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krank oder einfach nur ein "wenig" trottelig?

Verfasst: 14.03.2004, 18:14
von Pasta
Hallo liebe Ziegentreffler,
meine mittlerweile 7 Jahre alte Ziege macht mir mal wieder Sorgen: In letzter Zeit ist sie sehr fahrig und ungeschickt. Sie stösst sich den Kopf z.B. beim umdrehen in der Stalltür oder zwischen den Zaunbrettern beim zurückziehen des Kopfes ins Gehege. Vor ca. einem Monat war eines morgens an einem Auge das Unterlid dick angeschwollen und blutete. Blutspritzer fand ich an der Wand neben der Heukrippe. Nun war gestern ihre Unterlippe innen vorne total aufgerissen, das Maul blutverkrustet und extrem druckempfindlich. Blutspuren an mehreren Wänden im Stall, wie wenn sie gegen jede einzelne gerannt wäre. Das mit dem Auge hab ich noch als Ungeschicktheit (möglicherweise beim boxen eines Futterrivalen) abgetan, aber nun bin ich doch sehr beunruhigt. Im moment ist sie (verständlicherweise) sehr schreckhaft. Dass sie noch genug sieht habe ich heute überprüft (sie folgt mit Kopf und Augen der Bewegung meiner Hand). Auch gab es an sonsten in letzter Zeit keine Veränderungen in ihrem Umfeld. Das einzige weitere Erwähnenswerte ist ihre Schwerhörigkeit bzw Taubheit, ein Umstand, der sie aber schon seit ihrer Geburt begleitet und bisher keine nennenswerten Auswirkungen hatte.
Habe vor morgen u.a. eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen.
Was meint ihr dazu, ich bin für jeden Rat dankbar.

Liebe Grüße
Vanessa

Verfasst: 01.04.2004, 17:31
von Anonymous
Hallo Vanessa,
meiner Meinung nach kann es keine "Alterstrotteligkeit" sein, denn 7 Jahre sind noch kein Alter für eine Ziege. Die Symptomatik, die Du beschreibst, kenne ich von weißen Hunden, die oft einen Gendefekt aufweisen, der mit Schwerhörigkeit und später auch Blindheit einhergeht. Ist deine Ziege sehr hell?Ansonsten könnte es auch sein, daß vielleicht ihr Gleichgewichtssinn beeinträchtigt ist eben durch die Schwerhörigkeit?Kennst du die Ursache für die Schwerhörigkeit?Wünsche Euch alles Gute, Grußle, Judy

Verfasst: 03.04.2004, 12:30
von Pasta
Hallo Judy,

ja, meine Ziege hat recht helles Fell (es ist die auf meinem Avatar-Bild)und von dieser Taubheit bei weissen Hunden (ich glaube bei Dalmatinern) habe ich auch schon gehört. Eine Freundin hat auch eine taube weisse Katze und diese Gedanken hatte ich gerade wegen der Taubheit auch schon, nur war ich immer der Meinung, dass dies bei Hunden mit der Überzüchtung zusammenhängt (die Ziege ist ein Mischling). Dass dies von einem Gendefekt herrührt, wusste ich nicht, werde mich aber auf jeden Fall darüber schlau machen.
Die Taubheit hat die Ziege wohl schon seit Geburt, zumindest seit ich sie kenne (ca. seit ihrem 3 Lebensmonat) und ich glaube der Vorbesitzer hatte es gar nicht bemerkt. Diese Ungeschicktheit ist jedoch erst seit einiger Zeit zu beobachten. Meinst du, dass sich der Gendefekt bzw. seine Auswirkungen verschlimmern können?

Vielen Dank und liebe Grüße
Vanessa

Verfasst: 06.04.2004, 21:58
von Anonymous
Hallo Vanessa,
wir haben eine weiße Setter-Retriever-Hündin, die allmählich erblindet ist, bei der die TA eben einen solchen Gendefekt vermutet. Die Tiere müssen also nicht unbedingt überzüchtet sein, allerdings kommt er bei Tieren, die gezielt auf weiße Fellfarbe gezüchtet werden, häufiger vor. Bei unserer Hündin hat sich der Zustand allmählich über Jahre verschlechtert, bis wir ihr wegen einer Hornhautentzündung beide Augen entfernen lassen mußten. Jetzt ist sie 9 Jahre alt und putzmunter. Plötzliche Veränderungen, wie Du sie bei Deiner Ziege beobachtest, gab es nicht. Was ist bei der Blutuntersuchung herausgekommen?
Liebe Grüße, Judy

Verfasst: 09.04.2004, 14:01
von Pasta
Hi Judy,
die Blutuntersuchung war ok. Lediglich drei Werte lagen ausserhalb des Normbereichs (Harnstoff minimal zu hoch, Phosphat etwas zu wenig, und Cholesterin deutlich zu niedrig). CAE negativ. Mein TA meinte, dass alles in Ordnung sei. Er schiebt die Verletzungen auf "recht heftige" Auseinandersetzungen in punkto Futterneid.
Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob sie vielleicht ein Augenproblem im Sinne von Hornhautverkrümmung oder so was hat, und deshalb die Abstände zu den sie umgebenden Gegenständen falsch abschätzt. Vielleicht braucht sie ja einfach ne Brille :D !
Ich werd das auf jeden Fall weiter beobachten und hoffen, dass sich nichts verschlechtert.
Liebe Grüße
Vanessa

Verfasst: 09.12.2005, 08:45
von Elise
Hallo, lese gerade mal einige Beiträge durch, unter anderem dieses hier. Ich frage mich wie ein TA behaupten kann, es wäre alles normal, wenn Harnstoff, Phosphat und Colesterin von den Normwerten abweichen?
Ich hatte dieses Jahr Probleme mit meinem Pferd, Blutwerte in Ordnung!! Diese Auswertung hatte ich mir dann angefordert, und einem 2. TA gegeben mit dem Ergebnis das der Calcium-Phosphatgehalt nicht stimmte.
Es ist wohl nicht einfach den richtigen TA zu finden, welcher eine Blutuntersuchung auswerten kann.
Blutuntersuchungen werden doch gemacht, damit man die abweichenden Werte wieder ins Gleichgewicht bringen kann und das betroffene Tier wieder fit wird.
Vlg Claudia

Verfasst: 11.12.2005, 08:35
von sanhestar
Hallo,

ich denke in Richtung Tumor oder Parasiten in Hirn (wie die Würmer, die bei Rehen die Drehkrankheit verursachen).

Trotteligkeit ist es auf keinen Fall, das hat eine medizinische Ursache.

Gruss