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Guten Abend zusammen,

wie in der kurzen Vorstellung schon geschrieben, bin ich nicht der Tierhalter, sondern beruflich in einem Haushalt mit Tierhaltung tätig. Der Tierhalter ist knapp 80, körperlich stark eingeschränkt, vor allem aber seit 40 Jahren psychisch krank und lehnt jede Behandlung ab. Die Tochter, die wir betreuen und die selbst schwer psychisch krank ist, bat uns nun um Hilfe.

Innerhalb von wenigen Wochen sind 2 der erwachsenen Ziegen gestorben, vor einigen Tagen nun auch ein Jungtier aus diesem Jahr. Ich weiß nicht viel über den allgemeinen Gesundheitszustand der Tiere, aber was ich weiß, lässt mir die Haare zu Berge stehen und ich kann da einfach nicht weg sehen.
Es gibt eine Rattenplage in diesem Haus- können die Ratten eine Krankheit auf die Ziegen übertragen haben?
Die Tochter berichtetet, dass die Ziegen beide nicht mehr aufgestanden sind, sie die Tiere nur in Richtung Futterplatz gezogen hat und beide noch gefressen hätten, dann aber doch gestorben seien. Eine hätte laut gebrüllt und als sie den Tierarzt kommen lassen wollte, habe der Vater dies verboten mit den Worten: da kann der eh nix mehr machen, die stirbt sowieso. #heul#
Ich weiß nicht, wann diese armen Tiere zum letzten Mal einen Tierarzt gesehen haben. Muss lange her sein, denn es ist nie Geld da. Sie werden nur im Stall gehalten, bis vor ein paar Jahren war das ein Stall ohne Tageslicht und nach Intervention durch das Veterinäramt wurden dann vor ein paar Jahren so durchsichtige Wellplatten ins Dach eingelassen. Das ist das einzige Tageslicht, was die Tiere zu sehen bekommen. Ach, ich könnte noch so vieles schreiben, aber das sprengt wohl den Rahmen hier..

Da es in diesem Haushalt nicht zum ersten Mal Probleme mit der Tierhaltung gibt, haben wir das auch nicht zum ersten Mal ans Veterinäramt gemeldet. Ebenso ging eine Meldung über das Ordnungsamt und auch ans Gesundheitsamt- passiert ist bis heute genau null.

Wen kann oder muss ich noch informieren?

Es gibt dort nicht nur Ziegen( nicht mal deren Anzahl wusste die Tochter genau, mind. 16 oder 17 sollen es sein), sondern auch noch Kaninchen und Katzen und eine Gans. Wir sind uns einig, dass die Tiere dort weg müssen, die Tochter weiß, dass sie es nicht allein schafft. Aber wie gehen wir jetzt weiter vor? Gibt es noch eine Stelle, die wir informieren können?

Ich danke euch.

Es ist traurig immer wieder hören zu müssen, dass selbst Ämter ihre Augen vor offensichtlich schlechter verschließen (andererseits sind sie auch nur begrenzt handlungsfähig)...

Wer kümmert sich denn um die Tiere, wenn es beide nicht mehr können? Haben die Tiere Verletzungen, sind unterernährt oder offensichtlich krank? Stehen sie in meterhohem Dreck?

Habt ihr mal Bilder gemacht und über die Presse versucht das Thema publik zu machen?

Gibt es Tierschutzvereine die man mit ins Boot holen könnte?


Jassi

Hallo jassi und danke für deine schnelle Antwort!

Die psychisch kranke Tochter, die wir betreuen, kümmert sich im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten um die Tiere.
Gemistet wird vielleicht einmal die Woche, ob sie täglich füttert, weiß ich nicht. Sie sagt ja.

Ich darf nicht in den Stall, habe die Tiere also alle noch nie gesehen. Ich darf auch in diesem Haus keinen anderen Raum betreten außer dem Wohnzimmer der Tochter. Das Haus ist eine Messiebude, sagt die Tochter, alles ist alt, dreckig, verramscht, verwohnt und voller Ungeziefer- hier Mäuse und neuerdings auch Ratten.
Bilder kann ich also leider keine machen und die Tochter ist peinlich darauf bedacht, dass es keiner mitbekommt, was für Zustände dort herrschen.
Wir sind schon froh, dass sie uns wegen der Ratten um Hilfe gebeten hat. Es ist inzwischen so schlimm, dass sie die kleine Ziege bei lebendigem Leibe gefressen haben und nachts klauen sie dem Vater die Bonbons vom Nachtschrank. Hilfe!

Das Veterinäramt weiß Bescheid, den örtlichen Tierschutverein habe ich informiert- die sind nicht mal zu den Leuten hingefahren zum gucken.

Gut, es ist immer schwer sich auf die Berichte anderer zu verlassen. Jeder hat eine andere Sicht auf die Dinge. Sollten die verbliebenen Ziegen gesund sein, keine offenen Verletzungen haben und täglich Wasser und Futter bekommen, dann steht es tatsächlich schlecht mit Hilfe von außen. So schlimm das auch ist. Wir misten einmal im Vierteljahr aus, das kann man als Anhaltspunkt nicht nehmen.

Da die Tochter scheinbar auch Hilfe benötigt, sollte sie die Zustände dokumentieren, so Du es nicht kannst. Was habt ihr - du - in der Hand?

Was ist denn mit den toten Tieren passiert?

Wir haben überhaupt nichts in der Hand. Wir hören uns nur ihre Sorgen, Ängste und Nöte an und versuchen sie zu stärken, wo es nur geht.

Sie will ja ihrem Vater auch nicht in den Rücken fallen und sie fürchtet sich jetzt schon vor seinem Zorn, wenn demnächst- hoffentlich- Schädlingsbekämpfer vor der Tür stehen.

Die beiden erwachsenen Tiere hat der Abdecker geholt, die Jungziege liegt noch im Stall. Die soll auch vom Abdecker geholt werden- frag mich nicht wann. Ist echt der Hammer, wenn ich mir überlege, wie viele Ratten da jetzt schon hausen. Da kann ich doch keinen Tierkadaver liegen lassen!

Aber wir dringen da nicht durch. Die denken, ihr Verhalten und ihr Umgang mit den Tieren wäre normal- die Tochter weiß, dass es eben nicht normal idt, kann sich aber im Grunde nicht gegen ihren Vater durchsetzen.

Es ist vertrackt.

wie groß ist denn der stall ? kannst du das von aussen abschätzen oder mal abschreiten ?
es gibt ja eine tierhaltungsverordnung auch für ziegen https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassu ... r=20003820 (für ziegen runterscrollen) mit genauen angaben zur mindestanforderung an qm/tier.
wenn das vet-amt vor paar jahren dort war und nur den lichteinfall reklamiert hatte, waren es damals vielleicht noch weniger als jetzt mit angeblichen 17 ziegen ?

wenn auch jahrelang keiner die klauen geschnitten hat, wäre das ebenfalls ein punkt, daß das vet-amt das in augenschein nehmen muß, wenn ihm das als mißstand angezeigt wird !
frag' doch mal bei der tochter unauffällig nach, wie sie das mit den klauen händelt ?!?

biber

@Alex, guten Morgen! Ja, nach Entwurmung werde ich beim nächsten Treffen mal fragen. Ich gehe aber davon aus, dass die meisten der Tiere ihr Leben lang noch nicht entwurmt wurden.

Klauenpflege ist auch so ein Thema- auch da denke ich, ist das letzte Mal vor 2015 was gemacht worden. Ich werde das erfragen, danke! Die Tochter ist grundehrlich zu uns, sie wird es mir sagen.

@Jassi: Das Stallgebäude an sich ist nicht klein, aber ich sehe ja immer nur die Hofeinfahrt, weiter nix. ich weiß in etwa, wo die Ziegen stehen, kann aber nicht abschätzen, wie tief der Stall nach hinten noch ist.

Da sie nach wie vor im gleichen Stall stehen wie noch vor einigen Jahren, als das Veterinäramt da war, gehe ich von einer ausreichenden Größe aus. Wirkliches Wissen habe ich dazu aber nicht.

hi -

offenbar ist ja auch zumindest 1 potenter bock dabei, sonst gäbe es keinen nachwuchs. was wird mit dem nachwuchs ? bleiben die jungziegen alle da ?
auch mal nachfragen !
wenn ja, werden es mehrere unkastrierte böcke sein - hallelujah !
dann könnte es ja inzwischen wirklich so sein, daß zu wenig platz ist und es auch ordentlich rangeleien gibt.
auch nachfragen, ob ziegen festgebunden sind !
vielleicht sind die 2 erwachsenen ziegen, die zuletzt tot abtransportiert wurden - auch durch verletzungen deshalb gestorben. die zeit passt ja zur bockigkeit.
wer weiß, ob nicht auch tiere mit unbehandelten beinbrüchen, kaputten eutern ecc. noch drin sind.......

was für ziegen sind es ? großziegen ? zwergziegen ? hörner ?

ich kenne solche haltungen.
es dauert manchmal länger, bis das vet-amt sich bequemt.

gruß
biber

PS - stehen vater und tochter eventuell unter betreuung ?

@Biber: die Tochter hat eine gesetzliche Betreuerin, ja. Die wird jetzt auch von uns über die Zustände im Haus informiert.

Was für Ziegen es sind, kann ich dir leider nicht beantworten. Und ja, es ist mind. ein Bock dabei- und was von den Jungtieren da Männlein oder Weiblein ist, weiß ja auch keiner......

Wir haben heute dienstlich nochmal das Gespräch mit unserer Chefin gesucht, die letzte Woche krank war und das ganze Drama nicht mitbekommen hat. Die wird auch mit dem Ordnungsamt und dem sozialpsychiatrischen Dienst neurlich Kontakt aufnehmen.

Ich würde nochmals beim Veterinäramt anrufen und die Dringlichkeit des Problems

[quote='schuffelkoenigin','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post208775']Da es in diesem Haushalt nicht zum ersten Mal Probleme mit der Tierhaltung gibt, haben wir das auch nicht zum ersten Mal ans Veterinäramt gemeldet. Ebenso ging eine Meldung über das Ordnungsamt und auch ans Gesundheitsamt- passiert ist bis heute genau null.

Gibt es noch eine Stelle, die wir informieren können?
[/quote]Die Öffentlichkeit (Lokalzeitung usw.), wenn alles andere nichts geholfen hat. Den Tieren zuliebe.