Ziege kann nicht mehr aufstehen

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Natalie
Beiträge: 27
Registriert: 12.01.2020, 21:43

Beitrag von Natalie »

Mir ist noch nicht aufgefallen, dass sie aufstößt. Ich gehe so oft wie möglich in den Stall, um nach ihr zu sehen. Wenn sie also nicht gerade mitten in der Nacht umkippt, dann liegt sie nicht lange auf der Seite. Sie ist auch eigentlich sehr munter. Nur dünn und aufstehen klappt gar nicht. Wir haben sie heute auf einen kleinen Heuballen gelegt. Sie hat nicht mal versucht sich aufzustellen. Hing wie ein nasser Sack auf dem Heu. Erst als sie dachte, dass es ein Leckerchen gibt, hat sie den Kopf gehoben und mich angesehen. Anni nimmt ganz langsam etwas zu. Vielleicht fehlt ihr die Kraft zum Aufstehen und sie weiß es und bemüht sich deshalb erst gar nicht. Aber alles nur Spekulation.


Natalie
Beiträge: 27
Registriert: 12.01.2020, 21:43

Beitrag von Natalie »

Okay, ich schaue mir morgen ihre Lidschleimhäute an. Werde dann auch mal eine Kotprobe einschicken. Anni frisst jetzt wieder richtig schön viel Heu. Sie wirkt auch im gesamten viel munterer.

Natalie


Natalie
Beiträge: 27
Registriert: 12.01.2020, 21:43

Beitrag von Natalie »

Wenn wir sie auf einen kleinen Heuballen legen, dann lässt sie den Kopf hängen. Nicht weil sie ihn nicht heben kann, sondern weil ihr das nicht gefällt, was wir da mit ihr machen. Ich bürste ihre Beine mit der Kardätsche, massiere sie und versuche sie zu strecken. Vorne geht das, aber hinten bekomme ich sie nicht richtig gestreckt. Sie ist aufmerksam und freut sich über Leckerlis in Form von Brombeerblättern, ein paar Heukobs, oder auch mal eine kleine Möhre, aber sie will nicht mal versuchen aufzustehen. Anni ist immer so furchtbar dürr, nimmt aber zu. Das merkt man beim Hochheben.
Bringt das was wenn ich jetzt eine Kotprobe abschicke? Habe hier irgendwo gelesen, dass die Würmer nicht zu jeder Jahreszeit nachgewiesen werden können. Stimmt das?


Natalie
Beiträge: 27
Registriert: 12.01.2020, 21:43

Beitrag von Natalie »

Es ging mir nicht ums Geld. Das, was Anni uns in den letzten Wochen gekostet hat, dafür bekäme ich zig junge Ziegen. Nur, wenn da nichts gefunden wird, dann möchte ich sicher sein, das auch keine Würmer mehr da sind. Sonst bringt das ja nicht wirklich was. Aber einfach so nochmal entwurmen ist halt auch nicht ohne Risiko. Die letzte Wurmkur bekam ihr ja nicht sonderlich gut. Ich werde also 3 Tage lang Köttel sammeln, von ihr und zwei anderen Ziegen und dann mal sehen was dabei rauskommt. Wir stellen sie täglich auf, aber sie lässt sich dann hängen wie ein nasser Sack. Selbst der Kopf hängt dann runter, dabei kann sie den problemlos heben. Sie will einfach nicht. Nach jedem Versuch ist sie dann wieder ganz komisch. Frisst erstmal nichts und wirkt irgendwie apathisch. Da packe ich sie dann nicht in ein Gestell oder sonst was rein. Nicht, dass sie mir da komplett zusammenklappt.
Heute Morgen hat sie mehrmals aufgestoßen. Das war neu. Heute Mittag war alles okay und heute Abend hat sie dann wieder etliche Male aufgestoßen. Es sah aus, als hätte sie kurz Schmerzen. Aber gut, ich werde mich erst wieder melden, wen sich was (hoffentlich positiv) geändert hat.

Natalie


Bergziege
Beiträge: 72
Registriert: 23.06.2016, 23:32

Beitrag von Bergziege »

Dass sie nicht mitmachen will verstehe ich aus ihrer Sicht. Es ist extrem beschwerlich, vielleicht schmerzhaft und sehr sehr ermüdend (deshalb vielleicht apathisch?). Wenn sie in einer Vorrichtung „hängen“ kann stelle ich mir vor, ist es für alle Beteiligten „entspannter“ und sie könnte da auch mal ein bisschen sein eine Zeit lang während du normale Arbeiten im Stall verrichtest. Mit deinem „normalen“ Verhalten signalisierst du „es ist alles ok“. Oder den Kopf die ersten male hochhalten und gut zureden, im besten Fall frisst sie Brombeerblätter oder sonst etwas gaaaanz leckeres damit das hängen positiv verknüpft wird. Ich glaube aber auch, ohne das Gestell kommt ihr nicht weiter, wie soll sie auch auf die Beine kommen ohne Muskulatur in denen. Offensichtlich hat es bis jetzt mit der Strohballe nicht geklappt, also weiter zum nächsten Plan (Gestell). Ihr schafft das, nur schauen dass man sich nicht auf dem Fleck dreht!
Therapie und Reanimation von Körperteilen/Körper ist wahnsinnig streng und schmerzhaft, sie wird nicht mitmachen wollen. Was ist die Alternative? Ein Leben lang liegen und/oder tot ist auch nicht das Wahre ;)
Ich würde ihr unbedingt täglich mehrmals Arnika geben, aktiviert und unterstützt die Heilungsprozesse im Körper.
Hat es Weiden (Sträucher, Bäume) bei Euch? Die wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. ...jaja Piroschka ich weiss was du davon hältst ^^ , aber schaden wird es sicher nicht!

Unbedingt eine Einzelkotprobe machen, sonst weisst du ja nicht ob nun diese Ziege oder eine der anderen einen Wurmbefall hat.

Phuuu... das ist streng und viel. Schliesslich hat man sonst noch einen Alltag den man nicht einfach auf Eis legen kann. Ich hoffe dir geht es fengs besser und sonst kippst du dir auch gleich noch ein paar Arnikakügelchen rein. Alles Gute und halte uns auf dem laufenden


Nadua
Beiträge: 208
Registriert: 02.02.2018, 10:33

Beitrag von Nadua »

Die Bergziege spricht mir aus dem Herzen.

Sosehr ich mitfühlen kann, dass Du Deine Anni nicht noch mehr plagen willst... ich fürchte, sie ist lange über den Punkt heraus, wo sich ihr Zustand quasi von selbst wieder verbessern könnte.

Die viele Liegerei schadet dem gesamten Organismus, und mit jedem Tag, den Du sie nicht auf die Füße zwingst, wird sie weiter abbauen. Je länger Du es herauszögerst, um so mühsamer, schmerzhafter und langwieriger wird die Rehabilitation werden. Und um so geringer wird die Chance, dass sie überhaupt je wieder stehen und laufen lernen kann.

Ich weiß, aus der Ferne schreibt sich so was immer so leicht... Viel mehr, als Dir Mut zuzusprechen und Tipps zu geben, wie Du es angehen könntest, bleibt aus der Ferne aber leider auch nicht. Ich wünsch Dir und Anni viel Mut und Kraft!


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

vielleicht kannst Du erstmal, zusätzlich zum Aufstellen, Gestell, etc. den Aufbau von Muskulatur unterstützen, indem Du begehrtes Futter über Kopf anbietest, so dass sie sich etwas - nicht zu viel am Anfang - danach strecken muss. Dabei muss die Rumpf- und auch Oberarm-/Oberschenkelmuskulatur unterstützend hinzunehmen, kann sich aber dann wieder ausruhen.


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Natalie
Beiträge: 27
Registriert: 12.01.2020, 21:43

Beitrag von Natalie »

Arnika habe ich da, kann ich ihr geben. Einen Weidestrauch haben wir im Garten ist auch kein Problem. Ich habe nur Angst das ich sie zu sehr quäle, wenn ich sie einfach irgendwo reinhänge. Aber gut, dann werde ich das in den nächsten Tagen in Angriff nehmen. Ich sammel von Anni und zwei weiteren Ziegen (wir haben insgesamt 7) die Köttel und verpacke sie natürlich separat.


Natalie


Natalie
Beiträge: 27
Registriert: 12.01.2020, 21:43

Beitrag von Natalie »

Es gibt leider nur schlechte Nachrichten. Anni kann noch immer nicht stehen. Wir haben sie mittlerweile in ein Gestell "gehangen", aber sie kann noch immer nicht stehen. Durch das viele Liegen hat sie eine Wunde am Bauch, die sich entzündet hat und schlimm nässt. Der Tierarzt wird sie nun wohl einschläfern müssen. Da sie nicht auf der Seite liegen darf (sie kommt alleine nicht mehr hoch) ist es eine Quälerei. Ich bin fix und fertig. Sie macht alles so lieb mit, frisst wie verrückt und ist ganz aufmerksam. Ich hatte so gehofft, dass sie es schafft. Wäre nicht die üble Wunde dazugekommen, hätte ich es weiter probiert, mit Beinmassagen, Hinstellen etc.
Danke an alle, die mir mit ihren Tipps geholfen haben.

Natalie


Jassi
Beiträge: 1029
Registriert: 26.04.2014, 12:19

Beitrag von Jassi »

Hab jetzt nicht den genauen Überblick über deine Geschichte.

Ist Anni eigentlich gelähmt an Vorder-oder Hinterbeinen? Oder reagiert sie da ganz normal mit wegziehen auf zb. Schmerzreize?

Wurde mal im Blut nachgeforscht, ob es da Auffälligkeiten gibt?

Kotproben?

Sollte sie eingeschläfert werden, könntest du sie untersuchen lassen. Dann hast du zumindest eine (meist) sichere Diagnose und kannst dazu lernen und musst dich nicht immer zu fragen, was los war, was du anders hättest machen können etc.

Die Landesuntersuchungsanstalt deines Bundeslandes nimmt veterinärmedizinisch-diagnostische Untersuchungen vor, dein TA kann dir da weiter helfen. Über die Tierbeseitigung (die du ja dann eh anrufen musst) kann man bei uns (Sachsen) zum Beispiel auch einen Transport ins Landesuntersuchungsamt anfordern (wenn man selber nicht fahren kann). Vielleicht bei dir auch machbar.

Alles Gute!
Jassi


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