Anämie nicht behandelbar
Verfasst: 04.09.2017, 12:35
Liebe Forumsleserinnen und -leser,
hat jemand von Euch sowas schon erlebt und hat eine Idee, welche Ursachen zugrunde liegen könnten:
1) Ziege im Winter 2016/ 17 mit schlechtem Allgemeinbefinden und stark erhöhten Selenwerten (Blutwert) - einziges Tier in der ganzen Herde damit, Grund unbekannt - daraufhin separiert und Mineralfutter entzogen bis zum deutlichen Absinken des Blutwertes
2) nach der Quarantäne natürlich beim Wiedereingliedern gemobbt (ich liebe Ziegen, und manchmal hasse ich sie!), daraufhin u.a. Sturz mit Kopf auf Eisplatte - neben der Ausbildung von Angstverhalten dann auch noch Abszessbildung am Kiefer, wurde im reifen Zustand durch TA geöffnet, weil in der Nähe des Auges
3) Daraufhin wurden die vorderen Zähne im Unterkiefer locker, TA sah keine Behandlungsmöglichkeit, und der Abszess ist Monate nach dem Aufschneiden wieder gekommen
4) Ende Juli wieder aufgemacht (TA), daraufhin kurzeitig endlich Besserung auch des Allgemeinbefindens
5) wegen zu raschen Zuheilens der Wunde bei weiter reichlich Eiter erneutes Eröffnen durch den TA Mitte August mit Versuch die Kapsel zu entfernen - mißlang, da der Abszess Muskelgewebe mit erfasst hatte (das war mein fataler Fehler Nr. 1)
6) daraufhin Wundinfektion, Fieber und Feststellen einer massiven Anämie (sie war WEISS!), die nicht vom Blutverlust der OP kommen kann.
7) dieses mit Antibiotikum und Eisen oral (über eine Woche lang) versucht zu behandeln (letzteres vermutlich fataler Fehler Nr. 2. Mit Eisen i.m. hatten wir bei einer geschwächten Ziege zuvor schlechte Erfahrungen gemacht: anaphylaktischer Schock, aber das ist eine andere Geschichte). Das Eisen zeigte nach einer Woche immer noch keinen Effekt.
8 Fieber wurde gefolgt von Untertemperatur, und trotz ihres und unseres tagelangen Kämpfens lag sie gestern Morgen dann fest. Sie hat fast bis zum Schluß noch versucht zu fressen und wiederzukäuen.
Zum Schluß starb sie an der Entkräftung, bzw. wir haben sie noch vorher eingeschläfert, um ihr das Ersticken zu ersparen. Ich könnte nur schreien. Der Abszess ist übrigens parallel gut verheilt, nichts mehr drin, keine Nekrosen - Bilderbuch
Wieso schlug das Eisen nicht an? Bevor wir Zeit mit Hämonchus-Antworten vertun: der ist als direkte Ursache ausgeschlossen. Da sie so lange gekränkelt hat, haben wir sie daraufhin regelmäßig kontrolliert und zuletzt am 17.7 wegen leichter Anämie mit Cydectin (doppelte Schafdosis, alles gut... ) entwurmt. Resistenzen haben wir bisher keine, Kotproben waren ok. Der TA hat sie eine Woche vor ihrem Tod nochmals damit zur Sicherheit entwurmt.
Kommt das jemand von Euch bekannt vor? Wir haben sie in die Pathologie gebracht, so dass wir hoffentlich, wenn der P. nicht im Urlaub ist..., eine Erklärung bekommen. Vielleicht könnt Ihr nachfühlen, wie sehr mich die Sache beschäftigt und fertigmacht, daher wollte ich dennoch auch bei anderen Ziegenhaltern nachfragen.
Danke schon mal!
hat jemand von Euch sowas schon erlebt und hat eine Idee, welche Ursachen zugrunde liegen könnten:
1) Ziege im Winter 2016/ 17 mit schlechtem Allgemeinbefinden und stark erhöhten Selenwerten (Blutwert) - einziges Tier in der ganzen Herde damit, Grund unbekannt - daraufhin separiert und Mineralfutter entzogen bis zum deutlichen Absinken des Blutwertes
2) nach der Quarantäne natürlich beim Wiedereingliedern gemobbt (ich liebe Ziegen, und manchmal hasse ich sie!), daraufhin u.a. Sturz mit Kopf auf Eisplatte - neben der Ausbildung von Angstverhalten dann auch noch Abszessbildung am Kiefer, wurde im reifen Zustand durch TA geöffnet, weil in der Nähe des Auges
3) Daraufhin wurden die vorderen Zähne im Unterkiefer locker, TA sah keine Behandlungsmöglichkeit, und der Abszess ist Monate nach dem Aufschneiden wieder gekommen
4) Ende Juli wieder aufgemacht (TA), daraufhin kurzeitig endlich Besserung auch des Allgemeinbefindens
5) wegen zu raschen Zuheilens der Wunde bei weiter reichlich Eiter erneutes Eröffnen durch den TA Mitte August mit Versuch die Kapsel zu entfernen - mißlang, da der Abszess Muskelgewebe mit erfasst hatte (das war mein fataler Fehler Nr. 1)
6) daraufhin Wundinfektion, Fieber und Feststellen einer massiven Anämie (sie war WEISS!), die nicht vom Blutverlust der OP kommen kann.
7) dieses mit Antibiotikum und Eisen oral (über eine Woche lang) versucht zu behandeln (letzteres vermutlich fataler Fehler Nr. 2. Mit Eisen i.m. hatten wir bei einer geschwächten Ziege zuvor schlechte Erfahrungen gemacht: anaphylaktischer Schock, aber das ist eine andere Geschichte). Das Eisen zeigte nach einer Woche immer noch keinen Effekt.
8 Fieber wurde gefolgt von Untertemperatur, und trotz ihres und unseres tagelangen Kämpfens lag sie gestern Morgen dann fest. Sie hat fast bis zum Schluß noch versucht zu fressen und wiederzukäuen.
Zum Schluß starb sie an der Entkräftung, bzw. wir haben sie noch vorher eingeschläfert, um ihr das Ersticken zu ersparen. Ich könnte nur schreien. Der Abszess ist übrigens parallel gut verheilt, nichts mehr drin, keine Nekrosen - Bilderbuch
Wieso schlug das Eisen nicht an? Bevor wir Zeit mit Hämonchus-Antworten vertun: der ist als direkte Ursache ausgeschlossen. Da sie so lange gekränkelt hat, haben wir sie daraufhin regelmäßig kontrolliert und zuletzt am 17.7 wegen leichter Anämie mit Cydectin (doppelte Schafdosis, alles gut... ) entwurmt. Resistenzen haben wir bisher keine, Kotproben waren ok. Der TA hat sie eine Woche vor ihrem Tod nochmals damit zur Sicherheit entwurmt.
Kommt das jemand von Euch bekannt vor? Wir haben sie in die Pathologie gebracht, so dass wir hoffentlich, wenn der P. nicht im Urlaub ist..., eine Erklärung bekommen. Vielleicht könnt Ihr nachfühlen, wie sehr mich die Sache beschäftigt und fertigmacht, daher wollte ich dennoch auch bei anderen Ziegenhaltern nachfragen.
Danke schon mal!