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Hartnäckiger Schnupfen bei Ziegenoma

Verfasst: 08.11.2018, 14:58
von Vultur
Hallo zusammen :)
Ich lege jetzt einfach mal direkt los ohne Vorstellungsthread, da es um ein Thema geht, das mir wirklich unter den Nägeln brennt.

Kurz vorab zu mir/ uns: Als ich zarte 9 Jahre alt war, sind bei uns 3 Zwergziegen(mischlinge) eingezogen. Um die Flächen rund ums Haus offen zu halten und als Haustiere die bei uns alt werden dürfen.
Durch einen tragischen Vorfall mit Azaleenvergiftung war das leider, leider nicht allen vergönnt, sodass heute bei uns noch Flecki (17, Originalbestand ;) ), Cora (15, ihre Tochter) und Moritz (14, Tierschutz) leben.
Ich wohne inzwischen nicht mehr zu Hause, mach mir aber natürlich trotzdem fleißig Sorgen um die Tierchen, wenn was nicht stimmt.

Um die älteste Dame soll es hier auch gehen. Bereits seit Anfang September hat sie Schnupfen und ein tränendes Auge und es wird einfach nicht besser.
Aus der Nase kommt beständig Rotz, oft gelb, manchmal blutig.
Die Tierärtzin war sicher schon 5 mal da. Die Lungen hören sich wohl frei an, die Infektion sitzt in der Nase.
Sie bekommt ein Antibiotikum gespritzt (macht meine Schwester) und schleimlösendes Bisolvon-Pulver.
Durch einen Tupfertest mit bakteriologischer Untersuchung ergab sich, dass es sich um eine bakterielle Infektion handelt und welches Antobiotikum das richtige für diese spezifischen Bakterien ist. Eigentlich.
Die Tierärztin kann sich nicht erklären, warum sich so gar keine Besserung zeigt, hat sie doch schwarz auf weiß da stehen, dass keine Resistenz vorliegt.

Dazu kommt, dass sie halt einfach sehr dürr ist. Darf man ja auch in dem Alter, manche alten Menschen werden auch mager.
Alle haben Heu, Wiese, Gehölze ständig frei zugänglich.
Sie bekommt zusätzlich noch Agrobs Pre Alpin Senior (Heucobs in klein). Harte Sachen frisst sie nämlich nicht mehr mit so viel Appetit.
Die Zähne hat sich die TÄ angeschaut. Sind halt ziemlich abgeschliffen, aber eine Entzündung o.Ä. hat sie nicht sehen können.
Durch die Krankheit ist ihre Fressunlust noch größer geworden.
Sie ist trotzdem fleißg am grasen und an verschiedenen Hecken zugange, aber sie schläft vermehrt und das mit dem nötigen Fettpölsterchen für den Winter klappt halt nicht mehr.

So nun zu meinen Fragen:
- hat jemand eine Idee, was man bei diesem hartnäckigen Schnupfen noch versuchen könnte?
- Es gibt sicher jemanden, der auch alte Ziegen hat/hatte. Wie erleichtert ihr ihnen die letzte Zeit?
Denn die wenigsten werden ja von heute auf morgen einfach tot umfallen. Grade jetzt auf den Winter und die Kälte hin macht mir das Sorgen.

Ich weiß, dass es sicherlich so langsam zu Ende geht. Das darf es auch, 17 Jahre sind ein stolzes Alter.
Aber ich will halt nicht, dass sie irgendwann nachts erstickt oder erfriert, sondern sie soll einfach sterben wenns soweit ist. :(

Ich bin gespannt auf eure Antworten! ^^

Verfasst: 08.11.2018, 20:14
von sanhestar
mir würden, trotz Untersuchung der TÄ, nochmal die Zähne einfallen - und zwar Wurzelvereiterungen. Die sieht man nicht unbedingt nur durch in's Maul schauen. Wie genau konnte die TÄ denn da hinschauen?

Geruch aus dem Maul?

Bzgl. Antibiotikum: ist es ausreichend hoch dosiert? Wird es korrekt von der Schwester verabreicht? Ist es möglich, dass eine der jüngeren Ziegen ebenfalls den Erreger trägt und sich die Alte da immer wieder ansteckt?

Sterben: oh, wenn es nur so einfach wäre, mit dem Sterben bei Ziegen. Da kommt erst noch das festliegen, die Futterverweigerung, dann das langsame Verhungern und das Organversagen, das sich über mehrere Tage hinzieht.

Hier ist menschliche Intervention nötig.

Verfasst: 09.11.2018, 13:32
von Vultur
Hallo Sabine, danke für deine Antwort.

Ich war leider nur beim allerersten Tierarztbesuch dabei.
Wie genau sie ins Maul schauen konnte, weiß ich deswegen leider nicht.
Ein Geruch aus dem Maul ist mit nicht aufgefallen, ich werde das Ganze aber nochmal ansprechen.

Beim Antibiotikum handelt es sich um Terramycin 200mg/ml, davon hat sie 3 Wochen jeweils 3 ml im Abstand von 2 Tagen bekommen.
Da sich keinerlei Besserung eingestellt hat, bekommt sie es momentan nicht mehr.
Ich denke schon, dass es korrekt von meiner Schwester verabreicht wurde #kapier# Sie spritzt es in eine Hautfalte, wie es ihr von der TÄ gezeigt wurde.
Dass eine der anderen Ziegen den Erreger trägt, ist natürlich möglich, aber müsste es dann nicht zwischendurch wieder besser werden, bis sie sich wieder erneut ansteckt? Denn das Antibiotikum hat sie ja eine Weile am Stück bekommen.

Sterben: ja, da werden wir dann wohl wirklich den richtigen Zeitpunkt finden müssen, wenn es soweit ist, dass es nur noch in Leiden übergeht.
Aber momentan bin ich ja noch der festeh Hoffnung, dass wir irgendwas gegen diesen blöden Schnupfen finden und sie noch ein bisschen hat

Verfasst: 09.11.2018, 13:51
von Vultur
Nachtrag:
Einige Zusatzinfos die ich inzwischen habe:

Zusätzlich zum Antibiotikum und Bisolvon hat sie auch noch 1 ml Metacam 20 mg/ml bekommen und ein Mal 2 ml Rapidexon 0,2%, das nur der Vollständigkeit halber.

Eine Entwurmung mit Cydectin 0,1% war sicher schon vor einem dreiviertel Jahr. 10 ml pro Zwergziege.
Vor 3 Tagen wurden sie jetzt nochmal entwurmt (das wusste ich gestern noch nicht) und zwar mit doppelter Schafsdosis. Allerdings diesmal mit Panacur, da gibts ja oft Resistenzen habe ich mir sagen lassen...

Im Anhang die beiden Rechnungen, auf denen die Medikamente und die Dosierung ersichtlich sind. Die neueste Rechnung haben wir noch nicht.
Und ein Bild, wie die Ziege am Morgen des ersten Tierarztbesuchs aussah. Ganz so dramatisch sah es seither aber zum Glück nicht wieder aus.
(Die Backe wirkt auf dem Foto geschwollen, ist sie aber nicht. Die Ziege kaut auf dem Foto gerade)

Edit:
Telefonat mit dem Tierarzt ergab als Errger:
Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa

Verfasst: 11.11.2018, 13:34
von HenryvonderWeide
Hallo Zusammen,
hat denn mal jemand tiefer in die Nase geschaut? Es gibt auch andere Prozesse
in der Nase, wobei die bakteriellen Infektionen sekundär sind. Schau mal mit einer Taschenlampe in die Nase. Schau mal, ob da leicht blutiges Wasser herauskommt.

Grüsse
HenryvonderWeide

Verfasst: 12.11.2018, 09:22
von Vultur
So Neuigkeiten, habe gerade mit der Tierärtzin telefoniert.
Ist nicht das erste Mal, dass ich bei dieser Praxis das Gefühl habe, dass die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut:

Die Sprechstundenhilfe hat wohl beim Telefonat Mist erzählt und es handelt sich gar nicht um Pseudomonas aeruginosa sondern um eine der anderen, relativ harmlosen Pseudomonas-Formen.
Welche genau schreibt das Labor nicht dazu, wenn es sich um einen normalen, vernachlässigbaren Umweltkeim handelt.


Heißt, das Problem um das sich gekümmert werden muss, ist der Staphylococcus.
Sie hat mir das so erklärt, dass nur weil das Antiboitikum im Labor anschlägt, es nicht unbedingt heißen muss, dass es dann im Tier auch funktioniert.
Da sich die Erreger wohl ganz gut im Gewebe verstecken können.

Sie wird jetzt auf ein anderes Antibiotikum gehen, welches sie nur nach Erstellung eines Antibiogramms geben, was in unserem Fall ja schon erstellt wurde.
Dort setze ich jetzt mal meine Hoffnungen rein.
Bei dem Termin morgen soll sie dann auch nochmal in die Nase schauen und sich die Zähne ansehen.
Mit der Taschenlampe hat meine Schwester kein Blut entdecken können. ist aber auch nicht so einfach, die alte Dame ist nämlich nicht gerade kooperativ #damdidam#

Verfasst: 12.11.2018, 12:55
von sanhestar
Blut aus der Nase war bei einem meiner Böcke vor Jahren übrigens das einzige Symptom eines Lungentumors......

Verfasst: 12.11.2018, 21:28
von HenryvonderWeide
Hoffentlich schlägt es an. Drücke die Daumen