Ziegenbock Moritz frißt nicht mehr.

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Frida
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Ziegenbock Moritz frißt nicht mehr.

Beitrag von Frida »

Hallo,

Lange ist es her als ich hier zum letzten Mal reingeschaut habe. Jetzt gibt es leider einen aktuellen Anlaß. Mein Moritz, kastrierter Bock, mittlerweile 11 Jahre alt frißt ncht mehr.
Aufgefallen ist mir das am Freitag Abend, da er da im Stall blieb, und nicht mit den anderen wie gewohnt auf die Weide ging.
Da ere am Samstag morgen auch nicht raus ging, habe ich den TA Angerufen. Dieser kam dann am Nachmittag, hat ihn abgehöert, Fieber gemessen und eine Kotprobe mitgenommen. Die rein körperlichen Untersuchungen ohne Befund. Wir konnten ihn im Stall kaum bändigen, und er machte auch sonst keinen kranken Eindruck. Habe ihn dann rausgelassen,und er war zusammen mit den andern über Nacht draußen. So lange ich ihn beobachten konnte hat er nichts gefressen. Heute früh war er dann wieder im Stall, wo ich ihm Heu und Wasser gerichtet habe, hat aber nichts angerührt. Der Ta war heute auch nochmal da, hat ihm Blut abgenommen, und irgendwelche Mittel gespritzt.
Heute Abend war ich nach Arbeit im Stall, er hat nichts angerührt.
Habe ihm dann zwangsgefüttert, Heu,Blätter von Brombeere und Esche. Wenn er es im Maul hat kaut er ganz normal, und schluckt es. Allzuviel bekommt mann auf diese Weise aber nicht rein.
Hin und wieder sieht man ihn etwas Ködeln, und man hört irgendwelche Magengeräusche. Habe ihn gestern länger beobachtet, ich sehe kein Wiederkäuen.... Der Kot ist optisch unauffällig.
Stuhlprobe habe ich noch nicht. Moritz wurde zuletzt im Frühjahr entwurmt.
Jetzt bin ich, und auch der TA ratlos. Hat vielleicht noch jemand eine Idee? Gruß und Danke!


PS: Der eine oder andere von euch wird Moritz vielleicht noch kennen, er hatte sich vor Jahren mal im Zaun verfangen und schwer am hinteren Bein verletzt. Sonst hatte ich mit ihm bis jetzt keine Probleme.


Nikoma
Beiträge: 198
Registriert: 12.07.2016, 21:13

Beitrag von Nikoma »

Hast du irgendwelche Bäume auf der Weide? Ich frage nur weil meine jetzt auch nicht fressen und ich denke das sie wieder Eicheln gefressen haben. Der Eichenbaum ist riesengroß bei uns und die Eicheln fallen mal wieder weil es so trocken ist. Heute haben wir ihn eingezäunt und die Ziegen waren sehr aufgeregt weil sie nicht mehr ran kommen. Letztes Jahr waren wir auch sehr besorgt weil sie Heu und Äste nicht wollten dann haben wir gesehen woran es lag, es ist nur ein Vorschlag.

LG Petra


Lebe heute, du weist nicht was morgen ist!
Frida
Beiträge: 303
Registriert: 05.09.2014, 21:30

Beitrag von Frida »

Hallo Petra,

danke für den Hinweis, aber daran liegt es nicht. Sie erwischen am Zaun entlang lediglich diverse Blätter.
Und die andern vier sind ja wohlauf und fressen.


Nikoma
Beiträge: 198
Registriert: 12.07.2016, 21:13

Beitrag von Nikoma »

Wurden seine Zähne untersucht?


Lebe heute, du weist nicht was morgen ist!
Frida
Beiträge: 303
Registriert: 05.09.2014, 21:30

Beitrag von Frida »

Zumindest hat der TA ihm in das Maul geschaut. An Zahnprobleme bzw Zahnschmerzen dachte ich auch schon. Glaube ich aber eher nicht.
Er kaut ja ganz normal wenn ich ihm was reinstecke.


Frida
Beiträge: 303
Registriert: 05.09.2014, 21:30

Beitrag von Frida »

Danke Piroschka,

Pinkeln sah ich ihn nicht... Aber auch keine Versuche dies zu tun.
Mit welchen Mitteln entwurmt wurde weiß ich nicht, nachentwurmt nein. Dosis 2,5x80KG... Gewicht aber geschätzt.
Denke doch dass Nieren und Leberwerte untersucht werden bei der Blutprobe.Augenlieder hat TA untersucht, unauffällig.

Er scheint keine Schmerzen zu haben..sagt der TA.

Zwangsfütterung werde ich machen, aber erst heute Abend.muss zur Arbeit.

Dieter

PS:
War jetzt doch noch im Stall,hab versucht ihm Heu einzugeben, er wehrt sich aber...
Hab ihn beim Austehen beobachtet, keine Anstalten zu pinkeln...
Hab ihn jetzt rausgelassen. Spätestens wenn es warm wird geht er wieder rein, werde nach Arbeit versuchen zu füttern.

Falls er nicht pinkeln kann..... tagelang..... wie soll das gehen, kann man da überhaupt was tun?

Ja ist alles nicht so einfach, auch mir ist er nach 11 Jahren ans Herz gewachsen....
Zuletzt geändert von Frida am 27.08.2019, 06:21, insgesamt 1-mal geändert.


Toshihikokoga
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Beitrag von Toshihikokoga »

[quote='Frida','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218044']Falls er nicht pinkeln kann..... tagelang..... wie soll das gehen, kann man da überhaupt was tun?
[/quote]Das geht auch nicht lange.
Bei einem 11-jährigen Kastraten? Eher nichts außer krampflösendes Mittel spritzen lassen.
Wie man Harnsteine zertrümmert weiß ich nicht, muss ja aber auch nicht zwingend sein dass es das ist (wenn auch naheliegend falls es sich nicht um Parasitenbefall handelt).

Meld dich am Abend wie es ihm geht


Being a vegan is a missed steak
ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

Bei Böcken denke ich sofort an Harnsteine. Nur tröpfelndes Pinkeln, im dollsten Fall arg gekrümmter Rücken wegen immenser Schmerzen beim Versuch, Wasser zu lassen... Es gibt leider einige Fälle hier im Forum. Habe dies mal auf die Schnelle gefunden- interessant und hoffentlich hilfreich- so es denn Harnsteine sind. Ich wünsche ihm das nicht...

Alles Gute für Deinen Bock

Elli


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Not being vegan is a mistake. ^^
sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

[quote='Frida','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218044']
.

Falls er nicht pinkeln kann..... tagelang..... wie soll das gehen, kann man da überhaupt was tun?

Ja ist alles nicht so einfach, auch mir ist er nach 11 Jahren ans Herz gewachsen....
[/quote]kommt drauf an, wie stabil er insgesamt noch ist und wie "fit" Dein TA ist.

Wenn es "nur" Gries ist, kann es sein, dass schon eine Entfernung des Wurmfortsatzes an der Penisspitze - lokale Betäubung, umsetzen - ausreicht, denn dort stauen sich die kleineren Steine häufig.

Steine, die weiter oben sitzen, können nur in einer entsprechend erfahrenen Klinik durch OP: künstlichen Ausgang legen für einige Tage, ggfs. kann Stein ausgespült werden, wenn Harnröhrenschwellung abgeklungen ist, angegangen werden.

Heute abend bitte unbedingt prüfen, ob er Urin absetzt. Ansonsten folgt in Kürze die Blasenruptur und dann ist alles zu spät.

Arbeitet der Pansen noch? In dem Alter habe ich leider schon öfter Pansenlähmungen gesehen, die nicht wieder verschwinden. Kennzeichnend hier ist das Fressen von nur geringen Mengen, minimales, wenn überhaupt noch vorhandenes Wiederkäuen. Zwischendrin - so alle paar Tage - "Hunger", allerdings nur verschwindend geringe Mengen und sehr wechselhaft. Dann wieder Futterverweigerung für einige Tage.

Ist der behandelnde TA ein Grosstierarzt mit Rindern im Klientel? Wenn ja, hat er ggfs. Natriumproprionat/Propylenglykol vorrätig (wird nur in grossen Gebinden verkauft und ist teuer). Normalerweise bei Ketose im Einsatz, kann es auch hier zumindest den Pansenbakterien genug Nährstoffe bieten, um eine vorrübergehende (!) Fressunlust zu überbrücken.

Am wichtigsten ist jedoch Differentialdiagnose Harnsteine. Blutbild, wenn TA hier unsicher, soll er Kontakt mit entweder Hannover oder Giessen aufnehmen. Blutbildveränderungen bei Harnsteinen sind recht eindeutig.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Frida
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Registriert: 05.09.2014, 21:30

Beitrag von Frida »

So, der Ta war gerade da. Das Ergebnis der Blutuntersuchung sieht nicht gut aus.

Hier mal zwei Werte: Harnstoff-N 111.... Soll 10-20
Kratinin 13,1.... Soll 1,0-1,9

Er hat ihm ein entsprechendes Mittel gespritzt,irgend etwas entzündungshemmendes..und ein Schmerzmittel.
Zwangsfütterung heute fehlgeschlagen. Er nimmt nichts an, keine Chance.
Pinkel sah ich ihn nicht, wenn er das seit Tagen nicht mehr täte, wäre er sicher schon tot.

Sieht also so aus, als ob er dieses Mal nicht davon käme.


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