziegen hatte mal so was, wohl aufgrund zu gehaltvollen Heus.
Sie hatte auch diese sehr lauten Verdauungsgeräusche, Durchfall und frass aber auch nicht mehr.
Die TÄ kam sofort und gab eine Infusion (Glukose?) und AB (gespritzt) + Pansenstimulanz für 3 Tage.
Sie meinte so etwas sei eine sehr ernste Erkrankung, Ziege hat sich aber erholt und die mehr so etwas.
Bei uns hatte es keinen Zusammenhang mit dem Wurmstatus.
Verfasst: 18.11.2016, 23:53
von Frau Meier
Hallo Leela,
wie hat dein TA das festgestellt ( nur anhand der lauten Pansengeräusche ) od. was hat er noch untersucht ?
Liebe Grüße
Sabrina
Verfasst: 19.11.2016, 12:58
von Leela
Untersucht wurde nichts. Ich merkte das die Ziege nicht mehr frisst und verkrampft da steht (Bauch raufziehen) und habe sofort die TÄ angerufen, die kurz darauf mit obiger Behandlung startete.
Sozusagen weiss ich die Ursache also nicht sicher aber das ist scheinbar nicht selten. DF hatte sie beim Besuch der TÄ noch nicht aber sie meinte der käme sicher noch, was dann ein paar h später auch zutraf.
Ziegen haben halt schon eine sensible Verdauung, wenn ich mit meinen Schafen vergleiche, das sind Welten.
Verfasst: 20.11.2016, 14:12
von Frau Meier
Hallo,
TA hat festgestellt Pansenazidose. Habe herausgefunden,dass Nachbarn Obst,Salatblätter etc immer wieder in letzter Zeit gegeben haben sowie auch gemähtes Grass von Wiese , wenn die Landwirte Heu gemacht haben.Allerdings wurde das Grass in einer Tüte aufbewahrt. Somit ist der Pansenhaushalt angegriffen. Habe hier in einem Thread gelesen, dass Backhefe gut ist.
Nun meine Frage : wieviel Backhefe soll verabreicht werden. Welche Dosis ?
Habe eine Backhefewürfel besorgt, nun müsste ich vorsichtshalber noch die Menge wissen.
Kann mir jemand einen Rat geben ?
Vielen Dank
Sabrina
Verfasst: 20.11.2016, 17:22
von Susanne M.
Also, ich würde lieber beim Pansenstimulans bleiben, statt Hefe zu geben.
Verfasst: 21.11.2016, 17:42
von Jassi
Hallo Sabrina, hab immer mal mitgelesen, konnte, da ich unterwegs war aber nicht schreiben auf dieser verdammt kleinen Handytastatur...geht es Deiner Ziege wieder besser?
Wie sind denn die Pansenbewegungen bei besagter Ziege? Wieder vorhanden? Ist sie gebläht? Käut sie wieder? Du schreibst die Ziegen haben Fremdfutter erhalten? Bei einer anzunehmenden Azidose, hätte es Brot, Getreide oder andere kohlenhydratreiche Futtermittel geben müssen, Du schreibst von Salat, Möhren und Gras. Hat die Ziege Durchfall?
Bei einer Azidose haben die Tiere starke Krämpfe mit Schmerzäußerungen beim befühlen der Bauchdecke, fressen nicht und käuen nicht wieder. Häufig ist ein Pansenstillstand zu beobachten. Im Pansen kommt es durch das ungewöhnte kohlehydratreiche Futter zur Bildung von Milchsäure und dem absinken des pH-Wertes. Sie sollten sofort auf Diät gesetzt werden und viel trinken (um die Säure im Pansen und Blut abzupuffern). Schlämmkreide und Natriumbicarbonat (Bullrich-Salz) im Wasser aufgelöst hilft ebenso bei der Neutralisation des sauren Mileus im Pansen. In schweren Fällen ist eine Pansensaftübertragung anzuraten. Ich hoffe natürlich, dass es Deiner Ziege mitlerweile wieder besser geht.
Ist nur die eine betroffen oder mehrere?
Der TA sollte ihr etwas antkrampfendes geben. Stimulanzmittel für den Pansen wirken gespritzt in Akutfällen schneller. Hat er eine Pansenblähung ausgeschlossen?
Lg, Jassi
Verfasst: 21.11.2016, 23:31
von Frau Meier
Hallo Jassi,
Ich hatte einen Tierarzt da. Er hat Fieber gemessen und Blut abgenommen ( für Blutbild ) und Herz abgehört. Nach CAE gefragt und mich darauf hingewiesen, dass es evtl sein könnte dass Selenmangel besteht. Ansonsten nichts weiter untersucht. Leider gibt es hier weit und breit keinen Tierarzt, welcher sich wirklich gut mit Ziegen auskennt.
Somit bin ich auf mich selbst gestellt. Blutwerte war soweit alles ok, etwas Magnesium zu wenig.
Habe einen anderen TA telefonisch um Rat gefragt und beschrieben was nicht stimmt, eben lautes Magen od Pansengeräusche die sich aber eher wie plätschern , gluckern anhört. Der Bauch ist abends auch recht dick, allerdings nicht einfach zu erkennen ob gebläht oder nicht, da die Ziege generell dick ist. Hinweis dass seit längerem Äpfel, Mohrrüben, Salat und auch mal Kohlblätter von den Nachbarn gefüttert wurde. Die Menge steigerte sich über die Zeit. Sie bekommen von mir nur Heu, Brennesseln ( in den letzten Wochen recht viel) Haselnusssträucher und eben Gras was auf der Wiese ist. Habe allerdings in letzter Zeit auch geschnittenes Gras gefütter, wenn die Bauern für Heu gemäht haben, da auf meiner Wiese so gut wie nichts mehr war. Den ganzen Sommer über haben sie kein Heu angenommen. Nach meiner Beschreibung tippte der TA auf Pansenazidose durch die Obstfütterung.
Habe dann Pansenstimulanz gegeben und vom TA ein Antitympanikum erhalten, was ich auch gegeben habe. Sie käuen noch wieder aber es macht den Eindruck dass das was sie wiederkäuen wässriger ist wie sonst . Was eben seltsam ist, dass sie sich teilweise nachts nicht hinlegen. Sie haben auch sehr viel mehr getrunken wie sonst. Da der TA laut meiner Beschreibung auf Pansenazidose tippte, allerdings extra mit dem Hinweis, Ferndiagnose. Habe stundenlang im Internet gelesen und meine das könnte es schon sein. Somit bekommen sie jetzt auch noch ein Säure neutralisierendes Mittel seit heute, denn die Futteraufnahme war heute recht mäßig. Ich hoffe ich mach damit nichts falsch.
Schwierig ist, wenn man selbst erlesen muss, dass oft bei Anregungen keine Dosierungsangaben gemacht werden. Habe gelesen dass Backhefe und Natriumbicarbonat hilft, aber welche Mengen, stand leider nicht dabei.
Ich werde weiter berichten und vielleicht weiß hier jemand noch Rat.
Viele Grüße Sabrina