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Hallo,

ich habe gestern zwei Muttern mit einem Kitz dazu gekriegt.

Hab die Mutter mit Kitz abgemolken, da sie ein sehr volles Euter hatte. Die Milch sieht grausam aus, total wässrig, hellbraun, schmeckt salzig. Wird wohl eine chronische Mastitis sein, oder?
Interessanterweise ist das Euter normal in der Temperatur,weich, kaum schmerzhaft und hat sich bisher nicht wieder mit Milch gefüllt.

Ich werde die Ziege natürlich zurück bringen, aber jetzt frage ich mich doch:

Könnte die andere Ziege, deren Euter i.O. scheint, ebenfalls die Erreger haben, ohne krank zu sein?

Hat die Ziege zwangsläufig eine Euterentzündung oder ist lediglich die Milch "schlecht" geworden? (Ich weiß schon: wird normalerweise absorbiert / klassische Anzeichen f. chr. M. etc.)

Jetzt nach dem Ausmelken sieht man auch erst richtig, daß die Euterform nicht schön ist und die Striche sehr hoch sitzen, so daß die Milch wie in einem Sack hängt. Kann sich das durch's Melken ändern? Die wurde vorher nicht gemolken.

Wenn in einem Bestand mehrere laktierende Ziegen sind, die alle einen Gemeinschaftstall und Liegeflächen etc. benutzen, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß nur eine Ziege diese Mastitis - Erreger hat?

Gibt es in der Ansteckungsgefahr Unterschiede zwischen Staph.kokken und Streptokokken?

Schon mal danke!
Claudia

Hallo Claudia
bin "Gott sei Dank" keine Expertin von Mastitis (da ich noch keine Ziege hatte die eine hatte), aber beim ersten drüberlesen von deinem Thread stellt sich mir als erstes die Frage: säuft das Lamm noch bei Mama??
Wenn nein (was ich annehme) ist es da nicht möglich, das die Mutter in der trockenstellphase ist und die "Milch" daher dieses merkwürdige aussehen hat??
Vielleicht ist es gar nicht ihr Lamm das Du mitbekommen hast?? und daher lässt sie es nicht mehr ran?
Eine Mastitis ohne jedes Anzeichen von Entzündung (sprich Euter hart und heiss) kann ich mir so gar nicht vorstellen.
Wie gibt sich denn die Mama sonst?
Frisst normal? Ist auch munter?
Was die Euterform angeht:
Habe eine Menge Ziegen verschiedener Rassen und eine jede hat ihr ganz spezielles Euter. Eine einheitliche Form lässt sich wohl kaum finden. Deshalb das Tier gleich zurückgeben?
Warte mit Dir auf ganz viele Aussagen von Spezialisten in Sachen Mastitis und wünsche Dir und den Ziegen, das es sich als etwas harmloses herrausstellt.

Hallo,

ich würde auch sagen, wenn in der Milch keine festen Brocken oder so waren, dass das der Rest Milch nach dem Trockenstellen war. Vor allem wenn es keine anderen Mastitisanzeichen gibt. Und die Euterform ist von Ziege zu Ziege verschieden. Da kann wirklich der Vorbesitzer doch nichts dafür. Wenn das Euter jetzt wirklich leer ist (das kann auch unschön schlabbrig werden, das ist eben bei einem größerem Euter so) und sich nur noch langsam füllt würde kann es fast keine Mastitis sein.

Übrigens: Die Erreger können sich nicht durch direkten Kontakt von Ziege zu Ziege verbreiten. Auch nicht durch das Einstreu, wenn das ein Mindestmaß an Sauberkeit hat. Möglich ist es allerdings auch, dass eine Mastitis durch Dreck (z. B. dreckiges Einstreu), hervorgerufen wird, wenn der ins Euter eindringt. Ist aber, denk ich, bei Ziegen wohl eher ungewöhnlich und kommt eher bei Kühen vor. Auch schlechte Hygiene beim Melken oder z. B eine Melkmaschine kann unter Umständen eine Mastits verbreiten.

Hallo Claudia,

heute Morgen hatte ich schon mal angesetzt um Dir zu antworten. Mein PC hat's aber sauber gefressen :evil: .
Im Grunde hatte ich genau das geschrieben, was Eifelhexe und Hitzewelle auch geschrieben haben 8) .

Bei Körungen werden die Ziegeneuter im vollen Zustand beurteilt. Daß nach dem Melken so manches Euter faltig und schlabberig ist, ist normal. Meine beste Milchziege hat so ein Balloneuter, was nach dem Melken zu einem unansehentlichen Haufen Falten zusammenschrumpelt. Die Natur liebt es eben vielfältig. Man kann mit Melkfett etwas Besserung bei der überdehnten Haut erreichen.

Diese neue Ziege hat sich doch von Dir gut melken lassen, oder? Das ist doch ein Grund sie zu behalten, oder nicht?

Schöne Grüße an die Ostsee
Lafayette

Ihr Lieben,

ich bin auch etwas verwirrt...Ich habe mich natürlich, bevor ich die Tiere mitgenommen habe entsprechend umgesehen. Sehr sauber da, die Ziegen sind viel zu "gut" gefüttert worden, sprich fett, und ich habe auch noch nie so gut geschnittene Klauen gesehen (NEID!!!) Ich gucke nämlich jeder Ziege zuerst auf die Füße #bonk# Der Mann hat eine wirklich schöne Herde mit sehr gut gewachsenen großrahmigen Tieren.

Eben habe ich die zweite Ziege abgemolken, die hatte bei der ersten Lammung schon Drillinge. Der Schalmtest war nicht so gut, aber ich habe auch nicht viel Erfahrung damit. Die Mische ist rot geblieben und hat leichte, aber gut sichtbare Schlieren gebildet.

Ich will mit meinen Ziegen ja nicht angeben gehen lol lol lol aber ich fand es schon recht unpraktisch, bei der Ersten mit einer Hand das Euter hochhalten zu müssen, damit die Flüssigkeit überhaupt in die Striche gelangt. Eine Zitze steht praktisch wagerecht ab. Das melkt sich echt besch...Kann sich das noch richten, wenn man dann regelmäßig melkt?

Das Lamm säuft übrigens nicht mehr bei der Mutter.

Ich hatte mich schon mal ein bißchen schlau gelesen, bei einer Mastitis muß das Euter nicht zwangsläufig heiss und hart sein.

Ach, ich weiß auch nicht. Geb ich die Milch jetzt ins Labor? Hol ich den TA? Bring ich die Ziege einfach zurück? Schreibt mir doch bitte auch weiter eure Erfahrungen!!!!!!

Liebe Grüße,
Claudia

Hallo,

also die Ziege mit dem waagrechten Strich würde ich an deiner Stelle zurückbringen....da richtet sich nichts mehr. Die einzige Veränderung an einem Euter im Laufe mehrerer Laktationen ist, dass die Striche etwas länger werden können und im schlechtesten Fall ein Euterdurchbruch...

Überleg dir gut ob du bei neu gekauften Ziegen "herumdoktern" willst. Ich habe in meiner Anfangszeit geglaubt viele Ziegen "retten" zu müssen und damit dann oft langwierige Genesungsphasen gehabt....sind zwar alle wieder geworden....aber der Preis war hoch.

Wünsche dir Gesundheit und Glück im Stall

lg Jutta

Moin Jutta,

das ist es eben! Man weiß ja nie, wieviel Arbeit und Geld dahinter steckt. Die Tiere kommen auch aus einer guten Haltung, da wird nur eben nicht gemolken und der Mann hat wohl keine Erfahrung damit. Retten muß ich jedenfalls niemanden :D

Und falls doch eine chronische Mastitis dahinter steckt, habe ich mir jede Menge Ärger auf den Hof geholt.

Liebe Grüße,
Claudia

Hallo,

also wir hatten eine Ziege, die ein Hängeeuter hatte und die hatte jahrelang Zirkus mit Mastitis. Aber da konnte man immer Knollen im weichen Euter spüren, wenn was im Busch war. Dass das Euter ganz weich ist und keine Verhärtungen und Schwellungen zu sehen sind und es nicht heiß ist, dann kann ich mir eine Mastitis nicht vorstellen.

Die Annahme, dass sie bereits trockengestellt ist und das nur noch Restmilch ist, hat jedenfalls was Erklärbares.

Meine Ziege mit der Dauermastitis war leistungsmäßig eine Spitzenziege. Deshalb habe ich den Zirkus auch einige Jahre mitgemacht. Ihre Schwierigkeiten gingen meistens einher mit sehr eiweißreicher Fütterung bzw. wenn das Ausmisten zu lange auf sich warten ließ.

Sprich doch einfach mal mit dem Vorbesitzer. Wenn er sie zurücknimmt, ist es vielleicht am einfachsten.

Wenn nicht, könntest du sie auch erstmal bei dir Junge kriegen lassen und von den Jungen was behalten und die Alte ausmustern, wenn du dann mit der Milchleistung und dem Euter weiter unzufrieden bist. Vielleicht findest du ja auch eine Melktechnik, wo du dann gut zurecht kommst.

Gruß -Johanna-

Hallo,

das Problem hat sich gelöst, ich hab die Tiere umgetauscht und dort vor Ort einen Schalmtest gemacht.

Tat mir zwar ein bißchen leid, aber in der Gesamtheit ist es wohl besser so. Da habe ich lieber einen Liter Milch weniger, aber dafür läuft der Laden :D Eine von den beiden Neuen läßt sich so leicht melken, da braucht man nur noch den Eimer drunter halten. Außerdem wollte sie beim Melken auch mal schlabbern, was da so aus ihrem Euter kommt, zum Totlachen! Die sah wirklich aus wie meine kleine Tochter, wenn sie was Neues entdeckt *shock* lol

Danke an euch alle,
Claudia

Liebe Claudia,

vorsicht beim "Milch probieren lassen"...nicht dass sie auf den Geschmack kommt und sich selbst leersäuft!

LG Jutta