Meine alte Omi...

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Nini-und-Frau-Maus
Beiträge: 1
Registriert: 03.12.2019, 08:46

Meine alte Omi...

Beitrag von Nini-und-Frau-Maus »

Hallo liebe Leute :)
Meine Mausi ist 17 Jahre alt und ihr fehlen mittlerweile sehr viele Zähne und die, die noch drin sind, wackeln... Dementsprechend kann sie nicht mehr wirklich kauen und spuckt dann die Heu-/Grasbüschel aus... Sie hat schon sehr abgebaut in letzter Zeit. Sie ist sehr dünn geworden (selbst ihr sonst immer kugelrundes Bäuchlein ist weg..) und heute habe ich zum ersten Mal beobachten müssen, dass sie Schwierigkeiten beim Aufstehen hat.. Sie ist halt einfach alt, das weiß ich... Ich wollte dennoch mal fragen, ob ihr irgendwelche Tipps für mich habt, wie ich ihr hoffentlich noch langes Leben altersgerecht und schön gestalten kann?

Sie bekommt schon zusätzliches "Senioren Heu" von Agrobs (Pre Alpin Senior - eine Kräuter- und Gräserkombination), welches sie übrigens super gerne frisst.

Morgen wollen wir den Ziegenstall für sie etwas umgestalten, damit sie es wärmer hat.

Ich habe auch eine rotlichtlampe, habe allerdings Angst, diese in der Nacht an zu lassen... Nicht dass doch irgendwie was passiert :|

Also, über Tipps und vielleicht auch Erfahrungsberichte freue ich mich sehr :)

Vielen lieben Dank schon mal <3


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

eingeweichte Heucobs, ggfs. auch Maiscobs (hier darauf achten, dass die ganze Pflanze verarbeitet wurde)

Decke anziehen, hält die Wärme. Kälberdecken passen Ziegen, die nicht zu gross sind.

Entwurmen, wenn nicht geschehen.

Wie mager ist sie tatsächlich? Rippen, Wirbelsäule, nicht den Bauch betrachten. Abhängig vom Futterzustand kann nämlich höchste Eile geboten sein, sie nochmal auf die Beine zu bringen.


Sabine M.H.
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Judith Schmidt
Beiträge: 1031
Registriert: 16.03.2001, 00:00

Beitrag von Judith Schmidt »

Eingeweichte Heucobs bekommen/bekamen unsere Senioren auch immer. Das würde ich auf alle Fälle anbieten.
Eine Decke bekam ich nie passend, bzw. sie verrutschte ständig und so haben ich für die alten Ziegen immer besonders dick eingestreut, damit sie sich einkuscheln können.
Wenn eine Ziege nur noch schlecht aufstehen kann, wird manchmal jede noch so kleine Stufe ein Hindernis. Daher haben wir unsere Klettergerüste mit Rampen erweitert, damit auch eine alte Ziege auf die verschiedenen Etagen trippeln kann.
Wichtig ist auch zu beobachten, ob die Ziege irgendwann auf der Seite liegt und aus dieser ungünstigen Position nicht mehr selber hoch kommen kann - hatten wir schon 3x.
Hinzu kommt, dass andere Ziegen die Senioren auch mobben. Deshalb haben wir für unsere altersschwachen Ziegen immer einen Bereich, wohin sie sich vor den "Hooligans" zurückziehen können. Meist wählen diese Ziegen dann gerne eine Form von Höhle, in der sie sich sicher fühlen.


Schönen Gruß aus der belgischen Eifel
Judith

Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll, als das Leben eines Menschen. (Mahatma Gandhi)

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Michi28_07
Beiträge: 63
Registriert: 06.03.2017, 19:11

Beitrag von Michi28_07 »

ich kann mich den beiden nur anschließen.
Eingeweichte Heucobs (vorzugsweise ohne Melasse) und Heu satt.
Als Decke: je nach Ziegengröße Minishetty-Decken. Bei Tyson Breeches gibt es welche ab, ich glaube, 65cm. Ansonsten vielleicht auch eine aus dem Hundebereich.
Je nach Gruppengröße würde ich die Ziege auch extra sperren, zumindest über Nacht, dass sie da in Ruhe fressen kann und auch sonst ihre Ruhe hat. Meine alte Dame liebt ihre Einzelbox, tagsüber ist sie aber mit den anderen auf der Koppel.
Grüße Michi


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Die Mini-Shettydecken sind teilweise zu "tief" = sie reichen zu weit die Beine herunter (weil Shettys bei gleicher Rückenlänge mehr Rumpfumfang haben), was das Aufstehen behindern kann.

Notfalls kann man auch selber nähen.

Wasserdichte Oberhüllle plus wärmendes Innenfutter (z.B. Fleece).
Schnappschnallen aus Kunststoff, Nylongurte für Bauch, Brust, Hinterbeine

Ausmessen:
Rumpflänge vom Buggelenk bis zum Sitzbeinhöcker/Schwanzansatz)
Rumpfhöhe vom Widerrist bis Brustbein

Das mal 2 (eine Rückenmittelnaht macht das Nähen zwar einfacher, schafft aber eine Schwachstelle bei Regen).

Zuschneiden (ggfs. mit dem Fleeceinnenfutter anfangen, das ist nicht so teuer). Der Ziege auflegen, den "Schulterverlauf" umschlagen und abschneiden.

Entweder näht man links auf links und wendet dann das ganze oder näht einfach beide Teile zusammen und schert sich nicht drum, dass die Naht zu sehen ist..

Dann einen Bauchgurt annähen: ich messe den einmal um den Rumpf plus Zugabe und nähe den auch einmal über die gesamte Decke fest. Schnalle auf einer Seite, auf der Decke liegend, andere Seite zum verstellen nicht annähen.

Brustschnalle: eine Seite fest, die andere verstellbar.

Das ist eine sehr einfache Deckenversion. Hat die Ziege keine Hörner und braucht man die Decke nur für sie, könnte man auch den Brustteil zusammen nähen und die Decke über den Kopf ziehen. Ein elastischer Deckengurt aus dem Pferdebedarf würde das annähen des Bauchgurtes unnötig machen = Decke rutscht dann aber ggfs. etwas.

Wenn es sehr windig ist, ist es gut, wenn die Decke ausserdem um die Oberschenkel herum gegen hochwehen gesichert werden kann. Diese Gurte dürfen aber nicht zu lang sein, damit sich die Ziege nicht drin verfängt.


Sabine M.H.
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