Seite 1 von 2

Kupfermangel

Verfasst: 24.03.2006, 21:53
von Manubo
Bei einer meiner Ziegen wurde gerade Kupfermangel festgestellt. Bei Raiffeisen, wo ich sonst mein Mineralfutter kaufe, haben sie mir jetzt "Cristallix" (oder so ähnlich) angeboten. Das soll ein kupferhaltiges Ergänzungsfutter sein, bei dem sich die Ziegen nicht vergiften können. Hat schon mal jemand davon gehört?

kupfer

Verfasst: 25.03.2006, 05:01
von Winnie23
hallo



ich würde dir ein rinderminerlafutter empfehlen

keines für schafe denn da is kein kupfer drin

mfg

Verfasst: 25.03.2006, 15:17
von ClaudiaH
Hallo,

ein Ergänzungfuttermittel oder eine Mineralstoffmischung hilft dir erstmal nicht weiter, da du damit nicht den Mangel behoben kriegst. Man sollte es füttern, es behebt aber das Problem nicht.

Du kannst von Sanum-Kelhbeck Cuprukehl D3 verwenden (am besten da mal anrufen und beraten lassen! Die Dosierung richtet sich auch nach dem Blutwert) oder eine Kur mit Kupfer(II)sulfat über das Trinkwasser machen.

Liebe Grüße,
Claudia

Verfasst: 25.03.2006, 19:33
von Anonymous
Hallo,

nun staun ich aber...............

Ich dachte immer Ziegen dürfen kein Kupfer.
Kauf exta Lecksteine für Schafe.

Sollte ich doch andere kaufen????

Verfasst: 25.03.2006, 20:47
von schuehlw
Hallo Marianne,
das ist der zweite Versuch, die erste Nachricht ist mir leider, wie so oft, einfach abgestürzt. Schade, ich hatte es so toll formuliert. *cry*
Also nochmals: Ja, Ziegen brauchen Kupfer.
Auch über dieses Thema ist in der Suchfunktion einiges zu finden.
Es ist schon erstaunlich, dass selbst in "berühmten" Ziegenbüchern namhafter Autoren vor Kupfer gewarnt wird und Kupferfreie Mineralien empfohlen werden. Was sind das für Experten?
Einmal wieder: Ziegen ähneln in ihrem Verdauungsapparat eher den Rindern, als den Schafen.
Von daher eher ein Rindermineral, wie Martin schreibt, als ein Schafmineral.
Kupfer ist in Verbindung mit Zink und Mangan für die Enzymbildung zuständig. Auch für die Bildung von Sexualhormonen wichtig.
Da Zink das Kupfer beeinträchtigt (mir fällt die richtige Formulierung grad nicht ein), sollte man zinkhaltige, bzw. verzinkte Tränkeimer und Gefäße meiden.
Kupfermangel kann z.B. Pigmentstörungen (vergrauen von schwarzem Fell) hervorrufen.
Ein Grund mehr, in die Schweiz auszuwandern, ist die wesentlich bessere Verfügbarkeit an Informationen und auch Futtermitteln über und für Ziegen.
Schau mal hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ufa.ch/d/Fachartikel/Bio_Min ... el/Bio_Min ... ng_010.pdf</a><!-- m -->
Überhaupt ne tolle Information auch hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ufa.ch/Tiere/Ziegen_s.asp">h ... sp</a><!-- m -->
Viele Grüße Werner

Verfasst: 25.03.2006, 21:31
von Anonymous
Hallo Werner,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Was das Abstürzen angeht, ein kleiner Tipp: Das Geschriebene über rechte Maustaste "Kopieren".
Dann ist es noch vorhanden, wenn die Kiste mal abstürzt und Beitrag nicht eingetragen ist.
Beim Thread einfach noch mal auf "Antworten" gehen, Text über rechte Maustaste "Einfügen" und gut is.

Hallo ihr Alle,

Verfasst: 27.03.2006, 11:59
von Manubo
ist ja toll, wieviele Reaktionen auf meine Frage in so kurzer Zeit eingegangen sind. Da ich hier das erste Mal was geschrieben habe, bin ich mit der Handhabung des Mediums noch nicht so vertraut. Erstmal danke für die Antworten. Aber jetzt zum Thema:

Also den Tipp mit dem Kupfersulfat hatte ich auch schon gekriegt. Abgesehen davon, das es nicht erlaubt ist (für Tiere, die zur Lebensmittelerzeugung eingesetzt werden), spricht wohl auch nichts dagegen das einzusetzten. Aber ich dachte mir, das eine einmalige Gabe zwar den aktuen Mangel behebt, aber dauerhaft ja nicht die Lösung sein kann.

Das Mittel Christallix, das mir jetzt von der Genossenschaft angeboten wurde, soll wohl speziell für die Kupferversorgung von Ziegen sein, aber keine Gefahr der Vergiftung beinhalten, da es nicht überdosiert werden kann. Angeblich nehmen die Tiere nur das auf, was sie brauchen. So jedenfalls die Auskunft der Verkäuferin. Wie das funktioniert, weiß ich nicht. Ich habe es jetzt aber bestellt und bin mal gespannt, was dabei herauskommt. Ich kann dann ja berichten. Bisher scheint es ja niemand zu kennen. Ich hoffe, das entpuppt sich nicht als "Ente".

Schöne Grüße, Manuela

Verfasst: 27.03.2006, 15:38
von sanhestar
Hallo Manuela,

je nach Schwere des Kupfermangels - beschreib doch mal bitte die Symptome Deiner Ziegen - ist es möglich, dass die alleinige Zugabe eines kupferhaltigen Mineralfutters den Mangel nicht beheben kann, da die Kupferdepots zu stark "geleert" wurden.

In solch einen Fall bringt eine 2wöchige Kur mit 2%igen Kupfersulfat (Mist, ich habe es zu Hause stehen und doch die Konzentration nicht im Kopf) oft eine schnellere Wiederherstellung. Die Ziegen vertragen dieses niedrigprozentige Kupfersulfat sehr gut und wer noch sicherer gehen will, verdünnt dieses nochmal mit Trinkwasser, die Dosierung hier muss ich raussuchen, wenn ich wieder zuhause am Rechner sitze.

Fazit: die Kur mit Kupfersulfat "boostet" bei akuten Mangelsituationen, das kupferhaltige Mineralfutter hält dann den Status quo aufrecht.

Noch eine Frage: welches Crystalix-Produkt sollst Du denn anwenden, da gibt es verschiedene?

Gruss

Verfasst: 27.03.2006, 22:34
von schuehlw
Hallo Marianne,
falls es sich um Crystallyx Cattle-Booster von Garant handelt, das scheint ok zu sein. Ist zwar eben auch für Rinder, aber wenn ich bei denen das Ziegenfutter ansehe, wird mir schon wieder schlecht und ich frag mich, wieviel Ahnung solche Leute von Ziegen haben.
Das geht Querbeet durch alle Futtermittelhersteller.
Am Besten, man lässt es sich nach eigener Rezeptur zusammenstellen.
Gruß Werner

Verfasst: 29.03.2006, 08:39
von sanhestar
So, nochmal zum Kupfersulfat.

für den sicheren Einsatz kann 1%ige Kupfersulfatlösung verwendet werden, mischt jede Apotheke auf Anfrage.

Empfehlung einer sehr erfahrenen Ziegenhalterin aus Neu-Seeland:

40 ml 1%ige Kupfersulfatlösung auf 10l Wasser täglich für 14 Tage (wenn die Ziegen weniger saufen, entsprechend runterdosieren)
1 Woche Pause
Kur wiederholen, falls nötig
2 Wochen Pause

Normalerweise sind nach dieser Zeit die Kupfermangelsymptome verschwunden und man kann mit einem kupferhaltigen Mineralfutter weitermachen. Durch die niedrige Dosierung und die Wartezeiten ist diese Methode recht sicher, man kann jederzeit die Kur beenden, wenn die Mangelsymptome schon früher verschwinden.

Ziegen mit dunklem bzw. schwarzem Fell brauchen mehr Kupfer als hellfarbige Ziegen und diese Ziegen können in einer gemischten Herde gut als "Zeigertiere" für einen Kupfermangel dienen. Wenn sich deren Fell aufhellt, ist wieder Kupfermangel vorhanden und man kann einschreiten, bevor sich schlimmere Symptome zeigen.

Gruss