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Zwergwuchs bei Milchziege?
Verfasst: 04.12.2005, 19:08
von Thyrie
Vor zwei Wochen habe ich zwei Mixe aus TWZ und Toggenburger übernommen. Kommen aus guter Haltung, wurden auf einem bekannten Hof gezogen und nur verkauft, weil sie extrem spät geboren wurden (Juli) und damit jetzt im Herbst auf keinen Fall gedeckt werden sollten. Entwurmt worden sind sie regelmäsig.
Ich füttere meinen zur Zeit ausser Heu Hafer und RüSchnis. Die eine ist in den letzten zwei Wochen sichtbar gewachsen, die andere überhaupt nicht. Sie sieht eher wie eine Zwergziege aus!
Gibt es Zwergwuchs über Mutation bei Ziegen? Zwischen ihr und dem anderen Kitz liegen rund 15 cm Größenunterschied.
Verfasst: 04.12.2005, 20:30
von ClaudiaH
Hallo,
die Tiere könnten auch einen Kupfermangel haben, das wäre eine Erklärung für den verzögerten Wuchs. Wurde da mal eine Blutuntersuchung gemacht? Die Ziege müßte nicht zwangsläufig auch die anderen Symptome aufweisen.
Ich hatte bei meinen dasselbe Problem. Da deine Ziegen aber noch so jung sind, wächst sich das wahrscheinlich noch aus.
Ich würde als Erstes Kupfer und Selen untersuchen lassen (dabei kann man auch gleich auf CAE testen lassen) und noch mal eine Kotprobe, ob und wenn ja, welche Würmer vorhanden sind. Dann gezielt entwurmen mit der 1 1/2 fachen Schafdosis.
Weiter Informationen findest Du unter "Suchen" = Kupfer.
Liebe Grüße,
Claudia
Verfasst: 05.12.2005, 16:06
von Thyrie
Blutprobe noch nicht, ist aber eine gute Idee! Da ich im Forum viel über den latenten Kupfermangel bei Ziegen gelesen habe, liegt neben den Salz- bzw. Mineralleckstein noch ein Leckstein mit moderatem Kupfergehalt.
Kotprobe wollte ich jetzt eh untersuchen lassen, da geht alles in einem Aufwasch.
Der Größenunterschied ist wirklich immens!
Verfasst: 05.12.2005, 21:23
von ClaudiaH
Hallo,
ich habe hier gerade einen Thread "Größenwachstum", weil mein Walliser-Böckchen auch nicht so recht in die Puschen kommt.
Schreib doch mal, was dabei herausgekommen ist und halte mich auch sonst auf dem Laufenden, ja? ich werd's umgekehrt genauso halten, dann kriegen wir die schon groß!,
Liebe Grüße,
Claudia
PS: Du kannst auch noch mal unter "Festliegen-wichtig " nachlesen, da habe ich Probleme mit dem Muttertier gehabt. Ist auch noch nicht ganz ausgestanden.
Verfasst: 06.12.2005, 06:08
von Thyrie
Lese ich noch nach
Am Freitag werde ich den TA zum Blutabnehmen aufsuchen, mal sehen, was dabei herauskommt!
Verfasst: 06.12.2005, 06:58
von Bunz
Hallo Tyrie,
hast Du die Elterntiere gesehen???
Ich habe es schon erlebt, daß -aus was für Gründen auch immer- bei einem Züchter eine Verzwergung seines Bestandes eingetreten ist.
Von solchen Tieren kann man dann auch keinen vernünftigen Nachwuchs erwarten.
lg
Bunz
Verfasst: 06.12.2005, 15:13
von Thyrie
Die Elterntiere sehen völlig normal aus! Ansonsten hätte ich Abstand vom Erwerb genommen.
Bin immer noch der Frage auf der Spur, ob Zwergwuchs durch Mutation kommen kann....
Verfasst: 06.12.2005, 16:09
von Lafayette
Hallo Thyrie,
eine weitere Möglichkeit für Zwergwuchs wäre eine Inzuchtdepression.
Sowas tritt aber erst bei massiver Inzucht auf. Z. B. Vater und Mutter stammen aus sehr eng verwandten Linien, in denen der Inzuchtanteil obendrein schon hoch ist.
Darüber müßtest Du den Züchter befragen.
Gruß
Lafayette
Verfasst: 07.12.2005, 13:13
von Thyrie
Kleinwuchs durch Inzucht kenne ich von Rinderrassen. Manchmal kommts auch bei Pferden vor.
Werde mich an den Züchter wenden und nachfragen, obs möglich wäre (auch wenn ich mir das dort kaum vorstellen kann). Wenn ichs hinbekomme, stelle ich ein Bild der Kleinen ein.
Verfasst: 08.12.2005, 06:58
von Bunz
Hallo Thyrie,
genau weiß ich es nicht, aber denkbar wäre Zwergwuchs durch Mutation schon. Ich halte dieses jedoch mal für unwahrscheinlicher.
Neben dem schon genannten Kupfermangel kann auch Ernährungsmangel im Lämmerstadium der Grund sein.
Ich ziehe derzeit zwei Flaschenlämmer groß, die wegen Erkrankung der Mutter längere Zeit keine Milch bekamen. Man hat sie mir geschenkt, da der Zustand fast aussichtslos war. Diese Tiere werden vermutlich ihren Rückstand zu gleichaltrigen Lämmern niemehr aufholen.
Dieses wäre die zweite bzw. dritte Möglichkeit. In diesem Zusammenhang könnte man auch die (meiner Meinung nach) Unsitte nennen, die Lämmer sehr zeitig von ihren Müttern zu trennen, und mit verdünnter Milch zu ernähren. Was soll dann aus diesen Lämmern werden?
lg
Bunz