Alternative Behandlung bei Paratuberkulose?

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Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Alternative Behandlung bei Paratuberkulose?

Beitrag von Dorchen »

Gibt es für Paratuberkulose alternative Behandlungsmöglichkeiten? Schulmedizinisch habe ich folgendes gefunden: "Da in der Regel nur einzelne Tiere eines Bestandes erkranken, wird eine gezielte Bekämpfung nicht durchgeführt. Wirtschaftlich vertretbare Behandlungsmaßnahmen gibt es nicht."


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

wende Dich mal an Mastavit (Veterinärzweig von Sanum-Kehlbeck). Die haben dort auch Tierärzte beschäftigt, die Therapiepläne erstellen.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Beitrag von Dorchen »

Danke Dir! Habe mir die Seite abgespeichert und rufe da nächste Woche an, da sie jetzt schon Feierabend haben.


Ziegerei
Beiträge: 4
Registriert: 20.02.2017, 12:19

Beitrag von Ziegerei »

Was heisst den alternative Behandlung?
Gibt es denn überhaupt eine Behandlungsmöglichkeit?
Hatte irgendjemand im Forum damit Erfolg?
Hier steht was von Impfen, ist aber wohl nicht mehr vorgesehen.
https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... kulose.htm

Den Hinweis auf Kupferversorgung hier könnte man als "ALternative Heilmethode" verstehen.
http://gesunde-geiss.de/paratuberkulose/
Zitat:
Prävention durch Kupferversorgung
Pat Coleby beobachtete, dass Tiere, die die das Mycobacterium avium in sich tragen, nicht erkranken, solange sie gut mit Kupfer versorgt werden. Sie empfiehlt 1 Teelöffel Kupfersulfat pro Woche und Tier verteilt auf die tägliche Ration.


Ziegerei
Beiträge: 4
Registriert: 20.02.2017, 12:19

Beitrag von Ziegerei »

Ich fasse mal Zusammen:
In Deutschland steht derzeit kein Impfstoff zur Verfügung.
Eine wirksame Behandlungsmethode gibt es auch nicht.

Und bei allem was ich gelesen habe, waren die Antibiotika Versuche im Humanbereich.

Bleibt: Nachweislich befallene Tiere separieren und gut versorgen und entwurmen, Hygiene und hoffen das die Krankheit nicht ausbricht.

Den Artikel der Landwirtschaftskammer finde ich durchaus lesenswert, und solche darin enthaltene Sätze wie: In Holland geht man davon aus, dass etwa 20 % der Milchbetriebe und 90 % der Ziegenbetriebe mit MAP infiziert sind, lassen mich aufhorchen und wundern.

Grundsätzlich geht es ja um Behandlungsmethoden und da finde ich die Aussage:
Grundsätzlich bestände die Möglichkeit, Kälber gegen Paratuberkulose schutzzuimpfen. Die Impfung trägt zu einer Reduktion des Infektionsdruckes innerhalb einer Herde bei.
durchaus relevant, auch wenn der Kranheitsverlauf bei Rindern anders ist. Meinen Link habe ich daher eingestellt mit dem Hinweis auf eine evtl. mögliche Impfung.

Heisst das nicht letztlich auch, dass wenn Impfung möglich ist, dass der Körper(von Ziege, Rind, Mensch) lernen Kann sich gegen MAP zu wehren?

Wers Ziegen Spezifischer will liest den Artikel:
https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... kulose.htm

ist aber bei weitem nicht so umfangreich und in beiden Artikeln werden die Unterschiede zwischen Ziegen, Rindern und Schafen
beschrieben.


Ulrike-Zempow
Beiträge: 8
Registriert: 22.04.2013, 15:57

Beitrag von Ulrike-Zempow »

Wir hatten vor zwei Jahren einen Bock mit Paratuberkulose. Haben daraufhin alle Ziegen testen lassen, alle Tests waren positiv. Den Bock haben wir einschläfern lassen, bei den Tieren ohne Symptome haben wir einige Wochen später nochmal testen lassen und siehe da, die Tests waren negativ. Erwachsene Tiere stecken sich nicht an. Aber beim Fressen auf infizierten Flächen nehmen sie Bakterien auf, die dann im Kot nachweisbar sind.
Um die Jungtiere des folgenden Jahres zu schützen, haben wir uns schlau gemacht, wie wir die Weiden sanieren können.Es gibt Studien, wonach die Bakterien durch den Wechsel von Sonnenlicht und Schatten absterben. Wir haben deshalb in Bereichen, wo nie direkte Sonne hinfaellt , den Boden ausgetauscht.
Wegen der Lämmer, die mit dem kranken Bock vor dem Auftreten der ersten Symptome Kontakt hatten, waren wir in Kontakt mit dem LALLF in Rostock, dir haben dazu ein Forschungsprojekt gemacht und regelmäßig den Kot untersucht. Soweit ich weiss (die Lämmer sind bei neuen Besitzern) war keines infiziert.


Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Beitrag von Dorchen »

Das liest sich interessant, danke Ulrike! Welches Testverfahren wurde bei Deinen Ziegen angewandt? Ich habe auch testen lassen. Es war noch eine weitere Ziege positiv, die auch eins der Symptome zeigte (das rauhe Fell), aber sonst top fit und nicht mager war. Die anderen beiden Ziegen waren negativ. Im Herbst lasse ich wieder testen.


Ulrike-Zempow
Beiträge: 8
Registriert: 22.04.2013, 15:57

Beitrag von Ulrike-Zempow »

Das war eine sogenannte MAP-Untersuchung mittels PCR, d.h. es wurde die DNA der Bakterien nachgewiesen.


Dorchen
Beiträge: 247
Registriert: 09.03.2009, 16:02

Beitrag von Dorchen »

[quote='Ulrike-Zempow','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post214700']Das war eine sogenannte MAP-Untersuchung mittels PCR, d.h. es wurde die DNA der Bakterien nachgewiesen.
[/quote]Im Kot? Ist das die Untersuchung, wo die Bakterien angezüchtet werden, wo man bis zum Ergebnis drei Monate wartet?


Ulrike-Zempow
Beiträge: 8
Registriert: 22.04.2013, 15:57

Beitrag von Ulrike-Zempow »

wie gesagt, die Ziegen hatten die Bakterien mit der Nahrung aufgenommen und im Kot wieder ausgeschieden, ohne sich zu infizieren. Der dna-nachweiss sagt nur, dass Bakterien im Kot sind. Erwachsene Tiere erkranken nur an paratuberkulose, wenn sie sich schon als Lämmer infiziert haben.
Die abgetragene Erde haben wir wo hin gebracht, wo sie dem Sonnenlicht ausgesetzt war und damit bis zum nächsten Frühling -wenn wieder Lämmer da sind, die sich infizieren könnten - ungefährlich.


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