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GAAAAAANZ TOLL!

Die Rundwürmer, die meiner Diva fast das Leben gekostet haben, sind wir los. Jetzt hat sie Hakenwürmer...und offensichtlich einen Leberschaden durch die Tortur im letzten Jahr. Außerdem hat sie vor acht Wochen ein besonders großes Bocklamm bekommen, und jetzt ist sie wieder mal völlig runter. Kahle Seiten, kahle Nase, klapperdürr, Durchfall. Ich trau mich kaum, sie zu entwurmen, weil ich fürchte, daß sie sich wieder hinlegt und nicht wieder aufsteht. Den Kupfermangel haben wir immer noch nicht im Griff, nach Aussage meiner TÄ sollten wir die Weiden stickstofffrei mit Volldünger düngen und an der Mineralstoffversorgung nicht zu viel rühren, um das Gleichgewicht der einzelnen Komponenten nicht durcheinander zu bringen.

Vielleicht hat von euch noch jemand eine Idee, wie ich mit der Situation umgehen kann. Die Ziege ist ein Bild des Jammers, aber wenn ich endlich mal herausbekommen würde, was die beste Pflege für sie ist, ginge es ihr sicher bald wieder gut.

Danke euch & liebe Grüße,
Claudia

PS: Ich füttere z.Zt. 3 Teile Grascobs, 1 Teil Rübenschnitzel und 1 Teil Sonnenblumenkerne, Mineralstoffmische, Bierhefe und Sonnenblumenöl.

Moin Claudia,

klingt nicht gut mit Deiner Ziege :( . Ich fürchte, daß Du Dich für ein Übel entscheiden mußt. An Deiner Stelle würde ich mich für's Entwurmen entscheiden, und zwar mit der chemischen Keule. Sprich mit Deinem TA ab, welches Wurmmittel in dem Fall das am wenigsten belastende ist.

Laß' Dir ein paar Tage vor dem Entwurmen vom TA einen Vitamin B Komplex zum sc spritzen geben. Das fungiert als Leberschutz und fördert die Regeneration. Die Bierhefe reicht da nicht aus.

Zeitgleich mit den B-Vitaminen kannst Du noch Catosal mitspritzen. Das hilft dem angeschlagenen Stoffwechsel.

Bei Fellproblemen gebe ich meinen Ziegen ganz gerne Zinkkapseln aus der menschlichen Nahrungsergänzung. Die preiswertesten sind ausreichend. Meine Ladies fressen die Kapseln aus der Hand, bzw. übers Futter gekrümelt.

M.E. ist in Deiner Kraftfuttermischung viel zu wenig Energie aus Kohlenhydraten für eine laktierende Ziege. Ersetze zwei Teile Heucobs durch einen Teil Hafer und einen Teil Gerste. Du mußt die Ziege innerhalb von vier Tagen langsam umstellen. Du kannst Deiner Diva mehr wie ein 1 kg dieser Mischung auf mindestens drei Mahlzeiten am Tag verteilt geben, aber eben vorsichtig anfüttern. Heu satt versteht sich von selber.

Welches Mineralfutter fütterst Du? Laß es bitte nicht Schaette Schaf/Ziege sein. Da ist nämlich kein Krümel Kupfer drin.
Sanhestar hat zu dem Thema doch schon sehr viel geschrieben.

Hat Deine Ziege am Ende schon eine Anämie? Von daher auch an Eisenbedarf denken. Entweder Eisenkapseln aus der Nahrungsergänzung nehmen, oder Kräuterblutsaft aus dem Reformhaus verabreichen. Auf alle Fälle wäre das eine vorbeugende Maßnahme für den Zeitpunkt, wo das Wurmmittel gegeben wird. An den Stellen, wo die Würmer gehaftet haben, bleibt nämlich eine kleine Blutung zurück.

Nu fällt mir nichts mehr ein. Gute Besserung für Diva!
Grüßle
Lafayette

Hallo Claudia,

zuerst solltest Du zusehen das die Ziege Ihre Würmer los wird.
CYDECTIN
Der Durchfall kann auch noch von Coczydien kommen !!
VECOCSAN

Die Beiden Besten Mittel.

Vielleicht solltest Du auch die Gabe von Kraftfutter vorübergehend einstellen.
Nur gutes Heu und Gerstenstroh geben.

Das Calcium-Phosphor Verhältnis überprüfen lassen.
Wenn es nicht iO ist
VITAVETSAN von Heel

Auch eine Gabe ARSENICUM album könnte Deiner Ziege nicht schaden.

Ein schwaches Tier wird auch noch zu allem Unglück ständig attakiert,
wenn die Möglichkeit besteht,sollte sie mit Ihrem Lamm eine Zeit alleine sein um sich zu erholen.

Viel Erfolg
NORA

Guten Morgen,

Gerste/Hafer (2:1) mußte ich absetzen, weil es dann nur noch lief. Sie säugt den Kleinen übrigens nicht mehr. Geboxt wird sie zum Glück auch nicht, meine Walliser bilden eine Extra-Gruppe und haben auch eine Extra-Stallbox. Auf der Weide ist genug Platz, so daß sie sich nicht streiten.

Es gibt (nach meinen bisherigen Informationen) wohl nur Panacur, die genaue Dosierung erfrage ich gleich noch mal in der TiHo Hannover. Vielleicht wissen die noch etwas anderes. Ohne Chemie werde ich wohl nicht auskommen, die Ziege ist bis oben hin voll.

An Mineralstoffen kriegt sie das Rinder-Premium-B von Schaette, mit Kupfer :) Die Zinkversorgung sollte, bezogen auf die Trockenmasse, ausreichend sein (150 mg/Tag bekommt sie, ist eher etwas viel bei ihrer Größe)

Muß mal aufhören, meine Kleine hat Hunger!

Danke euch,
Claudia

Hallo Claudia,

Panacur wird auch in hohen Dosierungen gut von den Tieren vertragen.
Wenn das mit dem Durchfall so schlimm ist, dann liegt Nora mit dem Kraftfutterverzicht richtig.

Fressen Deine Ziegen schon viel grünes, junges Gras? Das ist für eine Durchfallziege nicht so der Brüller. Das trägt eher noch dazu bei. Helfend wirkt Eichenrinde. Das gibt's einmal als Pulver von Schaette, Du kannst der Ziege aber auch frische Eichenäste zum Schälen geben. Und zwar helfen die Gerbstoffe in der Rinde die erkrankten Darmschleimhautzellen schneller abzustoßen und neue, gesunde Zellen zu bilden. Die Holzbestandteile der Rinde erhöhen zusätzlich den Sturkturgehalt der Futterration. Das wirkt ebenfalls Durchfall entgegen. Vergiß die Aussage mancher Fachbücher, daß Eiche giftig sei. Hier macht's wie immer die Menge!

Die Vitamin B Gaben solltest Du trotzdem zum Leberschutz verabreichen.

Grüßle
Lafayette

Hallo ,

RUREX von Dr.Schaette ist auch ein gutes Mittel gegen Durchfall.

@Claudia Du schreibst die Ziege ist so sehr verwurmt,dann wirst Du mit einem mal entwurmen auch garnicht hinkommen,nach 14 Tagen würde
ich nochmal eine Kotuntersuchung machen lassen.VORSICHTSHALBER !!

Mit Panacur entwurmt bei uns kaum noch einer,ich höre das immer an unserem Stammtisch,alle reden von CYDECTIN,habe eben mit einer Freundin
telefoniert und in einem mal nach der Dosierung gefragt,sie meit für Ziegen immer etwas überdosieren.

Für einen 100 kg Bock gibt sie 20 ml CYDECTIN
für leichtere Ziegen ,kann man ja errechnen.

Anschließend zum Ausleiten von (Narkosen und Wurmkuren)

Thuja und Nux vomica

schöne Grüße
NORA

....die Nora hat geschrieben:
Nun habe ich das große Glück das ich schon einige Jahre keine Entw. Mittel
brauche,wie schon mal gesagt habe ich Weideflächen genug,kann mansche
länger liegen lassen,und gebe 1/2 jährlich ABROTANUM D1.
(Sorry-Nora)

Abrotanum ist auch gut, um die Schäden, weklche die Würmer an Darmwand usw. angerichtet haben, besser abheilen zu lassen.
Als Leberschutzpräparat würde ich ein Artischocken-Präparat (Schlecker?) probieren.
LG Werner

Also habe ich heute mit der Klauentierabteilung der Uni Giessen telefoniert....

Große Überraschung, wie denn mein TA darauf käme, daß es Hakenwürmer wären??? Die verschiedenen Wurmsorten(eier) sind nach Aussage des TA aus Gießen so einfach gar nicht unter dem Mikroskop zu erkennen. Wenn man genau wissen will, was drin ist, sollte man die Probe in die Parasitologie schicken. Ansonsten könne man eigentlich nur zuverlässig sehen, ob Würmer oder nicht. Ich soll man schön mit Dectomax entwurmen, weil Hakenwürmer auch Rundwürmer seien. Dreimal hintereinander im Abstand von vier Wochen mit doppelter Dosis, danach nach zwei Wochen Kotprobe in der Parasitologie, ob noch Wurmeier da sind, die dann ggf. resistent gegen den Wirkstoff sind. Stall auskärchern, Desi ist nicht notwendig. Erst nach erfolgreicher Entwurmung auf eine neue Weide umstellen, um das Übertragen resistenter Stämme zu verhindern.

Der TA darf meine Tiere sowieso nicht mehr behandeln, aber das ich da nicht mal eine Kotprobe hinbringen kann, ohne mich dann anderweitig total zu blamieren....

Die Ziege bekommt also noch Abrotanum und Cina, auch ein Mittel für die Leber, später dann noch etwas zum Ausleiten der Giftstoffe, aber da muß ich mich noch mal kundiger machen, evtl. tränke ich mit Brennesseltee oder so, damit ich nicht x verschiedene Sachen verabreichen muß.

Ich danke euch erst einmal und brülle wieder nach Hilfe, wenn es nicht besser wird!
Claudia

Ich find hier grad diesen Thread oder wie immer man das nennt und bin entsetzt, da wird Kraftfutter ohne Ende, insbesondere auch Getreide gefüttert und mit keiner Silbe Heu oder Stroh erwähnt. Ziegen sind Wiederkäuer, die faserreiches, ballastreiches Futter brauchen (man sehe sich die Ziegen in der Sahelzone an, von wie wenig die existieren können). Hier werden die Tiere zugebombt mit Dröhnungen, da wird auf Kupfermangel, Zinkmangel und die seltensten Wurmarten spekuliert, wirklich rumgemutmaßt, bei einem anderen Tier schwadronierte der Tierarzt vom Gerinnungsfaktor des Blutes und kam von dort zum Leberegel.
Bleibt doch mal auf dem Boden, liebe Ziegenfreundinnen und -e, man kann seine Tiere auch kaputtkurieren. Technisch alles machbar, oder nicht?
Schön wäre bei dieser Ziege zu erfahren, wie es ihr weiter ergangen (worden!!) ist

Übrigens, sie füttert Grascobs (Heucobs), ist im Prinzip nichts anderes als Heu und wird vor allem in der Pferdefütterung bei Heustauballergikern immer beliebter..
Und das mit dem Gerinnungsfaktor und dem Leberschaden ist übrigens nicht so weit hergeholt, wie mir auch andere Tierärtze versichert haben. In unserem Fall ist es vermutlich trotz allem eine Vergiftung, aber zum Glück geht es den Ziegen wieder recht gut.
Alle hören gerne sinnvolle Meinungen, aber nicht so besserwisserisch...