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Hallo,

Wir haben eine Ziege mit euterentzüdung. Sie hat vor 1,5wochen gelammt und ein Lamm bekommen. Da die Zitze auf der Betroffenen Seite ziemlich dick ist, haben wir dort abgemolken. Das was dann kam war ziemlich schleimig, ta meinte das könne die biestmilch sein, wir sollen beobachten. Wir haben mehrfach abgemolken (wenig um nicht zu stimulieren). Als ich dann das Lamm mehrmals an Betroffener Seite habe saufen gesehn, hab ich nur beobachtet und gefühlt, ob das Euter warm wird. Nach weiteren Tagen hat das Lamm an der Seite nur noch probiert. Also haben wir den Ta drauf schauen lassen, der meinte euterentzüdung und ließ uns Antibiotikum da (dephanox oder so). Milch war rötlich und flockte. Dreimal sollten wir alle zwei Tage spritzen. Da es aber nicht besser wurde und immer etwas schleimige Milch und dann nichts mehr kam, nahmen wir nochmal zum anderen Ta Kontakt auf. Der gab uns das gleiche Antibiotikum (mehr als doppelt so hoch dosiert, 8ml, statt 3). Das sollen wir fünf Tage lang spritzen und zusätzlich in die Zitze rein, sowie Schmerzmittel. Gestern war die Milch flockig, heute sah sie besser, aber nicht normal aus...
Was ich total komisch finde ist, dass kaum was aus dem Euter kommt und das Euter eig total unauffällig ist, also nicht prall oder heiß. Am Anfang ließ es sich gut melken, jetzt kommt wie gesagt nur noch kurz was und dann erstmal nichts
Mir ist die Hälfte aber letztes Jahr nach dem absetzen des Böckchen (es waren Drillinge, eins davon ein Bock) aufgefallen. Weil da eben die Zitze so dick wurde. Ich dachte erst an der Seite hätte der Bock und dann kein Lamm mehr getrunken und hab da schon beobachtet, ob es heiß wird etc...vor dem lammen war diese euterhälfte auch iwie praller wie die andere.
Könnt ihr dazu was sagen? Hätte ich nicht aufgrund der auffälligen zitze von vornerherein beobachtet, wäre es bisher vll gar nicht aufgefallen...

Heute haben wir den zweiten Tag die höhere Dosis und das Mittel ins Euter gespritzt

Zu der speziellen Situation kann ich nichts sagen, ich kann dir aber sagen wie ich das mit dem Abmelken bei Einlingen mache:
Ich kontrolliere 2x täglich beide Euterseiten (im Fressgitter geht das recht gut) und schaue dass sie beide zumindest abends leer sind. In der Früh kann ruhig was drinnen sein, da ja tagsüber mehr gesoffen wird als in der Nacht.
Das hat nicht nur eine vorbeugende Wirkung gegen Entzündungen sondern hält auch den Milchfluss schön hoch und wenn das Kitz später mehr Hunger hat ist auch mehr da. Nach 2 Wochen ungefähr erübrigt sich das Ganze, dann saufen sie auch auf beiden Seiten (Kitze sind faul und gehen den einfacheren Weg, wenn ein Strich dicker ist saufen sie nur beim anderen).

Gegen die Euterentzündung hilft jetzt auch nur regelmäßiges Abmelken - nicht nur ein bisschen sondern der ganze Rotz der sich drinnen ansammelt muss raus - besser 3x als 1x täglich. Wünsch dir viel Erfolg dass es wieder wird und das Kitz dann auch wieder an beiden Seiten trinkt :thumbup:

Hall Haarriss,
[quote='Haarriss','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210620']Wir haben mehrfach abgemolken (wenig um nicht zu stimulieren)
[/quote]Das war wahrscheinlich das Problem. Auch ein Zuviel an Biestmilch muss unbedingt abgemolken werden, ansonsten gibt es - wie nun bei Deiner Ziege - schnell eine Euerentzündung.Gerade Milchziegen sind auf die Produktion von Milch gezüchtet, da haben es Einlinge schwer alles weg zu trinken.Wenn dann eine Seite noch schwerer geht, dann probiert es das Lamm nur ein paar mal (wie Toshi schon schrieb) und geht nur noch an die andere Seite trinken (zumindest am Anfang, später lernen sie meist auch auf der anderen Seite zu trinken).Da heißt es als Halter, das genau im Blick zu haben und mindestens einmal am Tag Euterkontrolle zu machen und gegebenfalls abzumelken.Das Euter sollte immer schön weich sein.Ich bin dazu übergegangen solche Euterseiten (die offensichtlich wenig frequentiert werden), einmal am Tag komplett abzumelken (bei Einlingen, bei Zwillingen kommt es darauf an, wie viel in der anderen Hälfte ist).

[quote='Haarriss','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210620']Was ich total komisch finde ist, dass kaum was aus dem Euter kommt und das Euter eig total unauffällig ist, also nicht prall oder heiß. Am Anfang ließ es sich gut melken, jetzt kommt wie gesagt nur noch kurz was und dann erstmal nichts
[/quote]Beide Seiten oder nur die betreffend dicke Euterhälfte? Kommt denn gar nichts mehr an Milch? Manchmal bildet sich ein Propfen (flockige Milch), der schwer auszumelken ist. Möglicherweise hat sie aber auch gar keine Milch mehr.Das geht immer recht schnell bei einer Euterentzündung.

Wenn die wenige Milch die noch kommt wie Milch aussieht, dann könntest Du Glück haben, dass das Antibiotika noch anschlägt.Leider ist das meist zu spät, wenn sich einmal Erreger im Euter vermehrt haben.Dann geht es ganz schnell und die Euterhälfte stirbt ab.Das heißt, das Drüsengewebe wird zerstört und kann keine Milch mehr produzieren.So wie Du es beschreibst, sieht es aber wohl noch nach Milch aus,wenn auch flockig und anders riechend.

Nach der Gabe von Euterinjektoren einen Tag nicht abmelken.Das kann man drei, vier Tage hintereinander machen.Danach rate ich dazu zweimal täglich,eventuell dreimal alles komplett raus zu melken.Wahrscheinlich wird es nicht mehr viel sein am Ende.

Viel Glück das die Euterhälfte wieder normal wird!

Jassi

So war es bei meiner Ziege. Einling und eine Euterhälfte nach einem Tag steinhart und heiss. Das Lamm lebte im Überfluss, weshalb also an einer Seite trinken, die mühsam ist.
Musste dann einige Tage abmelken aber sobald das Lamm älter wurde, hat es dann beide Seiten geschafft (wuchs einfach dementsprechend).

Abmelken tun wir jetzt was geht, aber es kommt quasi so gut wie nix, als könnte es nicht nachlaufen oder so...
Steinhart und heiß ist es ja eben nicht, das wundert mich. Die andere euter Hälfte sieht eig auch nicht aus, als würde das Lamm dort im Überfluss Milch bekommen. Das Lamm ist auch nicht größer als die Drillinge (zumindest die größeren)

Das Lamm ist ja dann doch relativ bald an die zweite Hälfte gegangen, deswegen wollten wir da nicht viel stimulieren, gut das nächste mal wissen wir es besser! Die Seite aus der das Lamm hauptsächlich trinkt wirkt iwie schon von Anfang an ziemlich leer, hab aber getestet und es kommt was.
Aus der kranken Hälfte kommt erst ein bisschen und dann nichts mehr
Woran merk ich denn dann, ob die Hälfte noch funktionsfähig ist? Ich möchte nicht dann das nächste Jahr Zwillinge und keine Milch haben, da würde ich sie lieber nicht mehr decken lassen...
Wenn wir das jetzt mehrere Tage ins euter geben, sollen wir dann in der Zeit gar nicht abmelken?

Doch, täglich abmelken wenn was rauskommt. Alles was drinnen ist wollte das Kitz bis dahin auch nicht, also wird es auf Nachschub warten können ;)

Wenn ihr zb. morgens nach dem ausmelken die Antibiotikainjektoren eingegeben habt, dann sollte den Tag über nicht gemolken werden, da ja dann das Mittel wieder mit rausgemolken wird.Es braucht seine Wirkungszeit.Auch sollte das Lamm nicht unbedingt ran (vielleicht kannst Du es unter Aufsicht an der anderen Seite trinken lassen und ansonsten seperat stellen).Ich melke dann am nächsten Morgen wieder komplett ab und gebe erneut das Antibiotika ein.Das geht meist 4-5 Tage so.

Wenn die Milch jetzt kompeltt weg ist, dann ist es schwer festzustellen, ob die Milch dauerhaft versiegt ist.Oft fühlt sich betreffende Seite aber vom Gewebe her härter an. Eventuell kann Dir da dein TA mehr sagen. Gibt es denn einen Unterschied zwischen beiden Hälften, wenn sie leer sind?

Danke für eure Antworten!
Die Hälften haben sich schon vor dem Lammen anders angefühlt, eig sogar nach dem absetzen des Böckchen letztes Jahr, das finde ich so seltsam...

Das ist nicht seltsam, das ist ein Anzeichen darauf dass bereits letztes Jahr nicht alles symetrisch abgelaufen ist.