Ungeklärte Todesursache?
Verfasst: 04.04.2024, 09:39
Hallo zusammen,
Wir haben, oder besser gesagt hatten bis vor einigen Stunden zwei Ziegen, Mutter und Tochter, von denen leider die Mutter letzte Nacht relativ plötzlich gestorben ist.
Sie hatten beide seit einigen Wochen einiges an Gewicht verloren und hatten-vor allem die Mutter- an den Flanken kahle Stellen, weswegen wir natürlich in Behandlung bei unserem TA waren. Es wurde Räude vermutet und dementsprechend behandelt, mit einem Präparat gegen Endo-und Ektoparasiten. Also direkt auch entwurmt. Alle Pflege- und Fütterungstipps befolgt, spezielles Ziegenkraftfutter zum Aufpäppeln vorsichtig zugefüttert, dazu Obstbaumzweige, Himbeerranken, Bromberranken, Stall engmaschigst gemistet und weidetechnisch so organisiert, dass keine potentiell verwurmten Flächen beweidet wurden.
Gestern dann, war Muttern plötzlich morgens völlig apathisch, was sich über Tag jedoch wieder gebessert hatte. Sie fraß, käute wieder und kotete auch gut ab. Trotzdem haben wir den TA gerufen, der aber erst am nächsten Tag kommen konnte, die Tiere untersuchen und die zweite Runde Wurm/Parasitenkur verabreichen wollte.
Als wir vor dem Zubettgehen noch mal nach ihr sahen, lag sie völlig aufgebläht mit überstrecktem Kopf und sichtlich schmerzgeplagt im Stall. Eine Umlagerung auf die andere Seite förderte übelriechende Rülpser und eine leichte Entspannung des Bauches. TA kam glücklicherweise sofort und hat ihr Schmermittel, Colosan, ein Aufbaumittel und etwas für den Kreislauf gegeben und untersucht. Es ging viel Luft ab, sie hatte viel harten Kot, kein Fieber, sondern Untertemperatur. Was auffllig war: sie hatte einen deutlichen Nystagmus (Augrnzittern), Probleme, das Maul zu öffnen und zu schlucken, zeitweise streckte sie die Vorderbeine steif von sich und den Kopf übertreckt nach hinten. Dabei blökte sie furchtbar-zumindest bis das Schmerzmittel anfing zu wirken. Es war furchtbar. Der TA äußerte die Vermutung einer Vergiftung, was aber sehr unwahrscheinlich ist, da sie zwar draußen, aber wegen ihres Allgemeinzustands unter ständiger Aufsicht war und die Fläche absolut sauber von Giftpflanzen. Zudem hat die sndere ja auch dort gefressen und die war ja nicht betroffen. Mir kam der Gedanke, dass es mich an Tetanus erinnert, aber der TA meinte, dass sie dafür wie ein „Sägebock“ hätte stehen müssen, was sie nicht gemacht hat, das sei unwahrscheinlich. Sie lief nachmittags etwas staksig und nicht so trittsicher wie sonst, aber das Vollbild, wie ich es in Videos gesehen habe, mit weggestrecktem Schwanz und Ohren war in der Tat nicht zu sehen gewesen. Allerdings habe ich irgendwo auch gelesen, dass es bei vorerkrankten/geschwächten Tieren, die die Bakterien in sich tragen, unter bestimmten Bedingungen zu einer explosiven Vermehrung der Bakterien im Darm mit entsprechendem dramatischen Verlauf kommen kann. Quasi hätte die dann die „Sägebockphase“ übersprungen. Das wiederum würde ja doch passen.
Kurz nach Mitternacht war der TA gefahren. Gegen 3 waren wir noch mal nach ihr schauen, da lebte sie noch, war auch nicht mehr so kalt wie vorher, sondern eher normal warm, bis auf die Ohren, und ruhiger, auch die Atmung. Als wir um 6 in den Stall kamen, war sie tot-vielleicht am Ende besser für sie, dass es so relativ schnell ging, aber schlimm genug.
Hat jemand vielleicht mal Ähnliches erleben müssen (ich wünsche es niemandem!).
Wie würdet Ihr jetzt mit dem anderen Tier umgehen? Sie frisst und trinkt, aber wirkt auch ratlos und etwas verstört.
Liebe und etwas ratlose Grüße
Ju
Wir haben, oder besser gesagt hatten bis vor einigen Stunden zwei Ziegen, Mutter und Tochter, von denen leider die Mutter letzte Nacht relativ plötzlich gestorben ist.
Sie hatten beide seit einigen Wochen einiges an Gewicht verloren und hatten-vor allem die Mutter- an den Flanken kahle Stellen, weswegen wir natürlich in Behandlung bei unserem TA waren. Es wurde Räude vermutet und dementsprechend behandelt, mit einem Präparat gegen Endo-und Ektoparasiten. Also direkt auch entwurmt. Alle Pflege- und Fütterungstipps befolgt, spezielles Ziegenkraftfutter zum Aufpäppeln vorsichtig zugefüttert, dazu Obstbaumzweige, Himbeerranken, Bromberranken, Stall engmaschigst gemistet und weidetechnisch so organisiert, dass keine potentiell verwurmten Flächen beweidet wurden.
Gestern dann, war Muttern plötzlich morgens völlig apathisch, was sich über Tag jedoch wieder gebessert hatte. Sie fraß, käute wieder und kotete auch gut ab. Trotzdem haben wir den TA gerufen, der aber erst am nächsten Tag kommen konnte, die Tiere untersuchen und die zweite Runde Wurm/Parasitenkur verabreichen wollte.
Als wir vor dem Zubettgehen noch mal nach ihr sahen, lag sie völlig aufgebläht mit überstrecktem Kopf und sichtlich schmerzgeplagt im Stall. Eine Umlagerung auf die andere Seite förderte übelriechende Rülpser und eine leichte Entspannung des Bauches. TA kam glücklicherweise sofort und hat ihr Schmermittel, Colosan, ein Aufbaumittel und etwas für den Kreislauf gegeben und untersucht. Es ging viel Luft ab, sie hatte viel harten Kot, kein Fieber, sondern Untertemperatur. Was auffllig war: sie hatte einen deutlichen Nystagmus (Augrnzittern), Probleme, das Maul zu öffnen und zu schlucken, zeitweise streckte sie die Vorderbeine steif von sich und den Kopf übertreckt nach hinten. Dabei blökte sie furchtbar-zumindest bis das Schmerzmittel anfing zu wirken. Es war furchtbar. Der TA äußerte die Vermutung einer Vergiftung, was aber sehr unwahrscheinlich ist, da sie zwar draußen, aber wegen ihres Allgemeinzustands unter ständiger Aufsicht war und die Fläche absolut sauber von Giftpflanzen. Zudem hat die sndere ja auch dort gefressen und die war ja nicht betroffen. Mir kam der Gedanke, dass es mich an Tetanus erinnert, aber der TA meinte, dass sie dafür wie ein „Sägebock“ hätte stehen müssen, was sie nicht gemacht hat, das sei unwahrscheinlich. Sie lief nachmittags etwas staksig und nicht so trittsicher wie sonst, aber das Vollbild, wie ich es in Videos gesehen habe, mit weggestrecktem Schwanz und Ohren war in der Tat nicht zu sehen gewesen. Allerdings habe ich irgendwo auch gelesen, dass es bei vorerkrankten/geschwächten Tieren, die die Bakterien in sich tragen, unter bestimmten Bedingungen zu einer explosiven Vermehrung der Bakterien im Darm mit entsprechendem dramatischen Verlauf kommen kann. Quasi hätte die dann die „Sägebockphase“ übersprungen. Das wiederum würde ja doch passen.
Kurz nach Mitternacht war der TA gefahren. Gegen 3 waren wir noch mal nach ihr schauen, da lebte sie noch, war auch nicht mehr so kalt wie vorher, sondern eher normal warm, bis auf die Ohren, und ruhiger, auch die Atmung. Als wir um 6 in den Stall kamen, war sie tot-vielleicht am Ende besser für sie, dass es so relativ schnell ging, aber schlimm genug.
Hat jemand vielleicht mal Ähnliches erleben müssen (ich wünsche es niemandem!).
Wie würdet Ihr jetzt mit dem anderen Tier umgehen? Sie frisst und trinkt, aber wirkt auch ratlos und etwas verstört.
Liebe und etwas ratlose Grüße
Ju