ältere Ziege lahmt

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Capreziosa
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Beitrag von Capreziosa »

Danke für die Erklärung, Piroschka. Und eine möglichst gute Zeit in Sizilien.

Toshihikokoga, ich werde so oder so mit Valbazen entwurmen, das deckt bei ausreichend hoher Dosierung alles ab, was wir hier an Würmern haben. Da die Ziege heute aber deutlich fitter unterwegs war und die Schleimhäute keine hochgradige Verwurmung anzeigen, können wir gut bis Anfang nächster Woche warten.

Hier noch das Video von heute: Frau Hinkebein

Ich war noch überhaupt nicht bereit fürs Filmen, die Ziege ist mir buchstäblich davongerannt - so lebhaft und fitt war sie seit beginn des Lahmens nicht mehr unterwegs. Gestern hat sie vorwiegend im Stehen gefuttert, das war schon mal ein gutes Zeichen, aber heute konnte ich erstmals eine deutliche Besserung erkennen.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

hmm, sie kompensiert die Lahmheit besser, aber die Schmerzhaftigkeit ist noch immer ziemlich hoch = Belastung des Beins nur selten und dann nur auf der Zehe.


Sabine M.H.
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Capreziosa
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Beitrag von Capreziosa »

Ja, das ist wahr. Aber immerhin belastet sie hin und wieder ein kleines bisschen, das war vor drei Tagen noch nicht so. Sie liegt auch deutlich weniger und bewegt sich insgesamt "lockerer".

Ob das daran liegt, dass sie das Bein während der vergangenen drei Regentage ausgiebig geschont hat? Ich bin mir unsicher, wie viel Schonung sie braucht und wie viel Bewegung ihr gut tut.

Wenn ich sie pinkeln sehe oder wie sie sich mit dem linken Fuss am Hals kratzt, habe ich schon den Eindruck, dass der Schmerz ganz oben im Knie sitzt. Siehst du das auch so?

Wenn sie liegt, dann mal auf der rechten und mal auf der linken Seite, da kann ich keine Präferenz erkennen.


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

mein Gefühl sagt "tiefer": Klaue, Fessel.


Sabine M.H.
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ElliBesch
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Beitrag von ElliBesch »

[quote='Capreziosa','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218589']Ja, das ist wahr. Aber immerhin belastet sie hin und wieder ein kleines bisschen, das war vor drei Tagen noch nicht so. Sie liegt auch deutlich weniger und bewegt sich insgesamt "lockerer".

Ob das daran liegt, dass sie das Bein während der vergangenen drei Regentage ausgiebig geschont hat? Ich bin mir unsicher, wie viel Schonung sie braucht und wie viel Bewegung ihr gut tut.
[/quote]Hat sicher auch was mit dem Schmerzmittel mit Depotwirkung zu tun. Die Stichstelle war falsch, keine Frage. Aber das Mittel wirkt natürlich irgendwie - es heilt zwar nicht aber gaukelt der Ziege Schmerzfreiheit vor...

Klasse finde ich Euer weitläufiges Gelände. Da kommt es natürlich auch sicher mal zu unvorhersehbaren , kleinen Unfällen wie Steckenbleiben im Mauseloch, in gebuddelten Fuchslöchern oder im Gestrüpp. Das ist hier ähnlich und schon bestimmt 3-4 Mal in den Jahren hatte es hier auch 'Interims-Humpelbeine' gegeben.

Nach ein paar Tagen der selbst auferlegten Schonung ( ich lehne direkte Schmerzlinderung bei solchen Fällen nämlich ab) erholten sich die Ziegen wieder. Thema: Selbstheilungskräfte...

LG Elli und gute Besserung Deiner Hübschen!


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Not being vegan is a mistake. ^^
Capreziosa
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Beitrag von Capreziosa »

[quote='sanhestar','https://ziegen-treff.de/forum/index.php ... post218591']mein Gefühl sagt "tiefer": Klaue, Fessel.
[/quote]Das entspricht dem Gefühl, das ich auch schon hatte, bin da aber echt unsicher und schwankend.

Danke, Elli. In den gut neun Jahren meiner Ziegenhaltung hatte ich noch nie ein Hinkebein und kenne mich diesbezüglich schlicht nicht aus.

Das Schmerzmittel wurde am ersten Tag gespritzt und sollte gemäss TA ca. 4 Tage vorhalten; die Wirkung dürfte also seit mindestens 10 Tagen abgeklungen sein, wobei ich nie das Gefühl hatte, dass da tatsächlich etwas Schmerzlinderndes wirkt. Die Ziege schont sich schon auch selbst und liegt viel. Morgens, wenn ich die anderen nach dem Heufrühstück rauslasse, bleibt sie inzwischen ruhig liegen und beschwert sich nicht mehr lautstark, sondern wartet auf den Armvoll Astwerk, den ich ihr jeweils bringe, futtert und ruht dann zufrieden während des gesamten Vormittags. Wenn ich sie am Mittag rauslasse, will sie natürlich bei der Herde sein und muss sich teilweise schon sehr abmühen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Sie legt sich dann häufig an einer Stelle hin, wo sie einen guten Überblick und die Herde im Blickfeld hat. Da bin ich halt recht unsicher, ob ich ihr mit dem Unterwegssein im weitläufigen Gelände nicht zu viel zumute und die Ziege aufgrund ihres starken Herdentriebs über ihre Grenzen hinausgeht.

Ja, das Gelände ist wirklich toll; im Video sieht man ca. zwei Drittel der Herbst-/Winterweide. Die Standweide, auf der die Ziegen von April bis Ende September/Anfang Oktober sind, ist wesentlich steiler und somit auch anspruchsvoller - vor allem, wenn man als älteres Moppelchen unterwegs ist und über Stock und Stein springen will wie eine schlanke Jungziege. Ich kann mir gut vorstellen, dass Frau Hinkebein sich da das Bein vertreten und irgendwas (Bänder? Sehnen? Muskel?) gezerrt hat.

Danke für die guten Wünsche!


sanhestar
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Beitrag von sanhestar »

Um eine anhaltende, immer wieder auftretende Verschlechterung durch Bewegung auszuschliessen, würde ich sie vermutlich mal für 3-4 Tage NICHT hoch auf die Weide lassen, sondern am Stall. Ggfs. mit einer Gesellschaftsziege, falls das die Herdenkonstellation zulässt.

Und nach dieser Zeit die Lahmheit neu bewerten.


Sabine M.H.
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Capreziosa
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Beitrag von Capreziosa »

Das klingt sinnvoll und hatten wir ja gerade eben aufgrund anhaltenden Regens, da waren sämtliche Ziegen während dreieinhalb Tagen nicht auf der Weide, sondern am bzw. im Stall.

Als Gesellschaftsziege kam bislang nur Frau Hinkebeins älteste Tochter in Frage, was nun aber auch nicht mehr funktioniert - die Tochter ist seit jeher die rangniedrigste Ziege und sieht jetzt ihre grosse Chance gekommen, sich wenigstens einen Rang höher zu positionieren, sprich: sie geht gnadenlos auf Frau Hinkebein los.

Daher lasse ich die Humpelziege ja auch nur unter Aufsicht raus, weil sich in meinem Beisein keine andere Ziege traut, ihr zu nahe zu treten. Wäre für mich auch sehr viel einfacher, wenn ich sie auf einer relativ kleinen Fläche am Haus separiert halten könnte, aber da schreit sie sich die Lunge aus dem Hals, wenn sie die anderen Ziegen losziehen sieht und alleine zurückbleiben muss. Vormittags bleibt sie inzwischen ruhig und zufrieden alleine im Stall, aber sie soll ja auch Sonne abbekommen und sich bewegen, fast ausschliesslich rumliegen kann ja auch nicht gut sein.


Capreziosa
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Beitrag von Capreziosa »

So, habe mit der Vetsuisse in Bern telefoniert, wo Frau Hinkebein 2013 für einige Tage stationär war, und um Rat gefragt.

Ich könnte die Ziege am Montag bringen, aber das wären 220 km zu fahren und letztes Mal hat mich der Klinikaufenthalt insgesamt einen glatten Tausender gekostet... das kann ich mir im Moment schlicht und einfach nicht leisten.

Alternativ wurden Röntgen und Ultraschall vorgeschlagen; Röntgen kann unser TA nicht (die Praxis ist nur für Kleintiere eingerichtet), besitzt aber ein tragbares US-Gerät. Wobei fraglich ist, ob man mit US überhaupt genügend sehen kann, und vor allem: ob dieser TA das könnte, oder ob ich dann bloss wieder eine fette Rechnung und keinen Befund habe. Leider ist er der einzige TA in der ganzen Leventina, der Nutz- und Grosstiere behandelt - unglaublich, aber wahr - und arbeitet nicht sonderlich sorgfältig. In unserer Region werden kranke oder verletzte Nutztiere ja auch nicht längerfristig behandelt, sondern geschlachtet.

Echt bescheiden, diese Situation.


Capreziosa
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Beitrag von Capreziosa »

Danke für den Tipp, Piroschka. Habe mich durch das gesamte Thema gelesen, kann allerdings keine wirklichen Parallelen sehen; bei Fridas Moritz ging es vornehmlich um die Wundheilung, sehr viel weniger um die Sehnen, und es wurde ja auch nie klar, inwiefern oder inwieweit die Sehnen denn nun verletzt waren.

Aber wenn du wie Sanhestar ebenfalls meinst, das Problem sitze bei meiner Ziege im Klauen-/Fesselbereich, und da ich das Gefühl auch schon hatte, werde ich diesen Bereich morgen nochmals genau in Augenschein nehmen. Was müsste denn da zu sehen oder zu fühlen sein? Geschwulst? Wärme? Druckempfindlichkeit? Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Beugen/Strecken der Klaue? Habe ich bislang alles nicht feststellen können, werde ich aber trotzdem nochmals sorgfältig kontrollieren.

Ansonsten weiss ich momentan echt nicht weiter. Den TA nochmals herzubestellen, widerstrebt mir. Habe ihn ja vorgestern beim Abholen des Entwurmungsmittels gesehen/gesprochen und erhielt als Antwort auf meine Frage, was man an Untersuchungen bei der lahmenden Ziege noch machen könnte, ein Schulterzucken. Ich will nicht schlecht über ihn reden, er ist auf seine Weise sehr entgegenkommend und gibt mir ohne Umstände alles an Medikamenten, worum ich ihn bitte, aber eben: Ich muss mich immer selbst schlau machen und herausfinden, was genau meine Ziegen und Hühner brauchen, in der Diagnose und auch Behandlung (siehe Injektionen bei Ziegen) ist er nicht wirklich "trittsicher" oder sorgsam.


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