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Hallo an alle Fachleute,

habe heute das Ergebnis einer Kotuntersuchung der LWK Nordrhein-Westfalen, Tiergesundheitsdienst, erhalten :

Geringgradid positiv bei allen Vieren PROTOZOEN / Coccidienoocysten, wobei diese beiden Dinge im Formular so aufgeführt sind und ich nun nicht weiss, was genau zutrifft. Was heisst das ? Besteht eine gesundheitliche Gefahr für uns durch die Milch ? Unser TA meinte, nachdem ich ihn heute Abend spät noch aufgeschreckt habe, dass die Probe viel zu lange unterwegs war ( 2 - 3 Tage ). Was ihn noch wundert, ist, dass nur unsere kleinste ausserdem Magen-Darm-Wurmeier hat, die drei anderen nicht. Er meint, Gefahr durch Milch besteht nicht, ich solle ausserdem eine Kontrolluntersuchung mit kürzerer Durchlaufzeit veranlassen. Zellzahlen und bakteriologische Untersuchung unserer Milch war vor 5 Wochen suuuper gut ( 400.0000 Zellen, 10.000 Keime, was unter dem erlaubten Niedrigswert für pasteurisierte Milch liegt !), vor einer Woche war Zellzahl mit 1,5 Mio höher. Vielleicht wg. Jahreszeit ?
Ich will nicht trocken stellen, sondern Versuch mit Durchmelken starten, da meine Lieblingsziege voriges Jahr nach Geburt eine Mega-Euterentzündung hatte und ich ihr nächstes Jahr keine Geburt zumuten möchte. Ehrlich gesagt, zweifele ich langsam an unserer Rohmilch, auf die ich immer so stolz war. Birgt sie nicht vielleicht doch viele Gefahren ? Ich wollte sie eigentlich wegen ihrer vielen tollen Inhaltsstoffe.
Könnt Ihr mich beruhigen ? Würde mir echt gut tun. Ich neige nämlich dazu, mich selbst zu zermürben, wenn ich nur den Verdacht habe, uns zu schaden mit etwas, das eigentlich gut für uns sein soll.
Danke für Eure Beiträge !!
Liebe Grüße
Sonja

Hallo,

hab vergessen zu erwähnen, dass unser TA meinte, Coccidien könnten es wohl nicht sein, da dann die Ziegen ständigen Durchfall hätten, was sie aber noch nie hatten. Dann also eher die Protozoen.

Bitte um Antworten !!!

Hallo,
Kokzidien haben die Ziegen alle , nur im geringen Maß, es ist vorsicht geboten wenn Durchfall richtig kommt ,dann kann es für die Ziege schlecht werden bis hin zum Tod. Du schreibst wegen der Euterentzündung läßt du die Ziege nicht decken, ist es schon öfter vorgekommen das sie Probleme damit hatte ?Wenn es chronisch ist nutzt auch das Aussetzen nichts. Würde mich mal mit dem Vorbesitzer unterhalten was er dazu sagt.Wie alt ist die Ziege?
mfg
patwi

Hallo Patwi,

Danke für Deine Antwort.
Euterentzündung war unmittelbar nach der Geburt. Meiner Meinung nach hat mein Geburtshelfer, gleichzeitig Vorbesitzer, das mitverschuldet, weil er beim Geburtsvorgang mitgeholfen hat ohne Desinfizieren der Hände bzw. Handschuhe anzuziehen. Das ging so schnell, da konnte ich gar nichts machen. War auch froh, dass jemand da war, da es unsere erste Geburt war. Obwohl die Entzündung massiv war, haben beide Euterhälften problemlos Milch produziert, was nicht unbedingt zu erwarten war. Ziege ist 3 Jahre alt, meine Allerliebste. Ich möchte gerne auch den Versuch mit Wieder-Anmelken im Frühjahr starten. Einfach auch mal wissen, ob das geht. Falls nicht, hab ich halt eine Saison von ihr keine Milch, ich werde sie trotzdem verhätscheln. Vielleicht tut ihr eine generelle Ruhepause auch mal gut.
Gruß
Sonja

Hallo Sonja,

zum Anmelken braucht man aber Lämmer...Milch = Lämmerfutter. Eine eventuelle Restproduktion reicht wohl nicht für den Haushalt.

Auch bei einer abgeheilten Euterentzündung brauchst du auf ein Lamm (Milch) nicht zu verzichten. Nur auf "Helfer" :D

Wenn man weiß, daß eine Mastitis entstehen könnte, schaut man ja sowieso noch genauer hin, so daß man rechtzeitig behandeln kann. Falls das der Ziege erstes Lamm war, ist es möglich, daß das Euter noch nicht "eingearbeitet" war. Jedenfalls würde ich mir keine Gedanken machen, so lange es sich nicht um eine chronische Mastitis handelt. Dann steht aber zur Frage, ob man die Milch überhaupt verwerten möchte.

So, daß war ja jetzt nicht das Thema...

Liebe Grüße,
Claudia

Hallo Sonja,

eine Mastitis wird nicht von jemandem verursacht, der mit unsauberen Händen Geburtshilfe geleistet hat. Diese Person Hätte mit Eitererregern an den Händen eher eine schwere Infektion der Gebärmutter verursacht. Sowas geht mit Fieber, festliegen etc. einher. Das ist aber nicht passiert. Die Mastitis kommt woanders her.
Ich habe auch eine Ziege, die unmittelbar nach dem Lammen eine Mastitis bekommt. Sie hat sehr viel Milch und am Anfang saufen die Lämmer ja nicht so viel. Das führt zu einer massiven Reizung des inneren Eutergewebes durch den "Überdruck". Ich helfe ihr immer durch Abmelken. Das war letztes Jahr sehr praktisch, da ich zeitgleich einen Drilling hatte, der von Muttern nicht angenommen worden ist.
Um festzustellen, ob eine Bakteriell verursachte Mastitis vorliegt, kann man Hälftengemelksproben zur genauen bakteriologischen Untersuchung geben. Danach weiß man's genau und kann gezielt behandeln.

Protozoen und Kokzidien leben immer im Darm von unseren Ziegen. Eine geringe Menge ist normal. Viele ältere Tiere sind richtiggehend resistent gegen vorallem Kokzidien. Die Ziegen bekommen davon einfach keinen Durchfall mehr! Das Problem ist nur, daß die Ausscheidung von Kokzidien die Lämmer gefährdet, da sie ja noch nicht resistent dagegen sind.

Was man so oft immer vergißt ist, daß es parasitenfreie Tiere einfach nicht gibt. Sonja, ich glaube Du kannst Dich beruhigen. Das Ergebnis Deiner Kotprobe ist um Längen besser wie das meiner letzten Kotprobe. Das Masitisproblem bekommt man durch strenge Beobachtung in den Griff. Aber das hat Dir Claudia ja schon geschrieben.

Grüßle
Lafayette

Hallo Lafayette,

danke für Deine umfangreiche Antwort. Beruhigt mich doch sehr.
Müssen wir dann gar nicht gezielt entwurmen nem geringen Befall ?
Bzw. Stall desinfizieren ? Habe schon ein paarmal von Entwurmung mit Propolis gelesen, aber nie war ne Dosierung angegeben !?
Vielleicht war ich auch so aufgeregt über das Ergebnis, weil ich selbst seit 4 Tagen mit ner fieberhaften Bronchitis danieder gelegen habe und noch nicht fit bin.
Das Mastitis-Problem habe ich seit Mai auch im Griff, kontrolliere das Euter halt immer und reibe nach Melken mit Schaette-Euterbalsam ein. Zusätzlich werde ich jetzt noch Dip-Mittel benutzen. Die Mastitis war direkt einen Tag nach der Geburt massiv da, obwohl ich am Abend der Geburt noch kontrolliert hatte. Auch der TA wusste nicht genau, warum.
Aber trotzdem interessiert mich der Versuch des Durchmelkens, mal gespannt, obs klappt. Zumal wir im Februar von unseren 2 Nubier-Damen innerhalb 3 Wochen deren jeweils erste Lammung erwarten. Das wird aufregend genug und es werden Lämmer genug sein. Behalten können wir leider sowieso keines davon. Wir hoffen halt, sie alle in gute Hände verkaufen zu können.
Liebe Grüße aus dem Saarland
Sonja

Hallo Lafayette,
wenn ich deinen Beitrag lese,verstehe ich ihn so als wäre es bei deiner Ziege normal das sie eine Mastitis hat.Ich hoffe das habe ich falsch verstanden.
Mfg
patwi

Hallo Sonja,

entwurmen könntest du homöopathisch mit Abrotanum D1, aber ich habe gerade die Dosierung nicht im Kopf. Sanhestar hatte dazu mal was geschrieben, wenn ich mich recht entsinne...Cina D4 setzt man bei Hunden (und Kindern lol ) gegen Spulwürmer ein.

Ansonsten kannst du viel Möhren füttern, Knoblauch und noch ein paar Sächelchen.

Vielleicht läßt du einfach mal eine Kotprobe vor der Aktion untersuchen, dann weißt du ja, wogegen du evtl. entwurmen mußt und machst die Behandlung (konv. o. hom.) vom Grad der Verwurmung abhängig.

Ich habe jetzt monatelang schon Möhren und Knoblauch zugefüttert und mache jetzt noch eine Behandlung mit Abrotanum, danach eine Kotprobe. Ich stell das Ergebnis mal rein.

Liebe Grüße,
Claudia

Hallo Claudia,

habe über Entwurmen mit Abrotanum D1 folgende Dosierung im Forum gefunden : 10 Tropfen 1x täglich, 5 Tage lang. Wäre das ok ?
Wieviel Knoblaub gibst Du Deinen Ziegen ?

Liebe Grüße
Sonja